Günstige Gaming-Monitore im Test

Den richtigen Monitor für ausgiebige Zocker-Abende zu finden, ist alles andere als einfach. Gerade wenn man keine 800 Euro oder mehr in einen Gaming-Monitor investieren möchte. Inzwischen werben immer mehr Hardware-Hersteller deswegen mit günstigen Gaming Monitoren, die ebenso leistungsstark sein sollen, wie die teureren Kollegen. Allerdings gibt es bei dem Kauf eines günstigeren Monitors einige Stolpersteine, auf die man unbedingt achten sollte. Deswegen kommen in unserem Gaming-Monitor-Test die günstigsten Modelle von Samsung, AOC, BenQ und LG auf den Prüfstand.

Monitore in diesem Artikel

Brauche ich überhaupt einen Gaming-Monitor?

Gerade angesichts der hohen Preise von Gaming-Equipment, und Gaming-Monitoren im Besonderen, kommt schnell die Frage auf, ob es sich überhaupt lohnt, sich einen solchen Bildschirm zuzulegen. Besonderes Verkaufsargument ist oftmals die hohe Wiederholungsrate der Bilder. Standard-Monitore besitzen im Durchschnitt eine Bildwiederholungsrate von 60 Hertz. Gaming-Monitore hingegen warten oftmals mit 144 Hertz auf. Viele Gamer schwören inzwischen auf 144 oder sogar 240 Hertz, weil somit gerade bei Shootern ein deutlich flüssigeres Spielerlebnis möglich sein soll. Aber überzeugt euch selbst:

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Ich muss sagen, dass ich inzwischen 144 Hertz nicht mehr missen möchte. Selbst beim Scrollen durch Artikel, oder dem Arbeiten mit Word, fallen mir 60 Hertz Bildschirme jetzt negativ ins Auge. Aber das ist nicht das Einzige, worauf man beim Kauf eines Gaming Monitors achten sollte.

Auch stellt sich die heiß diskutierte Frage: Möchte man ein IPS-Panel oder ein TN-Panel? Gemeint ist damit die Art des Displays. Die meisten Bildschirme haben heutzutage ein IPS-Panel. Dieses soll Farben kontrastreicher darstellen können und eine höhere Ausleuchtung haben. Außerdem hat man bei TN-Paneln immer die Schwierigkeit der Blickwinkelstabilität. Denn wenn man nicht direkt von vorne auf den Bildschirm schaut, erscheinen andere Bereiche des Monitors abgedunkelt.

Trotzdem bevorzuge ich TN-Panels, da IPS-Bildschirme, wie mir dieser Monitor-Test erneut verdeutlicht hat, dazu neigen, überbeleuchtet zu sein. Das Lesen wird meiner Meinung nach auf dieser Art von Bildschirm irgendwann anstrengend und gerade abends lassen sich die Geräte nicht angenehm nutzen. Ich fühle mich bis heute immer ein wenig „erschlagen“ von der Leuchtkraft der IPS-Panel.

Direkter Vergleich zwischen IPS Panel (links) und TN Panel (rechts). Image by Leonie Werner

Gaming-Monitore im Test: Wie wichtig ist die Reaktionszeit?

Die meisten modernen Bildschirme besitzen eine Reaktionszeit von einer bis fünf Millisekunden. Für einige Zocker ist eine möglichst geringe Reaktionszeit ein Muss. Allerdings behaupten auch viele, dass man den Unterschied gar nicht erst merken würde. Nach unserem Monitor-Test kann ich sagen, dass auch mir beim Spielen keine signifikanten Unterschiede in der Reaktionszeit der Bildschirme aufgefallen sind. Das mag bei Profi-Gamern aus dem E-Sport-Bereich anders sein, doch als Hobby-Gamer sollte man auch mit fünf Millisekunden Reaktionszeit keine Probleme haben.

Samsung C24FG73FQU

  • Zoll: 24 (Curved)
  • Auflösung: 1.920 x 1.080 Pixel
  • Wiederholrate: 144 Hertz
  • TN/IPS: IPS
  • Reaktionszeit: 3 Millisekunden
  • Preis: 229,00 Euro

Zwei Wochen lang habe ich den Samsung C24FG73FQU getestet. Von außen macht er eine sehr gute Figur. Die Verstellmöglichkeiten sind vielseitig und die Knöpfe einfach zu bedienen. Außerdem steht der Bildschirm sehr sicher auf einem großen Fuß.

Beim Anschalten fiel mir sofort auf, wie gestochen scharf alles auf dem Bildschirm wirkt. Der Farbkontrast ist kräftig, aber für mein persönliches Empfinden war das Bild schon zu hell. Selbst mit dem Herunterstellen der Helligkeit, des Kontrastes etc. habe ich mich nicht wirklich an die grellen Darstellungen gewöhnen können. Gerade bei längeren Arbeiten in Word oder im Browser empfand ich den C24FG irgendwann als anstrengend.

