In unseren Lesetipps geht es heute um die Zukunft von Open Access, Glück ohne Facebook, Tor beschuldigt das FBI, Provokation durch Shitstorm und rassistisches Clickbaiting. Ergänzungen erwünscht.
OPEN ACCESS iRights.info: Lambert Heller: „Wie frei soll das Betriebssystem der Wissenschaft sein?“: Verlage wie Elsevier geraten verstärkt in die Kritik aus der Wissenschaft. Doch sie verfolgen nicht nur Auslaufmodelle wie das klassische Journal, sondern arbeiten bereits am zukünftigen „Betriebssystem der Wissenschaft“. Für Lambert Heller vom Hannoveraner Open Science Lab ist die entscheidende Frage, ob die Wissenschaft freie Alternativen dazu entwickeln kann. iRights.info hat ihn dazu interviewt.
FACEBOOK ScienceAlert: Yep, science confirms that quitting Facebook makes people happier: Mitte Oktober habe ich auf Medium darüber gebloggt, wie ich Facebook verlassen habe, da mir die Timeline überhaupt keinen Mehrwert lieferte und wieso ich mich wieder anmelden musste, Facebook aber nicht mehr wie früher nutze (jetzt als Messenger-Kontaktbuch statt soziales Netzwerk mit Freunden). Eine dänische Untersuchung hat nun ergeben, dass 88 Prozent der TeilnehmerInnen, die sich bei Facebook abgemeldet haben, danach glücklicher waren. Der Grund ist einfach: man hat wieder mehr sich selbst im Fokus als das vom Facebook-Algorithmus gehighlightete Leben der anderen.
ANONYMITÄT Ars Technica: Tor director: FBI paid Carnegie Mellon $1M to break Tor, hand over IPs: Tor-Programmdirektor Roger Dingledine hat eine noch nicht belegte Beschuldigung gegenüber dem FBI und der zu Computersicherheit forschenden Firma Carnegie Mellon geäußert, die es in sich hat – egal ob sie wahr ist oder nicht. Dingledine behauptet, dass Carnegie Mellon vom FBI über eine Million US-Dollar bekommen hat, um Tor zu knacken und an die IP-Informationen der Nutzer zu kommen. Dies wäre ein skandalöse Kooperation einer US-Regierungsbehörde mit einem Privatunternehmen. Genauso groß wäre aber der Schaden für Tor, wenn diese Behauptung nicht demnächst auch belegt werden.
SHITSTORM Der Lampiongarten: Der Shitstorm als Mittel der politischen Kommunikation: Auf seinem Blog schreibt Sebastian Baumer über die Idee hinter Empörung auslösenden Shitstorms und wie gerade mit ihren rechten Thesen stets auffallende Provokateure – wie CDU-Politikerin Erika Steinbach, der Schriftsteller Akif Pirinçci oder US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump – so auch mit den krudesten Aussagen, durch die zu erwartende Empörung, Reichweite bekommen und den rechten Rand unserer Gesellschaft noch besser erreichen.
CLICKBAITING Stefan Niggemeiers Blog: Die erfolgreiche Social-Media-Strategie von „Focus Online“: Ähnlich perfide wie die Shitstorm-Profiteure nutzt Focus Online die Mechanismen von Provokationen aus und setzt vor allem auf den rechten Rand unserer Gesellschaft ansprechende Formulierungen. Auf seinem Blog zeigt Stefan Niggemeier das System auf, welches Focus-Online-Chefredakteur Daniel Steil abstreitet und nicht sehen will. Die Art und Weise, wie Focus Online seine Reichweite steigern will, ist schon länger kritikwürdig und eher abschreckend – die neue Strategie „rassistischen Clickbaitings“ ist extrem widerlich.
CHIEF-EDITOR’S NOTE: Wenn Ihnen unsere Arbeit etwas wert ist, zeigen Sie es uns bitte auf Flattr oder indem Sie unsere Reichweite auf Twitter, Facebook, Google+, Soundcloud, Slideshare, YouTube und/oder Instagram erhöhen. Vielen Dank. – Tobias Schwarz
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In unseren Lesetipps geht es heute um Videospiele im Schulunterricht, Transparenz in den Medien, das Tor-Projekt, Googles Pflicht-Apps und Bendgate. Ergänzungen erwünscht.
