In unseren Lesetipps geht es heute um Googles „Copy-Paste“-Lösung, das Grundsatzabkommen, Aldi-Talk, das iPhone 6S und den Chief Digital Officer. Ergänzungen erwünscht.
GOOGLE+ androidpolice: Google Is Testing Proper Post Sharing To Apps In Google For Android, Which Rather Annoyingly Wasn’t A Thing Already: Wie eigentlich fast alle Social Networks, macht es die App von Google+ dem Nutzer nicht gerade leicht, Inhalte außerhalb des Netzwerkes zu teilen. Interessante Beiträge müssen erst über die Zwischenablage des Smartphones gespeichert werden, um diese später wieder umständlich einzufügen. Nun soll die nervige und zeitaufwendige Aktion endlich der Vergangenheit angehören. Ein Toll soll derzeit in Entwicklung sein, welches „Copy-Paste“ endgültig ablöst und dem Nutzer somit ein leichtes Sharing garantiert.
DATENSCHUTZ Datenschutzbeauftragter: US-EU Grundsatzabkommen über Datenaustausch steht: Das US-EU Grundsatzabkommen über Datenaustausch steht fest aber es rührt sich nicht vom Fleck. Einzelheiten sind noch nicht bekannt, allerdings sollen folgende Regeln im Grundsatzabkommen, für die Weitergabe personenbezogener Daten an US-Behörden gelten: EU-Bürger müssen ihr Recht auf Datenschutz und Privatsphäre vor Gerichten in den USA durchsetzen können. Es soll eine verbindliche Löschfrist für die Daten und eine eindeutige Zweckbindung der Daten, insbesondere für Terrorismusbekämpfung geben. Allerdings sieht es derzeit noch so aus, als ob das Abkommen noch länger auf Eis liegen wird.
MOBILE Golem.de: Netzbetreiber: Kunden werden per SMS vor Aldi-Talk-Falle gewarnt: Die Telefónica wehrt sich gegen die Kritik an Aldi Talk. Denn der Verbraucherschutz warnt: Aldi Talk ist eine Kostenfalle. Ein Unternehmenssprecher jedoch wehrt alle Anschuldigungen ab und meint, dass die Darstellung der Verbraucherzentrale nicht korrekt sei und es bei Aldi Talk keine Kostenfalle gebe. Die Verbraucherzentrale erklärt, dass Nutzer des Pakets 300 von Aldi Talk, erhalten hohe Nachforderungen, wenn sie die automatische Aufladung der Prepaid-Karte auf unter fünf Euro eingestellt haben. Der Paketpreis, für acht Euro monatlich, könne nicht abgebucht werden, wenn das Guthaben sich zwischen 5 und 7,98 Euro befindet. In diesem Fall beendet Aldi Talk nach Ablauf des Monats die Flatrate und rechnet zu dem rund zehnmal teureren Basistarif ab.
APPLE DIE WELT: Das neue iPhone 6S von Apple soll alle Verkaufsrekorde brechen: Das neue iPhone 6S kann nur gut sein – weil die Erwartungen sehr gering sind. Trotz diverser Verbesserungen, stellt das neue Smartphone keine große Revolution dar. Schneller, dünner und insgesamt besser, so wird das iPhone 6S vorgestellt. Doch die Optik und die Technik, versprechen keine großen Schübe. Auch die Wall-Street steht dem Smartphone skeptisch gegenüber, denn der Aktienkurs wird seit Monaten nach unten gedrückt. Für diese Skepsis, gibt es im wesentlichen zwei Gründe: die Schwäche der chinesischen Konjunktur und der große Erfolg des iPhone 6 und 6 Plus. Dadurch das Apple einen dermaßen großen Erfolg feiern durfte, wird jetzt jede einzelne Schwäche des neuen Smartphones sehr deutlich zum Vorschein kommen.
