Die Zukunft der Freelancer: Warum die Generation Y Jobs mit geregelten Arbeitszeiten aufgibt

In den vergangenen Jahren hat die Nutzung von moderner Technik spürbar und deutlich zugenommen. Die Technik hat sich dabei auf immer mehr Bereiche unseres Lebens ausgeweitet. Von Shopping über Bildung bis hin zu Dating, zukünftige Beschäftigungsfelder nehmen sich jetzt ihren Anteil vom Kuchen. Den Datenbanken von Elance und Upwork zufolge reichen die besten freiberuflichen Jobs der Zukunft von Stimmensynchronisation über Rechtsberatung bis hin zu Buchumschlaggestaltung und Übersetzungen für Koreanisch.

Über 53 Million Amerikaner, welche ein Drittel der amerikanischen Berufstätigen ausmachen, sind freiberuflich tätig. Man geht davon aus, dass sich die Zahl bis 2020 auf bis zu 50 Prozent der Arbeiterschaft erhöht. Die Generation Y will Flexibilität und Freiheit, was die freiberufliche Tätigkeit sowohl Unternehmern als auch Mitarbeitern bietet. Auf der anderen Seite bedienen geregelte Arbeitszeiten den traditionellen Standard bedingter Mobilität und fehlender Abenteuer. Die Generation Y konzentriert sich heutzutage eben mehr auf das Leben statt nur auf die Arbeit.

Die zehn beliebtesten Berufe der Zukunft beinhalten auf jeden Fall das Freelancing-Modell. Selbst die besten Berufe mit klassischen Arbeitszeiten sind fest strukturiert und bieten nicht die vielversprechendsten Karrieremöglichkeiten. Career Foundry schreibt sogar: „Allein in den letzten fünf Jahren ist der durchschnittliche Verdienst von Freiberuflern um 50 Prozent gestiegen.“ Freelancing ist das heiße neue Ding. Nur die besten Karrieremöglichkeiten der Zukunft beinhalten Technik – das Wunder des Internets ermöglicht die tägliche Kommunikation mit anderen.

Mancher fragt sich vielleicht, wo er freiberufliche Jobs finden kann – dabei gibt es im Internet Dutzende Angebote, wie Freelancer und Upwork, wo einem die Jobs der Zukunft direkt serviert werden. Man braucht sich nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen, wie man eine freiberufliche Stelle findet. Die Jobs der Zukunft, die dann eher auf Abruf geschehen werden, sind praktisch zum Greifen nah. Professionellen Videodesignern wird zum Beispiel von Communities wie Valoso die Möglichkeit geboten, ihr Können unter Beweis zu stellen.

Obwohl Freelancing im Vergleich zu einem Beruf mit geregelten Arbeitszeiten nicht die selbe Sicherheit und Atmosphäre zu bieten scheint, werden die meisten Leute wohl nichts daran vermissen. Zukünftige Berufsfelder platzen förmlich vor freiberuflichen Tätigkeiten, die bequem von Zuhause ausgeführt werden können. Im Folgenden wird deutlich, warum Berufe mit festen Arbeitszeiten nicht die Berufe und Karrierewege der Zukunft sind.

Welche Vorteile hat der Unternehmer?

Man könnte denken, dass sich Freelancing nur für den Arbeitnehmer lohnt, aber das stimmt nicht. Unternehmen verschaffen sich zahlreiche Vorteile, wenn sie Freelancer einstellen. Einer weltweiten CEO-Studie von PricewaterhouseCoopers zufolge glauben 81 Prozent der CEOs, dass der technologische Fortschritt ihr Unternehmen in den nächsten Jahren verändern wird.

Zunächst sind Freelancer vor allem günstiger. Die Unternehmen müssen keine Unsummen für ein Büro aufbringen, wenn all ihre Angestellten von Zuhause aus arbeiten. Bei Angestellten mit Festanstellung sind Unternehmen einem größeren finanziellen Risiko ausgesetzt, weil sie für die unmittelbaren und versicherten körperlichen Bedürfnisse ihrer Angestellten verantwortlich sind.

