In unseren Lesetipps geht es um die Pressefreiheit in Birma, PewDiePews Verdienst, die Zukunft des Online Journalismus, Axel Springer und ProSiebenSat.1 und Facebooks neue Videofunktion. Ergänzungen erwünscht.
PRESSEFREIHEIT taz.de: Pressefreiheit in Birma: Die Sicherheit des roten Strichs: Seit 3 Jahren soll die Pressefreiheit in Birma gewährleistet sein und die Zensur abgeschafft. Wie gehen die Journalisten mit der neugewonnen Freiheit um? Die Meisten sind davon einfach überfordert. Mit dem Ende der Zensur wurde ein wichtiger Schritt hin zur Demokratie getan – und damit auch zu weniger Sanktionen aus dem Westen. Die Journalisten haben ihr Handwerk gelernt, in dem sie es ausüben. Meist scheitert guter Journalismus daran, dass es seitens der Regierung keine Informationen gibt. Letztlich sind die Journalisten in dem Land Kinder, welche noch nicht laufen können.
PEWDIEPEW GWB: Großverdiener: YouTube-Star PewDiePie verdiente im Jahr 2014 mehr als 6,7 Millionen Euro: PewDiePew ist der bekannteste Let’s Player auf der Videoplattform YouTube und hat mit fast 38 Millionen Abonnenten die größte Fanbase. Im vergangen Jahr schaffte Felix Kjellberg, wie PewDiePew richtig heißt, allein durch Werbeeinnahmen auf YouTube 6,73 Millionen Euro zu verdienen. In diesen Let’s Play-Videos spielt Kjellberg Videospiele und kommentiert diese. Insgesamt wurden seine Videos mehr als 9,4 Milliarden mal angeklickt. Auch die Zukunft sieht für den YouTuber mehr als gut aus.
ONLINE-JOURNALISMUS Horizont: Richard Gutjahr: „Ich könnte schreien“: Wie steht es um den Online-Journalismus? Gibt es noch Hoffnung, oder ist es eh zu spät? Chefredakteur vom Horizont, Volker Schütz, hat sich mit dem Netzjournalisten Richard Gutjahrüber die Zukunft des Online-Journalismus unterhalten. Dabei geht es auch um die Nachteile des Robo-Journalismus und den Ausbau von Digitalredaktionen. Außerdem hackt Schütz nach, wieso zum Beispiel Axel Springer den richtigen Moment der Weiterentwicklung gefunden hat.
AXEL SPRINGER DIE WELT: Axel Springer: Spekulationen über Fusion mit ProSiebenSat.1: Laut Medienberichten erwägen Axel Springer und ProSiebenSat.1 einen Zusammenschluss. Allerdings wird dementiert, dass Friede Springer, welche aktuell 57 Prozent am Medienunternehmen hält, sich von der Kontrolle des Unternehmens trennt. Von ProSiebenSat.1 kam bisher keine Reaktion auf die Spekulationen, auch Axel Springer SE wollte sich nicht dazu äußern. Vor 10 Jahren ist eine Übernahme bereits vom Bundeskartellamt verhindert worden.
FACEBOOK Digiday: Now playing on Facebook: Floating videos: Facebook überarbeitet erneut seine Videofunktion. Wie bereits auf YouTube und Twitter möglich ist, soll es nun auch auf Facebook möglich sein, ein Video zu gucken und parallel zu scrollen. Dazu wird es einen neuen Button geben, welcher wie ein Kasten in einem Kasten aussieht. Druck man diesen, scrollt das Video in der unteren linken Ecke mit. Er kann allerdings überall auf dem Bildschirm hingezogen und platziert werden.
CHIEF-EDITOR’S NOTE: Wenn Ihnen unsere Arbeit etwas wert ist, zeigen Sie es uns bitte auf Flattr oder indem Sie unsere Reichweite auf Twitter, Facebook, Google+, Soundcloud, Slideshare, YouTube und/oder Instagram erhöhen. Vielen Dank. – Tobias Schwarz
Nutze Netzpiloten 1-Klick: Mit nur einem Klick werden dir bequem alle 40 Sekunden die hier besprochenen Seiten „vorgeblättert“ START.
