Für wen lohnt sich Baldur’s Gate 3? Das große CRPG im Test

Nach 3 langen Jahren Early Access ist es endlich so weit: Baldur’s Gate 3 ist offiziell erschienen. Zumindest auf PC und das gut einen Monat früher als ursprünglich angekündigt. Doch für wen lohnt sich Baldur’s Gate 3?

Bereits in den letzten Wochen überschlugen sich die Meldungen über das Rollenspiel. In Sachen Umfang und Möglichkeiten soll es ganz neue Maßstäbe setzen. Manche Entwickler äußerten geradezu Angst, dass man künftig an Baldur’s Gate 3 bemessen wird. CRPGs sind allerdings ein Nischen-Genre, vor allem wenn eine „Nerd-Lizenz“ wie Dungeons & Dragons die Welt und das Spielsystem beisteuert. Das ist nämlich ein Pen & Paper-Rollenspiel, also ein Tischrollenspiel, das normalerweise mit Stift, Papier, einem Beutel voller Würfel und der eigenen Fantasie gespielt wird.

In unserem großen Baldur’s Gate 3 Test haben auch wir die Würfel rollen lassen und verraten, wie sich das Spiel für Serien-Veteranen, Tischrollenspieler und absolute Neulinge schlägt. Schließlich muss Baldur’s Gate 3 nicht nur seinen Vorgängern gerecht werden, sondern auch dem aktuellen Regelwerk seiner Vorlage mit Stift und Papier. Für den „nächsten großen Hit“ reicht es dabei nicht, nur die Veteranen zu bedienen. Lohnt sich Baldur’s Gate 3 auch für den totalen Neueinsteiger?

Übrigens: Mit dem Film Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben erschien dieses Jahr auch ein grandioser Film-Abenteuer im selben Kosmos (Provisionslink)

Die Charaktererstellung

Baldur’s Gate 3 hat seine Wurzeln im Pen & Paper-Rollenspiel – wer so etwas noch nicht selbst gespielt hat: Das sind die Rollenspiele am Tisch mit den seltsamen Würfeln, wie man sie etwa aus Big Bang Theory oder von den Rocket Beans kennt. Wie üblich für solche Rollenspiele startet alles mit der Erstellung des eigenen Charakters. Hier nehmen wir wahlweise einen vorgefertigten Origin-Charakter oder erstellen unseren eigenen.

Dabei wählen wir aus 31 Völkern & Untervölkern, die jeweils unterschiedliche Boni und Fähigkeiten mit sich bringen. Außerdem wählen wir aus 12 Klassen, die bestimmen wie wir kämpfen, aber auch wo unsere Stärken außerhalb des Kampfes liegen. Ein Kämpfer versteht sich auf den Kampf mit klassischen Waffen von Schwert bis Bogen, ein Schurke ist ein Meister des hinterhältigen Angriffs und ein Magier wirkt Zauber, mit denen er sowohl für große Zerstörung, als auch für Kontrolle des Schlachtfeldes sorgen kann. Später wählen wir auch noch eine Unterklasse, die uns erneut einzigartige Features im Kampf liefert.

Neben der Klasse verteilt wir auch Punkte auf sechs Attribute, die vor allem die Erfolgschance von fast jeder Aktion bestimmen. Geschicklichkeit bestimmt beispielsweise wie leicht ihr getroffen werdet oder wie gut ihr mit eher entsprechenden Waffen umgeht, Intelligenz dagegen ist wichtig für Dialogoptionen die Wissen erfordern oder für die Zauber eines Magiers. Ihr habt theoretisch aber auch die Freiheiten einen Magier mit dem IQ eines Toastbrots zu machen – auch wenn ihr euch das Spiel damit ungleich schwerer macht. Wer wenig versiert ist, kann sich aber auch für seine Klasse eine Attributsverteilung vorschlagen lassen.

Etwas schade ist, dass die Fertigkeiten etwas versteckt im Editor sind. Diese bestimmen, in welchen Dingen wir – abseits des Kampfes – geübt sind. Dies gibt euch neben Attribut, zu dem sie angehören einen zusätzlichen Bonus. Arkane Kunde gibt euch beispielsweise tieferes Magiewissen, Überreden benötigt ihr für eine silberne Zunge in Gesprächen und Athletik erlaubt euch unter anderem weitere Sprünge.

Du hast die Haare schön

Auch optisch dürfen wir unsere Charakter selbst anpassen. Gegenüber dem Early Access wirkt es nun in der fertigen Version nochmal deutlich übersichtlicher, da wir etwa Gesichter und Frisuren als Vorschau angezeigt bekommen.

