Zehn Tipps zum Schutze der eigenen Privatsphäre auf Facebook

Es vergeht kaum eine Woche, in der sich Facebook nicht irgendeine Kritik zu ihren Datenschutz-Bestimmungen anhören muss. Von Datenklau bis zur Wahlmanipulation. Das Image des Social-Media-Giganten leidet. Immerhin hat Facebook über 2,37 Milliarden Nutzer weltweit und ist somit zu einem beinahe unüberschaubaren Netzwerk geworden. Auch für die Verantwortlichen hinter Facebook selbst. Aber das Unternehmen versucht sich zu bessern. Um das zu erreichen implementiert Facebook langsam aber sicher immer mehr Optionen, wie die User ihre Privatsphäre auf der Plattform schützen können. Wir haben zehn dieser Möglichkeiten aufgelistet.

Privatsphäre des eigenen Kontos schützen

Wer Facebook benutzt, der möchte nicht zwangsweise auch, dass die ganze Welt das gleich mitbekommt. Oder dass die ganze Welt die Bilder des Urlaubs oder der neuen Katze sieht. Deswegen führte Facebook schon vor einiger Zeit Optionen ein, mit denen die Nutzer ihre Privatsphäre stärker schützen können.

  1. Das Profil nur für bestimmte Personen sichtbar machen
    Der Schlüssel zu den Privatsphäre-Einstellungen ist schnell gefunden. In den regulären Einstellungsmöglichkeiten von Facebook findet sich auch eine ganze Rubrik für den Schutz der Privatsphäre auf Facebook. Unter anderem kann dort auch eingestellt werden, welche Personen sich das eigene Profil ansehen können. Hier kann bestimmt werden, wer dem User eine Freundschaftsanfrage schicken darf und wer die Freundesliste sehen kann. Darüber hinaus kann der Nutzer auswählen, ob Suchmaschinen das Profil anzeigen dürfen. Gänzlich verbergen lässt sich das eigene Profil jedoch nicht. Denn mit der Benutzung von Facebook willigt ihr ein, dass eure E-Mail, euer Name, euer Geschlecht und euer Alter für alle Menschen im Internet einsehbar sind.
  2. Beiträge verwalten
    Wer kann meine Beiträge sehen und wer darf darauf reagieren? Auch das lässt sich in den Facebook Einstellungen festlegen. Bei jedem Post kann individuell eingestellt werden, ob nur Freunde, die gesamte Öffentlichkeit, oder nur der User selbst diese sehen kann. Mit Kommentaren verhält es sich ähnlich. Zusätzlich können sogenannte Zielgruppen erstellt werden, indem die Nutzer individuelle Listen erstellen können mit Personen, die diesen Beitrag sehen dürfen.
  3. Fremde Markierungen verwalten
    Wer in dem Beitrag einer anderen Person markiert wird, und das nicht möchte, kann das Facebook mitteilen. Zum Schutz der Privatsphäre auf Facebook gehört auch, dass die User selbstständig entscheiden dürfen, ob sie der Markierung durch andere zustimmen möchten. Solltet ihr auf einem Beitrag markiert sein, und das widerrufen wollen, könnt ihr das selbstständig machen. Diesen Menü-Punkt findet ihr im Aktivitätsprotokoll unter Fotos. Danach wählt ihr das entsprechende Bild aus und geht auf „Markierung melden/entfernen.“ Darüber hinaus kann in den regulären Einstellungen ebenfalls festgelegt werden, ob andere Nutzer ohne das Einverständnis des Besitzers des Kontos, Dritt-Personen auf Posts des originalen Verfassers einfügen dürfen.
  4. Freundschaftsanfragen
    Es ist der Albtraum jedes Social-Media-Nutzers: Hunderte Freundschaftsanfragen von fremden Personen, die im schlimmsten Fall von Fishing- oder Hacking-Accounts ausgehen. Um das zu verhindern, gibt es auf Facebook schon seit längerer Zeit die Möglichkeit, dass nur noch Freunde von Freunden eine Freundschaftsanfrage senden dürfen. Auch diesen Menü-Punkt findet ihr unter den Einstellungen der Privatsphäre.
  5. Öffentliche Kommentare
    Sobald ein Post auf Facebook online gegangen ist, kann separat eingestellt werden, welche Personengruppen diesen kommentieren dürfen. Das geschieht ebenfalls in den Privatsphäre-Einstellungen von Facebook. Dort wählt ihr auch aus, wer eure öffentlichen Profilinformationen kommentieren kann.

