In unseren heutigen Lesetipps geht es um eGovernment in Berlin, Social Media in der Gesellschaft, Gründungskultur in China, Künstliche Intelligenz und Instagram. Ergänzungen erwünscht.
EGOVERNMENT Deutschlandradio: Berlin und die Digitalisierung – Wann kommt das smarte Bürgeramt?: Die Deutschlandradio-Volontärin (und auch Netzpiloten-Autorin) Jenny Genzmer hat sich in einem aktuellen Länderreport mit der Digitalisierung der Verwaltung in Berlin beschäftigt. Herausgekommen ist ein hörenswertes Stück über die selbsternannte „Smart City“ und die mit diesem Begriff nicht zusammenpassende Realität in den Bürgerämtern dieser Stadt. Denn seit 2011 ist trotz eGovernment-Gesetz so gut wie nichts passiert, die Politik trampelt auf der Stelle und hat höchstens das Ziel, in 30 Jahren einen Stand an Digitalisierung zu erreichen, wie er heute schon nicht mehr State of the Art wäre.
SOCIAL MEDIA The Dialy Beast: White People Should Read Black Twitter: Einer von vielen Nachteilen sozialer Unterschiede in einer Gesellschaft, besonders in Parallelgesellschaften, ist der fehlende Zugang zur Kultur der anderen Gruppe. Manchmal ist dies gewollt, oft wird von oben nach unten gezielt abgegrenzt, und manchmal fehlt das Bewusstsein dafür. Barrett Holmes geht in seinem Artikel für The Dialy Beast auf einen interessanten Punkt ein: heutzutage kommunizieren soziale Gruppen auf via Social Media. Einer weißen Bevölkerungsgruppe ist es beispielsweise somit möglich, Zugang zu den Themen der schwarzen Bevölkerung zu bekommen (und umgekehrt). Er plädiert dafür, dass Weiße sich die Tweets von Schwarzen ansehen sollten, um eine neue Perspektive auf ihre gemeinsame Gesellschaft zu bekommen. Diese Möglichkeit könnte zu mehr Verständnis und Solidarität führen, wovon alle profitieren könnten.
CHINA Wired: How a Nation of Tech Copycats Transformed Into a Hub for Innovation: Während meines Studiums habe ich mich jahrelang mit China beschäftigt, vor allem mit der Wirtschaft. Damals (also gerade einmal vor zehn bis fünf Jahren) gehört die Gründungskultur und eigene Innovation noch nicht zu den Särken der chinesischen Wirtschaft. Doch mein Wissen ist rasend schnell veraltet, wie der Wired-Artikel von Clive Thompson zeigt. In China werden Firmen wie Google und Apple nicht mehr nur kopiert, es werden die Unternehmen der Zukunft oft selber gegründet und das mit Standortvorteilen, wie man sie nirgends auf der Welt vorfinden kann. Schon jetzt gerät das Silicon Valley langsam in Rückstand, von Europa wird nicht einmal gesprochen.
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ MIT Technology Review: The Year 2015 in Robotics and Artificial Intelligence: Für das MIT-Blog Technology Review hat Will Knight den aktuellen Stand der Robotik und der Entwicklung einer Künstlichen Intelligenz zusammengefasst, denn in diesem Jahr haben beide Themen große Fortschritte erzielt. Wir haben fortschrittlichere Roboter gesehen, selbstfahrende Autos haben eine Entwicklung erreicht, die sie bald zum Alltag auf unseren Straßen werden lassen und mehrere Tech-Unternehmen arbeiten gezielt daran, eine Künstliche Intelligenz zu entwickeln. Man sollte sich dieses Jahr noch einmal vor Augen führen, denn 2016 wird in all diesen Bereichen neue Meilensteine setzen.