Detailierte Slider um jedes Polygon im Gesicht anzupassen, dürft ihr in Baldur’s Gate 3 jedoch nicht erwarten. Stattdessen müssen wir mit einer Hand voll vorgefertigter Gesichter leben. Ich kann die Intention dahinter zumindest verstehen: Je größer die Einflussmöglichkeiten, desto schwieriger auch, ein passables Gesicht hinzubekommen. Dafür gibt es dann allerdings noch Slider für Alterung Sommersprossen und – das habe ich in noch keinem Spiel gesehen – Vitiligo-Pigmentierung. Auch verschiedenfarbige Augen und eine Identität unabhängig des Körperbaus erlauben sehr inklusive Charaktere. Besonders gelungen ist die Erstellung der Drachengeborenen, die viele volksspezifische Anpassungen des Aussehens bieten.

Wählt man keinen Drachengeborenen, darf man sich dafür auf eine riesige Auswahl an Frisuren freuen. Hier setzt das Spiel eindeutig Genre-Standards. Die Zeiten der verklebt wirkenden „LEGO-Frisuren“ ist vorbei. Man erkennt hier einzelne Haare und hat ein wirklich breites Spektrum an Frisuren zur Wahl. Das kennt man bei Genre-Kollegen sonst eher mit Mods. An dieser Front ähnelt es stark Cyberpunk 2077, kann es vielleicht sogar leicht übertreffen.

Eine Option die manche Twitch-Streamer kurz in Not gebracht hat ist übrigens das Ausblenden der Kleidung. Im Gegensatz zu anderen Genre-Kollegen meint das nämlich die gesamte Kleidung einschließlich Unterwäsche. Entsprechend haben wir dann auch noch ein paar Genitaloptionen zur Wahl.

 

Das Abenteuer beginnt in keiner Taverne

Den größten Stolperstein sehe ich bei Baldur’s Gate 3 auch nach 3 Jahren Early Access in der Einleitung. Ich gebe ja zu, dass der typische Abenteueranfang in der Taverne ausgelutscht ist. Allerdings werde ich das Gefühl nicht los, dass man bei Baldur’s Gate 3 einfach ein bisschen zu sehr in die Action einsteigen wollte. Gleich zu Beginn wirft das Spiel dem Spieler Drachen, Gedankenschinder und andere Dimensionen entgegen. Für den Kenner der Welt nicht ganz so problematisch. Für potentielle Neueinsteiger stell ich mir das allerdings ziemlich verwirrend vor.

Inszeniert ist das Ganze jedoch phänomenal und stellenweise sogar herrlich explizit. Ich kann zumindest so viel verraten, dass mein Charakter bereits nach wenigen Minuten ein Gehirn in der Hand hatte – und das wurde nicht nur textlich beschrieben. Das Spiel zelebriert seine FSK18 in vielerlei Hinsicht. Durch diesen sehr heftigen Einstieg fühlt es sich aber irgendwie an, als wäre man bei Game of Thrones in der letzten Staffel eingestiegen. Eigentlich ist unser Charakter auf Stufe 1 am Anfang seines Weges und doch fliegt einem bereits alles um die Ohren.

Immerhin wird es nach der Eröffnungsszene deutlich bodenständiger. Nur warum wieder irgendwas, dass der ganzen Heldengruppe besondere Eigenschaften verleiht? Bei Divinity: Original Sin 2 war es die Quellenmagie, hier eine auf lange Sicht tödliche Larve im Kopf. Immerhin ist das aber ein guter Aufhänger, um der wild zusammengewürfelten Gruppe ein gemeinsames Ziel zu geben. Das macht auch der epische Release-Trailer deutlich.

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Eine Gruppe sympathischer Edgelords

Eigentlich lohnt sich Baldur’s Gate 3 auch für die Charaktere, die unseren eigenen Helden begleiten. Hier ergeben sich interessante Dialoge – sowohl mit dem eigenen Charakter als auch untereinander. Allein wie sich Schattenherz und Lae’zel – die einzigen, die wir bereits ganz zu Beginn antreffen – ständig gegenseitig behaken, macht einfach Spaß. Allerdings haben wir es fast ausnahmslos mit Edgelords zu tun.

Als Edgelord bezeichnet man im Rollenspiel Charaktere, die möglichst viele Kanten haben um auch richtig speziell zu sein. Das haben wir eigentlich bei allen „Origin“-Charaktere, die wir auch selbst als Hauptcharakter spielen dürfen. Eigentlich jeder Charakter hat ein dunkles Geheimnis und mindestens die Hälfte müsste eigentlich schon in den ganz hohen Charakter-Leveln sein – genaueres zu den Hintergründen will ich aber nicht spoilern. Aber hier kommt die Larve gelegen, um zu „erklären“, warum der Charakter diese Kräfte nicht mehr besitzt.

Am bodenständigsten wirkt dabei ausgerechnet die außerirdische Githyanki Lae’zel. Ihre stets herablassende Art ist wohl zum Teil durch ihre völlig andere Kultur bedingt, zum anderen aber auch ein Selbstschutz, sich in dieser ihr unbekannten Welt zu behaupten. Ein Jammer dass ich sie später für eine andere Kriegerin auf die Bank setzen musste. Später im Rahmen ihrer Begleiterquest habe ich sie aber mit Freude wieder in die Gruppe aufgenommen.

