In unseren Lesetipps geht es heute um Russlands Silicon Valley, Netflix-Gründer Reed Hastings, Kreativität am Arbeitsplatz, digitale Bildung und künstliche Intelligenz. Ergänzungen erwünscht.
RUSSLAND Foreign Policy: The Short Life and Speedy Death of Russia’s Silicon Valley: Vor sechs Jahren wollte die russische Regierung ein eigenes Silicon Valley aufbauen. Jetzt wurden die Pläne offiziell beendet. Die in Russland vorherrschende Korruption in der Verwaltung, die Abwanderung von hochqualifizierten Arbeitskräften und Präsident Wladimir Putin (nicht in dieser Reihenfolge) haben ihren Teil dazu beigetragen.
NETFLIX FAZ: Netflix-Gründer Reed Hastings im Gespräch: Netflix-Gründer Reed Hastings war die Tage mal wieder in Berlin und hat mehreren Medien Interviews gegeben, u.a. auch der Wirtschafstredaktion der Frankfurter Allgemeine. Es ging neben der Zukunft des Fernsehens auch um seine Arbeitsphilosophie. Außerdem erfährt die Leserschaft, dass Hastings mal eine mit dem Fuß bedienbare Computermaus entwickeln wollte und warum daraus nichts wurde.
KREATIVITÄT Welt.de: Matilda, seit Jahren mit dem immer gleichen Outfit: Die 27-jährige Schwedin Matilda Kahl arbeitet in New York und hat etwas gemacht, dass Männer auf der ganzen Welt jede Tag machen, dass aufgrund ihres Geschlechts schon aber fast revolutionär wirkt: sie hat sich eine „Arbeitsuniform“ bestehend aus Bluse, Hose und Schleife zugelegt. Mit dem Ergebnis, dass sie sich fokussiert und kreativer erlebt, genauso wie die „Uniformträger“ Steve Jobs und Mark Zuckerberg.
BILDUNG Motherboard: Berliner Student gründet Online-Uni für Flüchtlinge ohne Papiere: Der Berliner Student Markus Kressler hat die Online-Uni Wings University gegründet, an der sollen Flüchtlinge und Papierlose ihr Studium fortsetzen können, um somit einen international anerkannten Abschluss zu machen. Der Zugang zur Bildung ist dabei erst einmal nicht von Zeugnissen abhängig, sondern der Qualifikation für das Studium. Mit dem Projekt hilft Kressler nicht nur Menschen auf der Flucht, sonder, versucht eine alternative Bildungsinstitution aufzubauen.
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ The Economist: Rise of the machines: Zum Schluss gibt es einen beeindruckenden Longread des The Economist, den Abonnenten vielleicht schon aus dem Printmagazin kennen, der jetzt aber auch online zugänglich ist. Darin wird quasi alles geschrieben, was man heute bei der Debatte um künstliche Intelligenz wissen sollte, wenn man mitreden möchte. Vorrangig, dass auch eine künstliche Intelligenz kein Menschen sein wird. Ob es seinen Job demnächst noch geben wird, sollte man sich aber trotzdem einmal fragen.
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In unseren LEsetipps geht es heute um die Ehrendoktorwürde der Uni Rostock für Edward Snowden, Amazon plant Pay-TV im Web, BuzzFeed kommt nach Deutschland, ein Fazit der Digital Life Design und einen Freifunk-Router. Ergänzungen erwünscht.
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Computerunterstütztes Lernen oder auch e-Learning ist eines der großen Themen, das Medienwissenschaftler und Bildungsexperten nicht erst seit gestern umtreibt. Klar ist, dass der Computer und alle seine Ableger in Verbindung mit dem Internet große Chancen eröffnen auf Wissen zuzugreifen und es zugänglich zu machen. Auf der anderen Seite streiten sich aber auch die Geister, wie viel Konsum dieser digitalen Medien gut für uns ist und vor allem wie der Aufbau der Infrastruktur von Print auf Digital finanziert werden soll. Möchte man aber über vorteilhafte Entwicklungen sprechen, dann kann man aktuell kaum ein geeigneteres Beispiel heranziehen als den Einfluss des iPads in der Bildung.
