Die 5 besten feministischen Serien mit starken Frauen

Das Angebot an Serien streckt sich über viele verschiedene Anbieter und ist mittlerweile riesengroß. Dabei den Überblick zu behalten, ist gar nicht so einfach.  Meiner Meinung nach gibt es nichts motivierenderes, als Geschichten über starke, emanzipierte Frauen, die für sich selbst einstehen und sich nicht unterkriegen lassen. Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist selbst bei uns in Deutschland leider noch keine Realität. Männer werden immer noch besser bezahlt und nur ca. jede dritte Führungskraft in Deutschland ist eine Frau. Für alle, die inspirierende Geschichten mit starken Frauen und feministischer Message mögen, habe ich hier eine Liste mit einigen meiner liebsten feministischen Serien zusammengestellt.

Chilling Adventures of Sabrina

Diese Serie beruht lose auf den Archie-Comics. Somit spielt sie in der selben Welt wie auch die Netflix Erfolgsserie Riverdale. Die Geschichte von Sabrina Spellmann wird nicht zum ersten Mal verfilmt. In den 90ern gab es beispielsweise bereits die Kultserie „Sabrina – Total verhext“. Dabei ist „Chilling Adventures of Sabrina“ jedoch um einiges düsterer und okkulter als ihre Vorgängerin.

Es geht um die 16-jährige Sabrina Spellmann (Kiernan Shipka), Tochter eines verstorbenen Hexenmeisters und seiner menschlichen Frau. Sabrina lebt zusammen mit ihrem Cousin Ambrose bei ihren Tanten Hilda und Zelda. Sie sieht sich als Halbhexe zwischen der Welt der Hexen und damit ihrer Familie und der menschlichen Welt, zu der ihre Freunde von der Schule und auch ihr Freund Ross gehören hin und hergerissen, weshalb sie immer wieder für Aufruhr sorgt. An ihrem 16. Geburtstag soll sie sich dem Lord der Finsternis verschreiben und sich dadurch von ihrer menschlichen Seite und ihren Freunden verabschieden. Begeistert ist sie davon allerdings nicht.

Als ihre transsexuelle Freundin wieder und wieder in der Schule angegriffen wird, gründet Sabrina mit ihren Freundinnen einen Club namens WICCA – „Women´s Intersectional Cultural and Creative Association“. In diesem Club unterstützen die Mädchen der Schule sich gegenseitig und kämpfen für ihre Rechte. Der Hashtag #wirsindwicca war 2018 in den sozialen Medien sehr beliebt. Viele Frauen nutzten ihn, um sich, inspiriert von Sabrina, über Feminismus auszusprechen.

Wicca-Kritik

Allerdings gibt es auch eine Art Gegenbewegung. Die Anhänger der freien Wicca Religion, die sich mit Natur und traditioneller Hexerei und Spiritualität beschäftigt spricht sich dagegen aus, dass der Name ihrer Religion zweckentfremdet wird. Dabei sind sie nicht gegen die Botschaft, die hinter #wirsindwicca steht, ganz im Gegenteil. Sie sind jedoch der Meinung, dass diese feministische Botschaft auf eine andere Art und Weise und vor allem durch einen anderen Namen verkörpert werden sollte, um der Religion der Wicca mehr Respekt entgegen zu bringen.

Auch im Rest der Serie wird das Thema Feminismus immer wieder aufgegriffen. Der Hexenzirkel, dem Sabrina und ihre Familie angehören, die Kirche der Nacht, ist beispielsweise stark männerdominiert, weshalb Sabrina und im Laufe der Serie auch andere Frauen sich immer wieder gegen ihn auflehnen. Sie fordern Gleichberechtigung innerhalb der Kirche.

The Chilling Adventures of Sabrina hat im Moment drei Staffeln, die ihr euch auf Netflix ansehen könnt. Eine vierte Staffel der feministischen Serie ist jedoch bereits in Arbeit und erwartet uns vermutlich im Sommer.

 

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The Bold Type – Der Weg nach oben

In dieser Serie geht es um die drei besten Freundinnen Jane (Katie Stevens), Kat (Aisha Dee) und Sutton (Meghann Fahy), die alle drei bei dem Frauenmagazin „Scarlet“ arbeiten und dort Karriere machen wollen. Jane wurde gerade von ihrem Assistentinnenjob befördert und möchte sich nun einen Namen als Autorin machen. Kat ist für den Social Media-Bereich des Magazins verantwortlich und trägt somit viel Verantwortung. Sutton ist Assistentin in der Redaktion, träumt aber von einer Karriere im Fashionbereich.

