Massenverdummung meets Crowdsourcing: BILD.de bringt Leserreporter-Videocam auf den Markt

Wie auf der Konzernwebsite von Axel Springer, bei Turi-2 und bei der Frankfurter Rundschau zu lesen ist, wird Bild.de Anfang Dezember in Kooperation mit Lidl die Bild.de-Leserreporter-Video-Kamera (Hersteller: Logitech) zum Preis von 69,99 Euro anbieten. Damit soll wohl das umstrittende Leserreporter-Modell auf den Bereich Video weiter ausgeweitet und noch mehr Menschen zum „Bürgerjournalismus“ animiert werden. Ich meine: Es (ver-)führt zum Verfall eines verantwortungsvollen Umgangs miteinander. Was meint ihr?

ist freiberuflich als Medien- & Verlagsberater, Trainer und Medienwissenschaftler tätig. Schwerpunkte: Crossmedia, Social Media und E-Learning. Seine Blogheimat ist der media-ocean. Außerdem ist er einer der Gründer der hardbloggingscientists. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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6 comments

  1. Wenn da das Recht auf das eigene Bild nicht wäre…

    Ich befürchte, dass es diesbzgl. eine Menge Ärger geben wird wenn ein Bild-Leserreporter und seinen Nachbarn dabei filmt wie er Laub verbrennt.
    Das könnte sich tatsächlich negativ auf den Umgang miteinander auswirken.
    Fraglich ist allerdings, wieviele der Bild-Leser überhaupt Ambitionen haben als Reporter zu agieren.
    Ist das Leserreporter-Portal denn gut frequentiert. Ich kenne die Zahlen nicht.

  2. Allzu dramatisch scheint mir eine günstige Videokamera für alle gar nicht zu sein, eher ein cleverer Marketingzug. Schließlich haben viele User ohnehin in ihren Handys und Kameras einfache Videofunktionalitäten. Wer private Videos öffentlich machen will, benötigt nun wirklich noch nicht einmal den Boulevard dazu. Es genügt längst Youtube und co.

  3. Womit die Bild einmal mehr ihre Neigung unter Beweis stellt, Kultur- und Sittenlosigkeit unter den geneigten Bürgern zu verbreiten. Die Frage ist nur – schafft sie so die Bedürfnisse oder geht sie lediglich darauf ein? Gleichzeitig ist so ein Marketing-Gag natürlich auch genau das – ein Gag.

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