Game of Thrones Nachfolger – Die besten Fantasy-Serien

Herr der Ringe machte die Fantasy seiner Zeit zum Kino-Spektakel, doch Game of Thrones machte daraus ein gesellschaftliches Phänomen. Wenngleich hochwertig produziert, schien die Serie anfangs eher für Genre-Fans gemacht. Brutale Fantasy mit politischen Intrigen, nachvollziehbaren Charakteren und einer vagen Gefahr in der Ferne. Doch trotz der Unzahl an Charakteren und dem anfänglich noch nicht vorhandenen Schlachtenspektakel, fieberten bald schon überall auf der Welt Zuschauer den neuen Folgen entgegen. Game of Thrones gehörte nicht nur zu den besten Fantasy-Serien, sondern zu den besten Serien überhaupt. Die Zuschauer: Bunt durch die Gesellschaft gemischt. Doch wie sieht es nach dem Abschluss aus? Welche Serie ist der große Game of Thrones Nachfolger?

Fast jeder Streaming-Anbieter hat bereits eine oder mehrere Serien ins Rennen geschickt und zuletzt lieferten sich House of the Dragon, Ringe der Macht und Star Wars: Andor zur selben Zeit einen offenen Schlagaustausch um die Zuschauergunst. Und man merkt, wie hoch mittlerweile das Budget für die Serien ist. Game of Thrones hätte in seinen ersten Staffeln von der Opulenz seiner potentiellen Nachfolger allenfalls träumen können. Wir zeigen euch die heißesten Anwärter von Netflix, Amazon, Disney und natürlich auch HBO selbst. Game of Thrones mag vorbei sein, aber der Kampf um den Genre-Thron hat gerade erst begonnen.

Wenn ihr euch etwas allgemeiner zu den Streaming-Anbietern informieren möchtet, empfehlen wir übrigens unseren Streaming-Dienste Vergleich. Außerdem haben wir auch unabhängig vom Kampf um den Genre-Thorn einige tolle Netflix-Empfehlungen für euch gesammelt.

Netflix: The Witcher

Einer der heißesten Eisen im Schmiedefeuer der Streaming-Dienste ist derzeit The Witcher auf Netflix. Insbesondere die Computerspiele zu den Romanen des polnischen Autors Andrzej Sapkowski haben der Geschichte um den Hexer Geralt von Riva und der jungen Ciri zu internationaler Popularität verholfen. Eine starke Fanbasis, um ein Game of Thrones-Nachfolger zu werden. Die Serie widmet sich allerdings der Geschichte der Bücher und bricht teils auch bewusst mit der Spielereihe.

Die Grundzutaten sind Game of Thrones dabei sehr ähnlich. Zwar gibt es hier Elfen, Zwerge und allerlei Monstrositäten, aber die Welt ist ähnlich brutal und die wahren Probleme unterscheiden sich nicht sonderlich von unserer eigenen. Auch was politische Intrigen angeht, kommt man bei The Witcher auf seine Kosten.

Im Vordergrund stehen drei Charaktere, deren Geschichten am Anfang noch getrennt erzählt werden. Zum einen ist da der Hexer Geralt, ein durch alchemistische Behandlung mutierter Mensch, der seinen Lebensunterhalt mit dem töten von Monstern verdient. Er ist wortkarg, eher emotionsarm und ein Relikt aus einer anderen Zeit. Die anderen Charaktere sind die Prinzessin Cirillia und die Zauberin Yennefer – wer die Charaktere durch die Bücher noch nicht kennt, dem soll an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten werden.

Beim Cast hat das Team um Showrunnerin Lauren Schmidt Hissrich einen richtig fetten Fisch an Land gezogen. Henry Cavill, vielen besser als Superman bekannt, übernimmt die Hauptrolle des Hexers Geralt von Riva. Andere wichtige Rollen sind jedoch mit weniger bekannten Gesichtern besetzt. Das muss aber nichts Schlechtes sein, da die Gesichter unverbraucht sind. Insgesamt eine gute Grundlage für eine der besten Fantasy-Serien.