Überhaupt fällt es einen doch schwer, eine Wahl für die aktive Party zu treffen. Trotz der edgyness wachsen einem die Charaktere nämlich sehr schnell ans Herz und man möchte einfach wissen, wie sie sich entwickeln. Zum Glück sind im Gruppenlager auch alle anderen Begleiter (und auch einige andere Charaktere), die dadurch trotzdem ihre Meinung zu aktuellen Ereignissen äußern.

Die Gruppengröße von 4 Charakteren stört mich daher nicht wirklich. Sie macht die Auswahl wichtiger und die Kämpfe flotter, als wären diese auf 6 Helden angepasst. Auch müssen wir uns so nur die Fähigkeiten von 4 Charakteren im Gedächtnis behalten.

Gönnt euch eine lange Rast! 

An dieser Stelle auch schon ein wichtiger Tipp von mir: Nutzt die Möglichkeit der langen Rast. Bei dieser regeneriert ihr sämtliche Lebenspunkte, Zauber und Kämpffähigkeiten. Das Spiel lässt einem zunächst annehmen, dass es sehr üble Folgen für euch hat, zu viele Tage verstreichen zu lassen. Macht euch da keine Sorgen: Das einzige Limit sind eure Vorräte und davon findet ihr mehr als ausreichend. Ihr müsst in Kämpfen also nicht übermäßig mit euren Zaubern und Spezialfähigkeiten haushalten.

Ihr solltet sogar unbedingt die ein oder andere lange Rast einlegen, weil dort immer wieder wichtige Szenen stattfinden. Das können storyrelevante Träume sein, aber auch Interaktionen mit oder unter euren Gruppenmitgliedern. Ein regelmäßiges Ausruhen trägt also dazu bei, dass ihr mehr über die Hintergründe eurer Mitstreiter kennenlernt und ihnen deutlich näher kommt, als wenn ihr versucht möglichst ohne Erholungspause durchzukommen. Das Lager ist immer passend in die aktuelle Umgebung eingebettet und ihr findet dort ebenso eure nicht aktiven Gefährten. Sogar manch andere Gestalten kann es in euer Lager verschlagen.

Ab und an müsst ihr dennoch aufpassen. Manche Ereignisse triggert ihr erst, wenn ihr einen Kartenabschnitt betretet und über einen Dialog auf ein akuteres Problem aufmerksam geworden seid. Bei einer bedrohlichen Situation wie einem großen Feuer solltet ihr nicht erst eine lange Rast machen – dann kann es zu spät sein. Auch kann ein fortschreiten in der Hauptquest manchmal den Unterschied machen, ob man jemanden noch retten kann oder unwiderbringlich tot vorfindet. Sowas erfährt man aber meist erst, wenn man in einem andere Spielstand anders vorgeht. Baldur’s Gate 3 lohnt sich also auch für mehrere Durchläufe.

Es wird einfach immer besser 

Das schöne ist, wie reich das Spiel an tollen Geschichten ist. Zwar gibt es auch ein paar kleine Geschichten während der Erkundung, aber die meisten Quests umfassen dann doch größere Bereiche der Map und können schon auch mal einige Stunden in Ansprung nehmen ohne dass es zur eigentlichen Hauptstory gehört.

Die erste augenscheinlich größere Aufgabe kann einen erst verunsichern. Dabei geht es nämlich um eine Goblinfestung, die nach der Zerstörung des nahen Dorfes nun auch den Druidenhain – zu dem man durch die Geschichte zwangsläufig gelangt – bedroht. Die Goblins sind aber keine automatischen Gegner, sondern man kann ganz – oder zumindest halbwegs – normal mit ihnen reden. Bei mir erhöhte es zunächst die Hemmschwelle gewalttätig vorzugehen, weil sie eben nicht nur das „sofort angreifende Böse“ sind, wie man es sonst kennt. 

In den Dialogen wird aber trotzdem schnell klar, dass der Hain und die geflüchteten Tieflinge wohl verloren sind, wenn man die Goblins nicht aus dem Weg räumt. Aber das Spiel gibt einen die Wahl. Wir können uns sogar bewusst auf die Seite der Goblins stellen oder uns zumindest vorerst als Verbündete ausgeben. Immerhin scheint es auch bei den Goblins eine mögliche Heilung gegen unsere Larve im Kopf zu geben.

Eigentlich wird es aber nach den Goblins immer besser. Allein im ersten Akt warten noch viele andere größere Geschichten, unter anderem auch im Unterreich. Dies war zunächst für mich die erwartet feindliche Umgebung, in der einen fast alles töten will – aber ihr werdet vielleicht überrascht sein, welche interessanten Lebensformen da noch auf euch warten. Außerdem beginnen sich die Quests allmählich auch mit den Charakterquests eurer Mitstreiter zu verweben, was einem auch mal etwas zum Durchtauschen der Begleiter animieren kann.