In unseren Lesetipps geht es heute um Überwachung, Android for Work, Gemalto, den Führungswechsel bei Microsoft und die Digitalisierung deutscher Verlage. Ergänzungen erwünscht.
SPIONAGE heise online: NSA-Skandal: EU-Parlamentarierer unzufrieden mit Antwort der EU auf Überwachung: Im Europaparlament macht sich langsam Unruhe breit. Trotz deutlicher Aufforderungen der Parlamentarier haben die anderen Institutionen der EU nach den Spähangriffen von Geheimdiensten wie NSA und GCHQ immer noch keine Konsequenzen gezogen. Während die Liste von bekannten Cyberattacken immer länger wird, wurde noch keine Empfehlung des Parlaments umgesetzt. Der Höhepunkt sei, dass es die EU immer noch nicht geschafft habe, seine digitale Infrastruktur besser vor solchen Angriffen zu schützen.
ANDROID GoogleWatchBlog: Bring your own Device: Google kündigt Android for Work für den Einsatz am Arbeitsplatz an: Google plant die gemeinsame Marktführerschaft von Microsoft und Apple im Business-Bereich zu knacken und das Betriebssystem Android in die Büros zu bringen. Indem das Unternehmen seine Soft- und Hardware sicherer macht, will es den ersten Schritt in diese Richtung gehen. Außerdem sollen die Mitarbeiter eines Unternehmen dazu ermutigt werden, ihre eigenen Geräte am Arbeitsplatz zu nutzen, indem es eine scharfe Trennung von privatem und beruflichem Bereich auf den Geräten ermöglicht.
CYBERWAR Süddeutsche.de: „Kontakt zur NSA aufzunehmen, wäre Zeitverschwendung“: Nachdem durch weitere Snowden-Dokumente bekannt geworden ist, dass der größte SIM-Karten-Hersteller der Welt Gemalto Opfer von Hacker-Angriffer der NSA und des GCHQ wurde, äußert sich der Geschäftsführer in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Der Manager übt sich in Schadensbegrenzung und äußert unter anderem, dass es den beiden Geheimdiensten nur in wenigen Fällen gelungen wäre, die Verschlüsselung von SIM-Karten zu knacken.
MICROSOFT Golem.de: Microsofts Deutschland-Chef geht zurück zur Telekom: Das war ein kurzes Intermezzo. Nach zweieinhalb Jahren wechselt der Deutschland-Chef von Microsoft Christian Illek zurück zu seinem früheren Arbeitsgeber Deutsche Telekom. Damit ist der 50-jährige bereits der dritte Geschäftsführer, der dem Unternehmen den Rücken kehrt. Bei der Telekom war er bereits von 2007 bis 2012 für die Marketingaktivitäten in Deutschland zuständig. Dort soll er nun als Personalchef die angestrebte Transformation des Unternehmens begleiten.
DIGITALISIERUNG DIE WELT: So digital sind Deutschlands Verlage: Die durch die Digitalisierung sinkenden Erlöse der Print-Medien zwingen die Verlage neue Wege zu gehen. Eine neue Studie zeigt, dass bereits über 100 Zeitungsmarken ein digitales Bezahlmodell eingeführt haben. Zu diesen Einnahmen kommen zusätzlich größere Gewinne durch Online-Werbung. Zwar sind die Erlöse im digitalen Bereich der Verlage meist noch relativ übersichtlich, doch die Wachstumsraten sind stellenweise beeindruckend. Der Verband des Zeitungsverleger ist optimistisch.
