Nice To Miet You: Smartphone-Mietangebote von Otto Now und Grover im Check

Das menschliche Konsumverhalten ändert sich stetig. Galt früher Besitz als wichtig, so legt die Generation Y heutzutage besonderen Wert auf Verfügbarkeit und preiswerte Lösungen. Mit Otto Now und Grover sind nun zwei neue Dienste an den Start gegangen, die Elektronik vermieten – darunter auch Smartphones und digitale Peripherie. Doch für wen rechnet sich das Angebot und kommt man mit einem Mobilfunkvertrag nicht günstiger weg? Wir haben dies am Beispiel der populären Geräte Samsung Galaxy S7 sowie iPhone 7 und 7 Plus nachgerechnet.

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Seitdem es Smartphones gibt, erstehen viele Kunden ihre Geräte gemeinsam mit einem Mobilfunkvertrag. Dabei zahlt man das Smartphone im Sinne eines Ratenkredits ab. Ein Smartphone zu leasen ist nicht üblich. Genau diese Lücke schließen nun Otto und Grover. Sie vermieten etliche Produkte. Das Versandhaus Otto bietet eine breite Warenpalette aus den Bereichen Technik, Haushalt und Sport an. So können unter anderem Beamer, Drohnen, Fernseher oder Kameras ausgeliehen werden. Aber auch Geschirrspüler, Kaffeevollautomaten, Waschmaschinen oder E-Bikes und Crosstrainer sind im Angebot. Grover ist da pragmatischer und beschränkt sich auf Elektronik wie Smartphones, Notebooks, Spielekonsolen, Drohnen und Kameras.

Flexibel und ohne Anzahlung

Vorteil der beiden Angebote ist vor allem eines: Es wird keine Anzahlung verlangt. Das heißt, die Produkte können einfach für eine monatliche Gebühr geordert werden. Die Mindestmietzeit beträgt beim Otto-Dienst lediglich drei Monate, Grover gibt sich mit einem Monat zufrieden. Dafür sinkt bei Otto Now der Mietpreis nach einer gewissen Zeitspanne. Je länger man ein Produkt ausleiht, desto preiswerter wird die monatliche Gebühr.

Am Beispiel des Samsung Galaxy S7 bedeutet das folgendes: Werden im ersten Jahr noch 27,99 Euro monatlich fällig, so sinkt die Gebühr nach 12 Monaten auf 22,99 Euro, im dritten Jahr gar auf 13,99 Euro. Dafür kann beim Konkurrenten Grover das Produkt nach Erreichen der UVP komplett erstanden werden; lediglich drei weitere Monate muss voll gezahlt werden (S7: insgesamt +150 Euro). Diese Option fehlt bei Otto Now. Wir haben für das koreanische Flaggschiff nachgerechnet.

Wer das Samsung Galaxy S7 über einen kurzen Zeitraum probieren und nutzen will, kommt mit Otto Now und Grover günstiger. (Image by Jonas Haller)

Es zeigt sich also, dass die neuen Mietdienste vor allem in Sachen Flexibilität und Kosten über einen kürzeren Zeitraum punkten können. Geeks, die immer das neueste Mobiltelefon nutzen wollen, kommen sowohl bei Otto Now als auch bei Grover auf ihre Kosten. Für besonders preisbewusste Interessenten dürfte Otto Now die erste Anlaufstelle sein. Die Geräte sind deutlich günstiger als beim Konkurrenten Grover. Wer dem aktuellen Standardlebenszyklus eines Smartphones entsprechend sein Gerät zwei Jahre lang halten will, kommt mit Mobilfunkverträgen ebenso gut oder sogar günstiger weg. Bei entsprechender Liquidität lohnt auch ein Blick in Preisportale wie Idealo oder Günstiger: Dort ist das Samsung Galaxy S7 beispielsweise beim Onlineshop der Deutschen Post All You Need für 469 Euro zu haben.

Grover – das Paradies für Apple-Fans

Ähnlich sieht es bei Apples iPhone aus. Wer sich für das Gerät aus Cupertino entscheidet, kommt allerdings um den Anbieter Grover nicht drum herum. Er hat sich speziell auf Apple-Produkte spezialisiert und bietet ein breites Spektrum der populären Elektronikartikel aus Kalifornien. Allerdings haben die selbst mit Mietgebühr ihren Preis, wie unsere vergleichende Rechnung mit iPhone 7 und iPhone 7 Plus beweist. iPhone-7-Plus-Produktfoto-NP59,90 bzw. 79,90 Euro monatlich  sind deutlich mehr als die Mobilfunkanbieter in ihren Verträgen aufrufen. Wird die unverbindliche Preisempfehlung erreicht, schlagen die drei ausstehenden Monatsgebühren zum Erwerb des Mietgeräts mit 180 bzw. 240 Euro zu Buche.

Doch was ist, wenn etwas schief läuft? Sollte es zum unverschuldeten Schadensfall kommen, versprechen die beiden Portale Grover und Otto Now eine schnelle, kostenlose Reparatur. Geht der Defekt vom Nutzer aus, springen immer öfter die Haftpflichtversicherungen ein und begleichen die entstandenen Kosten. Hierzu lohnt ein Blick in die eigene Police, ob Mietgegenstände abgedeckt sind.

Fazit: Preiswerte Testmöglichkeit für Tech-Nerds

Samsung-Galaxy-S7-Fotografie-NPWelcher Technik-Nerd träumt nicht davon, immer die neueste Hardware testen und nutzen zu können. Mit den beiden neuen Portalen für Mietangebote von Otto Now und Grover wird dieser Wunsch relativ kostengünstig wahr. Es ist denkbar, dass man alle paar Monate die Geräte tauscht und sich so durch das Line-up der Elektronikbranche funkt. Ein weiterer Vorteil gegenüber zweijährigen Mobilfunkverträgen mit Smartphone-Ratenkauf ist die kurze Mindestlaufzeit. Über kurzfristige Zeiträume lohnt sich der Service finanziell vor allem für Nutzer, die knapp bei Kasse sind. Bei längeren Mietfristen von über zwei Jahren schwindet der Preisvorteil oder entfällt komplett. All jene, die nicht jedes Jahr ein neues Endgerät benötigen, sollten daher einen Blick in die diversen Onlineshops werfen. Dort sind viele Produkte einige Monate nach dem Erscheinen billiger als zum Marktstart.


Image Samsung Galaxy S7 by K?rlis Dambr?ns via Flickr (CC BY 2.0)

Images via Apple & Samsung

Teaser by Jonas Haller


Dieser Text erschien zuerst auf unserer Schwesterseite Androidpiloten.

arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Chemnitz und erforscht unter anderem 3D-Druckverfahren. Die technische Vorschädigung tut dem Interesse zum mobilen Zeitgeschehen und der Liebe zur Sprache jedoch keinen Abbruch – im Gegenteil. Durch die Techsite HTC Inside ist er zum Bloggen gekommen. Zwischendurch war er auch für das Android Magazin aktiv. Privat schreibt er auf jonas-haller.de über die Dinge, die das Leben bunter machen. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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