Aiwa Exos-3 im Test: Portabler Bass ist besser

Die Garten- und Camping-Saison ist im vollen Gange. Für die ein oder andere Fete darf die richtige Musik dabei natürlich nicht fehlen. Bluetooth-Speaker schaffen bei der Beschallung Abhilfe. Auch das niederländische Unternehmen Aiwa hat mit dem Exos-3 ein passendes Produkt im Portfolio, das mit druckvollen 46 Watt Ausgangsleistung überzeugen will. Ich habe das Gerät im Außeneinsatz getestet.

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Außen robust, aber mit billiger Anmutung

Bluetooth-Speaker für unterwegs müssen den Spagat zwischen Leistungsfähigkeit und Formfaktor meistern. Der Aiwa Exos-3 bietet auf dem ersten Blick ein ausgewogenes Gesamtpaket. Mit Maßen von 12 x 12 x 28 Zentimetern und einem Gewicht von 1,6 Kilogramm ist er durchaus transportabel. Dank robustem Kunststoff-Silikon-Mix mit Textilbespannung der Hochtöner und IP67-Zertifizierung ist der Speaker für alle Outdoor-Anwendungen gewappnet. Auch Regen und Staub kann ihm also nichts anhaben.

Das rot-schwarze Gerät will diesen soliden Charakter mithilfe von Verschraubungen und farblichen Akzenten unterstreichen. Doch dadurch wirkt der Lautsprecher auch etwas billiger als die Mitbewerber von Ultimate Ears. Pluspunkt: Der mitgelieferte Riemen erlaubt sowohl einen angenehmen Transport als auch eine akustisch sinnvolle Positionierung in Bäumen, Pfählen etc.

Auf der Oberseite befinden sich die fünf Buttons zur Steuerung des Aiwa Exos-3. Neben dem On/Off-Knopf sind Taster zum Bluetooth-Pairing, zur Lautstärkesteuerung sowie Verknüpfen von zwei Geräten zu einem Stereo-System verfügbar. An der Fußseite integriert der Hersteller unter einer schützenden Abdeckkappe USB- sowie Audio-Schnittstellen.

Aiwa Exos-3 Anschlüsse
Die Anschlüsse sind von einer Silikon-Abdeckung geschützt. Image by Jonas Haller

Audiowiedergabe per Bluetooth oder Klinkenanschluss möglich

Am einfachsten landen die Audiodateien per Bluetooth 5.0 auf dem Wiedergabegerät. Ein langer Fingertipp auf die Bluetooth-Taste startet den Pairing-Vorgang, auf dem Smartphone erscheint der Aiwa Exos-3 prompt. Das Abspielen der Lieblingsmusik kann ohne Umwege beginnen. Leider verzichtet Aiwa auf eine eigene App zur Feinabstimmung des Lautsprechers. Einige Anbieter wie Spotify auf iOS bieten Equalizer-Lösungen.

Wer ein Mobiltelefon oder einen MP3-Player mit 3,5-mm-Audioanschluss besitzt, kann auch kabelgebunden und ohne Verluste Titel wiedergeben. Dann verlängert sich logischerweise auch die Akkulaufzeit. Aber dazu später mehr. Im Test gab es auch im Bluetooth-Modus keinerlei Verbindungsabbrüche oder Aussetzer.

Tiefenbetonte Wiedergabe für Bass-Fans

So richtig auftrumpfen kann der Aiwa Exos-3 im Audio-Test. Denn mit einem 25 mm Kalotten-Hochtöner, zwei 50 mm Neodym-Breitbandtreibern sowie zwei 65 mm Ternion-Tieffrequenz-Strahlern packt der Hersteller leistungsstarke Hardware in den Outdoor-Speaker. Insgesamt kann er bei einem Frequenzbereich von 50 – 20.000 Hertz mit 46 Watt Gesamtleistung aufwarten. Per aktiver Frequenzweiche werden die Schallwellen intelligent die Komponenten aufgeteilt. Mit einem maximalen Schalldruckpegel von 92 dB gibt er die Musik zudem recht laut wieder.

Aiwa Exos-3 Bass-Membran
An den Seiten verbergen sich die mitschwingenden Bass-Membranen. Image by Jonas Haller

Im Test ließ sich die Garten-Grillparty adäquat beschallen. Dabei ist der Aiwa Exos-3 in den Höhen wenig aufdringlich. Besonders gut bringt er die tiefen Frequenzen mit schwingenden Membranen an den Mann und die Frau. Das macht sich bei Genres wie Hip-Hop oder Dance sehr gut. Weniger geeignet ist der Lautsprecher für klassische Musik, da trotz separatem Hochtöner nach kurzer Entfernung die hohen Frequenzen in der Umgebung verschwimmen. Verzerrungen gab es nicht.

Ausdauernder Energiespender für Smartphone und Co.

Neben der Klangqualität kann auch die Akkulaufzeit im Test überzeugen. Der 10.400 Milliamperestunden (!) starke Akku versorgt den Aiwa Exos-3 bis zu 12 Stunden mit Strom. Realistisch sind im Bluetooth-Modus jedoch rund 10 Stunden. Das dürfte für die Garten- oder Campingfete gut ausreichen. Ferner reduziert die Powerbank-Funktion die Spielzeit: Sowohl Geräte mit USB-A- als auch USB-C-Kabel können im Notfall per Lautsprecher-Akku mit Strom versorgt werden.

Der leistungsstarke Bluetooth-Speaker erhält im Netzbetrieb seinen Strom per mitgeliefertem USB-C-Netzteil. Fünf LEDs verraten den aktuellen Ladestand. In etwas mehr als fünf Stunden sind die Lithium-Ionen-Zellen wieder vollständig mit Strom versorgt. Das ist nicht sonderlich schnell, reich aber um den Aiwa Exos-3 über Nacht für den nächsten Strandtag mit Energie versorgen.

Aiwa Exos-3 Oberseite
Auf der Oberseite des Aiwa Exos-3 befinden sich die Steuerelemente. Image by Jonas Haller

Fazit Aiwa Exos-3: Ausdauernder Bluetooth-Speaker für Bass-Fans

Der Aiwa Exos-3 ist wohl das was man landläufig als einen Wolf im Schafspelz bezeichnet. Äußerlich kommt der Bluetooth-Speaker recht bieder und billig daher. Aber sowohl in Sachen Klangqualität als auch Robustheit und Akkulaufzeit kann er mit den Mitbewerbern locker mithalten, teilweise sogar übertreffen. Gerade die zwei Tieftöner an den Enden des Geräts begeistern. Auch die Ausdauer von 10 Stunden und die Powerbank-Funktion überzeugen. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 129 Euro bietet der Aiwa Exos-3 ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Es kommt eben doch auf die inneren Werte an.

Aiwa bietet auch Kopfhörer an, die wir bereits einem Test unterzogen.


Images by Jonas Haller

arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Chemnitz und erforscht unter anderem 3D-Druckverfahren. Die technische Vorschädigung tut dem Interesse zum mobilen Zeitgeschehen und der Liebe zur Sprache jedoch keinen Abbruch – im Gegenteil. Durch die Techsite HTC Inside ist er zum Bloggen gekommen. Zwischendurch war er auch für das Android Magazin aktiv. Privat schreibt er auf jonas-haller.de über die Dinge, die das Leben bunter machen. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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