Die morgendlichen Lesetipps und weitere Linktipps am Tag können auch bequem via WhatsApp abonniert werden. Jeden Tag informiert dann Netzpiloten-Projektleiter Tobias Schwarz persönlich über die lesenswertesten Artikel des Tages. Um diesen Service zu abonnieren, schicke eine WhatsApp-Nachricht mit dem Inhalt „arrival„ an die Nummer +4917622931261 (die Nummer bitte nicht verändern). Um die Nachrichten abzubestellen, einfach „departure„ an die gleiche Nummer senden. Wir werden, neben dem Link zu unseren morgendlichen Lesetipps, nicht mehr als fünf weitere Lesetipps am Tag versenden.
Nutze Netzpiloten 1-Klick: Mit nur einem Klick werden dir bequem alle 40 Sekunden die hier besprochenen Seiten „vorgeblättert“ START.
In unseren Lesetipps geht es heute um Nutzerprofile, Stephen Hawking, einen jungen Startup-Unternehmer, die Mathematik und die Finanzierbarkeit von Blogs. Ergänzungen erwünscht.
FACEBOOK PandoDaily: Facebook likes might lead to the world depicted in “Her,” a new study says: Es ist eigentlich allen Usern sozialer Netzwerke bekannt, dass sie dort einen Teil ihrer Persönlichkeit mit der Welt teilen. Neueste Studien zeigen, wie viel man dabei unterbewusst über seine Psyche und Charakter verrät. Mittlerweile ist es einem Computer möglich, durch die Analyse des Nutzerverhaltens auf Facebook ein umfangreiches psychologisches Profil eines Menschen zu erstellen. Sein Wissen übertrifft das von Freunden, Familie und der Person selbst. Alles was das Programm dazu tun muss, ist die Gefällt-mir-Angaben der Nutzer zu analysieren – je mehr, desto besser.
HAWKING WIRED: How Intel Gave Stephen Hawking a Voice: Als sich seine Krankheit immer weiter verschlimmerte und er Mühe hatte mit seinem bisherigen Sprachcomputer zu kommunizieren, wandte sich Stephen Hawking an Intel. Joao Medeiros wirft einen Blick auf die Technik, die einen an ALS leidenden Wissenschaftler sprechen lässt und die sich durch die fortschreitende Degeneration seines Körpers immer neuen Herausforderungen stellen muss. Ein Artikel über einen der genialsten Köpfe unserer Zeit, seine Beziehung zum Prozessorenhersteller Intel und dem Namen seiner Computer-Stimme.
STARTUP Gründerszene: Dieser Schüler sammelte 600.000 Euro für sein Startup ein: Die Geschichte von Finn Plotz ist wohl eine typische Geschichte eines Startup-Unternehmers – wenn man sein Alter außer Acht lässt. Lydia Skrabania sprach mit dem 19-jährigen Finn Plotz, der es schaffte, über eine halbe Millionen Euro für sein Startup Simplex zu sammeln. Mit 17 begann der Jugendliche an seiner eigenen Idee zu arbeiten, holte einen erfahrenen Partner mit ins Boot und überzeugte Geschäftsmänner in sein Projekt zu investieren. Ein interessantes Projekt über Ehrgeiz, Abitur und Geldgeber.
ÜBERWACHUNG Süddeutsche.de: Gute Zahlen, schlechte Zahlen: Seit der Enthüllung der Snowden-Dokumente ist klar, dass die National Security Agency Millionen von Menschen überwacht, eine unvorstellbare Menge von Daten sammelt und diese auswertet. Für diese unglaubliche Rechenleistung benötigt sie die richtigen Algorithmen. Die Süddeutsche Zeitung geht nun der Frage nach, ob sich die Mathematiker, die der NSA die nötigen Formeln für eine effiziente Überwachung liefern, mitschuldig machen. Hinterlässt die Mathematik ein ähnlich schweres Erbe wie die Physik, die einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der Atombombe lieferte?