Zudem sparen Unternehmen durch Freiberufler Zeit. Sie müssen sich nicht mehr durch Bewerbungsgespräche mit neuen Kandidaten quälen, bei denen einzig ein Stapel Empfehlungsschreiben als Filter dient. Stattdessen werden ihnen  Portfolios, Social Media-Profile, frühere Arbeitsstellen, Spezifizierungen und Bewertungen von potentiellen Bewerbern direkt auf Webseiten wie Freelancer und Upwork bereitgestellt.

Einer der größten Vorteile der freiberuflichen Arbeit bildet die Arbeit auf Abruf. Unternehmen müssen keine Generalisten einstellen, sondern können jetzt für jedes einzelne Projekt direkt auf Spezialisten zurückgreifen. Auf diese Art sind Betriebe effektiver und müssen keine Zeit damit verschwenden, ihre Angestellten während des gesamten Arbeitstages beschäftigt zu halten.

Feste Arbeitszeiten schmälern nicht nur die Flexibilität der Arbeitnehmer, sie belasten auch das Geschäft. Freelancing bietet genauso viel Flexibilität für das Unternehmen wie für den Freiberufler. Anstatt sich an Stunden zu halten, orientieren sich Unternehmen an Deadlines. So wird die Arbeit auch erledigt.

Welche Vorteile hat der Freiberufler?

Obwohl 33 Prozent der Freiberufler der Generation Y, also den Millenials, angehören, sind die meisten von ihnen tatsächlich eher im mittleren Alter. Dies liegt daran, dass sich immer mehr Erwachsene über die Vorteile von Freelancing bewusst werden, wie in Haushalten mit doppeltem Einkommen oder Haushalten mit Handicap. Die Unternehmen haben verstanden, dass Freelancer hochqualitative Arbeit verrichten, die auch eine hohe Entlohnung verdient. Tatsächlich verdient man bei der momentan höchstbezahlten freiberuflichen Tätigkeit, der Urheberrechtshilfe, einen beachtlichen durchschnittlichen Stundenlohn von 121,73 US-Dollar.

Eine der meist beneideten Vorteile des Freelancing ist, dass sich viele Freiberufler ihre Arbeitszeiten selbst setzen können. Genau deshalb gehören feste Arbeitszeiten der Vergangenheit an. Angestellte müssen nicht weiter unter strengen Strukturen leiden, sondern können wählen, wann und sogar wo sie arbeiten.

Der wahrscheinlich lohnenswerteste Faktor für Freiberufler ist, dass sie für eine Arbeit bezahlt werden, die ihnen Spaß bereitet und für die sie qualifiziert sind. Durch feste Arbeitszeiten können die Angestelkten vielleicht ihr Handwerk auskosten, aber sie können ihre individuellen Fähigkeiten niemals maximieren. Dank der Vergütung von Kompetenz schafft freie Arbeit eine solche Balance der Macht.

Auch wenn Freiberufler durch die Unternehmen keine volle Finanzierung erfahren, empfinden sie den Kompromiss als lohnenswert. Zudem beginnen Organisationen wie Freelancers Union Vorteile wie Gesundheits-, Zahn-, Behinderten-, Lebens- und Haftpflichtversicherungen anzubieten, um diese allen Freiberuflern zugänglich zu machen.

Wie die Zukunft des Freelancing aussieht

Keine Sorge, die feste Arbeitszeiten werden nicht vollständig verschwinden. Allerdings findet sich nur ein Bruchteil dieser Berufe in der „großen Wirtschaft“. Stattdessen wird es zukünftig jede Menge von Karrieremöglichkeiten geben, die flexible Arbeitszeiten und reichlich Talent per Mausklick bieten. Schon jetzt bereichern die freiberuflichen Arbeitskräfte die Wirtschaft jährlich um 715 Milliarden Dollar.

Aller Wahrscheinlichkeit nach werden viele Unternehmen ein Hybrid-Modell wählen, aber dennoch könnten einige ihre Strukturen vollständig dem Freelancing anpassen. Wer sich an der Zukunft orientieren möchte, nimmt Abstand von den traditionellen festen Arbeitszeiten und schaut sich auf dem Spielfeld des Freelancing um. Wenn die Gelegenheit an Ihre Tür klopft – sollte man da nicht reagieren?

Dieser Artikel erschien zuerst auf dem Blog der Social Media Week. Übersetzung mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.


