Datenjournalismus soll mit iPad-App leichter zugänglich werden

Der Begriff Datenjournalismus ist vielen Redakteuren bisher gar kein Begriff, oder einer, vor dem sie zurückschrecken. Eine neue iPad-App des ABVZ nun den Einstieg erleichtern. // von Daniel Kuhn

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Berührungsängste sollte man als Journalist eigentlich keine haben, da einem ansonsten viele spannende Geschichten entgehen können. Es ist daher nicht ganz nachvollziehbar, warum so viele Journalisten sich nicht an große Datensätze als Quelle für Texte trauen. Das ABVZ, das Bildungswerk der Zeitungen, will diese Berührungsängste abbauen und hat zu diesem Zweck ein Magazin als App für das iPad und als PDF herausgebracht.


  • Datenjournalismus nutzt Big Data und frei zugängliche Daten als Grundlage für Texte.
  • Unter Journalisten ist diese junge Form noch nicht sehr weit verbreitet.
  • Unkenntnis und Skepsis sollen mit Informationsmaterial des ABVZ abgebaut werden.

Datenjournalismus ist Neuland

Datenjournalismus ist eine noch relativ junge Form des Journalismus, in der es darum geht, öffentlich zugängliche Informationen zu sammeln, aufzubereiten, analysieren und letztendlich zu publizieren. Das Magazin des ABVZ richtet sich an alle Einsteiger in den Bereich. Dabei zeigt das Magazin interessierten Journalisten nicht nur auf, was der DDJ (Data Driven Journalism) zu leisten im Stande ist, sondern auch, wann und wo er idealerweise eingesetzt werden kann. Auch auf die gängigen Fragen und Zweifel, ob sich diese Arbeit überhaupt lohnt, oder zu aufwändig ist und wie man überhaupt beginnt, geht das digitale Magazin ein.

Natürlich dienen Vorzeigebeispiele wie der britische Guardian, die das Thema Datenjournalismus mit der Aufdeckung des Spesenskandals der Abgeordneten des britischen Unterhauses an die Öffentlichkeit gebracht haben, oder die New York Times zur Verdeutlichung, aber auch für Lokalredaktionen finden sich mehrere Einsatzbeispiele.

In dem Magazin zum DDJ kommt auch immer wieder das Datawrapper-Tool zur Sprache. Datawrapper ist ein kostenloses Werkzeug des ABVZ, mit dem man Datensätze aufbereiten und publizieren kann. Es entlässt den Journalisten aber natürlich nicht aus der Aufgabe, die Daten und deren Quellen genau zu prüfen, sie zu Analysieren und die richtigen Fragen zu stellen.

Daten zu nutzen muss gelernt werden

Eine Aufgabe bewältigt das digitale Magazin aber mit Bravour, es bietet kompletten Neulingen und Skeptikern einen sehr guten Einblick in die Thematik und eine Vielzahl von Anlaufstellen an die Hand, die den Einstieg stark vereinfachen. Für alle, die konkretere Hilfestellung oder Einarbeitung benötigen, bietet das ABVZ auch Weiterbildungskurse für die ganze Redaktion oder Einzelpersonen in Gruppen an. Die Daten sind vorhanden, sie müssen nur genutzt werden.

ist Wahl-Berliner mit Leib und Seele und arbeitet von dort aus seit 2010 als Tech-Redakteur. Anfangs noch vollkommen Googles Android OS verfallen, geht der Quereinsteiger und notorische Autodidakt immer stärker den Fragen nach, was wir mit den schicken Mobile-Geräten warum anstellen und wie sicher unsere Daten eigentlich sind. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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