MARKT Gründerszene: Fachbeitrag: Was ist und wofür braucht es einen Chief Digital Officer? Unternehmen wie Starbucks und Toyota haben einen, auch zahlreiche deutsche Unternehmen überlegen, ob sie einen einstellen sollen. Andere wiederum sind dabei, ihn wieder abzuschaffen. Die Rede ist vom CDO – dem Chief Digital Officer – Fast jedes Unternehmen muss sich mittlerweile mit dieser digitalen Transformation auseinandersetzen. Lohnt sich dieser Posten überhaupt noch und warum macht es gerade jetzt so viel Sinn/Unsinn darüber zu diskutieren. Was ein CDO bringt und was nicht.
CHIEF-EDITOR’S NOTE: Wenn Ihnen unsere Arbeit etwas wert ist, zeigen Sie es uns bitte auf Flattr oder indem Sie unsere Reichweite auf Twitter, Facebook, Google+, Soundcloud, Slideshare, YouTube und/oder Instagram erhöhen. Vielen Dank. – Tobias Schwarz
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In unseren Lesetipps geht es um Apples Plan mit Beats Music, mobile Suchergebnisse von Google, erfolgreiche Blogs, Netzneutralität und den gescheiterten Freedom Act. Ergänzungen erwünscht.
APPLE New York Times: Apple’s Plans for Beats Music Start to Take Shape: Apple plant, Beats Music in seine Geräte einzubauen. Ziel des Unternehmens ist es, gegen den Wunsch der Musiklabels die Gebühren des Streaming Services für Konsumenten von zehn Dollar auf fünf Dollar im Monat zu senken. Wegen der hohen Menge an kostenloser Musik im Internet bei Spotify und YouTube haben zuletzt viele Musiker ihren Frust kundgetan. Wie die Financial Times berichtet, möchte Apple Beats ab März 2015 in iOS aufnehmen. Bislang hat das Unternehmen keine Stellungnahme zu diesem Vorhaben abgegeben.
GOOGLE PHP Magazin: Google überarbeitet seine mobilen Suchergebnisse: Google plant offenbar, für mobile Geräte designte Seiten speziell zu markieren. Auf diese Weise soll es Nutzern künftig möglich sein, sofort zu erkennen, ob eine Webseite für die Nutzung durch Smartphones optimiert wurde. Google hofft, dass Webdesigner fortan mehr Seiten speziell für mobile Geräte konzipieren, um den Smartphone Besitzern das Internet zu erleichtern. Es ist sogar eine Überlegung von Google, diese in das Suchmaschinenranking miteinzubeziehen.
JOURNALISMUS OSK: Mit Vergnügen: Matze Hielscher und Pierre Türkowsky haben 2010 in Berlin das digitale Stadtmagazin „Mit Vergnügen“ gegründet. Darin empfehlen sie Partys, Ausstellungen, Filme und Musik in der Hauptstadt. Inzwischen schreiben über 20 Autoren an dem Projekt. Im Interview erzählt Matze Hielscher, wie es zu dem Blog gekommen ist, auf welche Weise man an seine Inhalte kommt und welche Art von Beiträgen die höchste Reichweite erzielt. Er berichtet weiter, wodurch man mit einer journalistischen Seite Geld verdient und warum die Art der Ausbildung für ihn dabei keine Rolle spielt.
NETZNEUTRALITÄT The Drum: Net neutrality could be ‘competitive advantage’ for Europe if ‚wrong‘ decision made in US, says Baroness Joanna Shields: Joanna Shields, die Digitalberaterin des britischen Premierministers, unterstützt Obamas Standpunkt zur Netzneutralität. Sie wünscht sich mehr Regeln, um die Offenheit des Internets weiterhin zu gewährleisten, denn anderenfalls könnte dies in eine falsche Richtung führen, was einen Wettbewerbsvorteil für Europa nach sich ziehen könnte. In der letzten Woche hat sich Präsident Obama für striktere Regeln zum Thema Netzneutralität stark gemacht, nachdem einige Provider die Möglichkeit verkündet hatten, besser bezahlten Datenverkehr zukünftig eventuell zu bevorzugen.