ONLINE-JOURNALISMUS torial Blog | Und was, wenn der User nicht zahlen will?: Wie kann sich qualitativer Online-Journalismus finanzieren? Traditionelle Medienunternehmen suchen nach einer effektiven Möglichkeit, ihre digitalen Ableger zu finanzieren. Dabei gehen sie ganz unterschiedliche Wege. Unter viel größeren finanziellen Druck stehen aber Blogs, wie man aktuell am Beispiel vom BildBlog und den Krautreportern sieht. Christian Jakubetz untersucht die beiden Fälle und stellt sich die Frage, wie sich ein qualitativer Online-Journalismus finanzieren lässt. Denn für ihn ist das Problem klar: Es gebe ein Überangebot an guter Pressearbeit.
Die morgendlichen Lesetipps und weitere Linktipps am Tag können auch bequem via WhatsApp abonniert werden. Jeden Tag informiert dann Netzpiloten-Projektleiter Tobias Schwarz persönlich über die lesenswertesten Artikel des Tages. Um diesen Service zu abonnieren, schicke eine WhatsApp-Nachricht mit dem Inhalt „arrival„ an die Nummer +4917622931261 (die Nummer bitte nicht verändern). Um die Nachrichten abzubestellen, einfach „departure„ an die gleiche Nummer senden. Wir werden, neben dem Link zu unseren morgendlichen Lesetipps, nicht mehr als fünf weitere Lesetipps am Tag versenden.
Nutze Netzpiloten 1-Klick: Mit nur einem Klick werden dir bequem alle 40 Sekunden die hier besprochenen Seiten „vorgeblättert“ START.
In den Lesetipps geht es heute um Apples Datenschutz-Offensive, Online-Experimente, Chatten ohne Metadaten, „Digital Natives“ und das Update des Facebook-Newsfeeds. Ergänzungen erwünscht.
APPLE Focus: Behörden ausgesperrt: Apple startet Datenschutz-Offensive: Mit dem neuem Betriebssystem iOS 8 verspricht Apple besseren Schutz der Privatsphäre. Unter anderem sollen Behörden sich keinen Zugang mehr zu iPhones und iPads unter iOS 8 mit Passwort-Schutz verschaffen können. Mit diesem Feature hätte Apple dann keine technische Möglichkeit mehr, auf Forderung der Behörden zum Beispiel Fotos, Nachrichten oder E-Mails aus den mobilen Geräten herauszugeben. Des Weiteren betonte Apple, bei der hauseigenen Karten-App würden – anders als bei der Konkurrenz – keine Ortsinformationen der Nutzer aufgenommen werden.
JOURNALISMUS shz: Online-Experimente wollen digitalen Journalismus umkrempeln: Neue Online-Projekte wie Buzzfeed, Krautreporter und Correctiv wollen den Online-Journalismus verändern. Sie wagen Experimente bei Geschichten und beim Geldverdienen. Krautreporter-Mitgründer Sebastian Esser findet, dass Journalisten die Veränderungen in der Medienwelt selbst in die Hand nehmen müssten: „Unser Vorteil ist, dass wir schneller sein können, weil wir nicht an bestehenden Strukturen hängen.“ Ihre Informationen sind in einer Datenbank gesammelt, die jeder online durchsuchen kann. Lokale Medien hingegen können sich so eine aufwendige, teure und technisch anspruchsvolle Recherche oft nicht mehr leisten.Wie soll der Journalismus der Zukunft aussehen?
VERSCHLÜSSELUNG Zeit Online: Chatten ohne Metadaten: Spätestens seit Snowdens Enthüllungen dürften auch Laien wissen, was „Metadaten“ bedeutet und was sie mit Datenschutz zu tun haben. Denn möglichst viele Metadaten zu sammeln ist vorrangiges Ziel der Geheimdienste. Anhand dieser wollen sie Bewegungs- und Kommunikationsprofile erstellen und Verdächtige finden. Aber Nachrichtenverschlüsselung allein schützt nicht vor Überwachung. Die Messenger Bleep und Ricochet setzen deshalb auf dezentrale Netzwerke, um auch Metadaten zu verschleiern.
