ttt – titel, thesen, temperamente hat gestern Abend einen interessanten Beitrag zur BILD-Zeitung gebracht. Er ist insofern interessant, da mir gar nicht klar war, dass die BILD mal tatsächlich auch bei der breiten Masse unbeliebt war.
Ein „Gossenblatt“. Das zumindest sagt man in diesem Videobeitrag.
Den Videobeitrag findet Ihr hier. Eine ausführlichere Doku wird heute um 22.45 im Ersten ausgestrahlt – Bild.Macht.Politik.
Beim businessinsider gibt es diesmal eine Besonderheit beim chart of the day, die einige Verlage in Deutschland beruhigen wird. Denn hier haben wir (noch) keine Huffington Post. Falls doch, könnte die bequeme Position der Zeitungsverlage, einfach auf das Millionenheer der Billigschreiber in diesem Lande zuzugreifen und dann noch über die geringen Einnahmen im Web zu jammern, ein jähes Ende haben.
Während in Deutschland noch gestritten wird, ob die Nutzer, die Tweets und das Medium ein und dasselbe sind (wer war Schuld am twitter-Desaster rund um Wittenden), sind uns die Early Adopters dies- und jenseits des Atlantiks schon ein Stück weiter.
Jay Rosen von der New York University unterrichtet Journalismus und nutzt das Tool als Filter für all die guten, wertvollen Inhalte, die es Wert sind, gelesen zu werden. Er folgt einfach den Leuten mit guten tweets und liest deren Empfehlungen.
“Mindcasting kam mir in den Sinn, als ich versuchte eine sehr hohe SNR (signal to noise rate) zu erzielen [also das Gute aus dem Vielen herauszufiltern],” erklärt Rosen. Das bedeutet, dass er täglich 15 bis 20 tweets über die besten Artikel mit Kommentar verschickt. Damit hat er eine neue Art von Presse erfunden und ist Herausgeber der besten Artikel von Blogs und Zeitungen.
Er kann auf diese Weise Webinhalte so bearbeiten, dass seine eigene Zeitung entsteht. Dieses Mindcasting ersetzt dann Lifecasting, also das Herausposaunen von Informationen über Einkäufe, die neueste Benzinpreise oder Statusmeldungen zum aktuellen ICE, in dem man sitzt.
Dieses Destillat aus Hunderten von Quellen und seinen über 12.000 Followern könnte ein gutes Modell werden für die Zeitung der Zukunft Gegenwart (siehe Datum unten).
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Digitale und gedruckte Information – inhaltlich ein zwingender Widerspruch des Mediums? Ich würde gerne mal wieder morgens nicht am Computer, sondern bei einem Kaffee mit einer Zeitung sitzen. Allerdings finde ich in der momentanen Zeitungslandschaft kein Produkt, das meinen Ansprüchen und Gewohnheiten entgegenkommen könnte. Meine Informationsstrategie hat sich in den letzten Jahren durch die Entwicklungen im Internet entscheidend geändert.
Eines Abends beim Diskutieren vor dem newthinking store streifte mein unruhiges Auge ein Plakat: Niiu – stell Dir Deine individuelle Zeitung zusammen (oder so ähnlich). Das war nach 5 Minuten wieder vergessen. Was ich nicht in meiner Twitter-Timeline anklicken kann, nehme ich nicht nachhaltig war. Dort tauchte vor einigen Monaten die Twittertimes auf: eine individuelle Echtzeit-Zeitung, die auf meinem Twitter-Netzwerk basiert. Auf der Titelseite erscheinen die Inhalte von Links, die in meinem Netzwerk prominent zirkulieren. Was ich für einen echten Mehrwert halte, erspart mir die Twittertimes einerseits, meine Timeline selbst zu durchforsten und andererseits meinem Netzwerk, daß ich einen ohnehin schon weit verbreiteten Link redundant einspeise. Allerdings wird die Twittertimes nicht gedruckt ausgeliefert, allenfalls könnte ich mir das PDF ausdrucken.
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Der Internetgigant Google hat heute in seinem Blog bestätigt, dass es ein interessantes Update des Google-News-Services gibt. Demnach werden nun nicht nur die Newsbeiträge selbst, sondern sogar Scans der Zeitungsseiten angeboten. Nutzer können sich so einen Überblick über den Kontext schaffen, in dem ein Beitrag veröffentlicht wurde.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die Suche noch stark eingeschränkt, da der größte Teil von Zeitungen noch nicht verfügbar ist. Dennoch kann mit der Zusammenarbeit von Google und dem Quebec Chronicle Telegraph bereits ein spektakulärer Erfolg vermeldet werden: das Blatt ist mit seiner Gründung von 1764 die älteste Zeitung in Nordamerika. Es bleibt noch abzuwarten, wie schnell Google seine Archive mit Zeitungsartikeln auffüllen kann, doch dürfte das Angebot schnell Verbreitung finden und zu einem wichtigen Bestandteil der Suche nach Nachrichten werden. Wie immer dürfte das Angebot jedoch in näherer Zukunft auf amerikanische Zeitungen beschränkt bleiben.[via Readwriteweb]