Zwischen Supporthotline und Smartphonenostalgie

Das neue Handy ist kaputt. Es ist erstaunlich, wie sich die Rückkehr zu einem aus der Mode gekommenen Handy anfühlt und welche neuen Erkenntnisse über längst vergessene Einfachheit gewonnen werden.

Das Internet und mein Smartphone – das sind zwei wichtige Bestandteile meines Lebens. Und da bin ich nicht die Einzige. Meine ganze Generation hängt doch permanent am Handy. Und nein, darauf bin ich nicht stolz. Ganz und gar nicht. Was trotzdem nichts an der Tatsache ändert, dass ich unruhig werde, wenn ich das Ding mal nicht finde oder es nicht so funktioniert, wie ich es möchte.

Vor ein paar Tagen hat sich dann eine kleine Katastrophe ereignet. Nach einem (offenbar missglückten) Update startete mein Gerät nicht mehr, sondern zeigte lediglich den eingefrorenen Startbildschirm an. Und das über Stunden, bis der Akku leer war. Auch ein Neustart mit angeschlossenem Ladegerät brachte nichts.

Panik machte sich in mir breit. Was tun? Immerhin bin ich darauf angewiesen, erreichbar zu sein – allein schon, weil wir bei unseren Uniprojekten hauptsächlich auf digitalem Weg kommunizieren. Ich brauchte also Ersatz.

Zum Glück hatte ich noch mein altes Smartphone in einer Schublade liegen. Knapp vier Jahre alt, leichte Gebrauchsspuren, Android Gingerbread. Damals war das topaktuell, heute würde es wahrscheinlich noch nicht mal mehr jemand geschenkt haben wollen. Wahnsinn, wie schnell heutzutage Geräte weiterentwickelt werden.

Und wie schnell wir uns von ihnen trennen, nur weil die neuen größer, schneller, innovativer sind. Im Vergleich zu meinem neuen Handy ist das Display des älteren Modells richtig klein. Das ist erstmal gewöhnungsbedürftig.

Und auch das Design und die Ausstattung waren vor ein paar Jahren noch relativ einfach gehalten. Viele Apps unterstützen diese Version gar nicht mehr, wie ich feststellen musste. Zum Glück ließen sich zumindest Whatsapp und der Facebook Messenger problemlos installieren. Puh. Eine Sorge weniger. Als Ersatz taugt es allemal. Aber was mache ich jetzt mit dem anderen?

Im Internet (wo sonst?) stoße ich in verschiedenen Fachforen auf Lösungsvorschläge für das “Hilfe-mein-Smartphone-geht-nicht-mehr-an”-Problem. Super. Schnell mal ausprobiert. Eine Stunde später bin ich aber immer noch nicht weitergekommen. Vibration, Startbildschirm, Display aus. Und dann das ganze Spiel von vorn. War es das etwa? Aber vielleicht bin ich als Laie und absolute Technik-Null auch einfach zu doof für so etwas.

Also fix bei der Supporthotline angerufen. Nach 10 Minuten Gedudel wieder aufgelegt. “Noch einen Moment Geduld”. Nein, danke.

Ich glaube, ich werde es einfach einschicken und erstmal abwarten. Nach sieben Tagen ist das Ding repariert wieder bei mir, verspricht mir der Hersteller auf seiner Seite. Das klingt gut. Bis dahin kann ich noch ein bisschen in Smartphonenostalgie schwelgen. Naja, jedenfalls nenne ich es so.


Image (adapted) „All about smartphones“ by Denis Dervisevic (CC BY 2.0)


 

Die Crew der Netzpiloten in Hamburg und Berlin setzt sich zusammen aus rund zehn festangestellten Redakteuren/innen, festen freien Blogger/innen sowie einigen Praktikanten. Alle Texte der Mitglieder unseres ausgedehnten Netzpiloten Blogger Networks erscheinen direkt unter deren Autorenhandle.


Artikel per E-Mail verschicken
Schlagwörter: , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert