Apple ohne Intel: Der Mac bekommt neuen Prozessor

In diesem Jahr musste die heiß erwartete WWDC von Apple online stattfinden. Dennoch war die Konferenz gespickt mit neuen Informationen rund um das Betriebssystem iOS 14, sowie Details zu kommenden Produkten. Was dabei ganz besonders herausstach, war Apples Ankündigung in Zukunft die Kooperation mit Intel zu beenden und stattdessen eigene Chips in ihre Macs einzubauen. Wir haben bereits vor einiger Zeit berichtet, dass der Chipriese Intel langsam anfängt zu schwächeln. Und mit dem Umstieg von Apple auf eigene Chips scheint der Konzern schleichend seine Vormachtstellung in Silicon Valley zu verlieren.

Warum steigt Apple aus?

In der Vergangenheit hat Apple stets auf externe Hersteller für die Mac Chips gesetzt. Seit 2005, also inzwischen seit 15 Jahren, arbeitet der kalifornische Tech-Gigant eng mit Intel zusammen und verwendet deren Computerchips in jedem Mac. Doch damit soll nun Schluss sein. Grund dafür könnte unter anderem sein, dass Intel in den letzten Jahren im Vergleich zur Konkurrenz leicht schwächelt und zuletzt auch die Entwicklung neuer Chips immer unregelmäßiger wurde. Zudem scheint es so, als wäre Apple ohnehin auf dem Weg, sich immer mehr von externen Herstellern abzukoppeln. Bereits 2008 übernahm das Unternehmen den Chipdesigner P.A. Semi und damit auch die 150 Mitarbeiter, welche zuvor an Computerchips gearbeitet hatten. Außerdem gibt es Gerüchte, dass Apple die Entwicklung eines eigenen 5G Moduls für neue Smartphones plant.

Im letzten Jahr war Apple allein für neun Prozent des Umsatzes der gesamten Chipbranche und für schätzungsweise fünf Prozent des Umsatzes von Intel verantwortlich. Trotz dieser Einbuße bleibt Intel allerdings der wichtigste Hersteller von Prozessoren weltweit.

Wann kommen die neuen Apple-Prozessoren?

Angekündigt wurde der erste Mac mit Apple-Chip für 2020. Ein genaues Veröffentlichungsdatum ist bisher nicht bekannt. Wie auch bei den Smartphone Prozessoren von Apple, werden die neuen Mac Chips auf Grundlage der ARM Prozessoren gebaut sein. Sie sollen insgesamt leistungsstärker, sicherer und energieeffizienter sein, als aktuelle Prozessoren von Intel.

Was bringt ein eigener Chip Apple konkret? Mit dem Produzieren eigener Chips hat das Unternehmen größere Freiheiten und kann die Chips entsprechend schneller selbst entwickeln und für ihre Geräte individuell anpassen. Das macht Apple mit den in iPhone und iPad verbauten hauseigenen A-Bionic Chips schon seit Jahren so.

Zudem ermöglicht der hauseigene Chip eine höhere Kompatibilität zwischen den verschiedenen Geräten des Tech-Herstellers. Auch die Integration verschiedener Apps auf den Mac dürfte mit dem neuen Chip um einiges leichter fallen. Kunden müssen sich allerdings keine Gedanken machen, dass ältere Mac Modelle mit Intel Prozessoren in Zukunft nicht mehr unterstützt werden. Trotz der Ankündigung bei der WWDC will Apple nach eigenen Angaben „noch viele Jahre“ Macs mit Intel Chips anbieten. Nichtsdestotrotz hat der kalifornische Technik-Konzern mit dem angebissenen Apfel als Symbol den Weg für eine selbstständigere Zukunft geebnet, in der zunehmend auf hauseigene Produkte zurückgegriffen wird.


Image by mahod84 via adobestock

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