Culture&Video heute mit einer überfälligen Erklärung, zur Abwechslung mal Literatur und zwei Geburtstagen.
Jede Woche auf’s Neue stellt sich die Frage, ob ein tolles Video neu genug ist. Worüber ich selbst seit Montag lache oder nachdenke, hat bestimmt auch schon seinen Weg auf andere Monitore oder in andere Mittagspausen gefunden. Auch das Video mit einer jungen Frau ohne Handy hat die Runde gemacht. Sie beobachtet, wie alle Menschen in ihrer Umgebung lieber mit ihren Telefonen kommunizieren, Bilder machen oder Videos aufnehmen, als mit ihr zu reden. Niemand nimmt wahr, was um ihn herum passiert. Das Mädchen sieht irgendwie unglücklich darüber aus und eine ganze Online-Welt paternalistischer Besserwisser stimmt das Klagelied auf die modernen Zeiten an (bis heute fast 20 Mio. Abrufe). Dabei scheint niemandem der Titel des Videos aufzufallen: I Forgot My Phone. Und auf einmal sieht der Clip anders aus: Hätte die hübsche Hauptdarstellerin ihr Telefon nicht liegen gelassen, würde sie dazu gehören. Vielleicht ist sie gar so traurig und genervt, weil sie jetzt gerade gern ein Foto geschossen oder ihren Status upgedated hätte. Interessante Gespräche scheint es in ihrem Freundeskreis ja nicht zu geben.
Vom 4. bis zum 15. September findet in Berlin das 13. internationale literaturfestival statt. Es hat seit langer Zeit schon den Ruf, mehr ein Forum für Gespräche oder zum Kennenlernen interessanter Autoren zu sein als eine Leistungsschau des Literaturbetriebs wie die Buchmessen in Frankfurt und Leipzig. Auch Filme werden im Rahmen des Festivals gezeigt: Die liebenswerte Dokumentation Erlesene Welt stellt drei besondere Menschen vor, die in Umzugskartons, auf Booten und Kamelen Bücher zu den entlegensten Winkeln der Welt bringen. arte zeigt den Film der Grimme-Preisträgerin Elisabeth Schwehm am 13. Oktober. Mitternachtskinder nach einer Vorlage von Salman Rushdie ist ebenfalls auf dem Festival zu sehen. Der weiltweit gefeierte Autor wird in einem Gespräch mit Eva Mattes auch seine vor Kurzem erschienene Autobiografie Joseph Anton vorstellen.
Gestern hatte Skat Geburtstag. Jedenfalls wurde der Begriff erstmals am 4. September 1813 erwähnt. Gut, dass es Tage gibt, an denen man nicht lange nach einem Grund suchen muss, um einen Sketch von Loriot anzuschauen.
Und noch ein Geburtstag: Heute vor 67 Jahren wurde Freddie Mercury in Sansibar geboren. Zwei gut gemachte Dokumentarfilme gibt es über das Leben des großen Künstlers. Queen aus dem Jahr 2009 ist eine solide arte-Dokumentation, lohnt sich aber vor allem wegen der ersten 30 Sekunden: Ringo Starr ein bisschen Off-Topic. Freddie Mercury: The Great Pretender hat Furore gemacht (hier leider mit französischen Untertiteln bei Myvideo und hier auf DVD erhältlich) . Die Dokumentation aus dem letzten Jahr enthält jede Menge neues Material: Schnipselchen der Kollaberationen mit Rod Stewart oder Michael Jackson und viele bisher unentdeckte Aufnahmen. Auf seinem 39 Geburtstag ging es im legendären „Travestie-Lokal Mrs. Henderson’s“ heiß her, auch die Outtakes zum Videodreh von I Want To Break Free sind köstlich. Die BBC-Doku hat keine Scheu vor der Schwulenikone Mercury, unerlässlich für ein ehrliches Porträt des 1991 an den Folgen von AIDS gestorbenen Sängers.
Britische Film-Archivare haben ein Footage freigegeben, welches das erste Mobiltelefon um 1922 zeigt. Es wurde in den Archiven von British Pathé gefunden. Ein Knaller sag ich euch!
