Mit der Webseite March4Me können sich Pariser Aktivisten während der COP21-Konferenz online mobilisieren und mit anderen Demonstranten solidarisieren. // von Maren Jentschke
Die Webseite “March4Me”, die am 25. November 2015 online ging, erlaubt allen, die aus Sicherheitsgründen zum Auftakt des COP21 nicht auf die Straße gehen können, sich virtuell anderen Demonstranten anzuschließen. Von Berlin, über Kampala, Ottawa bis nach Sydney mobilisieren sich über 57 Demonstrationen weltweit. Per Mausklick kann nun symbolisch mitgelaufen werden.
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In unseren Lesetipps geht es um das IT-Sicherheitsgesetz und Vorratsdatenspeicherung, die IT-Branche und Proteste, Twitters Plan für die Zukunft, Big Data im Gesundheitssektor und die Zukunft der Alibaba Group. Ergänzungen erwünscht.
VORRATSDATENSPEICHERUNG Golem: IT-Sicherheitsgesetz: Streit über „Vorratsdatenspeicherung durch die Hintertür“: Das IT-Sicherheitsgesetz soll nicht nur Mindeststandards für die IT-Sicherheit setzen, sondern scheint auch eine Art “Vorratsdatenspeicherung durch die Hintertür” zu beinhalten, was zu Verwirrung sowie Kritik von Datenschützern und Politikern führt. Anbieter von Telemediendiensten wie zum Beispiel Google oder Amazon dürfen Nutzerdaten erheben und verwenden – allerdings nur zum Beseitigen von Störungen und Missbräuchen. Die Debatte über den Gesetzesentwurf ist auf jeden Fall noch nicht zu Ende.
IT-BRANCHE Heise: Viel Arbeit, wenig Mitsprache? IT-Beschäftigte sind kaum organisiert: Am vergangenen Montag haben 200 Mitarbeiter von IBM für mehr Geld demonstriert. Eine Seltenheit, denn bislang sind solche Proteste in der IT-Branche kaum vorgekommen. Der Grund hierfür ist, dass nur wenige Mitarbeiter den Weg in Gewerkschaften suchen. Dadurch steigt der Organisationsgrad nur verhalten. Dies ist so, da der Großteil der Unternehmen in der IT-Branche kleine Unternehmen sind, zumal sich nur wenige Mitarbeiter mit den Gewerkschaften verbunden fühlen.
TWITTER Mashable: Behind Twitter’s big plan to grow revenue to $14 billion a year: Am Mittwoch hat Twitter nicht nur neue Features vorgestellt, sondern auch erklärt, wie das Unternehmen in den nächsten zehn Jahren seinen Umsatz auf 14 Milliarden Dollar vervielfachen möchte. Dies hat Mashable nun genauer analysiert. So möchte Twitter die Zahl an aktiven Nutzern verdoppeln, die Einnahmen durch Werbung verfünffachen und das Verhältnis von täglich aktiven zu monatlich aktiven Nutzern steigern. Mit diesem Plan scheint Twitter nun ein wenig das Vertrauen bei Investoren zurückgewonnen zu haben.
BIG DATA Entrepreneur: Big Data Has the Potential to Transform Health Care: Stefan Groschupf hat für Entrepreneur untersucht, wie Big Data den Gesundheitssektor transformieren kann. Mit Hilfe der vielen medizinischen Daten soll es möglich sein, Krankheiten und Grippewellen vorherzusagen und die allgemeine Patientenversorgung zu verbessern. Aus diesem Grund ist Big Data sehr nützlich, weswegen viele Startups versuchen den Gesundheitssektor zu einem datengetriebenen Sektor zu entwickeln. Groschupf analysiert woher diese Daten kommen und welche Herausforderungen aber auch Chancen Big Data im Gesundheitssektor hat.
ALIBABA t3n: Die Zukunft von Alibaba: Gründer Jack Ma gewährt Einblicke: In einem Live-Interview auf der “WSJD Live” hat Jack Ma, CEO der Alibaba Group, über seine Ziele und die Strategie von der Alibaba Group gesprochen. So möchte Ma mit der Alibaba Daten Sammeln, kleinere Unternehmen stärken, den Import von Produkten nach China fördern und die Bildung von jungen, chinesischen Menschen beeinflussen. Um diese Ziele zu erreichen setzt Alibaba auf eine langfristige Strategie. Die Kollegen von t3n haben das Interview genauer analysiert.