DIGITAL NATIVES Huffington Post: „Digital Natives“: Von Ureinwohnern und Einwanderern: 2001 wurde der Begriff „Digital Natives“ vom Manager und Pädagogen Marc Prensky geprägt, der in einem Aufsatz mit dem Titel „Digital Natives, Digital Immigrants“ meinte, Lehrer müssten sich auf eine Generation einstellen, die ihr ganzes Leben „umgeben von Computern, Videospielen, Handys und all den Werkzeugen der Digitalen Ära“ verbracht hat. Prensky behauptete damals, die Digital Natives verfügten als „Muttersprachler“ der digitalen Sprache nicht nur über ausgeprägte Kenntnisse im Umgang mit der Technologie, sondern verarbeiteten Informationen auch fundamental anders als alle Generationen vor ihnen. Aber geht die „Netzgeneration“ wirklich so selbstverständlich und kompetent mit Technologie um? Wie sieht ihr Mediennutzungsverhalten tatsächlich aus?
FACEBOOK Buzzfeed: Your Facebook News Feed Is About To Get More Timely: Gestern hat Facebook ein kleines Update des Newsfeed-Algorithmus‘ bekannt gegeben. Das Newsfeed ist bestrebt, zur richtigen Zeit die richtigen Inhalte zu zeigen. Es gab Meldungen, dass ein Beitrag von einem Freund oder einer Seite nur begrenzt interessant ist, zum Beispiel wenn man das gleiche Spiel anschaut oder über die neue Staffel einer bekannten TV-Serie spricht. Auch kommt es vor, dass ein Beitrag, der schon ein oder zwei Tage alt ist, nicht mehr relevant für den Nutzer ist. Zur Ermittlung, ob ein Facbeook-Post interessanter ist als andere Status, soll nun das Update zwei neue Faktoren miteinbeziehen: Aktuelle Themen (Trends) und die Häufigkeit der Likes und Kommentare innerhalb kurzer Zeit.
Nutze Netzpiloten 1-Klick: Mit nur einem Klick werden dir bequem alle 40 Sekunden die hier besprochenen Seiten „vorgeblättert“ START.
Die Finanzierung von Journalismus ist eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben, doch die Zahlen sehen düster aus. Es ist – aus Verlagssicht – eines der größten Probleme im (nicht nur) deutschen Journalismus: Die Finanzierung. Während die Verlage mit sukzessiv sinkenden Abo-Zahlen im Printbereich kämpfen müssen und dadurch ihre Online-Portale nicht mehr quersubventionieren können, mangelt es an der Zahlungsbereitschaft der Leser für Journalismus im Internet.
Immerhin: Inzwischen setzen knapp über 70 deutsche Zeitungen auf Paid-Content-Modelle. Davon rund 50 auf Freemium-Konzepte, bei denen ein Teil der Artikel kostenlos und frei verfügbar ist. So zum Beispiel probiert sich aktuell „BILD“ daran, sein Freemium-Modell „BILD+“ zu etablieren. 17 Zeitungen setzen auf das so genannte „Metered Model“, bei dem nicht ausgewählte sondern ein bestimmtes Kontingent an Artikeln kostenlos ist. Den Weg der konsequenten Bezahlschranke haben unterdessen erst drei Zeitungen eingeschlagen: das „Bocholter-Borkener Volksblatt“, die „Böhme Zeitung“ und die „Ibbenbürener Volkszeitung“.
Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger rechnet bis Ende 2014 mit ca. 100 Zeitungen, die – wie auch immer – Geld für ihre Arbeit im Internet verlangen werden. Einen Sonderweg unter den Paid-Content-Ansätzen geht die „tageszeitung“ schon länger: Mit Pay-Wahl möchte man die Nutzer auf freiwilliger Basis zur Bezahlung für einen Artikel anregen. Das bringt, so die letzten Zahlen von Mai 2013, dann mal fix 10.000 Euro in die Kasse. Davon lässt sich sicherlich keine Redaktion finanzieren – aber ein Anfang ist es sicherlich.
