Toxisches Verhalten auf Social Media: Wie damit umgehen?

Social Media ist wie ein riesiger Rummelplatz, auf dem es alles gibt und auf dem fast alle Menschen der Welt – zumindest ein Großteil von ihnen – spazieren gehen und sich beteiligen. Neben unterhaltsamen Content und konstruktiven Beiträgen gibt es dabei leider auch vermehrt Wellen toxischen Verhaltens. Mit toxischem Verhalten können verschiedene Dinge gemeint sein, etwa die Verbreitung von Fake News, rassistische oder sexistische Kommentare oder gezieltes Cybermobbing gegen andere User. Laut einer Umfrage von CyberGhost gilt in Deutschland die Plattform, die am meisten auf Unterhaltung und Viralität ausgelegt ist, als am toxischsten: TikTok. Dies gilt generationenübergreifend, auch wenn sich im Vergleich Unterschiede beispielsweise zwischen Millennials und Boomern auftun. Aber auch auf anderen Plattformen, auf denen die Deutschen mitunter noch mehr Zeit verbringen (Spitzenreiter ist YouTube), ist toxisches Verhalten ein großes Problem.

Wie sollte man reagieren, wenn man anstößige Posts findet oder selbst Opfer der Toxizität wird? Wir haben einige Tipps zusammengetragen, die das Nutzen von Social Media weniger belastend machen sollen und helfen können, gegen toxisches Verhalten vorzugehen.

Selbstschutz durch Privatsphäre-Einstellungen und Meldefunktionen

Einer der ersten Schritte im Umgang mit toxischem Verhalten ist der Schutz der eigenen Privatsphäre. Nutzer sollten ihre Konten so konfigurieren, dass nur ausgewählte Personen ihre Beiträge sehen können. Dies minimiert die Wahrscheinlichkeit, Opfer von Cybermobbing zu werden, da potenzielle Täter weniger Zugang zu persönlichen Informationen haben. Alle Plattformen bieten Funktionen zum Melden und Blockieren von Benutzern, die toxisches Verhalten zeigen. Sie sollten nicht zögern, solche Maßnahmen zu ergreifen, um sich selbst und andere zu schützen. Das Melden von Cybermobbing und Trolling hilft den Plattformen, gegen die Verantwortlichen vorzugehen und die Sicherheit für alle zu gewährleisten.

Bewahrung der Gelassenheit

Toxisches Verhalten zielt oft darauf ab, eine emotionale Reaktion auszulösen. Dies kann gerechtfertigt sein, aber man sollte sich bewusst machen, dass es sich bei den Tätern häufig um Personen handelt, die ihre eigene Unsicherheit oder Frustration online ausleben. Gelassenheit bewahren und nicht auf Provokationen eingehen, ist ein effektiver Weg, sich vor Cybermobbing zu schützen.

Stärkung der Online-Gemeinschaft

Um toxischem Verhalten auf Social Media entgegenzuwirken, ist es wichtig, eine unterstützende Online-Gemeinschaft aufzubauen. Das Teilen von Erfahrungen und Ressourcen kann dazu beitragen, ein Umfeld zu schaffen, in dem toxisches Verhalten weniger wahrscheinlich ist. User, die sich besser auskennen oder eigene Erfahrungen teilen können, sollten aktiv zur Aufklärung über die Auswirkungen von Cybermobbing und Trolling beitragen. Sensibilisierungskampagnen können dazu beitragen, das Bewusstsein für toxisches Verhalten zu schärfen und die Community dazu ermutigen, zusammenzuarbeiten, um es zu bekämpfen. Wissen ist ein mächtiges Werkzeug im Kampf gegen Cybermobbing.

Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

Wenn toxisches Verhalten zu einer ernsthaften Belastung wird, zögern Sie bitte nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Psychologen und Therapeuten können Unterstützung bieten, um die emotionalen Auswirkungen von Cybermobbing zu bewältigen und Strategien für den Umgang damit zu entwickeln. Nicht zuletzt: Es kann Wunder wirken, das Handy auch mal für ein paar Tage zur Seite zu legen oder Apps, die einen im Grunde genommen nur belasten, einfach zu löschen. Social Media ist Teil unseres Lebens, aber es macht nicht die ganze Welt aus.

In unserer Gesellschaft, in der Dinge wie etwa Beziehungen und politische Diskussion zunehmend online stattfinden, ist es entscheidend, Wege zu finden, mit toxischem Verhalten auf Social Media umzugehen. Diese Tipps zum Selbstschutz und zum verantwortungsvollen Umgang mit Toxizität können helfen, positive Online-Gemeinschaften zu fördern, in denen Menschen Spaß haben und sich selbst verwirklichen können.


image via DALL-E

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