Tipps für Blogger: Quellen für rechtssicher nutzbare Inhalte

Liste von ausgewählten Quellen für rechtssicher zu nutzende Inhalte, die Blogger kennen sollten. Am Wochenende sprach Netzpiloten-Projektleiter Tobias Schwarz beim Chemnitzer Blogger-Barcamper myBlögchen über Quellen für rechtssicher zu nutzende Inhalte, wie zum Beispiel unter Creative Commons lizenzierte Bilder oder auch YouTube und Soundcloud, um Videos und Podcasts in eigenen Blogbeiträgen embedden zu können. Hier hat er seinen vorgetragenen Tipps für Blogger verbloggt:

Hier ist eine kleine Übersicht der in meinem Vortrag vorgestellten Plattformen:

  • search.creativecommons.org: Meine zentrale Anlaufstelle, um unter Creative Commons lizenzierte Inhalte zu finden. Wichtig ist, dass bei „I want something that I can…“ die Haken bei „…use for commercial purposes“ und „modify, adapt, or build upon“ gesetzt sind. Von hier aus sind die unterschiedlichsten Datenbanken für verschiedene Medienarten auf frei lizenzierte Inhalte durchsuchbar und die „CC Search“ lässt sich auch gleich zur Suchmaschine des eigenen Browsers hinzufügen.

Was Creative Commons genau ist und wie es funktioniert, kann auf Bildersuche.org gut aufgearbeitet und verständlich formuliert nachgelesen werden.

  • Flickr: Über search.creativecommons.org kann bereits Yahoos Foto-Datenbank Flickr auf CC-Bilder durchsucht werden, aber es geht natürlich auch direkt. Hier kann in der erweiterten Suche neben Bildern auch nach Werkarten wie Illustrationen und Screenshots gesucht werden. Mehr als zwei Drittel aller CC-Bilder bei Yahoo sind mit dem Lizenzmodul „Non-commercial“ versehen, was eine kommerzielle Nutzung ausschließt. Das Problem daran ist, dass die Unterscheidung in kommerziell und nicht kommerziell bei vielen Blogs nicht klar zu treffen ist, weshalb ich empfehle, wie auch im ersten Beispiel erklärt, den Haken bei „Nach Inhalten zur kommerziellen Nutzung suchen“ zu setzen.

Kleines Extra bei Flickr ist die gut versteckte „Commons„-Rubrik, in der nur Fotos und digitalisierte Inhalte zu finden sind, die gemeinfrei sind. Das bedeutet, dass es kein Urheberrecht mehr an dem Bild gibt, sie also frei zu nutzen sind. Deshalb handelt es sich vor allem um historische Inhalte (aber auch Bilder der NASA), die aus Archiven, Kultureinrichtungen und ähnlichen Organisationen stammen.

  • PicsaStock: Neben der Nutzung freier Inhalte können Blogger auch mithilfe von Fotostock-Plattformen preiswerte Bilder rechtssicher kaufen. Mein persönlicher Favorit ist dabei die Berliner Plattform PicsaStock, denn im Gegensatz zu den meisten anderen Anbietern von Stockfotografie, finde ich die oft mobil mit dem Smartphone aufgenommenen Bilder wesentlich authentischer, mir gefällt das sowohl für Amateure als auch Profis lukrative Geschäftsmodell (Fotografen bekommen 50 Prozent Provision pro Verkauf) und die Color Search in der Datenbank ist State of the Art.

Das Starter-Paket für 10 Euro im Monat beinhaltet ein Bild pro Tag, für die meisten Blogger also absolut ausreichend. Bei den Netzpiloten setzen wir selber auf PicsaStock, was wir sogar in einem Testimonial bezeugen.

  • Google-Bildersuche: Der einfachste Weg, Bilder im Internet zu suchen, ist die Bildersuche von Google. In der erweiterten Suche kann beim Filter „Nutzungsrechte“ eingestellt werden, dass nur Inhalte angezeigt werden, die entweder mit einer Creative Commons-Lizenz oder einer ähnlichen Lizenz gekennzeichnet oder urheberrechtsfrei sind. Großes Extra ist, dass auch Bilder angezeigt werden, die mit der GNU-Lizenz für freie Dokumentation gekennzeichnet sind.

Für die Suche nach wiederverwendbaren Bildern muss aber nicht extra die erweiterte Bildersuche aufgerufen werden, denn nachdem man eine normale Bildersuche durchgeführt hat, kann in dem Menü zwischen Eingabefenster und Ergebnisliste immer noch der Filter bei den Nutzungsrechten verändert werden. Google hat nicht alle frei lizenzierten Bilder indexiert, aber neben Flickr auch alle Bilder aus der Wikipedia, die neben anderen frei nutzbaren Werkformen in der Wikimedia zugänglich sind.

  • Unsplash: Auf diesem Tumblr (unsplash) bieten professionelle Fotografen alle zehn Tage jeweils zehn kostenlose Bilder in hoher Auflösung an. Die Bilder stehen unter einer CC Zero-Lizenz, sind also ohne Einschränkung nutzbar. Nachteil ist, dass die Bilder weder vertaggt noch in Kategorien organisiert sind, weshalb stets die komplette Timeline durchsucht werden muss, aber man kann sich die Bilder auch per Newsletter schicken lassen und dann selbst speichern und ordentlich markieren. Eine tolle Quelle, besonders für Hintergrundbilder auf Blogs.

[Vorbemerkung zum „Embedding“: Letzten Monat hat der Europäische Gerichtshof entschieden, dass Framing regelmäßig keine Urheberrechtsverletzung darstellt (Az.: C-348/13). Das bedeutet, dass es grundsätzlich erlaubt ist, z.B. Videos von YouTube oder Podcasts von Soundcloud, auf seinem Blog einzubinden. Dabei ist aber zu beachten, dass es sich um eine rechtmäßige Vorveröffentlichung handelt, also zweifellos klar ist, dass der Uploader auch der Rechteinhaber ist und dass das Werk schon vorher jeden Benutzer frei zugänglich war, also z.B. nicht durch ein Login geschützt war, das Werk also nicht erst durch das Embedding einem neuem Publikum zugänglich gemacht wird. Mehr dazu auf Telemedicus.info.]

  • Soundcloud: Natürlich findet sich vor allem Musik auf Soundcloud, aber auch Podcasts, Interviews und andere spannende Inhalte, die vielleicht ergänzend zu Blogpost verwendet werden können, wie wir das bei den Netzpiloten zum Beispiel machen. Möchte jemand zum Beispiel das Interview der Netzpiloten mit Sascha Lobo bei sich einbinden, geht er auf den „Share“-Button und dann auf „Embed“. Hier kann zwischen drei Playerformaten gewählt und kleine Anpassung vorgenommen werden.

Zwei empfehlenswerte Talk-Formate, selbstverständlich neben unseren eigenen Netzpiloten-Inhalten, sind die „On the red couch with…„-Interviews der Social News-App Flipboard und der neunetz-Podcast von Marcel Weiss, in dem er mit Gästen über die Gesellschaft und Wirtschaft im digitalen Zeitalter spricht.

  • YouTube: Ähnlich wie bei Soundcloud finden sich auf YouTube auch viele informative Videos, die es sich lohnt, in einem eigenen Blogpost zu besprechen. Erwähnenswerte Kanäle wären z.B. das BBC College of Journalism, die den digitalen Wandel der Kultur behandelnde Interviewreihe Durchgedreht mit…, Vorlesungen der London School of Economics and Political Science oder die von Politik Digital und uns Netzpiloten organisierten Berliner Hinterhofgespräche. Unter „Teilen“ kann man den HTML-Code zum „Einbetten“ des Videos finden. Dadurch bekommt man interessante Inhalte anderer leicht aufs Blog, die man dann wieder kurz oder ausführlicher erklären bzw. kommentieren kann.

Passend zu Gesprächen beim myBlögchen sei die Folge von „Auf ein Bier mit“ erwähnt, in der ich mit Mark Heywinkel und Henning Bulka über Zweit- und Drittverwertung von Beiträgen rede.

Das sind natürlich nicht alle Quellen, die möglich sind, aber meine am meisten genutzten Plattformen, um rechtssichere Inhalte für mein Blog zu finden. Dadurch können Blogbeiträge angereichert werden, manchmal stellen diese Inhalte, vor allem Videos und Podcasts, einen guten Grund dar, etwas zu bloggen. Die Bilder machen den Beitrag dann anschaulicher und können auch ein gute Quelle für Traffic sein.


Image (adapted) „Home Office“ by markusspiske (CC0 Public Domain)


 

ist Coworking Manager des St. Oberholz und als Editor-at-Large für Netzpiloten.de tätig. Von 2013 bis 2016 leitete er Netzpiloten.de und unternahm verschiedene Blogger-Reisen. Zusammen mit Ansgar Oberholz hat er den Think Tank "Institut für Neue Arbeit" gegründet und berät Unternehmen zu Fragen der Transformation von Arbeit. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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6 comments

  1. Qualitativ ansprechendes Kartenmaterial für Blogger gibt es kostenlos bei http://www.mapz.com. Stadtpläne und Landkarten können per Embedding interaktiv eingebunden werden und es gibt die Möglichkeit, auch die Vektordaten herunterzuladen. In Adobe Illustrator lassen sich so sehr einfach Infografiken erzeugen.

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