In unseren Lesetipps geht es heute um Loom-Mitgründer Jan Senderek, sich irrende Algorithmen, Publishing, Spotify und Social Media im Wahlkampf. Ergänzungen erwünscht.
STARTUP t3n: Wie ein Kölner Student zum Valley-Millionär wurde: „Loom“ ist ein deutsches Startup, das es mithilfe des Elite-Accelerator Y Combinator nach oben geschafft hat. Mitgründer Jan Senderek hat es an Dropbox verkauft und ist damit nur vier Jahre nach der Universität bereits IT-Millionär. Eine lesenswerte Geschichte, die aber durch die Gestaltung von t3n-Redakteur Moritz Stückler noch einmal aufgewertet wird. Inhalt sowie Design beeindrucken.
ALGORITHMUS PandoDaily: Flickr’s and Google’s algorithms are behaving badly: Algorithmen sind heutzutage eine wesentliche Grundlage für eigentlich alles im Digitalen. Wir vertrauen ihnen, aber was ist, wenn sie falsch liegen? Auf Flickr haben Algorithmen Bilder mit falschen Tags versehen – einige davon sind rassistischer Natur. Ähnliches ist Google passiert, denn bestimmte Suchergebnisse, ebenfalls rassistisch, und vor allem durch das Nutzungsverhalten ausgelöst, von dem der Algorithmus lernt.
PUBLISHING Digiday: How digital publishers measure their influence: Früher konnte Verlage sich noch damit rühmen, vielleicht das „meist zitierte“ Medium zu haban. In Zeiten digitalen Contents lässt sich das auch für Dritte gut nachvollziehen, zugleich hat das Messen der Reichweite und des Einflusses eine neue Bedeutung bekommen. Doch wie denken Verlage darüber? Lucia Moses hat für Digiday ein halbes Dutzend Verleger gefragt, wie sie ihren Einfluss messen.
SPOTIFY Wired: Spotify Wants to Fill an Entertainment Gap That Isn’t There: Manchmal ist man einfach zur falschen Zeit am falschen Ort, so wie vielleicht Spotify. Das schwedische Startup expandiert und möchte bald auch Videos und Podcasts in seiner Streaming-App anbieten. Damit schließt das Unternehmen eine Unterhaltungslücke, die nicht existierte, wie es Issie Lapowsky treffend ausdrückt. Und das könnte das größte Problem werden, denn mit Apple bekommt Spotify einen sehr starken Gegner. Apple verdient im Gegensatz zu Spotify übrigens Geld und könnte den längeren Atem haben, auch wenn Spotify auch spannende Kooperationen setzt.
SOCIAL MEDIA Hamburger Wahlbeobachter: Social Media im Bürgermeisterwahlkampf – Deal-Breaker oder Game-Changer?: In einem Gastbeitrag beim Hamburger Wahlbeobachter schreiben Markus Mueller und Thomas Widenka über den von Ihnen verantworteten Online-Wahlkampf für Marian Schreier (SPD), der am 01. März 2015 im Alter von 25 Jahren in der Stadt Tengen zum jüngsten hauptamtlichen Bürgermeister Deutschlands gewählt wurde. Anders als in Kommunalwahlkämpfen üblich, spielten Online-Kanäle in Schreiers Kampagne eine entscheidende Rolle.
CHIEF-EDITOR’S NOTE: Wenn Ihnen unsere Arbeit etwas wert ist, zeigen Sie es uns bitte auf Flattr oder indem Sie unsere Reichweite auf Twitter, Facebook, Google+, Soundcloud, Slideshare, YouTube und/oder Instagram erhöhen. Vielen Dank. – Tobias Schwarz
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In unseren Lesetipps geht es um Medien und die digitale Revolution, Cyberangriffe im nächsten Jahr, das Datenschutzrecht, digitale Entwicklungen 2015 und Online-Marketing im Wahlkampf. Ergänzungen erwünscht.