Hit-Potential: 7 von 10 Punkten

Die Serie selbst ist ein Phänomen für sich, da sie eine eigentlich unangenehme Zahl von Schwächen hat, aber trotzdem zu unterhalten weiß. Im Gegensatz zum HBO-Hit leidet The Witcher aber unter einigen Fehlbesetzungen und auch einige Design-Entscheidungen passen gerade für den Spiele-Fan nicht immer. Trotzdem funktioniert die Serie. Aus der Darstellerriege stechen dabei vor allem Anya Chalotra als Yennefer und Henry Cavill als Geralt von Riva hervor. Mit Joey Batey als Rittersporn gibt es außerdem auch einen sehr unterhaltsamen Nebencharakter, der einem zudem richtige Ohrwürmer verpasst.

Die erste Staffel ist dabei an manchen Stellen noch etwas zäh. Die Geschichten der drei Hauptcharaktere sind anfangs mehrere Jahre bis Jahrzehnte getrennt. Als Kenner der Bücher ist mir das schnell klar, für Neulinge klärt sich das erst kurz vor Ende. Zu den Design-Fehlgriffen gehören vor allem die Nilfgaard-Rüstungen, die leider wenig opulent geworden sind. Auch wird Nilfgaard in der ersten Staffel eher lächerlich gemacht, obwohl es sich dabei um eine mächtige Hochkultur handelt. In einer Folge stören außerdem viele modernere Begriffe – zumindest in der deutschen Synchronisation.

Trotz aller Makel kann The Witcher jedoch unterhalten. Die allgemeine Stimmung der Welt ist mit ihren melancholischen und düsteren Elementen wieder etwas ganz eigenes. Auch Geralt als schweigsamer Held weiß einfach zu überzeugen. Trotz aller düsterer Töne gibt es trotzdem immer wieder Auflockerung, die nicht einmal zwingend vom Saitenzupfer Rittersporn kommen muss. Die Kämpfe sind außerdem schnell und spektakulär choreographiert. Und das wichtigste: Die Serie kommt – trotz Kritikpunkte – insgesamt gut an. 

Die zweite Staffel macht außerdem vieles besser. Nilfgaard wird einem deutlich greifbarer und an vielen Stellen geht man auf Fanwünsche ein. Nilfgaard erhält ansprechendere Rüstungen, Triss Haare nähern sich überraschend den Spielen an und auch die Hexerfestung Kaer Morhen erinnert ziemlich stark ihrem virtuellen Gegenstück. Auch wenn das Drehbuch sich mehr Freiheiten gegenüber der Buchvorlage erlaubt als noch die erste Staffel, wirkt vieles runder und mit weniger Fehltritten – wären nicht die stärkeren Abweichungen vom Buch. Womöglich ist das auch mit ein Grund, warum Buch-Fan Henry Cavill ab Staffel 4 nicht mehr den Hexer spielt.

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Amazon: Carnival Row

Ein völlig unverbrauchtes Setting bietet die Serie Carnival Row auf Amazon Prime. Die Serie basiert nicht auf einer Buchvorlage, sondern spielt in einer eigenen Fantasywelt. Der Stadtstaat The Burgue und vor allem das namensgebende Viertel Carnival Row ist dabei in der ersten Staffel der Haupthandlungsort.

Die Fee Vignette Stonemoss entkommt mit anderen ihres Volkes gerade noch den Soldaten des imperialistischen Pakts. Auf der Flucht erleidet sie jedoch Schiffbruch und findet sich als einzige Überlebende in The Burgue wieder. Die erwartete Freiheit bietet der Stadtstaat jedoch nicht. 

Der zweite Protagonist der Serie ist Rycroft „Philo“ Philostrate, ein Polizeiinspektor, der einer Reihe seltsamer Morde auf den Grund geht. Er ist einer der wenigen Menschen, denen das Schicksal der Feenwesen in der Carnival Row nicht egal ist.

Nicht nur das Setting von Carnival Row ist eher untypisch. Neben politischen Ränkeschmieden, Überlebenskampf und Liebesdrama, ist die erste Staffel vor allem auch eine Kriminalgeschichte.