Die Macht der Würfel

Was mich schon im Early Access an Baldur’s Gate 3 begeisterte, waren die Würfelproben. Während im Kampf vieles weiterhin im Hintergrund passiert, werden in Dialogen und vielen anderen Interaktionen – etwa das Knacken eines Schlosses – die Würfel ganz im Vorbild von Dungeons & Dragons in den Vordergrund gestellt.

Wähle ich eine Dialogoption aus – ich bekomme vorher meine aktuellen Boni angezeigt – bekomme ich einen großen Würfel angezeigt, den ich selbst würfeln darf. Kommt mein Würfelwurf mit den Boni auf die angezeigte Grenze oder höher, habe ich die Probe geschafft. Die Aktion ist erfolgreich. Das ist nicht nur schön für Liebhaber der Pen & Paper-Vorlage, sondern sorgt einfach für viele kleine Spannungsmomente.

Diese Würfe kommen je nach Entscheidungen sehr oft und können einen alternative Wege zum Frontalkampf eröffnen. Als leidenschaftlicher Barden-Spieler also wie gemacht, um meinen sozialen und anderen Fertigkeiten mehr als gerecht zu werden.

Dabei gibt es allerdings ein paar Zaubertricks, die zumindest zu Spielbeginn viele Würfe fast schon zu Selbstläufern machen. Im späteren Verlauf nimmt ihr Nutzen aber etwas ab. Auch ist zu Beginn des Spiel die Option der „karmischen Würfel“ automatisch aktiviert. Diese sorgen dafür, dass die Würfel etwas gezinkt sind, um weniger extreme Glücks- oder Pechstränen zuzulassen. Diese hätte ich als Entwickler eher optional zuschaltbar gemacht – am besten schon direkt bei Wahl des Schwierigkeitsgrads.

Dabei lohnt sich Baldur’s Gate 3 tatsächlich auch fürs Scheitern. Ganz getreu des Tischrollenspiels ergeben sich viele denkwürdige Momente eben dadurch, dass etwas nicht so klappt, wie man es sich vorgestellt hat. Ganz getreu dem Motto „fail forward“ ergeben sich dadurch neue Situationen. Manchmal lohnt es sich also, den Fehlschlag zu genießen.

Eine Würfelprobe auf "Einschüchtern" in Baldur's Gate 3. Trotz einiger Boni misslingt der Würfelwurf.
Auch mit all unseren Boni kommen wir leider nicht auf den Wert, den wir zum erfolgreichen Einschüchtern bräuchten. Jeder Wurf ist ein kleiner Spannungsmoment.

Taktische Kämpfe für Feinschmecker

Auch wenn sich ein großer Teil der Kämpfe auch über Dialoge verhindern lässt, sind sie eigentlich ein zu großer Spaß, um sie zu oft zu umgehen. Selbst als D&D-Spieler merke ich im zweiten Spielstand, wie viel besser die ersten Kämpfe beim zweiten Mal funktionieren. 

Es macht einen großen Unterschied, von welcher Position man in den Kampf geht, aber auch zu wissen was alles passieren kann. Explodierende Fässer, elektrisiertes Wasser, einstürzende Balustraden. Man lernt die Kampffähigkeiten besser einzusetzen, Zauber effektiver zu nutzen und sich selbst so zu positionieren, dass man weniger Angriffsfläche bietet. Das kann aber auch mit Kosten einhergehen. Einen der stärksten Gegner als Barbar irgendwo ins bodenlose zu werfen, wird ihn sofort töten – aber dieser hätte vermutlich auch besseren Loot gehabt. 

Während zu Beginn der Einsatz der Umgebung sehr mächtig ist, wird die Magie später immer besser. Nicht nur haben Magiewirker zunehmend mehr Zauberslots, sondern auch mehr Möglichkeiten das Schlachtfeld zu bestimmen. Zwar ist ein Feuerball auf eine große Gegnergruppe zweifellos sehr mächtig, aber ihr solltet auch unbedingt Zauber nutzen um einzelne oder mehrere Gegner taktisch aus dem Kampfgeschehen auszuschließen. Das macht dann die Arbeit für eure nicht so magischen Mitstreiter um einiges einfacher.

Schreckt übrigens auch nicht davor zurück Items einzusetzen. Das gilt übrigens auch für mich: Ich habe in meinem Inventar auch Unmengen Zauber-Schriftrollen und Tränke, die ich mir aufsparen wollte – dabei bekommt ihr stets neue Spielzeuge und dürft daher ruhig mal das Inventar durch ihren Einsatz aufräumen.  

Ein Kampf in Baldur's Gate 3. Die Heldengruppe hat nur wenig Lebenspunkte und liegt zum Teil wegen einer schmierigen Oberfläche auf dem Boden.
Der Gegner hat uns gleich zu Beginn des Kampfes kalt erwischt. Den Kampf konnte ich überraschenderweise am Ende trotzdem für mich entscheiden.

