Die besten Star Wars Serien auf Disney Plus

Als Disney das Star Wars Franchise übernahm, spürten viele Fans eine Erschütterung der Macht. Und ja, der Star Wars Kanon wurde einer Order 66 unterzogen und die Filme 7-9 trafen nicht jedermanns Geschmack. Auf Disney Plus gibt es aber neben den Filmen auch mehrere großartige Serien im Star Wars Universum. Sie entstanden zwar während oder nach der Übernahme durch Disney, bereichern das Franchise aber um einige der großartigsten Geschichten.

Wir zeigen euch nicht nur die besten Star Wars Serien auf Disney Plus, sondern ordnen sie zeitlich auch innerhalb der Filme ein und erklären, was den Charme der jeweiligen Serie ausmacht oder wo sie doch noch ihre kleinen Probleme hat.

Star Wars: The Clone Wars

Was habe ich lange gewartet, bis ich mich an Star Wars: The Clone Wars herangetraut hatte. Ich mochte Star Wars, ich mochte Animationsfilme, aber eine animierte Serie zu Star Wars passte einfach nicht in meinen damaligen Horizont. Das konnte einfach nicht funktionieren. Dann sah ich irgendwann den gleichnamigen Animationsfilm, welcher die Serie einleitet, im Angebot und gab mir einen Ruck. Am selben Tag bestellte ich mir noch die ersten beiden Staffeln der Serie.

Star Wars: The Clone Wars spielt in den namensgebenden Klonkriegen und damit zwischen den Filmen Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger und Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith. In der Hauptrolle stehen in erster Linie Obi Wan Kenobi und Anakin Skywalker. Letzterer erhält die junge Padawan Ahsoka Tano an seine Seite, die auch ihn selbst in der Rolle des Meisters verantwortungsvoller werden lassen soll.

Zwar wurde in Episode III nie auch nur eine Anspielung auf eine Padawan gemacht, doch funktioniert die Chemie zwischen Ahsoka und Anakin sogar fast noch besser als zwischen Anakin und Obi Wan. Beide Charaktere machen während der Serie eine starke Entwicklung durch und die Togruta Ahsoka mauserte sich über sechs Staffeln zu einem wahren Publikumsliebling.

Die Übernahme durch Disney sorgte allerdings 2014 für eine gekürzte Staffel 6 und die ursprünglich geplante Geschichte konnte nicht bis zum Ende erzählt werden. Mit Disney Plus läuft nun aber doch die heißersehnte 7. Staffel, welches die letzten Fäden direkt mit Episode 3 verwebt.

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Als die Klone menschlich wurden

Das Jedi-Trio ist aber nur ein Teil des Erfolgsrezepts. Die Jedi kämpfen den Krieg nicht allein, sondern haben eine Klonarmee, die in den Filmen noch sehr gesichtslos daher kommt. In der Serie treten auch einige Klone in Haupt- und wichtigen Nebenrollen und erzählen damit eine Seite der Klonkriege, die wir bislang noch nicht kannten und die ungewöhnlich menschlich ist.

Der Zuschauer erfährt mehr über die Ausbildung der Klone und dass sie nicht alle so gleich sind, wie man meinen würde. Auch schreckt die Serie nicht davor zurück, wichtige Fragen aufzuwerfen. Sind die Klonkrieger auch nur bessere Droiden? Was macht ein Klon um einzigartig zu sein? Darf er überhaupt desertieren? Moralische Fragen wirft die Serie sogar auch zur Republik auf und erweitert das in Star Wars sonst meist eindeutige Gut und Böse um ein paar interessante Grautöne innerhalb vertrauter aber auch neuer Parteien.

Als Gegenspieler treten vor allem Count Doku und General Grievous auf den Plan. Ersterer konnte in Episode II bei weitem nicht sein großes Storypotential entfalten, letzterer ist sogar erst in Episode III zu finden. Ohne zu viel zu verraten: Auch ein anderer Feind erlebt ein interessantes Comeback. Doch auch abseits der großen Geschichte gibt es zahlreiche in sich abgeschlossene Episoden, die das vielfältige Star Wars Universum öffnen, von dem die Filme in ihrer knappen Zeit leider nur einen Bruchteil zeigen können.

Die Serie kann dabei auch überraschend gnadenlos sein. Einige Momente sind doch brutaler, als man es aus den Filmen kennt. Zusammen mit den moralischen Fragen ist die Freigabe ab 12 Jahren also mehr als gerechtfertigt.

Geärgert haben mich lediglich Abweichungen vom Expanded Universe. Über die Darstellung Ryloths, dem Heimatplaneten der Twi’lek war ich ebenso enttäuscht wie über das neue Mandalore, dass sich mir nicht gänzlich erschloss. Aber das sind nur kleine Schwachpunkte einer sonst grandiosen Serie.