Beim Zocken allerdings macht der Monitor einen echt guten Job. Selbst hoch performende Games liefen flüssig und sahen unglaublich gut aus. Was mich beim Zocken jedoch störte, war das starke Backlighting. Denn das kann man bei diesem Gaming-Bildschirm leider nicht schönreden. Wenn ich egal in welchem Spiel  nachts unterwegs war, sorgte das über-beleuchtete Schwarz des Bildschirms dafür, dass ich quasi blind durch die Gegend lief. Für einen 144-Hz-Curved-Gaming-Bildschirm dieser Preisklasse kann man sich sicherlich nicht beschweren, aber in meinem Gaming-Monitor-Test haben mir andere Modelle dann doch besser gefallen.

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AOC Gaming C24G1

  • Zoll: 23,6
  • Auflösung: 1.920 x 1.080
  • Wiederholrate: 144 Hertz
  • TN/IPS: IPS
  • Reaktionszeit: 1 Millisekunde
  • Preis: 183,00 Euro
(AOC Bildschirm links) Klein, curved und irgendwie allgemein nicht zufriedenstellend. Image by Leonie Werner

Dies war der erste 144-Hz-Gaming-Monitor, den ich getestet habe. Ursprünglich hatte ich vor, mir den Bildschirm für mein privates Home Office zu kaufen, allerdings entschied ich mich schnell um. Zunächst einmal wirkt der Bildschirm mit seiner 23,6 Zoll-Curved-Diagonale etwas klein. Zugegeben auch der Gaming-Monitor von Samsung mit 24 Zoll ist nicht riesig für einen Curved-Bildschirm, aber alles unter 24 Zoll macht sich schon bemerkbar.

Dann hatte ich auch hier wieder mein altbekanntes IPS-Problem. Man bekommt den Bildschirm nicht dunkel, mit angenehmem Kontrast. Er ist immer hell und „mitten ins Gesicht“.

Aber das mit Abstand nervigste im Gaming-Monitor-Test mit diesem Gerät war, dass jegliche Schrift absolut unscharf wurde. Komischerweise war das in Spielen nicht der Fall. Wohl aber bei allen Microsoft- bzw. Windows-Anwendungen und auch in jedem Webbrowser, den ich ausprobierte.

Windows selbst hat des Öfteren wohl Probleme mit 144-Hertz-Bildschirmen (siehe unten), doch dafür gibt es eigentlich einige Lösungsansätze. Eigentlich. Selbst nachdem ich Programme installiert hatte, die diesem Problem entgegenwirken sollten, meinen Grafikkarten-Treiber aktualisiert, Windows zurückgesetzt und jegliches Forum, das es zum Thema Technik im Internet gibt, konsultiert hatte, habe ich es dann aufgegeben und das Gerät in den Laden zurückgebracht.

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BenQ ZOWIE RL2460

  • Zoll: 24
  • Auflösung: 1.920 x 1.080
  • Wiederholrate: 75 Hertz
  • TN/IPS: TN
  • Reaktionszeit: 1 Millisekunde
  • Preis: 179,90 Euro

Der BenQ ZOWIE RL2460 ist zwar bereits einige Jahre auf dem Markt, stellt aber für Gamer eine interessante Alternative dar. Der Monitor ist speziell auf Gaming ausgerichtet und sogar offiziell für die PlayStation 4 lizensiert.

Zwar bietet der 24 Zoll große Monitor lediglich eine Full HD-Auflösung und ein TN-Display, dafür aber eine kaum vorhandene Reaktionszeit von 1 Millisekunde. Dazu kommen mehrere Bildprofile für spezielle Gaming-Genres, die jedoch nicht jeden Geschmack treffen werden.

Mittels Black Equalizer lassen sich außerdem dunkle Spielszenen erhellen, ohne dass das Bild als ganzes überbelichtet wird. Neben zwei HDMI-Eingängen gibt es darüber hinaus sogar einen HDMI-Ausgang der verzögerungsfreies Spielen im Head-to-Head-Display erlaubt.

Für den Einsatz in Turnieren konzipiert, lässt sich der Monitor innerhalb weniger Sekunden aufbauen und es gibt auch eine höhenverstellbare Variante. Lediglich die Navigation durch die Monitor-Einstellung kann recht mühselig sein und die beiden eingebauten 2W-Lautsprecher sind sehr schwach auf der Brust. Ansonsten ist der BenQ ZOWIE RL2460 ein sehr vielfältiger Monitor, der sowohl für PC als auch für Konsole eine gute Figur macht.

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AOC G2590VXQ

  • Zoll: 24,5
  • Auflösung: 1.920 x 1.080 Pixel
  • Wiederholrate: 75 Hertz
  • TN/IPS: IPS
  • Reaktionszeit: 1 Millisekunde
  • Preis: 134,99€
(AOC Bildschirm rechts) Ähnliche Probleme wie mit dem AOC Gaming C24G1. Image by Leonie Werner

Als Ersatz für meine erste Katastrophe mit AOC-Bildschirmen habe ich diesen Bildschirm für meinen Gaming-Monitor-Test mit nach Hause bekommen.