FREEDOM ACT Heise: NSA-Skandal: Republikaner verhindern „Freedom Act“ zur Beschränkung der NSA-Befugnisse: Die Republikaner haben den Versuch der Demokraten blockiert, mithilfe des Freedom Acts die Datenspionage der NSA zu begrenzen. Die Möglichkeit, Telefondaten zu sammeln, sollte mit dem Gesetz eingeschränkt werden, ebenso wie der Zugriff des US-Geheimdienstes auf die Standortdaten von Providern. Die Republikaner begründeten ihre ablehnende Haltung damit, dass die USA anderenfalls nicht mehr vor Terroranschlägen geschützt werden könnte. Datenschützer hielten das Gesetz sogar noch als zu schwach, da die NSA trotzdem weiter hätte Daten sammeln dürfen.
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Mit der Fabric-Plattform hat Twitter eine Reihe Tools für Entwickler von Mobile Apps vorgestellt, die gleichzeitig eine Abkehr vom bisherigen Kerngeschäft. Mittwoch fand die erste Entwicklerkonferenz von Twitter unter dem Namen Twitter Flight statt und markiert einen gewaltigen Kurswechsel für das Unternehmen. Kern dieser Neuausrichtung ist die Fabric-Plattform, die die Tools Twitter Kit, MoPub und Crashlytics bietet. Mit dieser Plattform, die nahezu gar keine Verbindung zum bisherigen Kerngeschäft aufweist, will das Unternehmen App Entwickler für sich gewinnen. Ganz einfach wird dieses Vorhaben allerdings nicht, da Twitter genau diese Entwickler in der Vergangenheit mit API-Restriktionen vergrault hat.
Twitter Kit ist wohl das größte Alleinstellungsmerkmal für die Twitter-Entwicklerplattform. Mit dem Tool Digits können Entwickler den Nutzern erlauben, sich mit der Mobilfunknummer anstelle von E-Mail oder Social Network einzuloggen. Bisher stellte dies ein großes technisches Problem dar, da man sich weltweit mit vielen Mobilfunkbetreibern einigen muss. Viel zu viel Aufwand für App-Entwickler, aber für ein Unternehmen wie Twitter kein großes Problem – Digits wird in 268 Ländern und 28 Sprachen starten. Der Vorteil für Twitter ist, dass weder Google noch Facebook ein derartiges Feature im Angebot haben.
MoPub ist ein Ad Exchange-Dienst, den Twitter kurz vor dem Börsengang übernommen hat und der nun ein Bestandteil von Fabric wird, und zwar ein sehr wichtiger Bestandteil. Als Werbenetzwerk bietet MoPub nicht nur Entwicklern die Möglichkeit über Werbeeinblendungen in den Apps Geld zu verdienen, sondern auch Twitter selber endlich eine Möglichkeit der Monetarisierung, da das Unternehmen einen Anteil an den Werbeeinnahmen einbehält. MoPub setzt Facebooks Audience Network noch einen drauf, da es sich um ein Netzwerk der Netzwerke handelt, in dem laut Twitters Director of Mobile Platform, Jeff Seibert, tausende Werbetreibende in Echtzeit auf ihr Inventar bieten.
Crashlytics ist ein Analytics Tool für App-Entwickler, mit dem sich eine Vielzahl von Informationen sammeln und Optimierungen an der App vornehmen lassen. So kann man zum Beispiel die Performance der App testen, sehen, wie viele Nutzer die App gerade verwenden und Benachrichtigungen erhalten, wenn etwas schief geht. Mit dem Tool Answers soll dem Entwickler zudem gezeigt werden, welche Code-Zeilen für einen Absturz verantwortlich sind.