Star Wars: Rebels

Anfangs hätte Star Wars: Rebels für mich nicht unbedingt zu den besten Star Wars Serien auf Disney Plus gehört. Das Design des Protagonisten Ezra Bridger erinnerte mich irgendwie an eine Mischung aus Aladdin und Hiccup von Drachenzähmen leicht gemacht. Bei der Pilotfolge hatte ich erstmals das Gefühl, dass Disneys Fingerabdruck bei einer Star Wars-Produktion deutlich zu sehen ist. Und das obwohl ich an sich nicht ganz so unzufrieden mit dem ersten Star Wars-Film unter Disney war.

Doch auch wenn der Anfang der Serie mich weniger fesseln konnte, lohnt es sich auch bei Star Wars: Rebels dranzubleiben. Vor allem, da man die Charaktere erstmal kennenlernen muss. In Star Wars: The Clone Wars kennen wir die Protagonisten zu großen Teilen. In Star Wars: Rebels lernen wir hingegen eine ganz neue Charakterriege kennen.

Das hat einen klaren Vorteil: Wir wissen vorher nichts über das besvorstehende Schicksal mancher Hauptdarstelller. Bei The Clone Wars geben die beiden Filme drumherum ein Korsett für die Charaktere. Auch ist die Crew der Ghost mehr noch wie eine Familie. Sie sind weniger eine militärische Einheit, als eine Gruppe Individuen, die sich für ein gemeinsamen Ziel zusammengeschlossen haben.

Das nutzt die Serie auch gut, um die Beziehungen der verschiedenen Charaktere untereinander immer wieder in den Fokus einzelner Folgen zu rücken. Doch nicht nur die Beziehung zu den anderen Crewmitgliedern, sondern auch die eigene Vergangenheit trägt zur stetigen Entwicklung der Charaktere bei.

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Trotzdem etwas Disney

In seinen besten Momenten hat Star Wars: Rebels also auch einiges von der legendären Serie Firefly, wobei ich mir das Raumschiff, die Ghost, entsprechend gerne noch stärker als Lebensraum dargestellt gewünscht hätte. Vor allem sind es so die Charaktere, die dem Schiff  Leben einhauchen. Manchmal kommt es da auch zu kindischen Kabbeleien unter der Crew, die das Bild einer Art Familie stärken, dessen strenge Mutter oftmals Pilotin Hera Syndulla ist. Angenehm: Eine Twi’lek, bei der das Äußere mal nicht in den Vordergrund gestellt wird, dafür eine starke Persönlichkeit.

Wer übrigens dachte, dass R2D2 schon eine dickköpfige Droidenpersönlichkeit hatte, der wird von C1-10P, auch Chopper genannt, eines besseren belehrt. Dieser weiß sich nicht nur in den Kämpfen zu behaupten, sondern teilt auch gerne mal gegen seine Gefährten aus. Und er kann manchmal sogar regelrecht ein – entschuldigt die Ausdrucksweise – egoistisches Arschloch sein.

Völlig losgelöst von bekannten Charakteren ist aber auch Star Wars: Rebels nicht. Als Fan-Service dürft ihr euch auf ein paar alte Bekannte aus Star Wars: The Clone Wars freuen. Immerhin spielt Rebels auch zwischen Episode III und Episode IV. Dabei ist die Serie clever genug, die Protagonisten durch die Clone Wars-Veteranen nicht zu verdrängen, sondern viel mehr auf Augenhöhe zu unterstützen.

Unterm Strich ist Star Wars: Rebels eindeutig mehr Disney, als andere Star Wars Serien. Mit einer Alterfreigabe ab 6 Jahren ist es aber durchaus legitim. Außerdem fehlt es der Serie an strunzblöden Kampfdroiden – da kommt der Humor eben mehr über die Charakterriege. Diese bietet aber genug Raum zur Entwicklung, um auch ältere Serienfans über 4 Staffeln gut zu unterhalten.

Star Wars: The Mandalorian

Der Mandalorianer nutzt seinen Flammenwerfer
Mit Flammenwerfer und einem Helm, den er nicht absetzt. Der Mandalorianer ist ein knallharter Kopfgeldjäger. Image by Disney.

Das große Zugpferd für Disney Plus ist und bleibt Star Wars: The Mandalorian. Darum schließen wir die besten Serien auf Disney Plus auch mit dem neuen Kronjuwel ab.

Entgegen Star Wars: The Clone Wars und Star Wars: Rebels, handelt es sich bei Star Wars: The Mandalorian um eine Realserie. In der Hauptrolle des namensgebenden Mandalorianers steckt kein geringerer als Game of Thrones-Star Pedro Pascal. Dieser gibt sich zuerst aber sehr bedeckt.