Katrin Viertel von medienlotse.com beantwortet Fragen rund ums Thema Erziehung und digitale Medien. Heute geht es ums Thema Handy für Kinder: Ein Smartphone für Kinder – worauf sollten Eltern achten?
Meine Tochter ist zwölf Jahre alt und bewegt sich inzwischen recht selbstständig in der Stadt. Nun haben wir ihr ein Handy gekauft, damit sie uns im Notfall anrufen kann. Wie können wir verhindern, dass sie damit Blödsinn macht, zum Beispiel Fotos hochladen, oder dass sie Zugriff auf ungeeignete Inhalte bekommt?
Steve Hemmerstoffer hat alle aktuellen Gerüchte über das nächste iPhone Version 5 in einer Infografik zusammengefasst. Ihr müsst zweimal drauf klicken, damit die Grafik in ganzer Pracht geladen wird und alle Details enthüllt. Weiterlesen »
In der Nähe der Antenne eines Mobiltelefons kann man nach einem einstündigen Gespräch ein Zunahme der physiologischen Tätigkeit um 7 Prozent nachweisen, haben die amerikanischen Wissenschaftler um Dr. Nora Volkow jetzt in einer Studie publiziert. Wie immer bei den bildgebenden Verfahren in den Neurowissenschaften kann man außer einem erhöhten Stoffwechsel eigentlich nichts darüber hinaus sagen. Auch Dr. Volkow hält sich gegenüber HealthDay zurück mit positiven oder negativen Deutungen dieser Befunde.
In der Studie wurden 47 Probanden ein Jahr untersucht auf die Auswirkungen der Handynutzung. Mit einem Positronenemissionsgerät und einem Kontrastmittel wurde der Glukosehaushalt an den Stellen der Handy-Exposition an den Ohren gemessen. Man könnte sich dazu versteigen und sagen, dass dieser erhöhte Zuckerstoffwechsel positiv für eventuelles Tumorwachstum sei. Allerdings schießt man damit höchstwahrscheinlich über das Ziel hinaus, denn das Gehirn verstoffwechselt eben nur Glukose. Und dass Tumoren auch Zucker brauchen, sagt in diesem Kontext noch gar nichts. Zucker schadet aber auch nicht bei mutierten Zellen.
Insofern bleibt alles beim Alten. Headsets sind immer anzuraten, damit das Gerät vom Kopf wegkommt beim telefonieren. Wenn man sich nicht sicher ist, dann ist ein Blick auf die SAR-Werte der Handys sicher hilfreich. Wie viele bereits wissen, führen hier noch immer die neuen Geräte von Samsung mit niedrigen bis mittleren Werten (zwischen 0,4 und 0,7). Anders sieht es bei Apples iPhone, Sony, RIM und diversen HTC-Modellen aus – mit teilweise weit über 1,0 W/kg. Mehr dazu auf handywerte.de
Mitte März kommt bei NTT Docomo das dünnste Handy der Welt auf den Markt: das NEC Casio Medias. Das Samsung Galaxy S II ist ja bisher das dünnste Handy (8,8mm), und LG möchte mit dem OPTIMUS gern diesen Titel (9,2mm) aber das NEC Smartphone mit Android 2.2 Bertiebssystem wird im März mit 7,7 Millimeter fast noch einen Millimeter dünner sein als das Samsung. Liebe Leser, es recht nicht, dass man eine anorektische Freundin zum Ausgehen führen kann, auch das Handy muss alles bisher Dagewesene unterbieten. Warum? Nun, das fragt ihr lieber diejenigen, die dem knochigen Schick etwa abgewinnen können.
Ob und wann das Handy außerhalb von Japan erscheinen wird, bleibt ungewiß. Hier ein paar innere Werte:
Was ist eigentlich NFC (Near Field Communication) und wie soll das die Welt der Handys revolutionieren?
