Carlinkit Mini 3.0 im Test: Kabelloses Apple CarPlay für (fast) jedes Auto

Handynutzung am Steuer ist nicht nur gefährlich, sondern kann auch teuer werden. Es sei denn man nutzt Dienste wie Android Auto und Apple CarPlay. Während nach der Markteinführung im Jahr 2014 vor allem Premium-Modelle damit ausgestattet waren, kommen auch immer mehr Kleinwagen mit der cleveren Smartphone-Integration daher. Doch längst nicht alle Fahrzeuge unterstützen die kabellose Variante. Mit Gadgets wie dem Carlinkit Mini 3.0 lassen sich kabelgebundene Systeme preiswert aufrüsten. Doch wie steht es um die Verbindungsqualität und die Zuverlässigkeit? Ich habe das Gerät im Alltag getestet.

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Kompakter Sender mit USB-A-Anschluss

In unserer modernen Welt sind kabellose Technologien nicht mehr wegzudenken. Sei es das Internet-WLAN in den eigenen vier Wänden, die Bluetooth-Verbindung des Smartphones mit den Kopfhörern oder das induktive Laden per QI-Standard. Warum dann beim Automobil auf den Komfort verzichten? Das haben sich intelligente Elektroingenieure des chinesischen Unternehmens Carlinkit gedacht und vor einigen Jahren ihr erstes kabelloses CarPlay-Produkt auf den Markt gebracht. Vor einigen Wochen präsentierten sie nun mit dem Mini 3.0 die neueste Version.

Diese überzeugt in erster Linie durch ihre kompakten Abmaße: 4,5 x 4,5 x 1,6 Zentimeter misst das Gadget und wiegt lediglich 26 Gramm. Damit lässt es sich schnell und unkompliziert in der Mittelkonsole verstauen. Selbst in Kleinwagen findet sich dafür Platz. Lüftungsschlitze auf der Oberseite sorgen im Sommer für einen guten Transport der Abwärme. Die Verarbeitungsqualität und Haptik ist gut. Für den Anschluss steht ein rund 18 Zentimeter kurzes USB-A-Kabel zur Verfügung.

Carlinkit Mini 3.0
Die neue Version des Carlinkit kommt deutlich kompakter daher. Image by Jonas Haller

Ist der Carlinkit Mini 3.0 mit dem Multimediasystem verbunden, reicht ein Fingertipp auf den CarPlay-Button um die Oberfläche zu starten. Die Verknüpfung geschieht per Bluetooth: Am Apple iPhone einfach den angezeigten Namen auswählen, pairen und fertig. Je nach Fahrzeug dauert das erste Verbinden ein paar Minuten. Im Test geschah das Reconnecten dann etwas schneller: In rund 20 Sekunden ist das System betriebsbereit. Apropos betriebsbereit: Ferner stellt der Hersteller auf der Webseite aktuelle Firmware-Updates zur Verfügung. Diese landen über das Apple-Smartphone over-the-air auf der kleinen Box.

Kabellose Verbindung mit guter Stabilität

Sobald man nun ins Auto steigt, verbindet sich das Apple-Smartphone mit dem Infotainmentsystem des Fahrzeugs. Innerhalb kurzer Zeit lässt sich über den entsprechenden Schnellzugriff Apple CarPlay starten. Während des Testzeitraums unterbrach die Verbindung nur einmal für einige Sekunden, fing sich aber schnell wieder. Auf Fingereingaben reagiert das System prompt, Latenzen sind nicht spürbar.

Neben den klassischen Telefonfunktionen ermöglicht die vereinfachte Softwareoberfläche den Zugriff auf Navigation, Verkehrsmeldungen, Musik, aber etwa auch Nachrichten aus WhatsApp und Co. Letztere liest Siri auf Wunsch vor. Die Antwort landet per Spracheingabe beim Empfänger. Der schmale Funktionsumfang vieler älterer Multimediasysteme lässt sich so unkompliziert erweitern.

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Durch eine übersichtliche Startseite ist man immer up-to-date. Image by Timo Brauer

Die Audio-Verbindung stellt das Apple iPhone per Bluetooth-Verbindung her. Dadurch ist die Klangqualität auch etwas schlechter als per Kabel. Doch die Unterschiede sind marginal. Nur mit besonders leistungsstarken Lautsprechern fallen die Differenzen auf. Als Fan der Spracheingabe habe ich mich über die Integration der Hardware-Buttons am Lenkrad meines Seat Leon 5F aus dem Jahr 2017 gefreut. So lässt sich das Mikrofon direkt aktivieren und Ansagen einsprechen. Siri versteht die Spracheingaben zuverlässig und die Steuerung ist intuitiver als die des Infotainmentsystems. Jede angestaubte Software erhält so ein preiswertes Update ohne Komforteinbußen.

Fazit Carlinkit Mini 3.0: Gute Verbindung ohne Kabel

Das Smartphone ist auch im Automobil nicht mehr wegzudenken. Dafür ermöglichen smarte Softwarelösungen wie Apple CarPlay eine sichere Nutzung auf vier Rädern. Mittels der kompakten Box Carlinkit Mini 3.0 wandelt sich jedes kabelgebundene System in ein kabelloses. Das funktionierte im Test stabil und flink. Einzig der Start könnte es schneller vonstatten gehen. Gerade als Navigationslösung nerven die Gedenksekunden gewaltig. Doch wer damit leben kann, erhält für 85 Euro eine komfortable Erweiterung des Multimediasystems.

Carlinkit Mini 3.0 by side
Per USB-C verbindet sich der Carlinkit Mini 3.0 mit dem Fahrzeug. Image by Jonas Haller

Images by Jonas Haller & Timo Brauer

arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Chemnitz und erforscht unter anderem 3D-Druckverfahren. Die technische Vorschädigung tut dem Interesse zum mobilen Zeitgeschehen und der Liebe zur Sprache jedoch keinen Abbruch – im Gegenteil. Durch die Techsite HTC Inside ist er zum Bloggen gekommen. Zwischendurch war er auch für das Android Magazin aktiv. Privat schreibt er auf jonas-haller.de über die Dinge, die das Leben bunter machen. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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