VIDEOSPIELE Golem: Videospiele gehören in den Schulunterricht: Wissenschaftler sind sich einig, dass Videospiele mehr sind als ein Training für die Hand-Augen-Koordination. In Spielen werden nämlich Geschichten erzählt und Welten entworfen, die Szenarien dabei sind inzwischen realistischer und gesellschaftskritischer geworden. Sie sprechen Emotionen an und die Spieler sind gefordert, diese Welten zu hinterfragen. Deshalb sollten Videospiele in der Schule diskutiert statt ausgeschlossen zu werden, denn das Verständnis für digitale Spiele und der Umgang mit diesen sei im Lehrplan genauso wichtig wie Filme und Bücher. Schließlich haben auch Filme haben einmal einer Zeit angehört, in denen sie nicht auf sehr viel Verständnis gestoßen sind.
JOURNALISMUS der Freitag: Der gläserne Journalist: Anlässlich der Diskussion um eine Klage von zwei Zeit-Journalisten, deren Namen in einer Folge der ZDF-Sendung „Die Anstalt“ mit verschiedenen Lobbygruppen in Zusammenhang gebracht worden sind, wurde das Add-on Cahoots entwickelt, mit dem User Verbindungen von Journalisten zu Lobbygruppen einsehen können. Beim Surfen auf Nachrichtenseiten sieht der User manche Autorennamen rot hinterlegt, fährt er dann mit der Maus darüber, werden die Lobbygruppen angezeigt und jeweils eine Quelle dazu. Mit Cahoots werden also eigentlich nur schon öffentlich zugängliche Informationen gesammelt, aber diese sind nun einfacher abzurufen. Deshalb stellen sich für Journalisten die zwei Fragen: Wie viel Transparenz brauchen wir und wie viel Transparenz wollen wir?
TOR Zeit Online: Tor könnte bald in jedem Firefox-Browser stecken: Etwa zweieinhalb Millionen Menschen weltweit nutzen die Open-Source-Software Tor, um sich anonym im Internet zu bewegen. Ginge es aber nach Andrew Lewman, dem Executive Director des Tor-Projekts, könnten es in Zukunft schon 500 Millionen sein. Grund dafür ist eine Meldung in der Mailingliste für Tor-Entwickler, in der die Rede davon ist, ein bestimmtes Unternehmen wolle Tor als „privaten Browsing-Modus“ in seinen Browser integrieren. Der Browser, um den es geht, habe „einen weltweiten Marktanteil von zehn bis 20 Prozent, bei grob geschätzt 2,8 Milliarden Internetnutzern“. Und diese Beschreibung trifft am besten auf den Firefox-Browser von Mozilla. Allerdings wollen weder Lewman noch Mozilla bestätigen, dass sie miteinander verhandeln.
GOOGLE heise online: Android-Geräte müssen mit 20 Google-Apps ausgeliefert werden: Google hat die Bedingungen, unter denen Hardware-Hersteller ihre Android-Geräte mit dem Google-System ausliefern dürfen, verschärft. Statt wie der gewohnt neun Pflicht-Apps müssen in Zukunft stolze 20 Google-Apps vorinstalliert und vom Homescreen aus oder in einem Unterordner zugängig sein. Die Begründung dafür liegt nicht nur darin, dass Google seine eigenen Dienste so stärker verbreiten und die Werbeeinnahmen steigern kann, sondern auch, dass Google selbst etwaige Sicherheitslücken in beispielsweise Chrome schnell beheben könnte.
BENDGATE ZDNet: Bendgate: Apple entzieht Computer Bild Testgeräte: Weil „Computer Bild“ in einem Redaktionsvideo gezeigt hat, wie sich das iPhone 6 plus verbiegen lässt, hat Apple dem Magazin sämtliche Testgeräte entzogen und zudem Event-Einladungen für dessen Redakteure zurückgezogen. Apple selbst wies den Vorwurf, seine neuen Geräte ließen sich aufgrund von Fehlern verbiegen, jedoch zurück und erklärt, dass sowohl das iPhone 6 als auch das iPhone 6 plus so angefertigt seien, dass sie stabil wären. Es hatten bislang auch nur neun Kunden verbogene iPhones gemeldet. Das tut aber dem Trend keinen Abbruch, Videos und Bilder über verbogene iPhones unter dem Hashtag „Bendgate“ im Internet zu verbreiten.
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In unseren Lesetipps geht es heute um die neuen Wege des Journalismus, Quantencomputer, Überwachung, sowie das Facebook-Experiment und Streamingdienste. Ergänzungen erwünscht.
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In unseren Lesetipps geht es um Amazon, Schleichwerbung auf YouTube, die Zukunft von Facebook, Anonymität und programmierende Frauen. Ergänzungen erwünscht.
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