Hit-Potential: 5 von 10 Punkten 

Lasst euch nicht davon täuschen, dass Feen in der Serie eine wichtige Rolle einnehmen. Die Serie bietet – abgesehen vom Adel und den allgemeinen viktorianischen Ausschmückungen – wenig Kitsch. Stattdessen ist sie überraschend düster, brutal und geizt auch nicht mit vulgärer Sprache. Die namensgebende Carnival Row ist nämlich mehr oder weniger das sündige Viertel der Menschenstadt, in dem auch die meisten Nichtmenschen leben. Die Andersartigen – Feen, Faune und andere Kreaturen – sehen sich zudem ständigem Hass der Menschen gegenüber. Rassismus ist ein allgegenwärtiges Thema der Serie.

Was die Serie zu einem Game of Thrones Nachfolger macht ist jedoch nicht nur die Härte, sondern unter anderem die verschiedenen Handlungsstränge, die doch irgendwie zusammenlaufen. Auch hier gibt es natürlich viel Politik, obwohl der zentrale Storystrang vorerst ein Kriminalfall ist.

Auch Carnival Row hat mit Cara Delevingne und Orlando Bloom zwei richtig große Namen verpflichten können. Beide machen sich sehr gut in ihren Rollen, auch wenn sie bislang noch nicht die ganze Klaviatur der Emotionen nutzen. Das liegt aber auch an der erst langsam Fahrt aufnehmenden Geschichte.

Die ersten Folgen können daher noch etwas zäh sein. Man hat zu der Welt anfangs noch wenig Bezug, sodass einen die vielen Eigenwörter und die politische Situation zu Beginn etwas überfordern. Doch spätestens wenn Carnival Row in der zweiten Hälfte der Staffel an Schwung gewinnt, beginnt der Sog der Serie. Auch der gelungene Soundtrack trägt zum Charme der Serie bei. Darunter sind auch zwei traumhaft schöne Lieder der deutschen Drehleier-Spielerin und YouTuberin Patty Gurdy.

Leider habe ich das Gefühl, dass die Serie in Deutschland an vielen völlig vorbeigegangen ist. Obwohl die Geschichte noch ihre Kanten hat, berührten die besten Momente der Serie umso mehr. Nach mittelmäßigem Erfolg und mittlerweile über drei Jahren Pause, muss die zweite Staffel deutlich besser an die Zuschauer gebracht werden, um doch noch ein großer Hit zu werden. Die Serie besitzt grundsätzlich aber genug eigenen Charme, eine der besten Fantasy-Serien zu werden.

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Disney Plus: The Mandalorian (und weitere Star Wars-Serien)

Nanu? Geht es nicht eigentlich um die besten Fantasy-Serien? Zwar ist Science Fiction eigentlich wieder ein Genre für sich, aber durch das große Star Wars-Fandom, haut die neue Serie von Disney trotzdem in die gleiche Kerbe. Außerdem spricht selbst Franchise-Vater George Lucas eher von „Space Fantasy“. Doch hat Star Wars: The Mandalorian auch das Zeug zum Game of Thrones-Nachfolger?

Die Hauptrolle ist immerhin mit Pedro Pascal besetzt, dessen leider etwas kurze Zeit in Game of Thrones ihn dennoch zu einem Fanliebling gemacht hat. Mit Natalia Tena taucht außerdem noch eine weitere bekannte Darstellerin aus dem Cast auf.

Die Serie begann als eines der wichtigsten Zugpferde für Disneys Streaming-Dienst Disney+, der bei uns im März 2020 startete. Der Plan scheint für Disney auch aufzugehen. The Mandalorian löste Stranger Things nämlich nach 5 Monaten als meistgestreamte Serie ab. Außerdem entfaltete die Serie sehr starkes Meme-Potential. Vermutlich haben viele schon die „Baby-Yoda“-Figur Grogu gesehen. 

Hit-Potential: 9.5 von 10

Auf der einen Seite erfüllt Disney erstaunlicherweise meine Erwartungen an die Serie, auf der anderen Seite überrascht The Mandalorian mit so vielem mehr. 

