Vergangene Woche fand die Social Media Week in Hamburg statt. Prunkstück der Social Media Week war die dreitägige Fachmesse in Hamburg Altona. Bereits vor Konferenzstart waren die Free- und Standard-Tickets vergriffen und der Veranstalter zieht mit rund 3.000 Teilnehmern ein erneut durchweg positives Fazit. Auch wir haben die Konferenz an allen drei Tagen besucht und können schon einmal so viel verraten: Es war großartig!
Drei sehr unterschiedliche Hubs
Die Konferenz der Social Media Week fand auf drei Hubs verteilt statt, die auf gerader Linie und dicht beieinander lagen. Die University of Applied Science Europe war direkt am Ausgang des Bahnhofes zu finden. Hier fand das Programm des Premium Passes, die Workshops und Masterclasses statt. Auch gab es eine Lounge für Premium Pass-Besitzer, die sich hier stärken oder an ihrem Laptop arbeiten konnten.
Das Altonaer Museum bot allen Ticket-Besitzern ein buntes Programm auf zwei Bühnen, sowie eine kleine Interactive Area mit Ständen der SMWHH-Partnern. Auch konnte man sich hier etwas ausruhen oder networken. Die Interactive Area bot zugegeben nicht wirklich viel um dort länger zu verweilen. Dafür war der Galionsfigurensaal der absolute Hingucker der Social Media Week.
Das Altonaer Theater erweiterte die Konferenz erstmals als dritter Hub und bot zusätzlich eine sehr große Bühne für Keynotes, Panels und andere Vortragsformate.
Ein spannendes „Standard“-Programm
Auch wenn ich stolzer Besitzer eines Premium-Tickets war, stand für mich am Mittwoch „nur“ das Standardprogramm an. Den Anfang machte ein Beitrag über den Kampf gegen die German Angst, der Angst der Deutschen vor Veränderung – in diesem Falle, technologischem Wandel. Eine sehr spannende Keynote, die leider relativ spärlich besucht war. Vielleicht lag es aber auch am ersten Veranstaltungstag und der frühen Uhrzeit.
Nach dem Mittag stand für mich dann E-Sports an. Erfolgsfaktoren und Best Practise für Brand-Engagement waren Thema des Panels. Für mich interessant war, das zur Gesprächsrunde auch Marketing-Experten von Wüstenrot und Warsteiner gehörten, zweier eigentlich sehr klassischer Unternehmen. Da merkt man erst, wie stark das E-Sport-Thema tatsächlich in der Breite angekommen ist. Das Panel fand im Galionsfigurensaal des Hamburger Museums statt, der für mich ein Highlight war. Der Saal war fast immer gut gefüllt und die Themen vielfältig. Außerdem war er – mit den Galionsfiguren an der Längsseite, lila beleuchtet in Szene gesetzt – ein absoluter Hingucker.
In beiden Locations gab es übrigens auch eine Social Media Wall. Mit etwas Glück konnte man dort sogar den ein oder anderen eigenen Tweet finden. Allgemein war im Social Media, entsprechend der Thematik, eine Menge los und auch in den Panels, Keynotes, Masterclasses und Workshops waren mehr Smartphones als Notizbücher zu finden, immer mal wieder eines nach oben gereckt, um ein Foto zur eigenen Dokumentation oder für Twitter und Co zu schießen.
In die Tiefe mit dem Premium Pass
Am Donnerstag ging es dann so richtig los. Gleich drei Angebote des Premium Passes standen für mich an und machten die Universität an diesem Tag zu meinem Arbeitsplatz. Hier war deutlich mehr Zeit, um in die Tiefe zu gehen. Während die Vorträge auf den großen Bühnen meist um die 45 Minuten gingen, waren die Slots der Workshops und Masterclasses doppelt so lang. Auch die Räume waren deutlich kleiner und damit der Austausch etwas direkter.
Die Themen waren bunt gemischt. Der Schlaumacher erklärte in seinem Workshop, warum YouTube für Unternehmen interessant ist und wie der Suchalgorithmus funktioniert. Im nächsten Workshop lernte ich einiges über Artificial Storytelling, also KI-Technologie in Journalismus und Marketing. Wichtige Erkenntnis: KI wird uns Redakteure weniger ersetzen, als uns viel mehr zu unterstützen. Den Abschluss meines zweiten Tages bildete ein Beitrag über das Nutzen der Reichweite von Influencern für die eigenen Inhalte.
Durch die ganzen Workshops und Masterclasses konnte ich leider nicht zur Podiumsdiskussion zum Thema New Work, bei der auch unser Editor-at-Large Tobias Kremkau auf der Bühne war. Zum Glück hat er aber einen Artikel über seine Eindrücke geschrieben, bei der auch die Aufzeichnung eingebettet ist.
Am nächsten Tag ging es nochmals in die Universität für eine Gesprächsrunde über konstruktiven Journalismus. Es entstand eine kritische Diskussion über die Auswirkung der vorherrschenden Negativ-Berichterstattung und wie man damit brechen kann.
Gespannt aufs nächste Jahr
Für mich war die Social Media Week ein kleines Abenteuer, da ich beruflich erst seit kurzem in der Medienwelt unterwegs bin. Hier merkte ich aber, was für ein breites Wissen ich mir bereits als YouTuber angeeignet habe, da ich bei vielen Programmpunkten einen eher überschaubaren Erfahrungsgewinn hatte. Trotzdem gab es natürlich zahlreiche Impulse und auch Anregung für künftige Artikel. Auch die gesamte Atmosphäre und die rege Social Media-Aktivität haben mich richtig begeistert. Überrascht war ich, dass der in den sozialen Medien so heiß diskutierte Uploadfilter, hier nicht ein einziges Mal Erwähnung fand.
Schon jetzt bin ich auf die nächste Social Media Week gespannt. Dann bin ich weniger grün hinter den Ohren und kann auch Vergleiche zur vorigen Veranstaltung ziehen. Die Veranstalter wollen bis dahin weiter die Strukturen ausbauen. Wie wichtig die Social Media Week für den Digitalstandort Hamburg ist, erkennt auch Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Mit der Social Media Week Hamburg hat unsere Stadt einen festen Platz im globalen Netzwerk der Digital- und Kreativwirtschaft“, äußerte sich dieser zur Konferenz.
Image by Malte Klauk: Die CARL GROUP im Expertengespräch mit Natascha Ochsenknecht, Jonas Kölln, Flemming Pinck und Sönke Nieswand.
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