Daten gegenüber Facebook schützen

Das eigentliche Problem mit Facebook sehen viele Kritiker jedoch gar nicht in den anderen Usern, sondern in der Firma selbst. Hier sind also einige Tipps, wie ihr euch zumindest zum Teil vor Facebooks Datensammelwut schützen könnt.

  1. Den Standort ausschalten
    Wieder geht es direkt in die Privatsphäre-Einstellungen auf Facebook. Das Speichern des Standortes verrät sowohl Facebook als auch Dritt-Firmen eine Menge über euer Leben. Wann ihr zur Arbeit geht, wo ihr einkaufen geht und was ihr in eurer Freizeit macht. Um euch davor zu schützen, genügt es, wenn ihr in den Einstellungen von Facebook den Standort deaktiviert. Jedoch müsst ihr zum Schutz eurer Privatsphäre auf Facebook selbiges mit dem Handy tun. Meistens gibt es bei Smartphones in den Einstellungen des jeweiligen Gerätes auch die Verwaltung darüber, welche Apps auf euren Standort zugreifen dürfen. Stellt diese Option bei Facebook aus und das Unternehmen darf über diesen Weg keine Informationen mehr über euch speichern.
  2. Privatsphäre auf Facebook schützen mit dem Ausstellen der Gesichtserkennung
    Möchtet ihr, dass Facebook automatisch erkennen darf, auf welchen Fotos und Videos ihr zu sehen seid? Wenn nicht könnt ihr das ganz einfach in den Einstellungen ausstellen. Denn auch bei der Gesichtserkennung speichert Facebook eure biometrischen Daten.
  3. Gespeicherte Informationen einsehen
    Was speichert Facebook über mich konkret? Das ist eine Frage, die wohl viele User inzwischen umtreibt. Unter dem Punkt „Deine Facebook Informationen“ können die Nutzer ganz genau nach Kategorie aufgeschlüsselt sehen, welche Informationen und Daten Facebook archiviert. Außerdem können Benutzer von Facebook in einem anderen Menü-Punkt angeben, welche Einwände oder Bedenken, sie gegenüber der Datenspeicherung seitens Facebook haben.
  4. Daten nach dem Tod löschen lassen
    Auch diese Option gibt es inzwischen. Auf Facebook lässt sich einstellen, was mit dem eigenen Konto geschehen soll, sollte der User versterben. Entweder gebt ihr an, dass Facebook all eure Daten automatisch löschen soll, sobald das Unternehmen von eurem Tod erfährt, oder ihr bestimmt eine Art „Vormund“, der sich um euren digitalen Nachlass kümmern soll. Eingeführt wurde diese Option im Zuge eines Präzedenzfalles aus Deutschland, in dem Eltern die Zugangsdaten zu dem Facebook-Profil ihrer verstorbenen Tochter anforderten und das Unternehmen am Ende nachgeben musste.
  5. Daten komplett löschen
    Wer wirklich genug von Facebook hat und seine Daten ein für alle Mal löschen möchte, der steht einer schwierigen Aufgabe gegenüber. Denn letztlich müssen nicht nur eigene Beiträge und das eigene Profil gelöscht werden, sondern auch alle Markierungen, Erwähnungen und verlinkte Posts von Freunden und aus Gruppen. Eine Anleitung wie das trotzdem funktionieren kann, findet ihr hier.

Privatsphäre auf Facebook – ein schwieriges Unterfangen

Eines ist wohl jedem User klar: Was auf Facebook gestellt wird, wird vom Unternehmen gespeichert. Im 21. Jahrhundert sind Daten jedweder Art eben heißbegehrte Ware, die mit hohen Preisen gehandelt werden. Egal ob für Händler, Politiker, Großunternehmen oder den Staat. Unser Daten sind wertvoller als je zuvor. Denn sie verraten viel darüber, wer wir sind und was uns gefällt.


Image by abdullah via adobestock.com

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