Die 9. Woche im Web

wochenrückblick

Wieder eine Woche vorbei und wieder gab es kleine, mittelgroße sowie besonders aufregende Highlights zu verzeichnen. So geschehen macht Facebook einen Schritt nach vorne und gibt die Timeline für Brands frei, Google hat die Einführung der neuen Datenschutzbestimmungen finalisiert und Windows hat seine neue Win 8 Beta-Version zum kostenlosen Download freigeben. Außerdem wurden weitere technische Neuigkeiten auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt und es gab ein Wiedersehen der besonderen Art von Seiten WikiLeaks. Getreu dem Motto: „Totgeglaubte leben länger!“ begrüßen wir Assanges Whistleblower-Plattform wieder zurück mit der Veröffentlichung diskreditierender Stratfor-Mails.

Facebook und die Timeline für Brands

Facebook hat ziemlich kleinlaut die Timeline für Brands eingeführt. Auf dem Plan stand es schon lange, doch war bisher kein konkretes Datum durchgesickert. Am 29. Februar war es dann aber überraschenderweise soweit. Administratoren können derzeit die Page noch testen, sie aber auch bei Bedarf schon freiwillig freischalten. Bis zum 30. März wird die Testphase wohl laufen und ab dann wird die Timeline zur Pflicht für alle Seitenbetreiber. Jens Wiese von allfacebook.de hat schon mal einen Beitrag verfasst mit sämtlichen nützlichen Informationen diesbezüglich. Absolut lesenswert für alle Interessenten. Auch bemerkenswert ist der Artikel von Molly McHugh. Sie schreibt für Digital Trends und kommt nach einer ersten Rundum-Schau zu dem Ergebnis: „Facebook introduces Timeline for brands: It’s cleaner, it’s creative, and it kills landing pages“. Der Titel lässt tief blicken. Außerdem seht Ihr hier einige erfolgreiche Paradebeispiele. Mein ganz persönlicher Favorite ist die Timeline der New York Times mit einem Bild der Redaktionshallen aus der Dokumentation „Page One – Inside the New York Times“.

Googles neue Datenschutzbestimmungen

Gestern hat Google seine neue Datenschutzbestimmung, wie angekündigt, in Kraft gesetzt. Zentraler Grundgedanke dabei ist alle möglichen Google Konten zu einem großen Konto verschmelzen zu lassen und somit die Usability für seine Nutzer zu verbessern. Dass das Ganze auch ein höheres Datenschutzrisiko mit sich bringt habe ich vor einiger Zeit schon einmal hier aufgeführt. Google stellt sich damit auch einigen höheren Instanzen entgegen. So haben beispielsweise die EU-Datenschützer und die EU-Justizkommissarin Viviane Reding davor gewarnt diese Bestimmungen einzurichten, da einige Rechtskonformitäten scheinbar noch gar nicht geklärt seien. Google pfeift trotzdem drauf und entgegnet, dass es genug Gesprächsangebote an die EU gegeben hätte. Ist der Bürokratie-Apparat da mal wieder nicht aus dem Knick gekommen? Genützt hätte es womöglich eh nichts.

Der Mobile World Congress und Windows 8

Jetzt geht es los das große Testen. Windows 8 wurde auf dem derzeit stattfindenden Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt. Neben Top-Gadgets wie das Nokia 808 PureView und das Asus PadFone reiht sich diese Nachricht mit unter die „Wow-Releases“ ein. Windows 8 kann nun gerne gesehen als Neuanfang betitelt werden. Warum? Das User-Interface ist komplett neu und auch die Entwickler-API glänzt in neuem Gewand. Das Betriebssystem ist neben der Destop-Nutzung auch für die mobile Nutzung entwickelt worden und soll somit auch Tablet-Besitzern feuchte Träume bereiten. Wir werden sehen. Wer Win 8 nun selber mal testen möchte, findet bei Caschy sämtliche Downloaddateien.

WikiLeaks veröffentlicht Stratfor-Mails

Assange und WikiLeaks sind zurück und zu verdanken haben wir das keinem Whistleblower, sondern dem Hackerkollektiv Anonymous. Die haben nämlich vor einigen Wochen den privaten Nachrichtendienst Stratfor gehackt und dabei Unmengen an Kundenaten und Gesprächsaufzeichnungen gestohlen. So geschehen auch Emails, die z.B. beweisen dass Coca-Cola die Tierschützer von PETA überprüfen lässt. Außerdem gibt es weitere brisante, private Details einiger amerikanischen Ministerien, Rüstungskonzernen, Universitäten und Banken. Stratfor ist nach Faktenlage nicht umsonst als „Schatten-CIA“ verschrien, denn die Dokumente belegen auch dass bei der Informationsbeschaffung durchaus Geheimdienstmethoden genutzt werden.

Das Datenleck ist aber ferner auch eine äußerst peinliche Geschichte für den privaten Nachrichtendienst. Wer mit Informationen handelt, der sollte auch gewährleisten das a) die Informationen sicher sind und b) die Informationen glaubhaft sind. Laut einigen Quellen belegen die Dokumente nämlich zusätzlich auch die Inkompetenz der Stratfor-Analysten. Mehr zum Thema auf Spiegel Online.

schreibt seit 2011 für die Netzpiloten und war von 2012 bis 2013 Projektleiter des Online-Magazins. Zur Zeit ist er Redakteur beim t3n-Magazin und war zuletzt als Silicon-Valley-Korrespondent in den USA tätig.


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