CULTURE&VIDEO TIPPS vom 11. Juli

CULTURE&VIDEO diese Woche mit einem besonderen Film, einem mutigen Pärchen und einem armen Hühnchen. Und als Extra eines der schönsten Lieder im Internet.

GROSSES KLEINES KINO: Walk on Water

Immer mehr ganze Filme, zumeist Indiekino und Dokumentationen, landen bei Youtube oder anderen Portalen. Sei es, weil der Verleih keine Verwertungsmöglichkeiten mehr sieht oder Fans ihren Lieblingsfilm hochladen und niemand was dagegen hat. Oft bekommt man gar nicht mit, welche Perlen kostenlos zur Verfügung stehen. An dieser Stelle sollen deswegen in lockerer Reihenfolge auch abendfüllende Filme empfohlen werden. Den Anfang macht “Walk on Water”, Eytan Fox’ kleines Meisterwerk aus dem Jahr 2005 um einen israelischen Agenten, der bei der Jagd auf einen Naziverbecher dessen Enkelkindern begegnet.

18 JAHRE DANACH: Eine angefeindete Liebe in Srebrenica

Am 11. Juli 1995 töteten bosnisch-serbische Einheiten etwa 8000 Männer und Jungen in der Kleinstadt Srebrenica. Das Massaker gilt immer noch als das schlimmste Kriegsverbrechen in Europa seit dem 2. Weltkrieg. Ein Paar wie Almir und Dusica ist auch Jahre später in der inzwischen zur serbischen Teilrepublik innerhalb Bosnien-Herzegowinas gehörenden abgelegenen Berggegend kaum vorstellbar. Sie ist Serbin, er Bosniake. Beide sind täglich Anfeindungen ausgesetzt und bleiben trotzdem. Artes Jugendmagazin Yourope hat die beiden besucht.

DER SEZIERTE HYPE: Fifty Shades of Chicken

Anzüglicher wurde wohl bisher noch kein Hühnchen zubereitet wie in der doch ziemlich lustigen Parodie auf Tonfall und SM-Kitzel des Bestsellers “Fifty Shades of Grey”. Ganz sicher verkausfördernd für das beworbene Kochbuch. Auch weil das halbe Internet rätselt, ob es sich nun um Patrick Stewards Stimme handelt, die das Hühnchen säuselnd beruhigt, während es gefesselt und geknebelt wird.

ESTHER OFARIM – LONG ABOUT NOW

Zu Eytan Fox’ Filmen gehört immer auch ein überwältigender Soundtrack. Nicht nur Israels Superstar Ivri Lider, auch die Chanson-Ikone Esther Ofarim ist in Walk On Water zu hören. In seiner Kolumne beschreibt der Underground-Journalist Richard Metzger eine Performance der oft vergessenen Sängerin mit ehrfürchtigen Worten der Bewunderung. Und er hat recht. Eine Minute und sechsundfünfzig Sekunden Gänsehaut.

wanderte schon früh zwischen den Welten, on- und offline. Der studierte Kulturarbeiter arbeitete in der Redaktion eines schwulen Nachrichtenmagazins im Kabelfernsehen, produzierte Netzvideos und stellte eine Weile Produktionen im Cabaret-Theater Bar jeder Vernunft auf die Beine, bevor er als waschechter Berliner nach Wiesbaden zog, um dort am Staatstheater Erfahrungen im Kulturmarketing zu sammeln. Er baute später die Social-Media-Kanäle der Bayreuther Festspiele mit auf und schoss dabei das erste Instagram-Bild und verfasste den ersten Tweet des damals in der Online-Welt noch fremden Festivals. Seitdem arbeitete er als Online-Referent des Deutschen Bühnenvereins und in anderen Projekten an der Verbindung von Kultur und Netz. 


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