Star Wars: The Mandalorian zeigt, dass das Franchise mehr als nur Lichtschwerter zu bieten hat. So erzeugt die Serie von der ersten Folge an eine ganz eigene Stimmung. Musik und Bildsprache formen eine Art modernen Western auf den meist wüstenartigen Planeten des äußeren Randes der Galaxis. Trotzdem fühlt es sich in jedem Moment einfach nach Star Wars an. 

Geradezu mutig ist die Wahl der Charaktere. Schon Geralt in The Witcher ist ein ungewohnt stiller Zeitgenosse – The Mandalorian toppt das sogar! Wir bekommen einen Protagonisten der wortkarg ist, stets einen Helm trägt und dessen Name uns lange Zeit unbekannt ist. Er wird nur stets „Der Mandalorianer“ oder „Mando“ genannt. Das funktioniert, weil sich die Serie Zeit nimmt. Statt eines allseits schnellen Schnittes, sind es vor allem die Sprechpausen, die uns viel über die Stimmungslage des Hauptcharakters verraten. 

Dazu serviert uns Disney einen Sidekick, der überhaupt nicht spricht und sogar lange keinen Namen hat und effektiv nur niedlich aussieht. Zugleich ist er aber sehr wichtig, um den Plot voranzubringen.

Am Ende der ersten Staffel wird deutlich, dass auch der Mandalorianer Teil einer weitaus größeren und bedeutenderen Geschichte ist. Visuell ist die Serie ohnehin schon kinoreif. Und mit der Marke Star Wars im Rücken, besitzt The Mandalorian ohnehin schon eine riesige Fanbase um zu einem Game of Thrones-Nachfolger zu avancieren.

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Das Starwars Cinematic Universe – Noch mehr (Live Action-) Serien

The Mandalorian Staffel 2 setzte die Serie nicht minder erfolgreich fort. Neben neuen Abenteuern mit dem Mandalorianer und Baby-Yoda gibt es dabei auch zahlreiche Auftritte bekannter Persönlichkeiten. Darunter auch einige, die man bislang nur aus den Animationsserien wie Star Wars: The Clone Wars kannte. Die Vernetzung des Star Wars Universums geht sogar so weit, das gleich mehrere weitere Live Action-Serien angekündigt wurden. 

Mittlerweile feierten auch bekannte Figuren wie Obi-Wan Kenobi und Boba Fett mit ihren Originaldarstellern ihre Rückkehr als Serie. Gerade die Serie Obi-Wan Kenobi konnte dabei aber nicht ganz den hohen Erwartungen gerecht werden. Dafür überzeugt aktuell die Serie Andor, welche Cassian Andor frühere Jahre vor dem Film Rogue One zeigt. Ähnlich wie der Film, hebt sich auch die Serie mit einem etwas dreckigeren Charme von der Masse ab.

Unter anderem steht auch noch eine Serie zum Clone Wars-Liebling Ahsoka Tano aus. Aktuell entsteht unter den Masterminds Dave Filoni und Jon Favreau ein riesiges Serien-Universum, welches das Star Wars-Gegenstück zum Marvel Cinematic Universe werden könnte. 

Die Showrunner haben hier nicht nur einen potentiellen Game of Thrones-Nachfolger erschaffen, sondern auch einem strauchelnden Franchise neues Leben eingehaucht. Doch auch wenn sie gleichermaßen alte Fans als auch Star Wars-Einsteiger abholen, könnte auf lange Sicht dann doch der Star Wars-Overkill drohen. 

Amazon: Die Ringe der Macht

Wir erwähnten Herr der Ringe bereits ganz zu Anfang als wichtigen Wegbereiter. Ohne den riesigen Erfolg der Kinofilme, hätte HBO womöglich nie das Vertrauen gehabt, eine Serie wie Game of Thrones zu produzieren. Passenderweise schickt sich dieses Franchise jetzt seinerseits an, der große Game of Thrones-Nachfolger werden zu wollen.