Doch traf ich hier auf ähnliche Probleme. Schrift war nur schwer zu lesen, auch nach mehrfacher Neujustierung, und hier war der Kontrast sogar noch schlechter als bei dem anderen AOC-Bildschirm. Selbst nachdem ich den Bildschirm entsprechend eingestellt hatte, sah Spotify extrem grau aus. Abstufungen zwischen den verschiedenen Tönen in den Anwendungen waren gar nicht mehr zu sehen.

Als Zweitbildschirm eignet sich dieser Bildschirm bestimmt, als Haupt-Gaming-Monitor würde ich ihn nicht nutzen. Auch dieser Bildschirm ging zurück in den Laden.

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LG 24GM79G-B

  • Zoll: 24
  • Auflösung: 1.920 x 1.080 Pixel
  • Wiederholrate: 144 Hertz
  • TN/IPS: TN
  • Reaktionszeit: 1 Millisekunde
  • Preis: 196,94€
Angenehm zu benutzen, nicht aufdringlich. Image by Leonie Werner

Kommen wir zu meinem Favoriten meines Gaming-Monitor-Vergleichstests: zum LG 24GM79G-B. Er ist mit 5,94 Kilogramm sicherlich kein Leichtgewicht. Der Fuß auf dem der Monitor steht ist massiv und auch die Knöpfe am unteren Bildschirmrand wirken etwas klobig. Allerdings kann man mit ihnen schnell zwischen verschiedenen vorgefertigten Bildschirm-Einstellungen hin und her switchen, was auch sehr hilfreich sein kann.

Allgemein sieht man dem Monitor seine Power nicht an. Mich persönlich hat sofort gefreut, dass der Bildschirm ein TN-Panel hat. Ich finde es auch nach meinem Test einfach angenehmer, weil es nicht so in den Augen „sticht“ wie viele IPS-Panels. Zwar musste ich am Anfang sehr lange mit den Farbeinstellungen herumspielen, damit ein ordentlicher Kontrast zu Tage kommt, aber dann war ich wirklich sehr zufrieden mit dem Gaming-Monitor.

Anders als bei vergleichbaren Modellen, hatte ich auch bei schwacher Beleuchtung in Spielen kein Problem mit zu starkem Backlighting. Außerdem ist die Schrift auf diesem Bildschirm wirklich gestochen scharf.

Er macht sowohl im Alltag als auch beim Gaming eine echt gute Figur und besticht besonders durch die gute Schärfe und die angenehmen Farben. Für das Geld kann man wirklich nicht mehr erwarten.

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Fazit im Gaming-Monitor-Test: Windows ist kein Freund von 144 Hertz

Während des Gaming-Monitor-Tests lief mir immer wieder ein Problem über den Weg. Bei vielen 144-Hertz-Bildschirmen wirkt die Schrift in Windows unscharf. Nur bei dem hier getesteten Modell von LG war dies nicht der Fall.

Aus einem unbekannten Grund tut sich Windows schwer damit, 144-Hertz-Monitore richtig abzubilden. Es gibt einige Lösungsansätze, die mal mehr mal weniger gut funktionieren. Einerseits sollte man natürlich gucken, das Windows auf dem neusten Stand ist, sowie der Treiber der Grafikkarte. Dann kann man gucken, ob sich am Bildschirm selbst etwas einstellen lässt, wie die Schärfe oder der Kontrast. Auch ist es möglich, mit der Funktion Clear Type in Windows direkt etwas zu verändern. Denn Microsoft ist dieses Problem durchaus bekannt. Ansonsten bleibt wohl oder übel nur die Recherche durch Internet-Foren, wie man hinten durchs Auge diesen Fehler beheben kann.

Am besten ist es aber natürlich, wenn dieses Problem gar nicht erst auftritt. Und das war wie gesagt nur bei dem LG nicht der Fall. Ob das am TN-Panel liegt ist schwer zu sagen. Allgemein empfinde ich dieses aber als angenehmer und war somit wohl auch schon voreingenommen. Das Modell von LG war mir quasi direkt sympathisch. Wenn es allerdings um das reine Zock-Erlebnis geht, dann machen klar die AOC-Modelle in unserem Monitor Test die beste Figur. Nur für den Alltag sind sie schwierig zu gebrauchen. Letztlich haben alle Bildschirme in puncto Gaming so einiges leisten können. Ein „Totalausfall“ war nicht dabei. Somit muss man für einen guten Gaming Monitor kein Vermögen ausgeben, vorausgesetzt man weiß genau, was man will.


Teaser Image by Gorodenkoff / Adobe Stock

interessiert sich für alles, was mit Medien zu tun hat. Insbesondere für Themen im digitalen Bereich ist sie offen und in Sachen Gaming immer auf dem neuesten Stand.


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