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Grüne Lichtstrahlen haben die Bilder der Mursi-Proteste geprägt – aus demografischen, ökonomischen und technischen Gründen. Die Massenaufstände gegen das Mubarak-Regime in Ägypten 2011 wurden von Medien gerne als Facebook-Revolution bezeichnet, weil sich Demonstranten am Tahrir-Platz und anderswo auch über das Online-Netzwerk organisierten. Beim Sturz des Präsidenten Mursi im Sommer 2013 war aber keine Rede mehr von Facebook. Stattdessen schrieben Medien von der “Green-Laser-Revolution”, weil unzählige Demonstranten per Laser-Pointer grüne Lichtstrahlen durch die Luft beamten und damit die Bilder von den Protesten prägten, die um die Welt gingen. Ein Blick hinter das Phänomen der grünen Laser.
Wallstreet-Hacking-Proteste statt Camping: über die finanzkapitalistische Automatenherrschaft.
Jakob Augstein ist begeistert vom neuen Frank-Schirrmacher-Buch mit dem Titel „Ego“. Einen kleinen Vorgeschmack hat der „FAZ“-Herausgeber in der aktuellen „Spiegel“-Ausgabe als Essay veröffentlicht. Nach den eher schwachen neuronalen Gehirnerweichungsthesen, hat Schirrmacher diesmal wohl ins Schwarze getroffen. Weiterlesen »
Instagram reagiert auf die schlechte Presse zum Thema Nutzerschwund. Haben die Medien die Statistiken falsch interpretiert?
Wer in den letzten Wochen die Meldungen um Instagram verfolgt hat, der hat Zahlen der Superlative gelesen. Im negativen Sinne. Verschiedene Netz-Medien berichteten von einem Nutzerschwund. Laut Zahlen von Appstats zählte Instagram Mitte Dezember 2012 noch gut 16,3 Millionen Zugriffe. Mitte Januar 2013 waren es nur noch knapp 7,4 Millionen. Instagram rudert nun zurück. Alles ist gut und geht seinen Gang.
Im Interview mit O’Reilly (s.u.) erklärt die Künstlerin Nina Paley, auf die ich schon öfter hingewiesen habe, warum sie das Urheberrecht analog zum zivilen Ungehorsam künftig ganz bewusst verletzen möchte und nicht wie andere nachträglich entschuldigend oder mit versuchten Rechtfertigungen. Interessant finde ich ihre Künstler-Perspektive, die man nicht teilen muss, die aber gesellschaftlich wichtige Punkte berührt, über die diskutiert werden sollte.
Dass sich bezüglich des Urheberrechts grundsätzlich etwas ändern muss, erkennt inzwischen ja sogar der Buchbranchen-Verband an und lädt zur Diskussion konkreter Anpassungen ein. Selbst mit Extrem-Standpunkten wird sich anlässlich aktueller Buch-Publikationen differenziert auseinandergesetzt.
Bild: Screenshot Titelblatt Bild-Jubiläumsausgabe
Eine „Frei-Bild für alle“ wollte die Axel Springer AG den Deutschen zum 60. Geburtstag des Blattes schenken. Und damit eine Wohltat ohnegleichen vollführen. Eine „publizistische Reise durch die Themenvielfalt von Europas größter Tageszeitung“ wurde versprochen. Dafür haben sich auch die Großen der öffentlichen Bühne ein Stell-dich-ein gegeben. Darunter der „Medienkanzler“ Schröder, der Traum aller Schwiegermütter Til Schweiger mit Ex-Ehefrau Dana sowie Prinz Charming Jürgen „Kloppo“ Klopp. Bild lässt sich feiern und feiert sich selbst. Mit großer Torte, Spring(er)burg und seinem prominenten Streichelzoo.
Die Occupy Bewegung verdankt ihre Existenz und ihre rasante Verbreitung zum großen Teil dem Internet. Von hier aus wurde der Protest auf die Straßen der ganzen Welt getragen und hat für großes Aufsehen vor den Toren der Finanzwirtschaft in der Realwelt gesorgt. Doch die Occupy-Bewegung will mehr und macht sich nun auch daran die Tore der digitalen Welt zu besetzen. Zumindest in Form von Mashups, deren Links man im Netz verteilen kann.