Allein die Lizenz hat Amazon sich 250 Millionen US-Dollar kosten lassen – und dabei waren sie auch nicht die einzigen Interessenten. Die Produktion der 8 Folgen der ersten Staffel soll nochmal gut 500 Millionen US-Dollar gekostet haben. Als Vergleich: Die drei Herr der Ringe-Filme kosteten zusammen 281 Millionen Dollar. Stolze Zahlen also. Bei den Lizenzkosten wäre es allerdings auch absurd gewesen, plötzlich in der Produktion zu sparen.

Die Serie findet in einer spannenden Zeitperiode statt, in der Sauron wieder zurückkehrt, der Macht der Elben zu schwinden droht und das alte Numenor ein wichtiger Verbündeter für Mittelerde sein kann. Nach anfänglichen Zweifeln bei den ersten Trailern, überzeugt die Serie mit atemberaubender Bildgewalt und die 8 Folgen haben fast schon cineastische Längen von teils über 70 Minuten.. Allerdings hat die Serie dafür Probleme mit einigen Logiklücken.

Hit-Potential: 9 von 10

Das Hit-Potential ist unverkennbar. Auch wenn die Ringe der Macht auf bekannten Bewertungsseiten schlechte Bewertungen hinnehmen müssen, sprechen die Aufrufzahlen eine andere Sprache. Allein die 25 Millionen Zuschauer am ersten Tag machten die Serie zum erfolgreichsten Start aller Zeiten für den Streaming-Dienst. Die starke Marke macht die Ringe der Macht ohnehin zu einem potentiellen Game of Thrones-Nachfolger.

Die schlechten Ratings kommen dabei eher von tiefer verwurzelten Fans, welche klare Brüche mit dem Tolkien-Material sehen oder die mit dem diversen Cast ihre Probleme haben. Auch ich hatte im Vorfeld meine Bedenken, doch mich hat der Cast dann doch schnell überzeugt. Im Gegensatz zu The Witcher wirkt die Besetzung nämlich stimmig und die Schauspieler liefern fast durch die Bank starke Arbeit.

Mir selbst gefiel neben den opulenten Kulissen vor allem das World Building, welches die unterschiedlichen Kulturen etwas stärker zeigt als etwa in den Filmen. Besonders interessant ist dabei das Leben der Harfüße, den Vorgängern der Hobbits, deren Gesellschaft auf dem Wohl der Gruppe als ganzes beruht. Ortswechsel werden oft auf einer Karte überblendet – ein Stilmittel das ich mir auch bei Game of Thrones manchmal gewünscht hätte.

Budget und erste Erfolgszahlen sprechen für einen möglichen Game of Thrones-Nachfolger. Doch um die besten Fantasy-Serien 

HBO / WOW: House of the Dragon

Zu guter Letzt kommt die wohl naheliegendste Antwort auf die Frage, wer der neue Game of Thrones-Nachfolger werden kann: Game of Thrones selbst. Denn auch wenn die eigentliche Hauptserie vorbei ist, sind gleich mehrere Spinoffs geplant.

Eines davon hätte die Prequel-Serie „Bloodmoon“ mit Naomi Watts werden sollen. Diese wurde jedoch gestrichen, weil der Pilot zwar nicht schlecht war, aber auch nicht die sehr hohen Erwartungen erfüllen konnte. Im gleichen Zug bestätigte HBO jedoch den ersten offiziellen Game of Thrones Nachfolger „House of the Dragon“. Nachfolger trifft es zugegeben nur halbwegs, basiert die Serie auf dem gleichnamigen Buch aus 2018, das deutlich vor Game of Thrones spielt.

Da das Buch mehr eine illustrierte historisch-politische Abhandlung der Geschichte ist, als ein Roman, sind für die Serie 4 Staffeln geplant. Die Showrunner sind diesmal Ryan Condal und Miguel Sapochnik, der unter anderem bei „Hartheim“, der „Schlacht der Bastarde“, aber auch bei der umstrittenen „Langen Nacht“ Regie führte. Allein das ist eine Verbindung, die eine der besten Streaming-Serien verspricht.