Die feministische Serie ist von der „Cosmopolitan“-Chefredakteurin Joanna Coles inspiriert. Die Chefredakteurin des Scarlet Magazins ist Jacqueline Carlyle, gespielt von Melora Hardin. Sie ist eine starke weibliche Führungsrolle und lässt sich auch vom Vorstand des Verlags, der hauptsächlich aus weißen Männern gehobenen Alters besteht, nicht unterkriegen.

In der Serie begleiten wir die drei Hauptdarstellerinnen auf ihrem Weg, ihre Träume zu verwirklichen. Dabei müssen sie jedoch immer wieder Hindernisse überwinden. Es werden Themen wie Brustkrebs, Vergewaltigung, gleichgeschlechtliche Liebe, Rassismus, die eigene Identität und die Gleichberechtigung der Frau angesprochen, wodurch es eine sehr diverse, abwechslungsreiche und vor allem motivierende Serie ist. Jungen Frauen wird beigebracht, dass sie für ihre Träume und auch für ihre Rechte kämpfen können, auch wenn es einem oft sehr schwer gemacht wird.

The Bold Type könnt ihr euch auf Amazon ansehen. In Deutschland sind bisher drei Staffeln veröffentlicht. Die vierte Staffel startete im Januar in den USA, die deutschen Fans müssen sich allerdings noch etwas gedulden.

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Good Girls Revolt

„Good Girls Revolt“ spielt wie auch „The Bold Type“ in einer Zeitschriftenredaktion in New York City. Während „The Bold Type“ jedoch eine sehr moderne Serie ist, spielt diese Serie in den späten 60er bzw. frühen 70er Jahren. Die Hauptdarstellerin Patti (Genevieve Angelson) arbeitet beim Magazin „News of the Week“ als Rechercheurin. Sie träumt jedoch, wie viele andere Frauen in der Redaktion davon selbst Reporterin oder Redakteurin zu werden. Allerdings ist dies für sie nicht möglich, da es beim Magazin ausschließlich männliche Reporter und Redakteure gibt. Während der Vietnamkrieg in den Schlagzeilen ist, wird auch die Frauenbewegung in New York immer größer und Patti hat Schwierigkeiten damit, sich mit ihrer Rolle im Magazin abzufinden. Sie arbeitet oft bis spät in die Nacht, fliegt für eine Story quer durchs Land und liefert brennende Informationen, für die sie viel auf sich nimmt, bekommt jedoch weder eine angemessene Anerkennung noch das passende Gehalt.

Eine Hommage an Nora Ephron

Auch die Anfänge der Geschichte von Nora Ephron werden vor allem in der ersten Folge Good Girls Revolt erzählt. Nora Ephron war eine Autorin, die offen, ehrlich und mit viel (Selbst-)Humor über alles schrieb, was sie interessierte. Einer ihrer bekanntesten Artikel nennt sich „A Few Words About Breasts“, in dem sie sich über ihre zu kleinen Brüste auslässt. Ironischerweise wurde dieser in einem Männermagazin veröffentlicht. Für die meisten werden ihre Filme wie „When Harry Met Sally“ oder „Schlaflos in Seattle“ ein Begriff sein. Sie machte sich von Anfang an für Frauen und ihre Rechte stark und schreckte nicht davor zurück, ihre Meinung zu äußern, auch wenn sie sich damit Feinde machte.

In Good Girls Revolt kommt sie neu zu der Zeitung „News of the Week“. Sie ist von Anfang an nicht begeistert davon, nur Rechercheurin zu sein. Sie ändert den Artikel ihres Redakteurs ab, wofür dieser ein großes Lob bekommt. Als sie sich zu erkennen gibt, der Artikel aber nicht unter ihrem Namen gedruckt wird, kündigt sie kurzerhand. Diese Geste fasziniert und inspiriert Patti und erweckt die Kämpferin in ihr.

Die Anfänge des Feminismus

In dieser Serie werden die Anfänge des heutigen Feminismus dargestellt. Es wird thematisiert, wie Frauen in den 60er und 70er Jahren unter dem Einfluss ihrer Ehemänner standen und wie das Wort „Karrierefrau“ für viele ein Unding war. Das typische Rollenbild wird im Laufe der feministischen Serie mehr und mehr durchbrochen. Dabei ist die Entwicklung der Rechercheurinnen zu selbstbewussten, starken und vor allem selbstständigen Frauen sehr beeindruckend. „Good Girls Revolt“ führt uns wieder vor Augen, dass Frauen zumindest in der westlichen Gesellschaft zwar mittlerweile sehr viele Rechte haben, doch dass das nicht immer so war und auch, dass man selbst heute, im 21. Jahrhundert, leider immer noch nicht von vollständiger Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern sprechen kann. Auch hier werden Frauen dazu ermutigt, für ihre Rechte zu kämpfen und auch in schwierigen Situationen für sich selbst einzustehen.

