Facebook plant Nachrichten-App namens Paper

Facebook treibt seine Entwicklung zum wichtigsten Ort im Internet weiter voran und versucht sich jetzt auch als News-Aggregator. Eine Facebook-Präsenz zu haben scheint inzwischen für Unternehmen Pflicht zu sein. Das gilt besonders für Medienunternehmen, denn die müssen zwangsläufig dort sein, wo die Leute sind, um gelesen zu werden. Facebook versucht aus dem vielen Content, denn Medien im sozialen Netzwerk teilen, Kapital zu schlagen und seine ganz persönliche Entwicklung voranzutreiben. Angeblich plant Facebook eine eigene digitale Zeitung, wahrscheinlich kurz und sehr ironisch „Paper“ genannt.

Facebook plant ein Nachrichten-App namens „Paper“

Gestern berichtete das neue IT-Onlinemagazin Re/code, dass Facebook an einer Medienapp bastelt, die Konkurrenz für Flipboard sein soll und noch diesen Monat veröffentlicht werden könnte (wir berichteten heute Morgen in unseren Lesetipps). Laut dem Autor Mike Isaac ist Facebooks Vizepräsident für Produktmanagement, Chris Cox, für das Projekt verantwortlich. Dies haben fünf unterschiedliche, „mit der Sache vertraute Quelle“ berichtet.

Die vielleicht noch in diesem Monat erscheinende Paper-App ist mit von Facebooks Newsfeed-Team entwickelt worden und sollte ursprünglich Teil des Newsfeeds werden. Am Ende entschied man sich aber laut Isaac dafür, dass daraus eine eigene Anwendung werden soll, die sowohl als Web-App als auch auf mobilen Endgeräten funktioniert. Paper wäre damit ganz im Sinne von Mark Zuckerbergs Strategie, aus seinem sozialen Netzwerk unter anderem eine „personalisierten Zeitung“ zu machen.

Kritik an Facebooks Vorgehen

Im Dezember hatte Facebook seinen Newsfeed-Algorithmus dahingehend geändert, dass „qualitativ wertvollere“ Nachrichteninhalte prominenter dargestellt werden und gegenüber viralen Inhalten bevorzugt werden. Mit wenig Erfolg, doch trotzdem hatte dies zu viel Kritik geführt, denn es scheint eher so zu sein, dass Medienunternehmen durch den nach dem Update des Newsfeed-Algorithmus auftretenden Reichweitenverlust dazu gezwungen werden sollen, ihre Beiträge zu bewerben, womit Facebook wiederum Geld verdient. Andere wiederum scheinen trotz des Updates noch von Facebook zu profitieren.


Image (adapted) „facebook“ by English106 (CC BY 2.0)


ist Coworking Manager des St. Oberholz und als Editor-at-Large für Netzpiloten.de tätig. Von 2013 bis 2016 leitete er Netzpiloten.de und unternahm verschiedene Blogger-Reisen. Zusammen mit Ansgar Oberholz hat er den Think Tank "Institut für Neue Arbeit" gegründet und berät Unternehmen zu Fragen der Transformation von Arbeit. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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