Huawei Mate 20 Pro: Super-Smartphone ersetzt Kompaktkamera und lädt andere Geräte auf

Wer dachte, Smartphones seien zehn Jahre nach deren „Erfindung“ ausentwickelt, der irrt. Hersteller Huawei bringt jetzt mit dem Mate 20 Pro ein technisch außergewöhnlich gut ausgestattetes Spitzen-Modell in den Handel. Eine Dreifach-Kamera deckt einen optischen Zoom von 16 bis 82 Millimeter ab und macht damit viele Kompaktkameras entbehrlich. Dank „Reverse Charge“ kann das Huawei Mate 20 Pro außerdem induktiv über die Rückseite andere Geräte aufladen. Ferner lässt es sich als erstes Mainstream-Smartphone durch einen Fingerabdruckscanner entsperren, der im Display statt auf einem Steg darunter platziert ist. Auch die restlichen Daten des Android-9-Modells sind beeindruckend und das Flaggschiff-Modell Galaxy Note 9 des direkten Konkurrenten Samsung geradezu langweilig erscheinen. Gleichzeitig hält Huawei der Preis unter der psychologisch wichtigen Marke von 1.000 Euro und sendet damit schöne Grüße an Apple.

Die Triple-Kamera ist erneut der Star

Schon beim P20 Pro sorgte Huawei mit einer Triple-Kamera auf der Gehäuserückseite für Furore. Im Mate 20 Pro knüpft der Hersteller daran an. Neben der normalen Linse (40 Megapixel bei 27 mm) und einem dreifachen optischen Telezoom (8 Megapixel bei 83 mm), gesellt sich nun auch ein Ultraweitwinkelobjektiv (20 Megapixel bei 16 mm) dazu. Dafür entfällt allerdings der Monochrom-Sensor, der im P20 Pro und Mate 10 für besonders scharfe und detailreiche Bilder gesorgt hat.

Künstliche Intelligenz in Form von maschinell trainierter Kamera-Software ist ebenfalls wieder an Bord. Die „Master AI“ soll jetzt noch mehr Motive noch schneller erkennen. Dafür hat Huawei einen zweiten KI-Prozessor (NPU) eingebaut.

Riesiges Display mit integriertem Fingerabdruckscanner

Ein buchstäblicher Hingucker ist auch das an den Seiten abgerundete 6,39-Zoll große Display, das mit 3.120 x 1.440 Pixeln außerordentlich fein aufgelöst ist. Für den Nutzer nicht sichtbar ist ein technisches Schmankerl hinter dem Displayglas. Dort hat Huawei nämlich den Fingerabdruckscanner hin verlegt. Nutzer drücken also nun auf den Bildschirm statt auf einen Knopf darunter. Weil dieser Knopf entfällt, braucht das Huawei Mate 20 Pro keine breite untere Begrenzung. Bis auf eine kleine Kerbe für die Frontkamera bedeckt der Bildschirm fast vollständig die Front des Huawei Mate 20 Pro.

Die Frontkamera selbst bietet ein weiteres Highlight. Sie ermöglicht eine Entsperrung des Geräts mit einem räumlichen Scan des Gesichts. Dieses von Huawei „3D Face Unlock“ genannte Verfahren gilt als sehr sicher, weil dreidimensionale Profile von Gesichtern äußerst individuell sind und schwer ausgetrickst werden können. Apple setzt seit dem iPhone X darauf, nennt sein Verfahren aber Face ID.

Starker Akku hält lange und lädt andere Geräte drahtlos auf

Damit dem Mate 20 Pro trotz ausführlicher Foto-Sessions nicht zu schnell die Puste ausgeht, verfügt es über einen 4.200 mAh starken Akku, was eine vergleichsweise sehr hohe Kapazität ist. Im Schnellverfahren lässt er sich in rund 30 Minuten zu 75 Prozent aufladen. Das dafür nötige 40W-Super-Charge-Netzteil gehört zum Lieferumfang. Wer etwas länger Zeit hat, kann das Huawei Mate 20 Pro aufladen, indem er die Rückseite auf einer Qi-Ladestation ablegt. Dabei kann Energie auch in umgekehrte Richtung fließen. Andere Qi-kompatible Smartphones können daher das Mate 20 Pro als Powerbank verwenden.

Starke Rechenhardware, Android 9 und Nano Memory

Als eines der ersten Smartphones neben dem Google Pixel 3 wird das Huawei Mate 20 Pro mit der neusten Version von Googles Betriebssystem, Android 9, ausgeliefert. Für eine flüssige Bedienung mit hoher Leistungsreserve wird Huaweis selbstentwickelter Prozessor Kirin 980 mit acht Kernen sorgen. Ein Arbeitsspeicher mit 6 GB runden die Rechenhardware des Kraftpakets ab.

Der interne Speicher bietet mit 128 GB reichlich Platz und lässt sich durch Nano Memory Cards um bis zu 256 GB erweitern. Diese sind eine Neuentwicklung von Huawei und sollen noch ein Stück kleiner sein als MicroSD-Karten.

Preis und Verfügbarkeit von Huawei Mate 20 Pro und Mate 20

Das Huawei Mate 20 Pro erscheint Ende Oktober für 999 Euro. Wer weniger ausgeben möchte, kann das Mate 20 für 799 Euro in Betracht ziehen. Im Gegensatz zur Pro-Variante bietet es ein nicht so sattes IPS- statt OLED-Display. Außerdem lösen die drei Kameras etwas niedriger auf. Unter der Haube stehen zwei GB Arbeitsspeicher weniger zur Verfügung. Fingerabdrücke scannt das Mate 20 über einen herkömmlichen Sensor auf der Rückseite statt im Display. Trotz dieser Abstriche handelt es sich ebenfalls um sehr stark ausgestattetes Gerät. Käufer können bei beiden Geräten zwischen den Farben Schwarz, Blau und „Twilight“ wählen. Das Mate 20 gibt es zudem in Grün.

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Image by Huawei

ist Freier Technikjournalist. Für die Netzpiloten befasst er sich mit vielen Aspekten rund ums Digitale. Dazu gehören das Smart Home, die Fotografie, Smartphones, die Apple-Welt sowie weitere Bereiche der Consumer Electronics und IT. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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