Mit Blogs Geld verdienen?

Es ist ein großes Thema in der Blogwelt: Geld verdienen mit dem eigenen Weblog.
Doch geht das? Kann man davon wirklich leben?
Oder ist es weblogbasierte Einkommen nur ein Traum?

Die deutsche Blogwelt ist dabei erwachsen zu werden. Ihre Größe und Wahrnehmbarkeit wächst kontinuierlich und so langsam erreicht sie ein eine messbare – nein, eine spürbare – Größe innerhalb der deutschen Medienwelt.
Da bleibt es nicht aus, dass sich immer mehr Blogger mit einem Thema beschäftigen, das bisher in der Blogkultur eher verpönt war: Geld.
Nicht, dass Geld als solches von Bloggern bisher abgelehnt wurde. Vielmehr geht es darum, mit dem eigenen Weblog eben solches zu verdienen. Eine Entwicklung, die bereits seit geraumer Zeit in den USA zu verfolgen ist und nun auch nach Deutschland schwappt.
Vor allem die selbständigen Unternehmer unter den Bloggern sehen eine neue Möglichkeit der direkten und indirekten Vermarktung: Geld mit oder dank des Weblog verdienen.

Doch klappt das?
Kann man im Deutschland des Jahres 2007 bereits mit Weblogs Geld verdienen?

Ja. Einigen wenige Blogs zumindest gelingt dies.
Das ergibt eine – nicht repräsentative – Umfrage des Vorzeigeblogger Robert Basic.
An dieserei nahmen 148 Weblogs teil und verrieten, wie es um ihre Einnahmen aus Werbung und Sponsoring steht. Dabei wird – glaubt man den Zahlen – eines schnell sichtbar: Es gibt unzählige kleine Weblogs, deren Verdienst gen Null tendiert. Doch es rangieren auch einige Blogger in den Auswertungen, die sich eine nicht unwesentliche Ergänzung zum Monatsgehalt verdienen. Allein vom Bloggen leben lässt sich unterdessen schwer.
Basic selbst zum Beispiel beziffert seine Einnahmen jeden Monat öffentlich und liegt im Schnitt bei 900 Euro. Brutto. Vor Steuern.
Und selbst beim wohl meistgelesensten BILDBlog reichen die Werbeeinnahmen nicht, um den zwei BILDlesern Christoph Schultheis und Stefan Niggemeier ein „sorgenfreies“ Leben zu ermöglichen.

Vor einigen Tagen sprach ich in einem Seminar der Uni Leipzig über die Möglichkeiten, mit Weblogs Geld zu verdienen. Und da gibt es welche. Durchaus.
Für einige davon muss man nicht einmal ins Erotikgeschäft gehen, braucht man keine zweifelhaften Websites mit redaktionellen Features zu lobpreisen. Einige sind ehrlich. Wenn es auch die Einnahmequellen sind, die derzeit zumindest noch keine wirklich hohen Einnahmen versprechen. Bei genauem Hinsehen wird schnell klar, dass es Weblogs auch nicht leichter als andere Websites haben, sich allein durch Werbung zu finanzieren.

Den höchsten Gewinn, den Weblogs derzeit erzielen, ist einer, der sich nur indirekt beziffern lässt: Der nämlich, der aus Kontakten und der eigenen Profilschärfung entsteht. Und den sich möglicherweise darüber ergebenden Arbeiten und Anstellungen.

Die Diskussion um Werbung indes täuscht vor, dass es größeres Leben von Werbung in Weblogs gäbe als dies tatsächlich der Fall ist. Vielleicht ist das gut so, um abzustecken, welche Grenzen es geben sollte. Vielleicht ist das allerdings auch nur Zeitvertreib, denn für Werbung in redaktionellen Publikationen gibt es bereits Vorschriften …

ist Journalist und Berufsblogger. Blogger ist Gigold bereits seit den letzten Dezembertagen des Jahres 2000, seit 2005 verdient er sein Geld mit Blogs und arbeitete u.a. für BMW, Auto.de und die Leipziger Messe. Selbst bloggt Gigold unter medienrauschen.de über Medienthemen. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


Artikel per E-Mail verschicken

5 comments

  1. Gibt es Deinen Vortrag auch als Download oder veröffentlichst Du in Deinem Blog ein Übersicht der Möglichkeiten, die Dir bekannt sind? Dann würde ich auch in meinem XING-Thread auf Dich verlinken :-)

  2. Der Verweis auf den Vorzeigeblogger hat doch irgendwie was Romantisches. Denn ich vermute mal, dass der Herr Basic sein Blog als Akquisetool für sein Kerngeschäft nutzt. Und da sollte es doch hoffentlich nicht bei 900 Eus bleiben…

  3. Ich hab noch nicht einen müden Cent mit meinem Blog eingenommen (Werbung über Adsense). Vielleicht liegts ja daran, dass er erst drei Tage alt ist:)
    Aber das gibt einem immerhin das Gefühl man sei kein bestechlicher Kapitalist. Seeehr wichtig… grade für nen News-Blog.

  4. Ich denke es kommt vor allem auf das Thema des Blogs an. Nicht alle lassen sich gut monetarisieren. Wenn jemand über sein Privatleben schreibt wird es schwierig daraus Profit zu schlagen wohingegen ein Blogger der sich mit Autos oder Technik beschäftigt wesentlich leichter haben dürfte, nehme ich an!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert