Luxusgut Zeitung

Die Ausdünnung des Personals bei der Zeitung geht mit einem Verlust an Deutungs- und Kontrollkraft der Medien einher. Aber auch die Geschäftsfelder um die alte Zeitung herum florieren nicht: Die Kosten für Werbung und Kampagnen für politische Ideen, Institutionen und Personen (genauso wie für „normale“ Produkte) werden nicht eingespielt. Wenn in den Medien kein Spin mehr ist, werden sie als gesellschaftliche Akteure und als Werbefläche weniger relevant. Die politische Kultur des Landes wird davon massiv betroffen werden.

Der User/ Nutzer wird sich verändern: Er liest mehr und länger im Netz, auch am Wochenende. Er zwingt die Medien, ihre Tätigkeit an seinen eigenen Lebensumständen auszurichten. Die Printprodukte, die es zweifelsohne noch geben wird, werden teurer. Niedrigere Auflagen und sinkende Werbeeinnahmen treiben den Preis in die Höhe. Die Zeitung wird dann zum Ausdruck des gesellschaftlichen Status, ein Symbol für Finanzkraft.

Daraus folgt: Gesellschaftliche Teilhabe wird damit auch ein Luxusgut, die Schere zwischen arm und reich geht weiter auseinander. Der Trend zur Digitalisierung wird ebenso weitergehen: Das revolutionäre Potenzial, dass Ebook und iPhone haben, ist noch lange nicht ausgereizt.

ist Chefredakteur und Herausgeber des Online-Debattenmagazins The European (www.theeuropean.de). Für die Netzpiloten schreibt Alexander Kolumnen und kritische Beiträge zur Medienlandschaft und natürlich zu aktuellen politischen Ereignissen.


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