Ein Spiel, dass sich zu wenig erklärt

Das aktuelle Dungeons and Dragons ist zwar eher ein flaches Spielsystem seiner Art, dafür aber sehr zugänglich. Auch hat es noch immer deutlich mehr Tiefe als fast alle rein für Videospiele erschaffenen Systeme.

Darum wäre mir ein bisschen mehr Erklärung wichtig gewesen. Nicht für mich als D&D-Veteran, sondern für Einsteiger. Der Charakterbogen wirkt etwas sehr knapp zusammengefasst, warum dieser und jene Charakter von mittleren Rüstungen oder ähnlichem profitiert, ergibt sich für Neulinge sehr schwer. Welche Waffen welche Boni durch Stärke oder Geschicklichkeit bekommen? Auch hier ließe sich einiges besser deutlich machen. Im Gegensatz zu früheren Regelwerken ist diese 5. Edition von D&D auf der Baldur’s Gate 3 basiert schließlich kein Hexenwerk.

Ähnliches gilt auch für das Alchemiesystem. Das Einsammeln erster Kräuter macht einen auf neu freigeschaltete Rezepte aufmerksam, aber es gibt kein Tutorial oder eine anfängliche Quest, die uns die Mechanik bewusst erklärt. Dass sich bestimmte Gegenstände im Inventar „kombinieren“ lassen, etwa zum Färben oder craften – ist sogar noch mehr Zufallsfund. Dasselbe gilt für das Nutzen der Umgebung. Wir erfahren erst am eigenen Leib, dass bestimmte Objekte in der Umgebung für uns sehr negativ, aber auch gut sein können. Dass einige Teile der Umgebung zerstörbar sind, merkt man ebenso, wenn einem die überlegene Position erstmals unter den Füßen weggeschossen wird. Das Verrücken von Kisten kann sogar Geheimgänge freilegen – muss man aber erst einmal wissen.

Das Entdecken kann ja durchaus seinen Charme haben. Bei Zelda: Breath of the Wild ist es ein herrlicher Aha-Moment, wenn einem die Eisenwaffe bei Gewitter zur lebenden Zielscheibe macht oder man im Regen beim Klettern abrutscht. Auch bei Baldur’s Gate 3 macht dieses Entdecken Spaß, aber es ist kein Action-Spiel. Hier muss der Spieler mehr auf die Möglichkeiten sensibilisiert werden.

Kleine (nervige) Abweichungen zum Original

Während Dungeons & Dragons selbst bis zu Level 20 geht, beschränkt sich Baldur’s Gate 3 auf nur 12 Charakterlevel. Das erscheint zunächst wenig für ein so riesiges Spiel, endet aber noch innerhalb des Sweetspots, in dem sich D&D noch kontrollieren lässt.

Tatsächlich scheint Larian das Balancing auch für diese 12 Level bereits Kopfzerbrechen bereitet zu haben. Zwar gibt es auch bei D&D auf den höheren Zauberleveln weniger Auswahl, aber in Baldur’s Gate 3 wurden gerade im höherstufigen Bereich recht viele Zauber weggelassen. Das merkt man spätestens Ab Zaubern des 4. Grades, wo ich als Barde nur eine sehr dünne Auswahl von 4 Zaubern hatte. 

Bei dieser Wahl war einer meiner Lieblingszauber zudem viel zu stark zurechtgestutzt. „Polymorph“ sollte einen eigentlich ermöglichen, sich selbst und Verbündete in starke oder wahlweise Feinde in sehr harmlose Tierwesen zu verwandeln. In Baldur’s Gate 3 dürfen wir andere nur noch in Schafe verwandeln und das über eine radikal gekürzte Dauer. Da durch den Druiden ja durchaus die Verwandlungen im Spiel sind eine nicht ganz verständliche Anpassung.

Auch der „hypnotische Wirbel“ und „Furcht“ wurden stark geschwächt. Gut, das Balancing in D&D ist nicht gerade ausgeglichen und vermutlich will man einige mächtige Zauber bewusst entschärfen, damit sich das Powerlevel der Klassen etwas angleicht. Auf der anderen Seite wurde der Zauber „Hast“ aber zu einem absurd mächtigen Zauber gemacht, weil man seinen Verbündeten damit quasi eine komplette Verdopplung ihrer Angriffsaktionen über mehrere Runden verschafft. Das gibt es sogar auch als Trank mit geringerer Dauer, aber ohne dass die „Konzentration“ auf den Zauber abreißen kann.

Da waren Pathfinder: Kingmaker oder dessen Nachfolger Wrath of the Rightous deutlich konsequenter in der regelkonformen Umsetzung teils noch viel heftigerer Zauber im verwandten Pathfinder-System. 