MEDIEN Horizont: It’s only the beginning: Wie Hubert Burda das Internet sieht: Dass die Medien das Internet verschlafen hätten, ist ein gern genutzter Vorwurf, mit dem Zeitungen, Verlage und Co. konfrontiert werden. Hubert Burda hingegen zeigt, dass dem nicht immer so sein muss. Er hat bei Horizont 25 Jahre digitale Revolution bilanziert und zeigt anhand von fünf Entwicklungen, wie das Internet und die Digitalisierung die Medien verändert haben. Dabei geht er von Facebook über Google bis hin auf das Thema „Geld verdienen im Internet“ ein und zeigt, dass das Märchen, dass die Medienhäuer das Internet verschlafen hätten, auf ihn nicht zutrifft.
CYBERANGRIFFE DIE WELT: Das sind die größten Cyber-Gefahren im Jahr 2015: Das Internet verändert sich und damit auch sowohl die Anzahl als auch die Art und Weise der Cyberangriffe. Für das kommende Jahr hat das Computersicherheitsunternehmen McAfee eine Studie vorgestellt, die eine weitere Zunahme an Angriffen aus dem Internet prognostiziert. Hierbei stehen vor allem ungeschützte Computer im Fokus. Darüber hinaus ergeben sich aber auch neue Gefahren. So wurde bei der Entwicklung des „Internet of Things“ versäumt Sicherheitsmaßnahmen einzubauen, sodass hier eine große Gefahr von ausgeht. Dazu stehen auch die mobilen Endgeräte im Fokus der Cyberkriminellen.
DATENSCHUTZ FAZ: Datenschutzrecht: Kommt heraus aus der Defensive: Der Datenschutz muss endlich aus der Defensive kommen und Amerika klargemacht werden, dass Grundrechte auf dem Spiel stehen, fordert Gerhart Baum auf FAZ.net. Google und Co. sowie die Geheimdienste wuchern weiter in die Gesellschaft hinein. Doch die Bundesregierung tut merklich wenig, auch wenn laut Baum viel dafür spricht, dass die Geheimdienste verfassungswidrig handeln und die Grundrechte ausgehöhlt werden. Somit sei es wichtig, dass europäische Datenschutzverordnung durchgesetzt wird und eine Verwässerung des Datenschutzes verhindert wird.
CROSSMEDIA JakBlog: Medien 2015: Crossmedia ist tot: 2015 steht kurz vor der Tür. Grund genug um sich Gedanken zu machen, was im kommenden Jahr Trend sein könnte und was nicht. Das hat sich auch Christian Jakubetz auf seinem Blog gemacht und die These aufgestellt: „2015 ist Crossmedia tot“ Neben dieser argumentiert er zudem, dass die Medien sich mehr mit ihren Nutzern beschäftigen müssen, aus ihrem Publikum eine Community machen sollten, Inhalte entbündeln und insgesamt mehr ausprobieren sollten.
WAHLKAMPF Hamburger Wahlbeobachter: Online-Marketing im Wahlkampf: Wie man mit Online-Kampagnen Wähler adressiert: Der Wahlkampf findet längst nicht mehr nur offline statt. Auch online buhlen die Parteien und Spitzenkandidaten um ihre Wähler. Doch worauf muss bei einer Online-Marketing-Wahlkampagne geachtet werden? Benjamin Birkner und Viktor Zawadzki erklären dies beim Hamburger Wahlbeobachter und schreiben, dass Online-Marketing im Wahlkampf helfen kann, wenn es richtig eingesetzt wird. So kann die Zielgruppe exakter und wirkungsvoller angesprochen werden, indem mit ihr durch einen effektstarken Dialog interagiert wird. Im Endeffekt wird so eine optimale Wirkung des verfügbaren Werbebudgets erzeugt und die Parteien haben höhere Chancen neue Wähler dazu zu gewinnen.
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In unseren Lesetipps geht es heute um Netzneutralität in den USA, Kommunikation ohne Internet, das Urheberrecht, Social Media im Wahlkampf und dem Studium. Ergänzungen erwünscht.
NETZNEUTRALITÄT Re/code: What President Obama’s Net Neutrality Proposal Means: In einem Blogpost auf Medium erklärt der US-Präsident Barack Obama sein Vorhaben, wie er sich für ein offene Internet einsetzen möchte, indem die Netzneutralität ein wesentlicher Bestandteil der Ordnung darstellt. Amy Schatz und Peter Kafka kommentieren auf Re/code, wie realistisch die Pläne sind, wie die Entwicklung aussehen könnte und das es sich bei Obamas Statement in erster Linie um ein Statement handelt und noch nicht mehr.
KOMMUNIKATION Nieman Journalism Lab: Can mesh networks and offline wireless move from protest tools to news?: In Zeiten der Digitalisierung konzentriert sich unsere Kommunikation verstärkt auf das Internet, doch es ist auch (immer noch) die Zeit von politischer Unterdrückung und Folgen der Klimakatastrophe. Demonstranten werden online überwacht, während zum Beispiel Flutopfern keine funktionierende Infrastruktur zur Verfügung steht. Für diese Menschen sind nicht auf das Internet setzende Wege der Kommunikation entscheidend. Susan E. McGregor vom Tow Center for Digital Journalism stellt im Blog des Nieman Journalism Lab einige Tools und die Entwicklung an sich vor.
WAHLKAMPF The Huffington Post: Wie Facebook künftig Wahlen entscheiden könnte: In den letzten Wochen haben wir in den Lesetipps verschiedene Artikel zum Einfluss von sozialen Netzwerken bei den kürzlich stattgefundenen Wahlen in den USA kuratiert. Auf der Seite der deutschsprachigen Huffington Post (am besten mit dem Browser-Add-on Clearly lesen) fasst Sebastian Christ die Entwicklungen gut zusammen, gibt einen lesenswerten Überblick zum Thema und ordnet am Beispiel eines historischen Wahlkampfmoments die Bedeutung von Social Media ein.
URHEBERRECHT Vox: How copyright law could get you killed: Das Urheberrecht ist im digitalen Zeitalter schon eine wirklich gefährliche Sache. Ein Fall von Wissenschaftlern in den USA zeigt jetzt, dass das Urheberrecht auch tödlich sein kann. Genauer gesagt geht es um das Patentrecht und der Unterschied zum Urheberrecht wird in den bekannten Vox-Cards auch erklärt, weshalb der Artikel trotz der etwas spitz formulierten Überschrift einen interessanten Einstieg in die Debatte um immaterielle Güter und ihren manchmal Schaden verursachenden Schutzgesetzen ist, die zum Wohle der Menschheit gelockert werden müssten.
SOCIAL MEDIA The Conversation: Why we banned laptops, iPads and smartphones in lectures: Im australischen The Conversation-Blog schreibt der dänische Professor Bent Meier Sørensen über den Bann von Laptops, iPads und Smartphones in seinem Unterricht. Bei allen Vorteilen von sozialen Netzwerken im Unterricht, zeigt sich in seinen Kursen, dass sich die Hälfte der Studierenden davon ablenken lassen, was wiederum Auswirkungen auf die andere Hälfte der Anwesenden hat. Sørensen steht nicht im Verdacht in Manier des F.A.Z.-Feuilleton die neuen Medien einfach zu verteufeln, viel mehr geht es darum, wie an Anwesenheit gebundener Unterricht in Zeiten der sozialen Netzwerke funktionieren kann, immer auch gekoppelt an ihren Nutzen außerhalb der Unterrichtsstunden.
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In unseren Lesetipps geht es heute um die Huffington Post, Twitter und Amazon, Social Media im EU-Wahlkampf und das Werbegeschäft auf Tumblr. Ergänzungen erwünscht.
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Peer Steinbrück will es nun doch probieren. Dieses Twitter. Und mit den Wählern dort kommunizieren. Ob’s hilft?
Keine Frage: Es ist die Woche des Kurznachrichtendienstes Twitter. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Papst dort anmeldet, ist ungefähr so hoch wie die Wahrscheinlichkeit, dass sich SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück einen 140-Zeichen-Account zulegt – Nun haben es beide in die wunderbare Welt des Internets gewagt.
In den USA finden am 6. November 2012 Wahlen statt. Der Wahlkampf im Web nimmt währenddessen eine neue Qualität an. Microtargeting macht den Wähler gläsern.
