Destination Check: Wie war’s @Webfuture Award?

Veranstaltung verpasst, verworfen oder vorgemerkt fürs nächste Mal? Die Netzpiloten fragen Gäste, Mitwirkende und Macher wie es diesmal für sie gelaufen ist.

Webfuture Award

Zum sechsten Mal fand in Hamburg der Webfuture Award statt, der das beste Startup aus der Metropolregion der Hansestadt kürte. Die besten drei traten in der Schlussrunde gegeneinander vor einem großem Publikum und einer ausgewählten Jury im betahaus an. Wir Netzpiloten waren dabei und fragten zudem mal wieder Gäste, Mitwirkende und Macher nach deren Event-Fazit. Heute im Gespräch: Sarah Schlifter, Serhat Kaya und Sina Gritzuhn.


Sarah Schlifter (Faktor3) – Veranstalterin


Sarah SchlifterWie ist dein Gesamteindruck?

Die Jury hat sich für einen Sieger entschieden, der sich unglaublich gefreut hat. Wir hatten eine interessante Jury, einen tollen Keynote-Speaker von Jimdo und den Gästen hat es gut gefallen. Der Sieger Ali von Protonet, Tarek (Juryvorsitzender) und Fridel sind bis zum Schluss geblieben. Ich denke, man kann sagen, dass die Veranstaltung ein Erfolg war!

Haben Redner und Teilnehmer deine Erwartungen erfüllt?

Der Webfuture Award fand zum sechsten Mal statt und noch nie haben sich so viele StartUps beworben. Das ist doch ein gutes Zeichen. Aus knapp 50 Bewerbern mussten wir acht Finalisten wählen, aus denen dann die Top 3 hervorging. Weiter finde ich, dass Fridel und Tarek das großartig gemacht haben. Ja, sie haben meine Erwartungen erfüllt.

Was war dein persönliches Highlight der Veranstaltung?

Mein persönliches Highlight war, dass Ali von Protonet sich so über den Sieg gefreut hat. Man konnte es ihm ansehen, wie erleichtert er war und dass seine Freude wirklich von Herzen kommt!

Wie würdest du die Teilnehmer einordnen?

Alle Teilnehmer des diesjährigen Webfuture Awards kommen aus den unterschiedlichsten Branchen. Und genau das hat es so spannend gemacht! Beworben haben sich StartUps mit einem Online-Finanzportal, einem Online-Service als Ideenplattform, einem Sharing- und Bookmark-Programm, einem kontrollierten Smarthouse-Lichtsystem, einer Online-Buchhaltung für Freelancer oder aber einem Social TV-Projekt. Die Entscheidung ist wirklich schwer gefallen, weil so viele gute Ideen dabei waren!


Serhat Kaya (toptranslation) – Moderator


Serhat KayaWie ist dein Gesamteindruck?

Ich fand die gesamte Veranstaltung als neues Format sehr gelungen. Der Strategiewechsel vom Eventkonzept geht definitiv in die richtige Richtung. Auch der Veranstaltungsort, das betahaus Hamburg hat sehr gut in die Ausrichtung des Webfuture Awards gepasst. Dabei hat auch der eine oder andere das betahaus neu kennengelernt. Außerdem war es auch großartig, dass dieses Jahr soviele unterschiedliche Startups mit unterschiedlicher Ausrichtung unter den Finalisten waren, die einen Hardware mit Software verknüpft, die anderen mit Fokus auf die Shop-Betreiber und wiederum andere, die die Hotellerie verändern wollen.

Haben Redner und Inhalte deine Erwartungen erfüllt?

Meine Erwartungen an Redner und Inhalte wurden definitiv erfüllt. Sehr inspirierend fand ich auch die Keynote von Fridtjof Detzner, der nicht nur allein durch seinen Einsatz mit kaputtem Bein zu erscheinen glänzte, sondern auch eine sehr interessante Gründergeschichte zu bieten hat. Auch die Top 3 der Finalisten hatten einen sehr unterschiedlichen aber auch sehr interessanten Pitch, jeder von Ihnen war leidenschaftlich dabei!

Gefiel dir das Rahmenprogramm?

Das Rahmenprogramm war sehr umfangreich, aber versprach auch einen sehr spannenden Abend und es hat dadurch auch sehr viel Spaß gemacht. Den Webfuture Award kann ich daher auch jedem, der überlegt ob er hinsollte, für das nächste Jahr empfehlen.

Wie würdest du die Teilnehmer einordnen?

Zwei Punkte sind mir zu den Teilnehmern des diesjährigen Webfuture Awards aufgefallen. Zum einen war das Publikum dieses Jahr verstärkt aus der Hamburger Gründerszene, sprich Designer, Entwickler, Gründer, Investoren uvm. Zum anderen ist mir aufgefallen, dass die Teilnehmer sich auch gerne untereinander kennenlernen wollten, Stichwort „Networking“. Eben das was das Netzwerk von Hamburg@work ausmacht.