Image „Freelancer“ by StartupStockPhotos (CC0 Public Domain)


arbeitet als Autorin für Valoso.com, einer Community und Plattform für Video-Herausgeber. Zudem schreibt sie für den Blog der Social Media Week.


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4 comments

  1. Sehr schöner Beitrag, den ich ausdrücklich unterstützen kann. Ich bin der Meinung, dass es Zeit wird, dass sich der Arbeitsmarkt auch den Lebensumständen anpasst. Technologien dazu haben wir zu genüge und es kommen auch immer weitere hinzu.
    Allerdings kommen hier die Risiken ein bischen zu kurz. 121$ Stundensatz hören sich erstmal viel an. Jedoch muss der Freelancer bedenken, dass er sich selbst versichern, versteuern UND Rücklagen bilden muss. Und gerade das Thema Rücklagen wird leider unterschätzt. Denn was macht der Freelancer wenn er mal für drei Monate keine Beauftragung hat? Die laufenden Kosten wie Krankenvers., Miete, Steuervorauszahlung etc läuft alles weiter und dann kann es schonmal eng werden.
    Ich bin auch der Meinung, dass auch die entsprechenden Behörden ähnlich flexibel reagieren müssten. Aber das ist noch ein weiter Weg. Stattdessen, versuchen die Behörden mit Scheinselbständigkeitsvorwürfen die Freelancer einzuschüchtern!
    Übrigens … speziell für Österreich gibt es auch Freelancer unter http://www.freelancer-oesterreich.at

  2. Dieser PR-Beitrag ja sehr idealisiert.

    > Einer der größten Vorteile der freiberuflichen Arbeit bildet die Arbeit auf Abruf.

    Und zwar für den Auftraggeber. Je knapper der Abruf stattfindet, umso geringer die Flexibilität der Beschäftigten, die sich womöglich ständig parat halten müssen, wenn sie einen dringend benötigten Auftrag nicht verpassen wollen. Klar, wer Spezialist ist und hohe Stundensätze verlangen kann wie z.B. manche IT-Leute, ist davon nicht betroffen, aber die stellen ja nicht die Mehrheit der Freelancer.

    Außerdem sollte man Honorare und Stundensätze nicht als Stundenlöhne (und Aufträge nicht als Stellen) bezeichnen, weil sie etwas anderes sind und anders kalkuliert sind. Damit haben sich aber viele Freelancer zu wenig befasst.

    > Freelancing bietet genauso viel Flexibilität für das Unternehmen wie für den Freiberufler.

    Wenn die Freelancer in einem Bereich tätig sind, in dem hohe Stundensätze erzielt werden und man schon gar nicht gratis arbeitet, um reinzukommen – dann vielleicht.

    1. Das finde ich aber jetzt eine sehr eintönige Sichtweise. Ich habe jahrelang als Freelancer gearbeitet und das zu keinen hohen Stundensätzen, Honoraren oder sonstwas, aber ich hatte eben stets genug Einkommen, so dass ich auch mal einen Job ablehnen konnte oder die Arbeitszeit von den Nachmittag in den Abend oder den nächsten Tag evrschob. Und diese Flexibilität ist es eben, die hier erwähnt wird. Das mag auf eine egwisse Art einseitig sein, ist aber eben auch ein Teil der Debatte und nicht jeder Meinungsbeitrag kann und sollte eine Debatte gänzlich widergeben.

      1. Ja nun, jetzt verlangen Sie von meinem Kommentar mehr als vom Ausgangsbeitrag. Ich nehme das mal als Kompliment. ;-)

        Flexibilität hängt weniger davon ab, ob man den Auftrag über eine Plattform bekommen hat, sondern mehr von der Art der Tätigkeit. Wenn man ein Buch schreibt oder eine Website für Kunden baut, kann man z.B. sehr gut nachts arbeiten.

        Und viele der Aufträge, die gänzlich unflexibel sind, weil man ständig beim Kunden im Büro sitzen und dessen Anweisungen umsetzen muss, wären bei näherer Betrachtung oft kein Freelancing, sondern Scheinselbständigkeit.

        Tim Chimoy hat übrigens bei der DNX geraten, Auftragsplattformen nicht für die eigene Akquise zu nutzen, sondern um günstige freie Mitarbeiter zu finden. Kann man auf Youtube anschauen.

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