INSTAGRAM Vice: This Is What It Looks Like When an Instagram Photographer Switches to Film: Jamal Burger ist eine kleine Berühmtheit auf Instagram, wo er sich mit meiner Meinung nach sehr schönen Fotos als Jayscale eine eigene kleine Fan-Community aufgebaut hat. Inzwischen ist für ihn aus dem Fotografieren ein Beruf geworden und Jayscale hat für sein aktuelles Projekt angefangen, mit einer klassischen Kamera mit Film zu fotografieren. Eine riesige Unmstellung für einen Instagramer, die ihm aber viel gelernt hat. Denn so konnte er sehen, was wirklich zu einem guten Foto gehört, wenn einem digitale Hilfsmittel nicht helfen können, sondern es so gut wie nur auf die eigenen Fähigkeiten ankommt. Die Vice hat sich mit ihm darüber unterhalten.
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In unseren Lesetipps geht es heute um Facebook als Podcast-Plattform, alleiniges Glück, ein RFID-Fahrrad-Projekt in Aarhus, Twitter und Berlin-Gemälden. Ergänzungen erwünscht.
PODCAST Nieman Journalism Lab: Could Facebook be the next big platform for podcasts?: Ich habe im Oktober die erste Folge der aktuellen Homeland-Staffel in voller Länge auf Facebook gesehen. Das ging sehr gut und ich war wohl seit Jahren nicht mehr so lange am Stück auf Facebook. Deshalb, und weil gefühlt gerade jede Medienplattform diesen Weg einschlägt, überrascht es mich gar nicht, dass Facebook sich zu einer Podcast-Plattform wandeln könnte. Diese Entwicklung kommt (noch) nicht direkt von Facebook selbst, WNYC hat ein Podcast mit einem statischen Bild in ein Video verwandelt und veröffentlicht. Mit Erfolg: 12.000 Plays in wenigen Stunden und das bei einem 48-minütigen Podcast.
EINSAMKEIT The Washington Post: More Americans are dining and traveling alone: Die US-amerikanische Psychologieprofessorin Bella DePaulo berichtet in einem Artikel für die Washington Post über einen inzwischen normal gewordenen Trend, etwas alleine zu machen. Alleine reisen, alleine zum Essen gehen, ist inzwischen vollkommen normal. Ein Grund dafür ist die uns umgebende Technologie, die uns stets mit anderen Menschen verbindet. Deshalb ist dieser Trend nicht auf die USA beschränkt, sondern kann auch hierzulande beobachtet werden.
FAHRRAD Grist: Danish cyclists play God, use sensors to turn traffic lights green: Im dänischen Aarhus, immerhin die zweitgrößte Stadt Dänemarks, läuft ein spannender Test: 200 Fahrradfahrer sind mit der Sender-Empfänger-Technologie RFID ausgestattet, die Ampeln meldet, wenn sich die Radfahrer nähern und diese dann umstellen. Dadurch müssen Radfahrer seltener anhalten und sind auch sicherer unterwegs. Ein schönes Projekt, das einen großen Vorbildcharakter für den urbanen Verkehr in anderen Städten hat.
TWITTER Wall Street Journal: Twitter Reorders Tweets in Timeline Test: Es sieht so aus, zumindest behaupten das ein paar Beta-Tester, dass Twitter eine nach Relevanz geordnete Darstellung der Tweets testet. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Mich überrascht meine erst einmal ablehnende Haltung dieser Neuerung, da mir Twitter wie es jetzt ist, vollkommen ausreicht. Die App wirkt zwar langsam überladen, aber im Grunde ist es ‚das‘ soziale Netzwerk meiner Wahl. Mit diesem neuen Feature würde Twitter kein Echtzeit-Dienst mehr sein.
BERLIN iHeartBerlin.de: 19th Century Berlin in Paintings: Ich habe in Venedig studiert und bin viel durch Norditalien gereist. Städte, die man auch in phantastischen Gemälden der Kunstgeschichte sehen kann, sind mir vertraut. Meinen derzeitigen Wohnort Berlin habe ich seltsamerweise nie so gesehen. Berlin war Berlin – nicht sehr schön, aber unglaublich spannend. Im sehr hipsteresquen Berlin-Blog überzeugt mich eine gewisse Kate vom Gegenteil. Ein perfekter Abschluss für die Lesetipps.
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