Auch Good Girls Revolt könnt ihr auf Amazon streamen. Amazon Studios Chef Roy Price setzte sie Serie nach nur einer Staffel ab, ohne sie jemals gesehen zu haben. Doch nachdem es in Hollywood einige Missbrauchsvorwürfe gab und die feministische Serie als Hashtag-Trend fungierte gab es Ende 2017 Überlegungen über eine Fortsetzung. Seither hat man allerdings nicht mehr viel über die Serie gehört.

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Girlboss

Girlboss erzählt die Geschichte einer selbstbewussten, energischen und impulsiven jungen Frau. Es handelt sich dabei um eine lose Nacherzählung der Geschichte von „Nasty Gal“-Gründerin Sophia Amorusos, die bereits mit 32 Jahren auf der Forbes-Liste der erfolgreichsten Self-Made-Frauen der Welt stand.

Sofia (Britt Robertson) ist 23 Jahre alt und wohnt in San Francisco. Sie hat eine Leidenschaft für Mode, nur leider nicht das nötige Kleingeld, um diese auch zu finanzieren. Da sie meist unpünktlich, unzuverlässig und/oder unfreundlich zu Kunden ist, verliert sie ein ums andere Mal ihre Jobs. Sie entdeckt aber, als sie eine Designerjacke in einem Secondhand-Shop findet, dass sich aus ihrer Secondhand-Shopping-Liebe auf eBay viel Geld machen lässt. Sie benutzt ihr Talent außergewöhnliche Vintageteile in günstigen Second-Hand Shops ausfindig zu machen, setzt diese mit ihr selbst als Model gekonnt in Szene und verkauft sie auf ihrer Seite.

Ihre kleine eBay Seite entwickelt sich immer weiter und bald hat Sofia ihre eigene Website und ist Jungunternehmerin. Dabei wird sie oft unterschätzt und muss in professioneller und privater Hinsicht viele Hürden überwinden. Sie kämpft sich jedoch durch und erbaut ihr eigenes Imperium. Sie ist ein wahrer #Girlboss.

Streamen könnt ihr die 13 Folgen dieser feministischen Serie auf Netflix. Eine weitere Staffel wird es nicht geben.

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I love Dick

I love Dick unterscheidet sich sehr von den anderen genannten Serien. Sie basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Buch von Chris Kraus. In der Serie begleitet die erfolglose Filmemacherin Chris (Kathryn Hahn) ihren Ehemann Sylvère (Griffin Dunne) nach Marfa, einer Kleinstadt in Texas, wo dieser als Stipendiat des Künstlers Dick (Kevin Bacon) an seiner Arbeit über den Holocaust arbeiten will.

Als sie den machohaften Dick, mit den Stiefeln, dem Cowboyhut und den selbstgedrehten Zigaretten kennenlernt, ist sie ab dem ersten Moment an besessen von ihm. Sie beschließt in Marfa zu bleiben und beginnt Briefe an ihn zu schreiben. In diesen Briefen schildert sie ihre Anziehung und vor allem ihre Lust ihm gegenüber. Als ihr Mann von diesen Briefen erfährt, entfacht das Liebesleben der beiden zunächst neu. Doch als Dick die Briefe zu lesen bekommt, werden sie zwischen den Eheleuten immer mehr zum Problem.

In dieser feministischen Serie geht es nicht primär darum, gleiche Rechte für Frauen zu erkämpfen oder sich als Frau zu beweisen. Chris geht mit ihrer Lust und ihrem Verlangen vollkommen offen um, indem sie sie Dick in ihren Briefen gesteht und später sogar der ganzen Stadt offenbart. Sie ist nicht wirklich in Dick verliebt. Er ist eher eine Projektion all ihrer nicht erfüllten Fantasien und ihres Verlangens. Sie versucht herauszufinden wer sie ist und was sie will. Im Laufe der Serie versucht Chris ihre eigene Stimme sowohl als Künstlerin, als auch als Frau zu finden.

Die erste und einzige Staffel von I love Dick könnt ihr bei Amazon streamen.

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Titelbild von Angelina Bambina via Adobe Stock


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