Mit der Fabric-Plattform versucht Twitter erstmals einen großen Einfluss darauf zu nehmen, wie Mobile-Apps entwickelt werden. Außerdem versucht das Unternehmen auf diesem Weg zu Facebook aufzuschließen, die seit einem guten Jahr ebenfalls um die Gunst der App-Entwickler buhlen, seit das Mobile-Server-Unternehmen Parse aufgekauft und mit Audience Network eine Werbeplattform gegründet wurde. Facebook hat bereits große Unternehmen im Boot, wie etwa McDonalds, Spotify oder Target – ob Twitter mit ähnlich namenhaften Partnern aufwarten kann, bleibt allerdings noch abzuwarten.
Mit der Abkehr vom bisherigen Kernprodukt könnte es Twitter endlich gelingen erwachsen zu werden und ernsthaft Geld zu verdienen. Monetarisierung war bisher nicht der Fokus des Unternehmens, weshalb das Unternehmen gerade bei den Anlegern oft in die Kritik geraten ist. Ganz einfach wird das Unterfangen allerdings auch mit einer so mächtigen Plattform wie Fabric nicht, Entwickler für die neue Plattform zu gewinnen, denn in der Vergangenheit hat Twitter sich nicht gerade als entwicklerfreundlich gegeben. 2012 hat das Unternehmen eine API-Begrenzung eingeführt, die Anbietern von Twitter-Clients ein Nutzerlimit auferlegt und somit einige Erfolgsgeschichten zu einem jähen Ende gebracht hat. Hier wird einige Arbeit nötig sein, um die Wunden zu heilen und die Entwickler auf die eigene Seite zu ziehen.
Auf Golem.de stellt Ingo Pakalski das neue Design von Android L vor und findet an der im Herbst 2014 erscheinende Version richtig Gefallen:
Mehr Infos dazu im ausführlichen Artikel auf Golem.de.
In den Lesetipps geht es um den BTADA, Mobile First im Medienwandel, Jugendliche im Digitalen, Arbeit dank Algorithmus und Wundercar bleibt stur. Ergänzungen erwünscht.
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Marktzahlen zeigen, dass der Tablet-Markt schon seinen Zenith erreicht haben könnte, während großes Wachstum weiterhin im Smartphone-Bereich zu sehen ist. Dem Tablet wurde seit der Präsentation des iPad im Januar 2010 eine große Zukunft vorhergesagt. Den PC-Markt würden sie ruinieren, Zeitungen, Speisekarten und Schulbücher ersetzen, Navis im Auto und Displays im Flugzeug obsolet machen. Doch wie es derzeit aussieht, könnte der Tablet-Markt seinen Höhepunkt bereits erreicht haben.
Aus den aktuellsten Quartalszahlen von Apple geht hervor, dass im Vorjahreszeitraum 16 Prozent mehr iPads verkauft wurden. Während sich das iPhone weiter hervorragend verkauft und bereits 66 Prozent zum Umsatz von Apple beiträgt, scheint es am Tablet-Markt zu Ermüdungserscheinungen zu kommen. Visualisiert sieht das so aus:
Der angesehene Risikokapitalgeber Fred Wilson von Union Square Ventures (Tumblr, Twitter, Foursquare u.a.) etwa rechnet vor, dass der Tablet-Markt bei etwa 100 Millionen Stück pro Jahr stagnieren würde – so, wie der PC-Markt mit etwa 350 Millionen Stück pro Jahr seinen Plafond erreicht hätte.
Der Analyst Benedict Evans, tätig beim wichtigen Risikokapitalgeber Andreessen Horowitz (u.a. Facebook, Twitter, Pinterest, AirBnB), hat sich mit den iPad-Zahlen intensiv beschäftigt. Ihm zufolge würden PC- und Tablet-Markt stagnieren, während der Smartphone-Markt (im Wesentlichen iPhone und Android) weiter explodiert und kein Zeichen der Schwäche zeigen würde. „Tablets und Smartphones in eine Kategorie zu werfen, die mit PCs konkurriert, ist vielleicht der falsche Vergleich„, schreibt Evans. „Es wäre besser, PCs, Laptops und Tablets in einer eigenen ‚Big Screen‘-Kategorie zu denken, die alle mit Smartphones konkurrieren und für die die Marktchancen einfach kleiner sind als die für Smartphones„. Tablets würden mit der Zeit weiter Marktanteile bei PCs und Laptops wegfressen, während die echte transformative Kategorie das Smartphone sei, das auf dem besten Weg zu einer Milliarde verkauften Einheiten pro Jahr sei.