Der namenlose Mandalorianer ist ein Kopfgeldjäger, der für die Gilde Aufträge erledigt, zu denen aus gutem Grund keine Fragen gestellt werden. Ein Auftrag mit besonders guter Bezahlung, bringt ihn jedoch in Schwierigkeiten. Nicht nur ging der Auftrag an zahlreiche Kopfgeldjäger – plötzlich steckt er bezüglich der Ware auch in einem moralischen Dilemma.

Was ich an Star Wars: The Mandalorian liebe, ist der Mut. Entsprechend seines Kodex trägt der Hauptcharakter einen Helm, den er nicht vor anderen ablegt. Dazu ist er noch ähnlich gesprächig wie Geralt von Riva in The Witcher. Auch einen richtigen Namen trägt er nicht. Wenig Möglichkeiten, den Protagonisten zu einer Identifikationsfigur aufzubauen. Aber zum Glück haben viele Protagonisten einen Sidekick. So auch der Mandalorianer.

Der Sidekick ist allerdings nicht wortkarg, sondern sogar wortlos. Auch ist er in der Bewegung sehr eingeschränkt und die Mimik beschränkt sich vor allem darauf, süß auszusehen. Ebenfalls bekommen wir keinen Namen für den Charakter. Trotzdem funktionieren sowohl Hauptcharakter als auch sein Sidekick auf überraschend gute Art. Vor allem die Sprachpausen des Mandalorianers sind ein gutes Stilmittel, mit wenig Worten doch viel zu erzählen.

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Ein Hauch von Western und das FSK-Dilemma

Insgesamt strahlt die Serie einen gewissen Western-Flair aus. Das liegt an den meist in der Wüste gelegenen Sets, der Outlore- und Lonewolf-Natur des Protagonisten, der musikalischen Untermalung, und teilweise auch der Bildsprache auf den entlegenen Planeten.

Die größte Schwäche liegt für mich in der Altersfreigabe. The Mandalorian ist einfach prädestiniert dafür, etwas dreckiger und brutaler zu sein, als im Star Wars-Universum üblich. Der Hauptcharakter ist ein Kopfgeldjäger, der gewiss nicht nur moralisch vertretbare Aufträge erledigt hat. Die Handlungsorte sind zudem weitgehend rechtsfreie Räume am Rande der Galaxie

Disney bewegt sich schon an der Grenze dessen, was für die FSK12-Freigabe noch möglich ist, aber die Serie zeigt an vielen Ecken noch weiteres Potential, wenn sich die Regie nicht doch noch etwas durch die Vorgaben zurückhalten müsste. Als Disney Plus Original gibt es da auch keinen Spielraum – der Streaming-Dienst bietet keine Inhalte, die sich nicht innerhalb FSK12 / PG-13 bewegen.

Dass Star Wars: The Mandalorian fünf Jahre nach Star Wars: Episode VI spielt, bietet noch spannende Möglichkeiten für die Geschichte. Vorerst liegt der Fokus jedoch auf der persönlichen Geschichte des Protagonisten. Mich würde es aber nicht im geringsten wundern, wenn auch sein Abenteuer mit der zweiten Staffel Teil von etwas viel größerem wird.

Doch auch so gehört Star Wars: The Mandalorian zu den besten Star Wars Serien auf Disney Plus und gilt für viele sogar als beste Star Wars Serie überhaupt. Sie ist nicht perfekt, traut sich aber mit Serien-Standards zu brechen. The Mandalorian schafft es uns einen Protagonisten zu verkaufen ohne Namen und Gesicht, der weder wortgewaltig ist noch wirklich ein Held im eigentlichen Sinne. Diesen Mut muss sich die Serie auch weiter bewahren. Die Serie ist zumindest ein Anwärter auf das nächste Game of Thrones. Vor allem bei der filmreifen Produktionsqualität!

Die komplette Filmreihe zum Star Wars Day

Star Wars-Fans dürfen sich nicht nur über die besten Star Wars Serien auf Disney Plus freuen. Mit dem Star Wars Day, erscheint nun auch der letzte Film der Skywalker-Saga auf Disney Plus. Die schwere Entscheidung: Mache ich am 4. Mai jetzt einen Serien- oder einen Film-Marathon? Und dann haben wir auch noch eine große Liste alter und neuer Star Wars Spiele, die man unbedingt gespielt haben sollte. Ich wäre langsam für einen Star Wars-Monat.

Eine großartige Story erzählt auch Star Wars Jedi: Fallen Order für die PlayStation 4 (Provisionslink)


Image by Disney


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