Marshall Tufton im Test: Kabelloser Lautsprecher für Zuhause

Auch im Jahr 2019 bauen die schwedischen Sound-Experten von Zound Industries ihr Portfolio der Marke Marshall besonders im Bluetooth-Bereich aus. Mit dem Marshall Tufton ist kürzlich ein echtes Schwergewicht erschienen. Für Outdooraktivitäten ist der Speaker mit 4,9 Kilogramm schon zu schwer. Doch für wen eignet sich der Lautsprecher eigentlich? Dem bin ich in den letzten Wochen nachgegangen.

Traditionelles Marshall-Design als Erkennungsmerkmal

Die Hersteller haben auch beim neuesten Modell das markante Marshall-Design übernommen. Das Holzgehäuse kommt mit einer Lederoptik daher, auf der Frontseite prangt großflächig der Markenschriftzug. Wie auch bei den Schwestermodellen dient ein Tragegurt zum unkomplizierten Transport. Traditionell ist die Verarbeitung auf höchstem Niveau – hier gibt es nichts zu meckern. Die Maße sind mit 23 x 16 x 35 Zentimeter für einen Bluetooth-Lautsprecher sehr opulent. Zudem bringt er, wie bereits geschrieben, eine große Masse mit.

Lautstärke, Tiefen sowie Höhen lassen sich über kopfseitige Drehregler steuern. Image by Jonas Haller

Wie die Schwestermodelle besitzt der Marshall Tufton auf der Oberseite drei Drehregler zum Steuern der Lautstärke sowie Tiefen und Höhen. Sie besitzen eine sehr angenehme Haptik und ein sehr gutes Feedback. Für die erste Inbetriebnahme ist besonders der kleine linke Knopf neben den Reglern von Bedeutung. Langes Drücken startet nämlich den Pairing-Vorgang mit dem Quellgerät.

Medienwiedergabe nur über Bluetooth und ohne Alexa

Die Verbindung mit dem Smartphone oder Tablet geschieht gewohnt schnell per Bluetooth 5.0. Eine zusätzliche Software wird zwar angeboten, ist aber nicht nötig. Es können sich zeitgleich sogar mehrere Nutzer und Geräte mit dem Speaker verbinden. Abspielen kann man dann selbstverständlich nur von einer Quelle. Soundtraditionalisten übertragen ihre Klänge per 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss.

Auf der Rückseiten finden sich der Netz- sowie der Klinkenanschluss. Image by Jonas Haller

Leider verzichtet Zound Industries auf die Integration eines WLAN-Moduls, über das sich der Lautsprecher selbst Audiodateien aus dem Netz streamt. Ein Abspielgerät ist also zwingend nötig. Somit fehlt natürlich auch eine Künstliche Intelligenz wie Amazon Alexa oder Google Assistant. Wirklich smart ist der Tufton also nicht. Allerdings lässt sich ein Sprach-Assistent auch selbst nachrüsten.

Sound vor allem bei Tiefen und Höhen stark

Bereits bei den ersten Tönen erkennt man: Dieser Speaker kann was. Mit insgesamt vier verbauten Lautsprechern bringt er einen vollen Klang zum Vorschein. Der Woofer leistet 40 Watt, die Tweeter 10 Watt. Zwei Full-Range-Verstärker bieten zudem 15 Watt. Der Marshall Tufton deckt damit einen Frequenzbereich von 40 bis 20.000 Hz ab. Zur Soundqualität lässt sich dann nur eines sagen: Wow. Besonders gefallen mir die kraftvollen tiefen und klaren hohen Frequenzen. Es ist eine wahre Wonne wobbernden Basslinien zu lauschen und die Klangfülle zu genießen. Einzig im mittleren Frequenzbereich gibt es Verbesserungspotential.

Die Lautsprecher auf der Rückseite sorgen für einen vollen Klang. Image by Jonas Haller

Integrierter Akku läuft bis zu 20 Stunden

Im neuen Marshall-Speaker steckt wie in den Schwestermodellen ein leistungsstarker Akku. Der Test offenbarte eine ausdauernde Laufleistung von knapp 20 Stunden. Das ist eine ganze Menge, wenn man die Leistung im Hinterkopf behält. Ein kompletter Ladevorgang dauert rund 2,5 Stunden. Innerhalb von 20 Minuten ist der Energiespender für vier Stunden Dauerbeschallung gerüstet.

Fazit Marshall Tufton: Sound-Schwergewicht mit fehlenden smarten Features

Zound Industries hat mit dem Marshall Tufton ein echtes Sound-Schwergewicht auf den Markt gebracht. Und das auf mehreren Ebenen: Er überzeugt nicht nur mit außergewöhnlicher Klangqualität, sondern auch mit einer hohen Masse. Die 4,9 Kilogramm unterbinden jegliche Outdooraktivitäten. Dafür ist der Speaker schlicht zu unkomfortabel und zu groß. Allerdings eignet er sich perfekt für WG- oder Geburtstagspartys. Dank der langen Akkulaufzeit muss nicht einmal eine Steckdose in unmittelbarer Nähe sein. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 399 Euro ist der Marshall Tufton zwar kein Schnäppchen, bietet allerdings eine Menge Qualität fürs Geld.

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Images by Jonas Haller

arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Chemnitz und erforscht unter anderem 3D-Druckverfahren. Die technische Vorschädigung tut dem Interesse zum mobilen Zeitgeschehen und der Liebe zur Sprache jedoch keinen Abbruch – im Gegenteil. Durch die Techsite HTC Inside ist er zum Bloggen gekommen. Zwischendurch war er auch für das Android Magazin aktiv. Privat schreibt er auf jonas-haller.de über die Dinge, die das Leben bunter machen. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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