Am Dienstag wurde das Programm Occupy the URL gestartet, das jede Website in einen Protest verwandelt. Dabei schiebt die Software einfach Bilder in Form von Pop-ups auf die Pages, die OWS-Demonstranten mit ihren Plakaten zeigen. Man muss nur die URL der Seite eingeben, auf die man es abgesehen hat. Anschließend erhält man einen neuen Link, den man im Netz verteilen kann.
Trotz aller offensichtlichen Unterschiede bei den äusseren Bedingungen der spanischen und israelischen Protestbewegung gibt es auch einige Parallelen: bei den inneren Voraussetzungen, bei der Vorgehensweise und den Zielen. Es wird ein Muster sichtbar, das sich lohnt, genauer zu betrachten. Eine Spurensuche… Weiterlesen »
Gentrifizierung ist eine Entwicklung, die mancher gerne als Chance, die betroffenen Anwohner aber als Problem ansehen. In dieser Dokumentation von ZDF Info besucht Wolf-Christian Ulrich die Akteure dieser Entwicklung sowie die Aktivisten von „Recht auf Stadt“ in Hamburg. Und er gerät auch zwischen die Fronten auf einer Demonstration.
Das alte Hafenviertel St. Pauli ist – wie viele andere Szeneviertel in Deutschland – stark bedroht von der Gentrifizierung. Aktivisten wie Jonas Füller, Julia Priani und Jenni Mahrun protestieren alle auf ihre Art und Weise gegen den Mietwahnsinn und der damit verbundenen Verbannung der Wenigverdienenden. Sei es mit einer „Fette Mieten Party“ oder mit Plakaten gegen die Modernisierung des Bernhard-Nocht-Quartiers. Wichtig ist der Protest allemal, egal wie er geführt wird.
Doch welche Argumente setzen Investoren wie Helmut Köhler und Institutionen wie das städtische Wohnungsbau-Unternehmen SAGA dem Protest entgegen? Diese Dokumentation beleuchtet beide Seiten und ist somit interessant für eine erste Meinungsbildung! Wie steht Ihr zu dem Thema?
In einem Interview äussert der spanische Journalist Amador Fernández-Savater Bemerkenswertes zum Charakter und sozialen Impuls der spanischen Protestbewegung 15-M. Als Chronist des Protestcamps und der Versammlungen auf der Puerta del Sol in Madrid ortet er in der Bewegung 15-M eine neuartige soziale Kraft, welche, wie er sagt, die Welt nicht verändern, sondern gegen jene verteidigen will, die sie zerstören.
Das Interview erschien Ende August in der argentinischen Zeitung «Página/12». Die Fragen stellte Verónica Gago… Weiterlesen »
So manch ein A-, B- oder C-Promi, der heute nur noch Baumärkte oder Möbelhäuser einweiht, ist – wie es in den Werbeblättchen dann immer so schön heißt – „bekannt aus Funk und Fernsehen“. So manch einem A-, B- oder C-List-Blogger und Facebook-User könnte es bald genauso ergehen. Der Spruch wäre dann Web 2.0-tauglich allerdings: „Bekannt aus Blog, Facebook und Google-Werbung“.
Der Aufreger zum Wochenstart ist die „Werbe-Aktion“ von Facebook Deutschland. Die Macher werben auf Google ganz unverhohlen mit Nutzerprofilen deutscher Blogger und Web 2.0-Sternchen. Nach „andere arbeiten lassen“ jetzt also „andere werben lassen“?
So geht das nicht! Ich würde mich in meinen Persönlichkeitsrechten verletzt fühlen. Der Protest formiert sich bereits (stilecht auf Facebook.com selbst). Mein Fazit: Nach Facebook-Beacon hat man schon wieder etwas gar nicht kapiert.
Weiter lesen hier, hier, hier, hier, hier und hier. Noch viel mehr zum Thema gibt es via Rivva.
Mit einem kleinen Weblog will Spreeblick auf die Proteste zum bevorstehenden G8-Gipfel in Heiligendamm aufmerksam machen. So können Teilnehmern der Proteste via SMS und per Anruf Einträge auf dem „spree8„-Weblog (derzeit noch „leer“) machen und so einen Liveticker generieren.
Der G8-Gipfel findet vom 6. bis 8. Juni im abgeschotteten Heiligendamm statt.