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Hit-Potential: 9.5 von 10

House of The Dragon schafft es, Franchise-Fans deutlich mehr zu begeistern, als die letzten beiden Staffeln Game of Thrones. Es ist wieder alles da, was den Kampf um den Thron bereits so erfolgreich machte. Es ist das Netz an Intrigen, das sich ständig verändernde Schachbrett und die genialen Charaktermomente, welche die Serie zu einem würdigen Game of Thrones-Nachfolger machen.

Dabei feuert die Serie optisch selbstverständlich trotzdem aus allen Rohren, wenn es drauf ankommt. Die Zuschauer bekommen hier mehr Drachenaction als je zuvor geboten. Dennoch sind Schlachten und Drachen nicht der Star, sondern wieder die Geschichte selbst. Auch die Liebe zum Detail bei Kleidung und Ausstattung ist wirklich beeindruckend.

Einen möglichen Stolperstein gibt es dennoch: Die Zeit. Zwischen den Folgen vergehen oft mehrere Jahre – insgesamt gut 20 Jahre im Verlauf der ersten Staffel. Wir sehen die Jungdarsteller nicht mit ihren Rollen wachsen und selbst einige erwachsene Darstellerinnen wechseln zur Halbzeit der ersten Staffel. Gerade im Falle von Prinzessin Rhaenyra ein harter Schlag, da man die Darstellung von Milly Alcock schnell ins Herz schließt.

Ob es eine der besten Fantasy-Serien bleibt, hängt also weitgehend auch davon ab, wie gut die Zeitsprünge auf lange Sicht funktionieren. Für mich persönlich funktioniert sowas potentiell besser in Animationsserien, wo man weitgehend ohne Recast auskommt. Geht es die weiteren Staffeln so weiter, droht mit den immer neuen Generationen eine Charakterüberladung und fehlende Identifikation. Dabei ist das politische Drama zwischen den Dynastien auf der anderen Seite auch verdammt spannend und man freut sich immer wenn ein großer Stein ins Rollen kommt.

Viele potentielle Game of Thrones-Nachfolger unter den besten Streaming-Serien

Game of Thrones mag vorbei sein, doch der Kampf um den Genre-Thron ist noch lange nicht entschieden. So viele hochwertige Serienkracher im Fantasy- und Science Fiction-Format sind noch nie in so kurzer Zeit gestartet. Mit House of the Dragon, Ringe der Macht und Star Wars: Andor überschnitten sich die ersten Staffel der aktuell drei größten Franchises, wenn es um die Thronfolge geht. 

Man spürt förmlich, wie die Streaming-Dienste sich bemühen „das nächste große Ding“ zu erschaffen. Bleibt nur eine Frage: Was geschieht mit den Serien, die NICHT das nächste große Ding werden? Aktuell scheinen die Serien noch gut nebeneinander strahlen zu können, aber ihre Produktionsqualität trägt trotzdem ein großes Risiko. The Witcher droht mit dem Verlust ihres Hauptdarstellers ab der vierten Staffel womöglich auch der komplette Abschied aus dem Kampf der Franchises. 

Neben den großen Marken hoffe ich außerdem auch immer auf einen Underdog, der sich unter den besten Streaming-Serien etablieren kann. Auch Game of Thrones war zwar für Leser durchaus eine Größe, ist sonst aber aus dem Nichts zum Welterfolg geworden. Das gleiche gilt für die Herr der Ringe-Filme, deren Vorlage auch schon lange vorher existierte. Carnival Row ist ein ähnlicher Underdog, konnte bislang aber noch keinen wirklichen Hype erzeugen. Wir halten die Augen aber offen, ob nicht doch ein neues Franchise kommt, welches die großen Fandoms plötzlich in den Schatten stellt.

Die düstere Fantasy von Carnival Row könnt ihr bereits über Amazon genießen (Provisionslink)


Image by Corona Borealis via stock.adobe.com

Das Internet ist sein Zuhause, die Gaming-Welt sein Wohnzimmer. Der Multifunktions-Nerd machte eine Ausbildung zum Programmierer, schreibt nun aber lieber Artikel als Code.


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