„Ein historischer Meilenstein für die #Games Förderung in Deutschland“, twitterte Jens Zimmermann digitalpolitischer Sprecher der SPD. Grund für die Freude machte der Haushaltsausschuss des Bundestages. Dieser hat im Rahmen der Games-Förderung die 50 Millionen Euro gewährt, die im Frühjahr bei der Vorstellung des Fonds veranschlagt wurden.
Bis zuletzt stand die Games-Förderung noch auf der Kippe. Obwohl der Koalitionsvertrag eine Stärkung des Games-Standortes Deutschland vorsieht, fand sich der Posten bis zur abschließenden „Bereinigungssitzung“ des Haushaltsausschusses nicht im Etat des Verkehrsministeriums. Das Verkehrsministerium kümmert sich unter anderem auch um die digitale Infrastruktur Deutschlands.
Alle sollen profitieren
Bislang hinkte Deutschland in der Gamingförderung vielen wichtigen Industrienationen hinterher. In Nachbarländern wie Polen und Frankreich gibt es bereits Förderungen. Die französische Regierung beschloss eine Förderung bereits 2003. 2014 hatte sich Frankreich zur zweitstärksten Kraft für Videospiele entwickelt.
Nun sollen auch deutsche Entwickler gefördert werden. Dabei soll die Größe des Entwicklers keine Rolle spielen. Der Deutsche Games Fonds (DGF) schließt dabei eine wichtige Lücke des Fördersystems als dritte Säule. Die ersten beiden Säulen sind zum einen die Förderung durch den Deutschen Computerspielpreis, zum anderen eine allgemeine Gründerförderung auf Länderebene. Die neue Förderung bietet einen Topf, aus dem es so lange Zuschüsse gibt, bis er leer ist.
Die Entwicklung eines Prototyps bezuschusst die Förderung mit 50 Prozent der Entwicklungskosten bis maximal 400.000 Euro. Der Prototyp muss allerdings innerhalb eines Jahres fertiggestellt werden und Gesamtkosten von mindestens 30.000 Euro betragen.
Die Produktion wird ab Gesamtkosten von 100.000 bis zwei Millionen Euro ebenfalls mit 50 Prozent bezuschusst. Ab acht Millionen Euro beträgt der Zuschuss 25 Prozent. Dazwischen verringert sich der Anteil linear.
Kulturtest für Spiele
Ganz ohne Bedingung ist die Förderung trotzdem nicn. Der Kriterienkatalog vergibt Punkte, wenn wichtige Mitglieder des Kreativteams ihren Wohnsitz in Deutschland haben oder das Setting einen Bezug zu deutscher Kultur hat. Auch eine deutsche Sprachausgabe oder besondere Innovationen belohnt der Katalog mit Punkten. Förderfähig sind Spiele, die 17 von insgesamt 32 möglichen Punkten erreichen. Die Förderung folgt unabhängig der USK-Freigabe, solange das Spiel nicht gegen deutsches Recht verstößt.
Den kompletten Kulturtest könnt ihr im offiziellen PDF zum Modell des Deutschen Games-Fonds einsehen.
Image: game – Verband der deutschen Games-Branche
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Schlagwörter: Bundeshaushalt, deutsche Spieleindustrie, deutschland, Förderung, frankreich, games, games-fonds, Haushaltsausschuss, Standort