Der Tablet-Computer iPad hat in seiner kurzen Lebenszeit von in etwa zwei Jahren einen beeindruckenden sowie rasanten Einfluss ausgeübt, dessen Einzug vor allem auch in den Universitäten und Schulen weltweit zu spüren ist. Wofür andere Medienträger wie Computer, Laptop, DVD-Player oder gar der Videoplayer lange Zeit brauchten, um von den Bildungseinrichtungen anerkannt und genutzt zu werden, hat das iPad nur wenig Monate gebraucht um Akzeptanz zu finden. Oft genug haben sich Schulträger in der Vergangenheit erst dann einem Fortschritt geöffnet, wenn dieser schon längst wieder durch andere Innovationen ersetzt wurde. Das hing zum einen damit zusammen, dass alteingesessene Strukturen nicht in Frage gestellt worden und zum anderen aber auch dass den meisten Schulen, gerade in Deutschland, ganz einfach das Geld für eine flächendeckende Anschaffung neuer Geräte fehlte.
Wer weiß noch, dass es lange vor social media und web 2.0 Wissensmanagement gab, das exakt das Vollbild der ganzen Definitionen der beiden vorgenannten Begriffe erfüllte. Denn im Intranet von Chevron hatten sich die Mitarbeiter in den Neunzigern eine Kommunkationsplattform erstellt, die sie zur Kommunikation über Zeitzonen und Ländergrenzen hinweg benutzen, u.a auch als Schwarzes Brett für Verkäufe, Suche nach Babysittern oder Anschluß nach einer Versetzung in ein neues Land oder eine neue Stadt. Das Ganze war – Achtung Social Media Berater hergehört – von den Mitarbeitern selbst gestrickt und funktionierte praktisch ohne Wissen und Auftrag der Geschäftsleitung länderübergreifend mit den Mitteln des neuen Mediums Datennetz – in diesem Fall Intranet.
Etwas Ähnliches, Revolutionäres findet aktuell in einem tollen Pilotprojekt wieder statt die Peer 2 Peer University. An der Irvine University, die zur University of California gehört und mit Mitteln der Hewlett und Shuttleworth Foundation beginnt dort das, was seit Jahren keiner mehr zu glauben gewagt hat. Selbstgesteuertes Vermitteln von Wissen parallel bzw. anstatt von akademischen Lehrveranstaltungen – offen für alle.
Ich bin seit 10 Jahren in dem Bereich Wissensmanagement und eLearning unterwegs und kann nun behaupten, das erste Mal zu sehen, dass sich jemand aufmacht, ein wirklich tragendes und nachhaltiges Konzept auf die Beine zu stellen. Denn alle Seiten bestimmen gemeinsam durch ihre Kooperation, welche Inhalte wie gelehrt und gelernt werden sollen. Das ist insgesamt das erste Mal, dass ich sehe, dass im universitären Umfeld ein tragendes Vorgehensmodell des konstruktivistischen Lernmodells umgesetzt wird.
Hier sind die bisherigen Kurse zu sehen.
Und dies hier wird wohl der am meisten überlaufene Kurs sein:
Open Journalism on the Open Web
Course Details
Hacks/Hackers, Mozilla, the Medill School of Journalism, The Media Consortium, and others are teaming up to develop a solid six-week online curriculum that will benefit both „hacks“ and hackers. Each week the course will focus on a different topic, and each week the participants will be joined by a different subject-matter expert from the field of news innovation. The weekly course readings, online participation, and a seminar are expected to require roughly 4-6 hours.
Die Universität Leipzig entdeckt das Thema Weblogs:
Unter Leitung von Dr. Ansgar Zerfaß widmet sie eine wissenschaftliche Studie dem Thema Weblogs. Mit Unterstützung von Ask.com Deutschland hat man nun eine Umfrage online gestellt und bittet bis zum 20. Dezember um Teilnahme.
Thema: “Informationssuche im Internet – Blogs als neues Recherchetool“.
Dr. Zerfaß ist Professor für Kommunikationsmanagement in Politik und Wirtschaft an der Universität Leipzig und Autor des Buches „Die neuen Meinungsmacher – Weblogs in Marketing, PR und Medien“. Vor seiner Tätigkeit an der Uni Leipzig war er zehn Jahre Mitglied der Geschäftsleitung der MFG Medienentwicklung Baden-Württemberg in Stuttgart.
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