Beim Stichwort „freiwillige Zahlungen“ kann man aber auch viel über die Zahlungsbereitschaft der Nutzer erfahren. So bilanziert das IT-Portal Golem.de, 1,5 Millionen Unique User pro Monat, nach ein paar Monaten mit Flattr: „460 Flattr-Nutzer haben Artikel von uns seit Oktober 2013 unterstützt. Die Bilanz: 0,03 Prozent.“
Klar: Das liegt auch an Flattr, ein Dienst, der so hervorragende Ansätze verfolgt, aber leider noch viel zu wenig etabliert ist in Deutschland. Die jüngste Studie von Internet-Branchenverband BITKOM befasst sich eben mit dieser Zahlungsbereitschaft. Das Ergebnis schaut da – natürlich – deutlich besser aus als bei der Flattr-Integration von GOLEM.de. Dennoch: Nur 25 Prozent der deutschen Internetnutzer™ gibt bereits Geld für journalistische Inhalte im Web aus. Im Schnitt bezahlen sie ca. 13,60 Euro pro Monat.
Bei der Frage, ob die Nutzer grundsätzlich nur bereit wären, für Journalismus im Netz zu bezahlen, antworteten satte 61 Prozent mit „Nein“. Die Hauptgründe: Zu viele kostenfreie Informationsquellen im Netz, mangelnde Qualität, zu hohe Preise und zu komplizierte Abrechnungen.
Das sitzt. Aber es sind alles Gründe, die ich als Journalist, der selbst vom Journalismus im Netz lebt, nur schwer einsehen möchte – aber nicht anders kann. In Zeiten, wo jeder vom anderen abschreibt: Warum genau soll der Leser da noch für einen Artikel bezahlen? Liest er ihn eben nicht bei der Der Welt, weil seine 20 Artikel schon aufgebraucht sind, zappt er weiter zu Spiegel Online oder zu Süddeutsche.de. Und ja, den 30. Liveticker zu einem Skiunfall brauche ich dann leider auch nicht mehr.
Über den Preis kann man streiten. Schließlich ist das a) Geschmackssache und b) von Artikel zu Artikel sehr individuell einzuschätzen. Nicht streiten kann man aber über die Abrechnung – und dazu zähle ich jetzt einfach mal Registrierung, Bankverbindung, An- und Abmeldung und den gesamten Verwaltungsaufwand, den man – nicht bei allen, aber bei vielen – Online-Portalen leider hat. Das muss deutlich einfacher und schneller werden, vielleicht sogar mit gemeinsamen Schnittstellen von vielen Portalen. Der Komfort des Lesers ist hier ein ganz großer und vor allem ernstzunehmender Punkt. Mit „ob das jetzt zwei oder fünf Minuten dauert…“ wird man keinen Erfolg haben auf Dauer.
Es gilt nun trotz der wenig überraschenden, aber dennoch schlechten Zahlen für die Verlage, die Leser weiter an den Kurs zu gewöhnen, sie für Bezahlmodelle im Internet zu sensibilisieren. Viel zu lange schon hat man in Deutschland Angst davor gehabt, sich anständig für die journalistische Arbeit im Netz entlohnen zu lassen. Die Konsequenz ist die verständliche Gewohnheit der Leser an kostenfreie Inhalte – und eben diese gilt es nun zu durchbrechen.
Dafür sind schicke Modelle gefragt, simple Zugänge, weitere Informationskampagnen und vorallem: Gute Inhalte.
In unseren Lesetipps geht es heute um die Online-Strategie von RTL, die dunkle Seite von Nutzerdaten, Konsequenzen aus dem Leistungsschutzrecht, Drohnen-Journalismus und warum Journalisten bloggen sollten. Ergänzungen erwünscht.
Nutze Netzpiloten 1-Klick: Mit nur einem Klick werden dir bequem alle 40 Sekunden die hier besprochenen Seiten „vorgeblättert“ START.