Dass der Tablet-Markt offenbar an eine Wachstumsgrenze gestoßen ist, erscheint plausibel. Vor allem große Smartphones mit 5 Zoll oder mehr Display-Diagonale und HD-Auflösung machen die Anschaffung eines Tablets oft nicht notwendig. Ich habe mir 2010 das erste iPad gekauft, seitdem aber keinen Upgrade gemacht, weil ich das Tablet immer seltener zur Hand nehme. Auf der Couch als Second Screen reicht ein 5-Zoll-HD-Smartphone auch, und im Berufsleben kann mir ein Tablet-Computer einen Laptop oder einen PC nicht wirklich ersetzen – da braucht es nach wie vor eine physische Tastatur, einen großen Bildschirm und umfangreiche Software.
Die Erkenntnisse die Wilson und Evans über den Tablet-Markt formuliert haben, sind wichtig für alle Firmen, die „Mobile“ als Fixpunkt in ihrer Strategie stehen haben. Denn unter „Mobile“ sollte man nicht Smartphones und Tablets subsumieren, sondern diese getrennt denken. „Tablets sind nicht Mobile„, hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg einmal gesagt, und in der Österreichischen Web-Analyse (ÖWA) etwa werden Tablets nicht der mobilen, sondern der stationären Nutzung zugerechnet. Wer Apps anbieten will – egal ob Zeitung, TV-Anstalt, Game-Publisher oder Service –, sollte „Smartphone first“ denken und sein Angebot dafür optimieren. „Designt und baut für das Smartphone„, rät Wilson. „Dort sind die Nutzer und werden es weiterhin sein„.
In unseren Lesetipps geht es heute um lokale Dienste für Unternehmen, das mobile Internet, Facebook setzt auf mobile Online-Werbung, Microsoft schließt Sicherheitslücke und die Frage, ob Passwort oder Social Login. Ergänzungen erwünscht.
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Der Siegeszug von Mobile bringt immer mehr große Internet-Unternehmen wie Facebook, LinkedIn oder Twitter dazu, sich in Einzelteile zu zerlegen – freiwillig. Die großen Internet-Unternehmen zerbrechen am zunehmenden Mobile-Siegeszug. Dies ist allerdings nicht etwa Folge von hartem Wettbewerb, sondern geschieht komplett freiwillig. Die zunehmende Nutzung von Smartphones und Tablets macht es nötig, die umfassenden Angebote für diese Geräte anzupassen und auf viele einzelne spezialisierte Apps aufzuteilen. Der Nutzer kann somit zielgerichtet aussuchen welche Funktionen er nutzen will und bleibt gleichzeitig den großen Unternehmen treu, ohne es oftmals zu merken.
Angefangen hat alles mit Instagram. Als Facebook den Fotofilterdienst vor rund zwei Jahren aufgekauft hat, ging es dem Social Network vor allem darum, einen möglichen Konkurrenten in Schach zu halten. Als man dann herausfand, dass sich der Dienst sich nicht in das eigene Kerngeschäft integrieren lässt, beschloss man, Instagram einfach als eigenen Dienst weiterzuführen. Und was gut funktioniert, kann man später mit WhatsApp, Moves und einigen weiteren übernommenen Startups gleich wiederholen.
Facebook ist mit diesem Strategiewechsel allerdings nicht alleine. Twitter zum Beispiel lässt unter anderem die aufgekauften Unternehmen Tweetdeck und Vine eigenständig weiterlaufen. Ein weiteres Beispiel ist Yahoo, die nach wie vor auf Einkaufstour sind und dabei viele Dienste wie das wohl prominenteste Beispiel Tumblr bestehen lassen, statt zu versuchen diese in das vorhandene eigene Angebot zu integrieren.
Der längst abgegriffene Witz, dass es für alles eine App gibt, ist gar nicht so weit von der neuen Strategie der großen Unternehmen entfernt. In einem Interview mit der New York Times erklärt Mark Zuckerberg diese neue Strategie und deren Hintergründe. Früher kam die überwiegende Mehrheit der Nutzer über Desktop-Rechner auf die Seiten von Facebook und Co. Die Unternehmen waren es daher gewohnt, auf einer Webseite möglichst alle Dienste gebündelt anzubieten, damit es für ihn keinen Grund gibt, die Seite zu verlassen.
Heutzutage nutzen aber immer weniger Menschen Desktop- oder Laptop-Rechner und stattdessen immer mehr mobile Endgeräte. Anfangs versuchte man noch, den Funktionsumfang der Desktop-Seiten möglichst komplett in eine App zu übernehmen – doch die Einsicht ließ nicht lange auf sich warten, dass Mobile-Nutzer andere Dinge wollen. Schnellen Zugriff auf die gewünschten Dienste, die Kontrolle darüber, welche Benachrichtigungen man erhält. Zudem ist der Platz auf den kleinen Touchscreens ganz stark limitiert, so dass Apps mit einem einzelnen Zweck deutlich übersichtlicher und nutzerfreundlicher sind, als gebündelte Allround-Pakete. Facebook musste dies etwas schmerzhaft im vergangenen Jahr am eigenen Leib erfahren, nachdem der Versuch, Android-Nutzern Facebook Home als Haupt-Interface auf das Smartphone schmackhaft zu machen grandios gescheitert ist.
Das Ergebnis dieser Neuausrichtung? Facebook will noch in diesem Jahr eine ganze Armada an eigenständigen Apps in die App-Stores bringen. Paper ist hier sicher nur der Anfang und der Messenger soll dadurch mehr Zuspruch erfahren, dass man die Funktion aus der eigentlichen Facebook-App entfernt. Auch andere Unternehmen wie LinkedIn haben bereits mehrere Apps mit unterschiedlichen Aufgaben in den App-Stores platziert und auch Dropbox bewegt sich mit Mailbox und Carousel stetig vom reinen Anbieter von Cloud-Speicher weg. Und die Rechnung scheint aufzugehen.
Wenn es gelingt, den Nutzer teilweise vielleicht sogar ohne sein Wissen an die eigenen eigenständigen Apps zu binden, kommt dies einem kleinen Triumph über die Konkurrenz gleich. Wobei der begehrte Lock-In-Effekt, also die Bindung der Kunden an das eigene Angebot vor allem durch den optionalen Log-In mit dem zentralen Nutzerkonto ausbleiben kann. Dies kann man aus Sicht des Nutzers durchaus positiv werten. Allerdings hat dieser dafür als direkte Folge mit einer unüberschaubaren Flut an Mini-Apps zu kämpfen – aber auch dafür findet bis dahin sicher jemand eine Lösung in Form einer App.
In unseren Lesetipps geht es um die Visualisierungen von Vorratsdatenspeicherung, Monopolkritik an Google, die mobile Zukunft von Facebook, unsere Arbeitswelt und die Ökonomie des Fernsehens. Ergänzungen erwünscht.
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In unseren Lesetipps geht es heute um das mobile Standbein von Apple und Facebook, mobiles Arbeiten im Journalismus, die Zukunft der E-Mail, FB Newswire und Netzneutralität. Ergänzungen erwünscht.
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In unseren Lesetipps geht es heute um die mobile Zukunft von Social Media, Autos statt Digitale Agenda, Paper von Facebook, Service à la Apple und LinkedIn. Ergänzungen erwünscht.
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In unseren Lesetipps geht es heute um Personalisierung beim Restaurantbesuch, Lehren aus dem Medienwandel, das Design von E-Books, Tablets in Flugzeugen und die Inaktivität von The Intercept. Ergänzungen erwünscht.
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