Suchergebnisse und Google AMP: Ab jetzt untrennbar verbunden

Überlegen Sie immer noch, ob Sie Ihren #Content AMP-fähig machen sollten? Google gibt Ihnen hierzu den bisher stärksten Anreiz – und das betrifft nicht nur diejenigen, die Inhalte veröffentlichen. Die Bemühungen von Google, das mobile Internet zu beschleunigen und sich gegen Facebooks Instant-Artikel-Erstellung zu wehren, ist innerhalb der letzten Monate zu einer beständigen Quelle neuer Features und Ankündigungen geworden.

Die generelle Markteinführung und das sich abzeichnende Potential des Projekts war in den Augen einiger Contentproduzenten allerdings durchaus verbesserungswürdig. Slate und The Atlantic, die für die Mehrheit ihrer Geschichten AMP-Seiten herausgeben, fanden heraus, dass AMP-Seiten „für 4 Prozent oder weniger ihrer Seitenaufrufe verantwortlich waren“ – wie Digiday bereits zu Beginn des Sommers berichtete.

Der Aufschwung kommt aber doch: Google plant jetzt, AMP-Links überall in seinen Suchergebnissen zu zeigen – also an einem Ort, der den eigenen Homepages der Contentproduzenten eine Menge Traffic bescheren dürfte. Wenn es eine AMP-Seite gibt, wird Google diese in den Ergebnissen anzeigen (inklusive dem integrierten AMP-Blitz).

Die Verbesserung kommt gemäß Richard Gingras, Chef der Google Abteilung für Nachrichten und Produkte für Social Media, ohne Veränderungen innerhalb des Such-Rankings aus. Es gibt bisher keine Bestrebungen, den Suchalgorithmus von Google um ein spezifisches AMP-Signal zu erweitern – auch wenn die Seitenschnelligkeit, auf die AMP abzielt, bereits ein kleines Anzeichen darstellt. Nutzer können im Rahmen einer „frühen Vorschau“ testen, wie AMP-Seiten dargestellt werden.

Hierzu muss man auf seinem mobilen Endgerät einige Suchbegriffe eingeben. Google sucht nach Feedback von Entwicklern und Produzenten. Die Contentproduzenten, die ihre Seiten noch nicht für AMP formatiert haben, können einen Eindruck davon gewinnen, was sie verpassen werden. „Das ist ein großer Schritt vorwärts, alleine durch das Trafficvolumen, das AMP in nächster Zeit erhalten wird – mit Abstand der größte Schritt im Sinne der gestiegenen Annahme und Verkehrsaufkommen von AMP“, sagt  Gingras.

 

„Dieser Launch ist ein großer Schritt für das Ökosystem, der den Schwerpunkt hin zu besserer Leistung von herausgegebenen Inhalten verschiebt Macht das Internet endlich wieder groß“, schloss er.

 

Zuvor war der hauptsächliche Ort, an dem AMP-Seiten auftauchten, ein speziell kreiertes Nachrichtentool am Anfang der Suchergebnisse. Als das Tool im April erstmals eingeführt wurde, waren die Ergebnisse noch recht spärlich, aber mittlerweile sehe ich regelmäßig AMP-Ergebnisse, wenn ich nach Nachrichtenereignissen suche.

Die Anzahl der Verleger, welche AMP-Inhalte veröffentlichen, nimmt also spürbar zu: Es gibt nach Aussagen von Google 150 Millionen Dokumente bisher und „zehntausende Contentproduzenten, die hunderttausende Artikel jeden Tag veröffentlichen“. Das AMP-Tool wird weiterhin bestehen bleiben, während AMP-Seiten direkt in die Suchergebnisse mit aufgenommen werden.

Auch Contentproduzenten, die keine Nachrichten veröffentlichen, beginnen AMP zu nutzen: Neulich hatte ich ein Kinoticket für den neuen Ghostbusters-Film auf einer für AMP ausgelegte Fandango-Seite gekauft. Ebay erweiterte sein Angebot kürzlich um 8 Millionen Seiten, womit ein Meilenstein des AMP-Projekts in Richtung e-commerce gelegt wird.

Es gibt außerdem eine engagierte E-Commerce-Arbeits-Gruppe, die industriespezifische Probleme bearbeitet. Rezept-Seiten von Seiten, die AMP übernommen haben, werden bereits in ihrem eigenen „Nahrungs“-AMP-Tool in den Suchergebnissen gesammelt, WordPress bietet ein AMP-Plugin, mit dessen Hilfe Millionen dieser Webseiten erstellt wurden – und es gibt weitere Tools, welche bei der Umwandlung helfen. Auch Squarespace bietet mittlerweile einen bedienerfreundlichen AMP-Support für alle seine Blogseiten. Sehen Sie sich den Fahrplan für Googles AMP-Projekt an: Jeder der im Internet veröffentlicht, und nicht bereits an Bord ist, oder nicht die Ressourcen dazu hat, sollte seine Entscheidung überdenken.

Dieser Artikel erschien zuerst auf “Nieman Journalism Lab” unter CC BY-NC-SA 3.0 US. Übersetzung mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.


Image „Mac“ by ChristianHoppe (CC by 1.0)


ist Redakteurin des NiemanLab. Vorher arbeitete sie in der Redaktion der Harvard University Press und berichtete für Boston.com und das New England Center for Investigative Reporting.


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