In unseren Lesetipps geht es heute um ein Fazit der Arbeit des Online-Journalismus während der Hochwasser-Katastrophe, die Diskussion um ein Internetministerium, wie sich die Internet-Unternehmen um Transparenz bemühen, den Wert von Waze und den Wert von Datenschutz für die europäische IT-Wirtschaft. Ergänzungen erwünscht.
Nutze Netzpiloten 1-Klick: Mit nur einem Klick werden dir bequem alle 40 Sekunden die hier besprochenen Seiten „vorgeblättert“ START.
Während die Medienhäuser ihre Geschäftsmodelle auf den Prüfstand stellen müssen, gilt es für Journalisten gleichzeitig ihr Können zu erweitern.
Print-Redaktion bauen nicht erst seit der Financial Times Deutschland und der Frankfurter Rundschau Stellen ab. Vieles verlagert sich ins Digitale. Die neuen Jobs in den Online-Medien sind daher hart umkämpft und setzen zudem eine Vielzahl von Fähigkeiten voraus, die man als festes Mitglied einer Print-Redaktion bisher nicht zwangsläufig mitbringen musste.
Vor allem nach den Umstürzen in der arabischen Welt und dem schweren Erdbeben in Japan hat sich die Haltung vieler Redakteure zu Social Media als Nachrichtenquelle geändert. Das Naserümpfen über Twitter und Facebook ist weniger geworden. Stattdessen fragen Kollegen, die einst am lautesten über das Internet schimpften, jetzt leicht verlegen an, wie man denn am besten in der “Onlinewelt” loslegen kann. Inzwischen ist vielen Journalisten klar geworden, dass sie gegenüber den neuen Entwicklungen eine Haltung einnehmen sollten, bei der sie sich nicht von der Frage leiten lassen, ob ihnen etwas gefällt oder nicht. Es geht vielmehr um Relevanz und um die Frage, inwiefern die Möglichkeiten des Internet den Journalismus besser machen können. Dieser Text richtet sich vor allem an jene, die einen Überblick darüber suchen, inwiefern das Internet denn nun konkret den Arbeitsalltag von Journalisten beeinflusst hat.
Mit Beginn des Web 2.0 wurde es für Medienhäuser und Nachrichtenagenturen aus dem Printbereich immer schwieriger ihren gewohnten Status als Sprachrohr der Bürger und intellektuellen Elite standzuhalten. Durch Online-Newsportale und Blogs ist die Verarbeitung von Nachrichten beschleunigt worden und in der Masse, der zu konsumierenden Artikel, auch um einiges günstiger. Die großen Verlage sind heftigen Sparzwängen unterlegen, weil der Verkauf von Zeitungen immer stärker einbricht und somit auch die Einnahmen durch Anzeigen schrumpfen. Restrukturierungen und Entlassungen verbreiten außerdem große Unruhe in den Redaktionen. Es ist eine schwierige Zeit für den klassischen Journalismus und dennoch ist es auch die Zeit in der die Bedeutung von Plattformen wie Wikileaks und Twitter steigt.
Dieser Tage finden bundesweit kostenlose Workshops statt, die die jungen, willigen Surfer der digitalen Medienwelle für einen neuen Studiengang des Medieninstitut School of Audio Engineering (SAE) begeistern sollen. Ab September 2010 soll das Studium des Digital Journalism neue Wort- und Bildjongleure für die Netz-Welt ausbilden.
An diesem heissen Donnerstagnachmittag, in einem der wohltemperierten Seminarräume des Hamburger SAE-Instituts, präsentiert Matthias Lange, ehemaliger Printjournalist, inzwischen Blogger, PR-Lemming und „digitaler Nomade“, den „Studiengang 2.0“. Und weil jedem SAE-Studenten bei Studienantritt ein MacBook versprochen wird, hat er an diesem Donnerstag gleich die gesamte Produktpalette des Herrn Jobs mitgebracht und liebevoll dekoriert. Und so applen iPhone, iPad, MacBook und iPod vor ihm auf dem Tisch herum.
Weiterlesen »