Kaum ein Thema der letzten beiden US-Präsidentschaftswahlkämpfe hat die Beobachter hierzulande so sehr begeistert wie die Internetaktivitäten der Kandidaten. Es geht um Apps, Social Media und Mobilisierungsnetzwerke. Nur selten rücken dabei jedoch die Datenbanken als Fundament solcher Netzaktivitäten in den Vordergrund. Dabei spielen die Datenbanken der Parteien bereits seit Jahrzehnten eine nicht zu unterschätzende Rolle in amerikanischen Wahlkämpfen.
Die bevorstehende Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus (Twitter: #ahw11) dürfte in vielerlei Hinsicht eine spannende Wahl im Web-Abend liefern.
Etwas mehr als eine Woche vor dem Wahltag sieht es so aus, als würde die Sendung am 18. September auf eine Art „Piraten-Special“ zusteuern. Doch dazu später mehr – in den Vorbesprechungen zur Sendung haben wir verschiedene Themen diskutiert, die aus der Netzperspektive relevant sind, hier ein kurzer Abriss dazu.
Berlin erlebt einen Online-Wahlkampf. Ja, das klingt trivial, ist es aber nicht. Der Vergleich mit den letzten Landtagswahlen (MV, RLP, HH, HB, BW nur teilweise) zeigt, dass die digitale Arena in Berlin tatsächlich parteienübergreifend erkannt und betreten worden ist. Das war in den anderen Bundesländern schlicht und einfach nicht der Fall. Die Berliner CDU hatte schon früh im Jahr ihren Programmfindungsprozess „gecrowdsourced“ (oder „crowdgesourced“?), die SPD hat mit Björn Böhning einen Netzpolitik-Experten am Start, die Grünen lancierten (unter anderem) eine kollaborative Kampagnen-Plattform und die Linkspartei denkt über das Netz für alle nach. Die FDP bestätigt leider ihre Gesamt-Performance, von den Piraten wird noch zu reden sein.
Am 1. Oktober erscheint Ihr neues Buch „politik digital. Online zum Wähler„. Für Querleser: Wie würden Sie die Kernthese Ihres Buchs in drei Sätzen zusammenfassen?
Da genügt beinahe schon ein Satz: „Das Internet verändert unser Handeln, und nicht nur unser Denken.“ Die Grundidee dabei ist, dass in den vergangenen Jahren bereits so viele Dinge geschehen sind, die im Netz oder durch das Netz hindurch den Alltag vieler Menschen unmittelbar beeinflusst hat. Die Wahl Barack Obamas, der Online-Wahlkampf zur Bundestagswahl, die Zensursula-Debatte oder der Aufstieg der Piratenpartei sind dabei die dominieren Themen der letzten beiden Jahre. In Zukunft dürften die „Szenen“ und „Milieus“ hinter den digitalen Eliten eine wichtige Rolle für die Entwicklung einer „Netzpolitik“ spielen, ebenso die wird sich die Organisation der politischen Parteien noch stärker an den Möglichkeiten der Online-Kommunikation orientieren. Und wir werden angesicht der sinkenden Wahlbeteiligung wohl auch wieder Wahlgeräte reden müssen.
[Das gesamte Interview folgt nach dem Sprung.]
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Stefan Gehrke, Geschäftsführer von Politik-Digital.de, im Blogpiloten-Interview über den Onlinewahlkampf 2009. Weiterlesen »
Jan-Paul Laarmann ist einer der Bewohner der Wechselwähler-WG. Im Blogpiloten–Interview erläutert der Student das Projekt. Weiterlesen »
Christine Trumpfheller von der Politikfabrik spricht im Blogpiloten-Interview über das Projekt Wahlgang. Weiterlesen »
Janusz Biene vom Magazin „FREITAG“ über das Projekt Wahlkampfarena. Weiterlesen »
Ein mobiles Journalistenbüro fährt kreuz und quer durch Deutschland – im Bauwagen – und spricht vor Ort mit den Menschen über Alltagsprobleme, Politik und Wahlkampf: Das ist die Wahlfahrt09. Journalistin Lu Yen Roloff stellt das Projekt im Blogpiloten-Interview vor.
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Wahlkampfhelfer Lokalzeitung: Nachdem ein Video von Zensursula von einem ihrer Wahlkampfauftritte im Saarland vergangene Woche im Netz aufgetaucht ist und für einigen Wirbel in der hiesigen Bloggerszene sorgte (wir berichteten hier), schreibt die Saarbrücker Zeitung in einem ihrer Lokalteile (Sulzbachtal) unter anderem folgendes zu dem Auftritt: Weiterlesen »
Markus Kavka über die Zukunft des Fernsehens im Zusammenhang mit Online und seine Hoffnungen auf den politischen Wandel durch den Einfluss des Internets. Das Video ist ein Beitrag aus der Reihe „Zwischen Tür und Angel“ – ein Format von den Kollegen von Politik-Digital.de. Weiterlesen »
Viermal die Woche wird es ab sofort das Videoformat Netzrauschen auf tagesschau.de online und auf EinsExtra im Digitalfernsehen geben. Bei Netzrauschen geht es um Online, geht es um Wahlkampf, geht es um Meinungen und Positionen. Wie aus der Selbstbeschreibung der Macher zu lesen ist, sollen neben Politikern (in der ersten Sendung war Renate Künast zu Gast) auch Blogger und Wahlkampfexperten zu Wort kommen. Man darf gespannt sein. Leider kann man die Videos (noch) nicht auf anderen Seiten einbetten, aber der Hinweis auf die CC-Lizenz legt den Wunsch der Macher Nahe, dass man sich das Video ziehen und weiterverbreiten soll. So ist das halt mit den Öffentlich-Rechtlichen. Sie dürfen wahrscheinlich die Videos nicht embeddable machen. Oder doch? Weiß da jemand genaues?* Hier jedenfalls der Link zur Seite von Netzrauschen und hier noch der Link auf die erste Ausgabe.
Update: Vielen Dank an die Kollegen von der ARD. Die Netzrauschen-Videos gibt es als Download direkt bei tagesschau.de oder zum Einbetten (mit leichter Zeitverzögerung) bei YouTube.
Holla! Frau Oberlehrerin Zensursula gibt Gummi. Bei einer Wahlkampfveranstaltung der CDU erklärt sie den anwesenden, wie die Welt und das Web funktionieren und wie toll sie und ihre Partei die Welt und das Web bald im Griff haben werden. Natürlich hängt sie das alles an ihrem Lieblingsthema Netzsperren auf – und redet sich so in Rage, dass die Anwesenden gar nicht mehr anders können als brav zu klatschen. Klar, gegen die Bekämpfung der Kinderpornografie kann man auch nichts haben, aber natürlich verschweigt sie, dass die Art und Weise, wie sie mit dem Thema umgeht, 1. nicht wirklich effektiv ist und dass 2. damit noch mehr gesperrt werden kann. Die Schuld haben natürlich die Linken, die Piraten, der CCC und der Rest der Nicht-CDU-Welt. Weiterlesen »
Sehr schön! Endlich hat mal jemand den Mut, das ganz große Ding zu starten. Nach Zensursula und Vorratsdatenspeicherung schnippt nun die Junge Union in NRW mit wilden Forderungen um Aufmerksamkeit. Laut einem Bericht auf DerWesten will die JU NRW eine stärkere Kontrolle von Videoportalen wie YouTube oder MyVideo. Ein Vorschlag: Zugang nur noch mit Personalausweisnummer und voller Adresse. Als nächstens sind sicherlich Kochblogs dran, weil darin Junkfood-Rezepte ausgetauscht werden. Oder Sportblogs, weil dort gewaltverherrlichende Wettkampfformen beworben werden. Oh, und ganz böse Musikportale, denn da werden ja Songs mit versteckten satanischen Botschaften verkauft. Das wird alles ganz sicher so kommen, fragt sich nur, welche Partei welches Verbot- oder welche Kontrollmöglichkeit als erstes/ nächstes fordert. Ein Tipp: Diesen Longtail sollte man am besten auch verbieten. Es heisst immer, dass das irgendwas mit Basisdemokratie zu tun hat… BäääH! Mehr zum Thema bei: Weiterlesen »