Optisch und akustisch die neue Genre-Messlatte

Baldur’s Gate 3 hat aber nicht nur großartige Geschichten und Handlungsfreiheit zu bieten. Tatsächlich sieht das Spiel einfach verdammt gut aus. Kann es dabei mit der optischen Opulenz eines Cyberpunk 2077 oder Horizon: New Horizons mithalten? Das natürlich nicht! Aber es ist trotzdem überraschend dicht dran. 

Man muss sich dabei nochmal vor Augen führen, dass das Spiel eigentlich eine Nische bedient. Andere Genre-Kollegen setzen noch auf eine sehr klassische Iso-Perspektive mit einem sehr ähnlichen Charme der alten Baldur’s Gate-Titel. Larian Studios setzte schon mit Divinity: Original Sin 2 neue Maßstäbe was Grafik und Interaktion mit der Welt angeht. 

Für Baldur’s Gate 3 haben sie die eigene Messlatte gleich nochmal mehrere Stufen nach oben gesetzt. Die Figuren sehen einfach toll aus, mit vielen liebevollen Details auf den Rüstungen und einer sehr lebendigen Mimik. Diese profitiert von der erstmalig cinematischen Regie. Dazu kommt eine Vollvertonung sämtlicher Charaktere. Das umfasst jede noch so unwichtige Person am Rande sowie Gespräche mit Toten und Tieren. Richtig gehört: Mit den richtigen Zaubern entstehen noch einmal sehr eigene Dialogoptionen.

Auch die Umgebung ist echt gelungen und die Karten sind nicht nur unglaublich weitläufig, sondern haben auch eine Vertikalität, die nicht nur optisch, sondern auch zum Taktieren einlädt.

Die Gruppe befindet sich auf einer hängenden Plattform in schwindelerregender Höhe innerhalb einer unterirdischen Tempelanlage.
In manchen Momenten will man einfach den Detailreichtum der Umgebung genießen. Beeindruckend ist dabei immer wieder die Vertikalität der Maps. Wir waren zuvor nämlich schon unten und wir sehen noch die Spuren des wilden Kampfes.

Wie viel Spielzeit hat Baldur’s Gate 3?

Für Baldur’s Gate 3 sollte man sich schon ein bisschen mehr Zeit einplanen. Wie viel genau hängt dabei aber stark davon ab, wie ihr spielt. Nehmt ihr alles an Quests mit, kann allein der erste Akt 40 Stunden und mehr verschlingen und ihr kommt bereits mit Charakterstufe 7 (von 12) in den 2. Akt. Dieser ist dann etwas überschaubarer, ehe sich das Spiel im finalen Akt nochmal richtig öffnet. Insgesamt dürftet ihr für einen Spieldurchlauf also mehr als 100 Stunden beschäftigt sein.

Allerdings lohnt sich Baldur’s Gate 3 auch für mehrere Durchläufe. Viele Quests geben euch sehr verschiedene Entscheidungsmöglichkeiten und einige Dialogoptionen sind etwa exklusiv für die gewählte Klasse. Dazu kommen mögliche Romanzen mit verschiedenen Charakteren und die Möglichkeit die Origin-Charaktere selbst zu verkörpern. Das gibt einen ganz neue Einblicke in diese Charaktere.

Trotzdem rate ich euch, mit einem eigenen Charakter zu beginnen. Ich fing mit dem Origin-Charakter Gale an, bin dann aber umgestiegen, weil ich Gale dann doch lieber über die Dialoge kennenlernen wollte. Nachdem ich nun aber die Begleiter-Quests gesehen habe, kribbelt es mich umso mehr, diese Quests zu erleben, wenn ich den jeweiligen Charakter selbst spiele. An Wiederspielwert mangelt es also nicht.

Lohnt sich Baldur’s Gate 3 für Fans der Vorgänger?

Baldur’s Gate 3 ist für mich erstklassige Rollenspiel-Unterhaltung und ich bin wirklich froh, dass Larian an die Lizenz gekommen ist. Noch lieber hätte ich mir aber eine neue Marke innerhalb dieses riesigen Fantasy-Sandkastens der Forgotten Realms gewünscht. Der Name „Baldur’s Gate“ zieht zwar selbst heute noch viel Aufmerksamkeit auf sich, presste das Spiel bei vielen Fans aber auch in ein sehr enges Erwartungskorsett.

Es fühlt sich nicht wie das alte Baldur’s Gate an und das ist eigentlich auch gut so. Natürlich hätte man eine moderne Version der Infinity-Engine entwerfen können, aber Gaming hat sich eben auch weiterentwickelt. Dadurch erinnert Baldur’s Gate 3 mehr an Divinity: Original Sin 2, auch wenn sich gegenüber des ersten Gameplays gewaltig was getan hat. Außerdem ist alles noch viel cineastischer inszeniert und setzt neue Standards in seinem Subgenre. Das Spiel gibt sich nicht mit der Retro-Nische allein zufrieden, sondern möchte auch neue Fans dazugewinnen.

