5 Lesetipps für den 27. Mai

In den Lesetipps geht es um die Datenschutz-Lüge, den Erfinder des Passworts, Internet vs. TV, einen kühnen Plan von Google und Gegenwind für Amazon. Ergänzungen erwünscht.

  • ÜBERWACHUNG Zeit Online: Die Datenschutz-Lüge: Geheimdienste und Sicherheitsbehörden lagern immer mehr Überwachungsmaßnahmen an private Unternehmen aus. In einem Gastbeitrag auf Zeit Online fordert der grüne Politiker Malte Spitz, dass die Politik diese unheilvolle Allianz beenden muss. Längst sind europäische Geheimdienste, also auch „unser“ BND, Teil einer globalen Überwachungsmaschinerie. Der von Angela Merkel und Sigmar Gabriel nahezu perfektionierte Populismus ist aber keine angemessene Reaktion auf diesen für eine Demokratie nicht hinnehmbare Situation. Die Bundesregierung sollte einmal wirklich etwas gegen Überwachung tun.
  • PASSWORT Wall Street Journal: Man Behind the First Computer Password: Nach dem Heartbleed-Bug haben sich viele Nutzer mit einem in Zeiten von Social Login fast vergessenen Artefakt des Internets auseinandergesetzt: dem Passwort. Für das Wall Street Journal hat Danny Yadron den Erfinder des ersten Computer-Passworts, Fernando Corbató, interviewt. Corbató schreibt seine Passwörter noch heute auf ein Blatt Papier und erklärt im Interview, warum er das erste Passwort erst erfinden musste.
  • INTERNET VS. TV Forbes: Time Warner CEO Says TV is Taking Over The Web: Der TV-Moderator Fareed Zakaria hatte die undankbare Aufgabe seinen sehr weit über ihn stehenden Vorgesetzten Jeff Bewkes, CEO von Time Warner, zu interviewen. Auf die wohl als nette Steilvorlage gedachte Frage, ob denn nicht das Internet das Fernsehen auffrisst, legte Bewkes eine einem Raketenstart gleichende Antwort vor: Das Fernsehen wird das Internet schlucken. Bewkes begründet diese Aussage dann noch mit einer Argumentation, die Steven Rosenbaum in seinem Forbes-Artikel kommentiert.
  • GOOGLE Go2Android.de: Google plant kostenloses WLAN für Alle: Das Feuilleton hat uns in den letzten Monaten ja sehr intensiv über die uns bedrohenden Denkweisen des Silicon Valley aufgeklärt. Bei Google soll man ja groß denken und das dann mal Zehn oder so multipliziere. Scheinbar hatte jemand mal wieder so eine Idee, denn Stefan Kirchner berichtet auf Go2Android.de, dass Google jetzt plane, nach den Entwicklungsländern und weißen Flecken auf der Internet-Karte auch Industrienationen mit einem kostenlosen WLAN zu versorgen. Was wie die angekündigte Disruption von Mobilfunkanbietern klingt ist vor allem Grundlage für die lukrative Auswertung der absoluten Vernetzung des wohlhabendsten Teil der Welt.
  • AMAZON Frankfurter Rundschau: Brutale Erpressung: Auf der Seite der Frankfurter Rundschau schreibt Jonas Rest über die Praxis von Amazon, Bücher aus dem eigenen Angebot verschwinden zu lassen, um Verlage gefügig zu machen. Nun erwägt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels kartellrechtliche Schritte, denn auch in Europa wendet der US-Internetkonzern diese Taktiken an. Wer Brad Stones „Der Allesverkäufer“ gelesen hat wird ahnen, dass Amazon sich hier durchsetzen wird, denn am Ende entscheiden die Kunden und mein letzter Versuch bei einem Verlag direkt ein Buch zu bestellen, zeigte mir einmal mehr auf, warum Amazon gegen jede Moralvorstellung weiterhin erfolgreich sein wird.

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ist Coworking Manager des St. Oberholz und als Editor-at-Large für Netzpiloten.de tätig. Von 2013 bis 2016 leitete er Netzpiloten.de und unternahm verschiedene Blogger-Reisen. Zusammen mit Ansgar Oberholz hat er den Think Tank "Institut für Neue Arbeit" gegründet und berät Unternehmen zu Fragen der Transformation von Arbeit. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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