WordPress sei Dank

WordPress ist die Grundlage einer Community, die sich vielleicht stärker als solche auch wahrnehmen muss. Mitte Juni nahm ich in Hamburg an meinem ersten WordCamp teil und dieses Treffen mit der WordPress-Community offenbarte mir eine bis dahin übersehene Tatsache: Ohne WordPress wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Zeit sich mit diesem wichtigen Teil meines (beruflichen) Lebens auseinanderzusetzen.

Keep calm and blog on

Ich war nach Hamburg gekommen, um auf dem hiesigen WordCamp einen Vortrag zu halten, den ich letzten November für den Münchner Zündfunk-Kongress des Bayerischen Rundfunks entwickelt habe und mit dem Feedback von damals aktualisierte. Ich betonte diesmal, das die Zielgruppe meines Vortrags Menschen sind, die noch nicht bloggen und es vorhaben oder schon erste Schritte in der Blogosphäre hinter sich haben und nun vor der Frage stehen, wie es weiter geht. Als ich vor dem Pult eines Hörsaals im Geomatikum der Hamburger Universität stand, dachte ich, was das für eine dumme Idee war, auf einem WordCamp einen Vortrag für Leute zu halten, die nicht bloggen. Trotzdem warteten ungefähr 30 Leute auf meinen Vortrag, der gleich nach der Keynote geplant war. Am Ende sollten es fast 50 Zuhörer sein.

Während meines Vortrags war mir noch nicht klar, wie sehr die Nutzer bei diesem WordCamp im Vordergrund standen. In der Fragerunde nach meinem Vortrag ging es vor allem um Geld verdienen mit Bloggen und welchen Stellenwert Blogger sich selber geben. Zwei spannenden Themen, die ich in der nächsten Version meines Vortrages stärker in den Fokus rücken werde, neben ein paar Hinweise zu Lizenzmodellen wie Creative Commons. Auch in den anderen Vorträgen des Wochenendes standen selten die Entwickler im Vordergrund, viel mehr ging es um die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten von WordPress. Die Referenten, alles Leute aus der Praxis, teilten ihre Erfahrungen mit dem interessierten Publikum. Ich habe mich selten auf einer mehrtägigen Veranstaltung so gezielt angesprochen, unterhalten, verstanden und informiert gefühlt.

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WordCamp 2014 in Hamburg from Uli Mattes on Vimeo.

Wir sind Teil einer Community

Martin Glanert rundete meine Hochgefühl auf dem Hamburger WordCamp mit einem genau formulierten Gedanken ab: „Die meisten von uns wären nicht da, wo wir jetzt sind, wenn es WordPress nicht geben würde.“ Ich blogge seit fast sieben Jahren mit WordPress, aber bis zu diesem Wochenende habe ich mich nie als Teil einer Community gefühlt. Bei Tumblr spürte ich die weltweite Vernetzung allein dadurch, dass man einen Tumblr-Blog hat. Doch WordPress ist mehr als ein Blogging-Werkzeug. Es ist Grundlage für so viele Ideen und Projekte im Internet. Es wird vielleicht wirklich Zeit, das wir alle die täglich WordPress nutzen, uns stärker als Teil einer weltweiten Gemeinschaft wahrnehmen, die kreativ und produktiv im Internet tätig ist.

Im journalistischen Printbereich gibt es dieses Gemeinschaftsgefühl, unabhängig davon, was die Leute im Einzelnen eigentlich auf Papier drucken lassen. „Print Pride“ ist ihr Slogan und auch wenn in den meisten Fällen wirklich überhaupt kein Grund dazu besteht, so etwas wie Stolz zu empfinden, zeigt der Gedanke dahinter, das man sich als eine Gruppe wahrnimmt. So etwas sollten auch wir WordPress-Nutzer verstärkt machen. Ein WordCamp kann, wie in meinem Fall, ein guter Anfang sein. Vielen Dank deshalb an die Menschen, die sich die Mühe machen, Menschen zusammenzubringen.

Hier gibt es übrigens mein Storify zu dem Hamburger WordCamp: „WordCamp Hamburg 2014


Image (adapted) „WordPress Button Closeup“ by Titanas (CC BY-SA 2.0)


ist Coworking Manager des St. Oberholz und als Editor-at-Large für Netzpiloten.de tätig. Von 2013 bis 2016 leitete er Netzpiloten.de und unternahm verschiedene Blogger-Reisen. Zusammen mit Ansgar Oberholz hat er den Think Tank "Institut für Neue Arbeit" gegründet und berät Unternehmen zu Fragen der Transformation von Arbeit. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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