Gehst du nächstes Mal wieder hin bzw. wem empfiehlst du die nächste Veranstaltung?

Defintiv! Es macht einfach sehr viel Spaß zu sehen, dass die Gründerszene in Hamburg am erblühen ist und was für großartige Startups entwickelt werden.
Das Event kann ich jedem empfehlen, der sich für die Gründerszene begeistert und gerne mit der Gründerszene in Kontakt treten möchte.


Sina Gritzuhn (sinaswelt) – Gast


Sina GritzuhnWie ist dein Gesamteindruck?

Offen gestanden hatte ich den Webfuture Award nicht richtig auf dem Zettel und sah eher zufällig, dass er stattfinden soll. Beim Austragungsort musste ich stutzen. Im letzten Jahr konnte ich zwar nicht anwesend sein aber mir war vom Vorjahres-Event noch präsent, dass die Location weitaus geräumiger und luxuriöser gewesen sein muss. Das betahaus dagegen ist so etwas wie das Wohnzimmer der Gründer-Szene, dort finden unter anderem die Gründerworkshops und diverse andere kleinere Startup-Events statt. Das war schlussendlich auch mein Gesamteindruck: Der Abend hatte etwas heimelig Gemütliches. Die Spannung beim Pitching übertrug sich direkt von Besucher zu Besucher ebenso wie das Glücksgefühl bei der Siegerehrung von Protonet. Die Stimmung war ausgesprochen gut und das Wohnzimmerfeeling im betahaus förderte natürlich viele interessante Gespräche.

Haben Redner und Inhalte deine Erwartungen erfüllt?

Ich bin ohne große Erwartungen zum Event gekommen. Die Begrüßungsrede des Hamburg@work Vorsitzenden Uwe Jens Neumann löste dann das anfängliche Rätsel um den ungewöhnlichen Austragungsort, der dem neuen Konzept vom Webfuture Award entsprach: Zurück zu den Gründern und ihren Bedürfnissen. Mit dem Fokus auf Vernetzung innerhalb der Szene, mit Investoren und den Medien. Die Keynote von Jimdo-Gründer Fridtjof Detzner war sympathisch und angenehm unorthodox. Er erzählte die Geschichte seines erfolgreichen Startups und machte klar, dass es nicht immer nur Spaß bringt, ein Unternehmen mit mittlerweile 150 Mitarbeitern zu leiten. Dennoch darf man sich nicht die Laune verderben lassen. Die Schmerzen lohnen sich langfristig. Die Präsentationen der Finalisten waren kurz, knackig und auch für Nicht-Techies gut zu verstehen. Ich hätte es allerdings noch besser gefunden, wenn das Publikum im letzten Teil eine Art Mitbestimmungsrecht gehabt hätte.

Gefiel dir das Rahmenprogramm?

Eigentlich gab es kein richtiges Rahmenprogramm. Primär ging es auch um das Pitching, die Krönung des Gewinners und das Networking am Ende. Das verlief sehr unkompliziert und fast automatisch. Für das leibliche Wohl war gesorgt und nach alter Gründer-Manier wurde sich bei einem kühlen Bierchen ausgiebig vernetzt. Dafür eignete sich der Austragungsort, da er Hemmungen löst, sich mit völlig Fremden auszutauschen.

Wie würdest du die Teilnehmer einordnen?

Viele Gründer und Aktive der Szene, die ich teilweise bereits durch Startup-Events kannte oder dort die Chance nutzen konnte, mich auch mal persönlich mit ihnen zu unterhalten. Wenig Presse (soweit ich das beurteilen kann) und auch nicht so viele namenhafte Investoren.

Gehst du nächstes Mal wieder hin bzw. wem empfiehlst du die nächste Veranstaltung?

Es hat Spaß gemacht und es war ein spannender und informativer Abend. Aus diesem Grund würde ich im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder hingehen. Ich bin allerdings ein wenig skeptisch beim neuen Down-to-Earth-Konzept, das Hamburg@work in diesem Jahr verfolgt hat. Sicherlich ist das betahaus ein kuscheliger Event-Ort, der für die Gründerszene wie ein Wohnzimmer daherkommt aber eventuell ist es ein wenig zu klein, um ausreichend Pressevertreter und relevante Investoren anzuziehen. Hamburg ist nicht Berlin. Das ‚wir-müssen-nicht-zwanghaft-hip-Sein’ zeichnet die Hansestadt und ihre Gründer ja aus. Ich würde empfehlen, das neue Konzept wieder in einem etwas größeren und offizielleren Rahmen stattfinden zu lassen, dann hat man alle im Boot.

schreibt seit 2011 für die Netzpiloten und war von 2012 bis 2013 Projektleiter des Online-Magazins. Zur Zeit ist er Redakteur beim t3n-Magazin und war zuletzt als Silicon-Valley-Korrespondent in den USA tätig.


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