Storify baut aus: Was kann der neue VIP-Zugang?

„Content Curation is King“, titelt t3n-Redakteur Andreas Weck seinen Artikel über die Möglichkeiten für Unternehmen, ihr Markenprofil durch kuratierte Inhalte zu schärfen.

Auch auf externe Portale und Produkte zu verlinken, würde die Beliebtheit steigern und auch zeigen, „dass es bei der eigenen Marke immer etwas Spannendes zu entdecken gibt“. Weck beschränkt sich bei seinem lesenswerten Text auf Unternehmen, doch auch die Medien können durchaus vom Kuratieren interessanter Inhalte und Links profitieren, wie das Beispiel Storify zeigt.

Mit dem Storytelling-Tool Storify ist es etwa ganz einfach möglich, Inhalte aus den sozialen Netzwerken, Google, Instagram oder URLs zu bündeln und so interessant, ansprechend und erweiterbar auf der eigenen Website darzustellen. Nun hat Storify einen VIP-Zugang für Medienunternehmen und alle, die „soziales Kuratieren und Storytelling in ihre Seiten einbauen möchten“ eingeführt. Mit dem Premium-Account, dessen Preis je nach VIP-Partner individuell berechnet wird, hat das Medienunternehmen Zugriff zu nützlichen neuen Funktionen:

1. CSS-Möglichkeiten

Jeder VIP-Partner hat die Möglichkeit, sein Storify an die eigene Website anzupassen. Bisher und auch zukünftig bei allen Basis-Accounts ist es so, dass man an den Einbettungscode von Storify gebunden ist. Hier sind sicherlich noch ein paar kleine Änderungen möglich, die großen Sprünge schafft man damit aber nicht.

2. Privates Teilen von Storys

Gerade in Redaktionen und Newsrooms, aber auch in PR-Abteilungen kann das private Teilen von Storys nicht unwichtig sein. Recherchieren etwa mehrere Redakteure eine Story, können sie alle auf das Storify zugreifen und ihre Recherche-Ergebnisse zufügen. Doch auch für ein Unternehmen, das gerade einen – entschuldigt – Shitstorm durchmacht, ist dies eine schöne Möglichkeit, sich auf dem Laufenden zu halten, wie weiter vorgegangen werden soll. Hier können die „Anfragen“ der Nutzer im Hintergrund gebündelt werden.

3. Liveblogging

Storify VIP wird die Möglichkeit erhalten, das Storify in Echtzeit up-to-date zu halten. Das kann – so TechCrunch – hilfreich sein, wenn man einen Liveblog aufsetzen möchte. Und das ist schließlich in den deutschen Medien aktuell stark im kommen, die Klickgeilheit lässt grüßen.

Zudem wird die Premiumversion einen priorisierten technischen Support haben und die Funktion bieten, eigene Quellen hinzuzufügen. Bisher musste man sich immer an die gegebenen Möglichkeiten von Storify halten. Nennenswerte Partner hat das Storytelling-Tool auch schon gewinnen können: Die britische BBC und die Blogsoftware WordPress. Die BBC macht auf der Website ihres Radio 2 auch schon ordentlich Werbung für das neue Storify, das sie dort toll angepasst und ansehnlich integriert hat.

Es bleibt nun zu hoffen, dass die Medienlandschaft auch in Deutschland ihren Linkgeiz*** einstellen und sich so wunderbare Multimedia-Funktionen wie Storify genau anschaut – ob als VIP-Partner oder in der Basis-Version, eine Öffnung für solche Funktionen wäre schon sehr hilfreich. Bisher nutzen etwa die „Rhein-Zeitung“ aus Koblenz oder der Bonner „General-Anzeiger“ Storify und machen sich so Freunde in den Netzwerken.

An fehlenden Möglichkeiten liegt es nicht, passende Tools sind vorhanden – und die laufen sehr gut. Laut „TechCrunch“ hat Storify inzwischen 15 Millionen einzelne Leser („unique visitors“) und 600.000 angemeldete Kuratoren. Der Webtraffic hat sich im letzten Jahr verdreifacht.


 


war von 2012 bis 2015 Autor der Netzpiloten. Seither arbeitet er als Geschäftsführer von BASIC thinking, schreibt Bücher und pflanzt dadurch Bäume. Zudem hat er das Online-Magazin Finanzentdecker.de gegründet. Am besten ist er über Facebook, Twitter und Instagram zu erreichen.


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