Beim Regelwerk ist es ebenso kein Baldur’s Gate wie man es von damals kennt. Das geht auch gar nicht, weil sich das zu Grunde liegende Dungeons & Dragons ebenfalls weiterentwickelt hat. Vor allem die jetzige 5. Edition hat mächtig am System geschraubt und es an vielen Stellen stark vereinfacht, die Klassen dabei aber zugleich einzigartiger gemacht. Dennoch findet man quasi alle Klassen, die man bereits aus Baldur’s Gate 1 & 2 kennt und hat insgesamt mehr Optionen im Kampf.

Baldur’s Gate 3 kann daher auch was für Fans des Klassikers sein. Wer die Nostalgiebrille ablegt, findet in Baldur’s Gate 3 höchstwahrscheinlich sogar den besten Teil der Reihe.

Lohnt sich Baldur’s Gate 3 für Dungeons & Dragons-Fans?

Larian Studios hat das Regelwerk sehr detailgetreu umgesetzt, wenn auch mit kleinen, manchmal nervigen Anpassungen. Im Prinzip ist aber alles was wir am Originalregelwerk lieben mit dabei. Im Baldur’s Gate 3 Test habe ich mich schon bei der riesigen Wahl an Völkern und Klassen einfach Zuhause gefühlt. Sogar die Hintergründe haben es ins Spiel geschafft, die unseren Charakter weiter ausformen.

Auch in der Erzählart weiß das Spiel zu begeistern. Neben der Vollvertonung aller noch so kleinen Nebenfiguren gibt es sogar einen Erzähler, der uns weitere Details und Eindrücke schildert. Auch wenn die Engine selbst sehr detailreich ist, sorgt das einfach für Atmosphäre. Man hat das Gefühl, dass da ein Spielleiter sitzt und uns in die Geschichte zieht.

Zum Spielgefühl tragen auch die omnipräsenten Würfelproben bei. Es ist ein genialer Schachzug, diese Proben in den verdienten Vordergrund zu holen, sodass man einfach auf das hoffentlich positive Ergebnis hinfiebert. Dazu kommt noch, dass selbst fehlgeschlagene Würfe trotzdem zu großartigen Momenten führen können – so wie eben auch im analogen Vorbild.

Manche Zaubertricks sind aber echt über ihr Ziel hinaus geschossen. Göttliche Führung gibt uns theoretisch Bonus auf jeden Fertigkeitswurf und mit dem Vorteil durch den Freunde-Zaubertrick dürfen wir uns bei Charisma-Proben sogar weitgehend aus zwei Würfeln das bessere Ergebnis aussuchen.

Unterm Strich bleibt allerdings die bislang die beste Pen & Paper-Erfahrung am PC. Pathfinder: Wrath of the Rightous hat zwar die Nase vorn, wenn es um regeltreue Umsetzung und Charakterentwicklung angeht, aber die aktiven Würfe und die vielfältigen Möglichkeiten, Situationen teils sogar ohne Kämpfe zu lösen, setzen Baldur’s Gate 3 am Ende die Krone auf.

Lohnt sich Baldur’s Gate 3 für Neueinsteiger?

Etwas schwierig könnte der Einstieg für absolute Neulinge im Setting werden. Auch wenn die 5. Edition von Dungeons & Dragons die mit Abstand zugänglichste ist, ist das System sehr komplex und nicht alles wird einem erklärt. 

Auch der Einstieg der Geschichte ist etwas unglücklich gewählt. Gedankenschinder sind eigentlich nichts, mit denen man gleich zu Anfang zu tun haben sollte und zudem keine Fantasy-Standardkost, die jeder kennt. Neulingen könnte es schwer fallen, den Bezug zur Geschichte sofort aufzubauen. Dass die Begleiter alles ziemliche Sonderlinge mit großen bis noch größeren Schattenseiten sind, trägt dazu noch bei.

Wer sich darauf einlässt, bekommt dafür aber eine von Anfang an sehr düstere und erwachsene Fantasygeschichte, in der gerade auch die Grautöne sehr interessant sind und dazu einladen, einfach mal einen Helden zu spielen, wie man es sonst nicht so oft macht. Wer sich genauere Gedanken über die Charakterausrichtung machen möchte, empfehle ich außerdem dndbeyond, das quasi das komplette Grundregelwerk hinter dem Spiel kostenlos und übersichtlich zur Verfügung stellt. Wenn auch nur auf Englisch.

Ich hoffe sehr, dass sich viele Neulinge von Baldur’s Gate 3 begeistern lassen und darüber womöglich auch anfangen, sich mit Freunden am Tisch zu einer Runde Dungeons & Dragons einzufinden. Denn wenn euch die Möglichkeiten in Baldur’s Gate 3 schon begeistern, dann stellt euch einfach mal vor, ihr könntet wirklich komplett frei entscheiden was ihr tut, ohne das euch eine Programmierung einschränkt. Dass das kein reines Nerd-Hobby ist, zeigten auch etwa die Streams von Rocket Beans oder dem weltweit erfolgreichen Critical Role – die übrigens genau dieses Dungeons & Dragons spielen.

