Scoopa Dopado: Das war das scoopcamp 2016

Am gestrigen Donnerstag fand zum achten Mal das scoopcamp, eine Innovationskonferenz für Medien, statt. Seit 2009 lädt Hamburg@work – und seit 2014 nextMedia.Hamburg – jährlich zusammen mit der Deutschen Presse-Agentur GmbH (dpa) zu dieser Veranstaltung ein. Experten, Entscheider und Innovatoren der IT- und Medienbranche nehmen daran teil, um über Trends und aktuelle Themen an der Schnittstelle zwischen Redaktion, Programmierung und Produktentwicklung zu diskutieren.

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Jeremy Gilbert über die Washington Post (Image by Marina Blecher)

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Preisverleihung des Scoop Awards und Vorträge über die Zukunft des Journalismus. Verena Pausder, Gründerin von Fox and Sheep, Geschäftsführerin der Haba Digitalwerkstatt und Unterstützerin der Plattform Startup Teens, erhielt den Scoop Award 2016 für ihre zahlreichen Projekte, die Kinder und Jugendliche früh mit der Digitalisierung vertraut machen. In ihrer anschließenden Rede forderte sie dazu auf, dass man Kinder stärker in Sachen Digitalisierung fördert. Außerdem plädierte sie für mehr Programmiererinnen. Um dies zu erreichen, sollte man vor allem Mädchen früher mit dem Thema vertraut machen.

Auch die anderen Speaker Assaf Sagy, Vice President of International Markets bei Playbuzz und Jeremy Gilbert, Director of Strategic Innitiatives bei der Washington Post, hielten sehr interessante Vorträge. Gilbert erklärte insbesondere das Erfolgsgeheimnis der Zeitung und betonte, dass es nicht nur einen speziellen Weg gibt, Nachrichten zu konsumieren, sondern dass jeder Nutzer andere Vorstellungen hat. Um diese abzudecken, nutzt die Washington Post sehr viele soziale Netzwerke.

Nach der Mittagspause fand dann die Abstimmung des scoopcamp-Hackathons statt, dieser wurde gemeinsam mit dem next media accelerator und der Hamburg Media School ausgeführt. Zuerst stellten die drei Hackathon-Teams unter der Leitung von Klaus Weinmaier und Meinolf Ellers ihre Projekte vor.
Ellers ist seit 30 Jahren bei der Deutschen Presse-Agentur tätig und engagiert sich bei der Initiative nextMedia.Hamburg. Außerdem ist er Mitglied im Beirat und Dozent des Studiengangs „Digital Journalism“ an der Hamburger Media School, Klaus Weinmaier arbeitete sehr lange bei Östereichs führender Medienplattform derStandard.at, die er 1995 mitgründete. Im Jahr 2013 machte er sich mit der Medien- und Innovationsberatung „The Engagement Lab“ selbständig. Seine Agentur unterstützt Medien und Brands bei der Entwicklung digitaler Strategien und innovativer Produkte. Außerdem ist er Dozent an der Hamburger Media School.

Im Anschluss stimmte dann das Publikum für das beste Konzept ab – zur Wahl standen der News Ninja, der KI Bot James und der Argubot. Gewonnen hat letztendlich Argubot, ein Bot der seinen Nutzern aussagekräftige Argumente zu aktuellen Themen liefert.

Die Gewinner des Hackathon (Image by Marina Blecher)
Die Gewinner des Hackathon (Image by Marina Blecher)

Am Nachmittag fanden dann noch vier Workshops zu den Themen Social Media, Immersive Storytelling, Investigativjournalismus, Datenjournalismus und Produktinnovationen statt.

Am besten gefiel uns der Social Media Workshop mit Niddal Salah-Eldin (Welt), Miriam Richter und Joachim Dreykluft (SHZ). Sie erklärten, wie ihre Redaktion mit Kommentaren umgehen und mit welchen Programmen sie diese verarbeiten.

In dem Workshop Immersive Storytelling ging es um 360°-Videojournalismus. Isabelle Sonnenfeld, Leiterin vom Google News Lab, und Max Boenke von der Berliner Morgenpost, haben einen Einblick in ihre Arbeit gegeben. Außerdem zeigte Max Boenke, was man alles mit 360°-Kameras machen kann und was es für Unterschiede zwischen den Kameras gibt. Beide haben ausführlich erklärt, wofür und wie sie 360°-Videos einsetzen. Zwischendurch haben sie spannende Beispiele gezeigt.

In dem Workshop Investigativjournalismus berichteten Vanessa Wormer und Jan Lukas Strozyk über das Projekt „Panama Papers“. Sie erklärten, was genau die Panama Papers sind und mit welchen Programmen sie an dem Projekt gearbeitet haben. Zum Abschluss fand dann noch ein Panel über die Bedingungen von Medien-Startups mit Richard Gutjahr, Dirk Zeiler, Janos Moldvay, Sigrun Albert und Isabelle Sonnenfeld statt.

Das Abschluss-Panel zu Startups (Image by Marina Blecher)
Das Abschluss-Panel über Medien-Startups (Image by Marina Blecher)

Insgesamt war das scoopcamp eine tolle Veranstaltung mit einem abwechslungsreichen Programm. Die Themen Startups und Innovationen in den Medien zogen sich als roter Faden durch den Tag. Die diesjährige Moderatorin Eva-Maria Lemke hat sehr gut durch das Programm geführt und hatte immer den passenden Spruch auf den Lippen. Das Theater Kehrwieder war eine schöne Location, die uns vor allem durch die Atmosphäre überzeugte und in der schönen Speicherstadt gelegen war. Die Netzpiloten freuen sich, beim nächsten Mal wieder dabeizusein!


Images by Marina Blecher


kommt aus Siegen und ist derzeit Praktikantin in der Redaktion der Netzpiloten in Hamburg. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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