Dass in Twitter viel über den aktuellen Wahlkampf gesprochen wird, ist uns ja nicht neu. Twitter hat inzwischen auch eine eigene Wahlkampf-Seite aufgebaut, die Tweets zu Kampagnen und Kandidaten sammelt. Einen Höhepunkt erreichte das politische Gezwitscher natürlich vergangenen Freitag, als Obama und McCain in einer ersten Fernsehdebatte aufeinandertrafen. Twitter und der TV-Sender current.tv nahmen das zum Anlass, das Gezwitscher auch auf den Bildschirm zu bringen. „Hack the Debate“ legt die Tweets der Nutzer direkt über das Fernsehbild der Debatte und liefert so einen wunderbaren, sichtbaren „Backchannel“ des Duells. Twitterer mussten ihrem Tweet nur #current hinzufügen und der Kommentar ging auf Sendung. Das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Twitter hat jetzt auch eine Kurz-Analyse der Tweets während der Debatte veröffentlicht. In der Debatte nach der Debatte spielen erneut Videos eine zentrale Rolle: Das McCain-Lager hat einige Statements von Obama zu einem „John is right“-Video zusammengeschnitten. Genauso erfolgreich läuft bei YouTube aber auch ein Ausschnitt, in dem McCain „Horseshit“ murmelt, während Obama redet (via Internet und Politik):
Der absolute Renner in den YouTube-Charts ist aber weiterhin das grandiose Palin-Interview. Der US-Wahlkampf wird dank Social Media tatsächlich immer interessanter.
Gast-Blogpilot Christoph Bieber hatte auf seiner aktuellen US-Reise die Gelegenheit mit Biz Stone von Twitter ein Gespräch zu führen. Im ersten Teil des Interviews ging es um die Rolle von Twitter als Kampagnentool und die Art, wie Twitter die (politische) Kommunikation und Kultur verändern kann. Im zweiten Teil spricht Christoph mit Biz über Signal and Noise im Twitterverse, die Kooperation mit Current.TV und die Rückschlüsse, die sich aus der Auswertung des weltweiten Gezwitschers über den aktuellen Themenpuls ziehen lassen.
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Twittergründer Biz Stone im Interview Weiterlesen »
Nach den Nominierungsparteitagen geht der US-Wahlkampf in seine letzte Runde: Die Kandidatenfragen sind endgültig geklärt, Obama-Biden und McCain-Palin bringen sich in Position. Im Online-Wahkampf spielen neben den sozialen Netzwerken vor allem Videos die zentrale Rolle. Und auf diesem Spielfeld schienen Obama und sein Team lange unschlagbar. Weiterlesen »
Im Juli diesen Jahres mussten sich die Präsidentschaftskandidaten der Demokraten den Fragen der YouTube-Nutzer stellen. Am 29. November sind nun die Republikaner an der Reihe.
Moderiert wird die Debatte von CNN Journalist Anderson Cooper, der einer internationalen Öffentlichkeit durch seine Berichterstattung über den Hurrikan Katrina bekannt wurde. Sogar Fragen aus Deutschland kamen in die engere Auswahl. Die Debatte wird live aus St. Petersburg, Florida, übertragen.
Die „CNN – YouTube Presidential Debate“ wird am Donnerstag, den 29. November 2007, von 02:00 bis 04:00 Uhr auf CNN International gezeigt. Eine Wiederholung wird von 10:00 bis 12:00 Uhr gesendet.
Beim Online-Wahlkampf sind die amerikanischen Parteien meist kreativer als ihre Kollegen in Deutschland. Nicht zufällig sind Blogs im Präsidentschaftswahlkampf 2002 zum Massenphänomen geworden. Auch im laufenden Wahlkampf sind Republikaner und Demokraten sehr umtriebig im Netz, haben doch die Parteistrategen die Macht sozialer Netzwerke erkannt.
Ein großes Problem war dabei stets, wie man den Erfolg solcher Kampagnen messen kann. (Ob Rudy Giuliani sich mit seinen 9216 MySpace-Freunden zufrieden geben wird?) Eine Möglichkeit zum Auswerten von Onlinekampagnen hat gerade Compete.com vorgestellt. Der Statistikdienst schlägt vor, „Facetime“ zu messen, also die Zeit, die die potenziellen Wähler im Netz mit dem Kandidaten verbringen.