Seit vielen Jahren kann man in Afrika mit dem Handy seine Miete bezahlen, den Deckel bei der örtlichen Kneipe auslösen und sogar Geld an seine Verwandten verteilen. Da die meisten Afrikaner kein Bankkonto haben, wurde auf diese Weise der bargeldlose Zahlungsverkehr via Mobiltelefon eingeführt. Vodafone hatte 2007 mit dem Dienst M-Pesa in Kenia einen Stein ins Rollen gebracht, der leider nie nach Europa kullerte, obwohl er es von Tanzania über Äthiopien bis nach Afghanistan schaffte.
Bereits fünf Jahre zuvor hatten Sony und NXP auf dem lizenzfreien Frequenzband von 13,56 MHz eine andere Idee realisiert, die Near Field Communication. Sie soll nun das mobile Bezahlen bei uns ermöglichen. Die Technologie basiert auf Bluetooth, Smartcard-Chips und den allseits unbeliebten RFID-Chips, die mittlerweile an jedem Kleidungsstück kleben, das wir bei den großen Modeketten der Welt erstehen. Um das Ausspähen der übertragenen Daten zu erschweren, reicht die Übertragung bei NFC allerdings nur maximal 10 Zentimeter weit. Bei einer Übertragungsrate von mehr als 400KBit/sec können so Bezahlvorgänge mit einem schnellen Wischen des Handys oder Smartphones über einen Sender an der Kasse erledigt werden. Aktuell ist bisher nur das Ticketing, also der Kauf von Fahrscheinen per NFC realisiert. Im südfranzösischen Nizza hat man mit Nice Cityzi das einzige flächendeckende Großprojekt realisiert. Dort kann man mehrere Tickets für den öffentlichen Nahverkehr per Mobiltelefon erwerben und dann sukzessive abfahren. Das Handy ist dabei eine Art RFID-Transponder, der, an den Kartenautomaten gehalten, den Fahrpreis anzeigt und auch das Abbuchen vom gespeicherten Betrag auslöst.
Telefone, die keinen eigenen NFC-Chip an Bord haben, könnten in Zukunft mit erweiterten microSD-Karten mit Mini-Antennen aufgewertet werden. Auch mit ihnen kann man dann per Handy Beträge aufladen, abbuchen und Preise anzeigen lassen. Natürlich sind Visa und Mastercard mit ihm Boot und übernehmen das Verteilen und Verwalten der Beträge, da diese Technologie ja eigentlich das gesamte bargeldlose Zahlen per Kreditkarten obsolet machen könnten. So will man früh genug mit im Boot sitzen… Weiterlesen »
Stephen Elop ist der neue Chef bei Nokia. Der ehemalige Mobilfunkriese hatte es in den letzten Jahren so richtig krachen lassen und den Markt der Handys beherrscht. Nur bei den teuren Modellen, den Musikplayern mit eingebautem Handy und ähnlichem, also allem, was irgendwie boomte konnten die Finnen nie so richtig Fuß fassen, trotz ihrer marktbeherrschenden Plattform Symbian. Dann kamen die Smartphones. Ausgerechnet da soll Windows Phone7 nun helfen. Doch genau da kann Windows gar nix zeigen, ist selber stark angeschlagen und bereits taumelnd.
Zunächst sah alles nach einem Gewinn für Apple aus, die in 6 Jahren aus einer maroden Klitsche einen Weltkonzern hämmerten. But the empire stroke back. Denn Google kam mit Android auf den Markt, einem Linux-basierten Handy-Betriebssystem, das iOS schnell und unwiederbringlich überflügelte, zuletzt mit einem Wachstum von über 600 Prozent zum Vorjahr, andere bescheinigen sogar 800 Prozent.
Da verwunderte es nicht , dass Elop neulich noch von brennenden Ölplattformen sprach. Denn Nokia verliert Kunden in Größenordnungen, die kaum zu verwinden sind. War da noch was?… Weiterlesen »
Die fünf Apps, die auf keinem Android-Telefon fehlen dürfen:
Das Fujitsu F-Circle erinnert ja mal wirklich an die alten Zeiten. Ich weiß nicht, wie viele es noch gibt, die ein Telefon mit Wählscheibe haben, aber es dürften wohl nicht ganz so viele sein. Und wenn doch, dann könnt ihr euch glücklich schätzen. Denn wie wir es schon bei Kleidung und all den anderen Dingen gesehen haben, kommt jeder Trend irgendwann mal wieder zurück. Und so auch bei dem F-Circle mit Wählscheibe. Auf den ersten Blich erinnert es in meinen Augen so ein wenig an ein Thermometer, das jederzeit auf seinen Einsatz wartet. Aber wenn wir mal ehrlich sind, will oder braucht jemand wirklich wieder die Wählscheibe? Ich kann mir nicht so wirklich vorstellen, dass es sehr viele Abnehmer finden wird. In meinen Augen gibt es verschiedene Gründe, die ich Euch gerne einmal aufführen würde. Weiterlesen »
Das schnellste Smartphone aller Zeiten, so wird es bisher betitelt und beschrieben. Aber was es genau kann und ob es wohl die Lobeshymnen bekräftigen kann, wollen wir doch noch einmal genauer unter die Lupe nehmen und für Euch hier bündeln und zusammenfassen. Weiterlesen »
Auf meinem Tiefflug durch das Web 2.0 bin ich ja immer auf der Suche nach Neuigkeiten für Euch. Heute bei Twitter wurde ich dann zum ersten Mal richtig aufmerksam auf das neue HTC Hero mit Multitouch. Wie auch bei allen anderen HTC Modellen, basiert dieses Handy, wenn man es eigentlich noch so nennen kann, auf dem Betriebssystem Android. Weiterlesen »
Foto: links Google G1, rechts das neue Google Magic
Das T-Mobile G1 mit dem Google Betriebssystem Android wurde ja schon im letzten Jahr viel diskutiert. Als potenzieller iPhone-Gegner ruhten auf dem Google-Telefon viele Hoffnungen. Jetzt hat Google beim Mobile-World-Congress breites eine Neuvorstellung veröffentlicht Weiterlesen »
Ab dem 23. September wird das Google-Phone (gPhone) in den USA verkauft.
Muss ich jetzt ein gPhone haben wollen? Oder wird der g-Hype nicht so krass ausfallen wie der i-Hype? Man wird’s sehen…. [via Socialmedian und SPON]
Heise, der wohl bekannteste deutsche News-Dienst mit Schwerpunkt auf Web, hat einen Themenspecial zum Thema mobiles Internet veröffentlicht. Jo Bager und Achim Barczok haben hier eine Vielzahl von interessanten Programmen herausgesucht, mit denen man Web-Dienste auf seinem Handy nutzen kann. Interessant ist das Special besonders für Anwender, die nicht über ein iPhone surfen können oder wollen, da es sich auf Programme für andere Plattformen beschränkt. Sehr schön ist vor allem, dass zahlreiche der empfohlenen Anwendungen schon mit einem einfachen Java-fähigen Handy nutzbar sind.
Die Betonung des Faktors Kommunikation durch Social Networking könnte nach Ansicht von eMarketer zum Hoffnungsträger vieler Provider werden, wenn es darum geht, dem mobilen Internet zum Aufschwung zu verhelfen. Denn ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Erst der Run auf die Kommunikationsmöglichkeiten wie Emails und Foren machte das Internet zum Massenphänomen. Das mobile Internet wird möglicherweise Starthilfe benötigen. Im Sektor Unterhaltung via Mobiltelefon, der Musik, Videos, mobiles Fernsehen und Spiele beinhaltet, sind positive Entwicklungen zu erwarten.
Einige Links zum Super Tuesday haben wir ja schon vorgestellt. Das ist allerdings nicht im Vergleich mit der umfangreichen Liste, die mashable gerade veröffentlich hat. Unter den 40 Super Tuesday 2008 Ressourcen verstecken sich nicht nur die Websites aller Kandidaten, sondern auch einige innovative Fundstücke wir diesen Twitterstream zum Wahltag oder Collective Intellect, wo die Meinungen und Stimmungen von Blogs und Twitter während der Wahlen analysiert werden.
Mein Liebling? Steve Garfield, der den Super Tuesday mit seinem Videoblog begleitet und Bürgerjournalismus vom Feinsten bietet – live vom Handy. Wie das funktioniert zeigt Steve uns im Foto rechts oben.