Es scheint auch zu gelingen: Das Spiel hat bereits viele begeistert, die sonst mit dem gesamten Genre wenig anfangen können – sowohl in der Fachpresse, als auch unter weniger erfahrenen Spielern. Diese schwärmen meist von der Freiheit der Entscheidungen im Spiel. 

Fazit: Eines der besten Rollenspiele aller Zeiten – trotzdem bleibt Baldur’s Gate 3 ein Nischentitel

Mein Test liest sich vermutlich an einigen Stellen kritischer als mein Fazit eigentlich ist. Baldur’s Gate 3 ist für mich nämlich zweifellos eines der besten Rollenspiele aller Zeiten. Schon optisch verpasst Larian Studios einem vermeintlichen Nischentitel eine Natural 20 auf Charisma und darf sich durchaus mit großen AAA-Produktionen anderer Genres messen. Dazu kommt noch die Vollvertonung einer aberwitzigen Masse an Dialogen bis in den kleinsten Nebendarsteller.

Die Extrameile ist man ebenso spielerisch gegangen. Die Dialogoptionen sind reichhaltig, teils abhängig vom erstellten Charakter und sogar das Scheitern kann hier einfach Spaß machen. Es gibt viele kreative Ideen die Kämpfe anzugehen, zugleich lassen sich die meisten Kämpfe sogar komplett vermeiden. Bei den dazu oft nötigen Fertigkeiten liebe ich die aktiven Würfelwürfe – sie geben mir das unmittelbare Dungeons & Dragons-Feeling und lassen mich bei jeder Aktion mitfiebern.

Und dennoch: Obwohl Baldur’s Gate 3 gerade einen sensationellen Start hinlegt mit mehr als 800.000 zeitgleich aktiven Spielern auf Steam, wird es nicht jedem zusagen. Die Kämpfe sind rundenbasiert, das System dahinter komplex und das Spiel erklärt einem dennoch nur sehr wenig. Zudem übertreibt Larian es mal wieder etwas mit den Ecken und Kanten seiner Charaktere.

Trotzdem lohnt sich Baldur’s Gate 3 vielleicht auch für Skeptiker. Das taktische Rollenspiel-Feuerwerk kann sicherlich so manchen Spieler bekehren, dass es nicht immer die Echtzeit-Action braucht und Dialoge ein mindestens genau so spannendes Schlachtfeld sein können. Ich bin mir außerdem sicher, dass es für einige Spieler der Einstieg ist, selbst mal mit Würfeln bewaffnet am Tisch bei einer Pen & Paper-Runde zu sitzen. Baldur’s Gate 3 kommt der „echten“ Erfahrung bislang nämlich so nah, wie kein anderes Spiel – mit all den denkwürdigen „Helden“-Geschichten aber auch absurden Momenten, die sich daraus ergeben.

Wie geht es mit Baldur’s Gate 3 weiter?

Theoretisch ist noch genug Raum für neue Abenteuer gebeben. Immerhin steigen unsere Helden nur bis Stufe 12 auf. Doch zum einen sind die Zauber und Kampffähigkeiten danach zunehmend schwieriger in ein Videospiel zu transportieren, zum anderen ist es auch nicht die Art von Entwickler Larian Studios. Selbst das ebenfalls bereits überraschend erfolgreiche Divinity: Original Sin 2 bekam keine kostenpflichtigen DLCs hinterher.

Das bedeutet allerdings nicht, dass Larian nicht noch einige Zeit an Baldur’s Gate 3 arbeiten wird. Divinity: Original Sin 2 erhielt beispielsweise eine Definitive Edition, die mit unzähligen kleinen Anpassungen daherkam und sogar den nicht ganz so gut gelungenen 3. Akt nochmal deutlich verbesserte.

Auch bei Baldur’s Gate 3 zeichnet sich das bereits ab. Trotz der extrem positiven Rezeption und bereits zahlreicher Preise, patcht das Studio kräftig nach. Dabei sind schon etliche Komfortfeatures hinzugekommen und sogar ein erweiterter Epilog dessen neue Szenen voll vertont sind. Was hier innerhalb der ersten Monate verbessert wurde, schaffen andere Studios meist erst nach Jahren. 

Klar ist aber, dass es die Belgier auch wieder zu ihrem eigenen Baby „Divinity“ zurückkehren möchten. Auch wenn intern bestimmt schon erste Arbeiten am nächsten Titel beginnen, sagte Larian Chef Swen Vincke in einem IGN-Interview, dass erst einmal eine Pause zur kreativen Erholung ansteht. Die hat sich das Team aber auch mehr als verdient. Und aktuell schrauben sie ja trotzdem noch etwas an Baldur’s Gate 3, um es wirklich zu einem geschliffenen Juwel zu machen.


Image by Larian Studios / Screenshots by Stefan Reismann


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