Die wichtigsten Neuerungen auf Spotify: Was sich grade verändert

Vielleicht haben es die Spotify-Nutzer*innen unter euch schon mitbekommen: Spotify erhöht die Preise und nach und nach schleichen sich einige Änderungen auf dem App-Interface ein. Doch was erwartet die Hörer*innen jetzt tatsächlich und welche Neuerungen gibt es auch in den Abomodellen? Hier erhaltet ihr einen Überblick zu den Neuerungen auf Spotify, was jetzt konkret auf euch zu kommt und was sich aktuell noch in Planung und Testphasen befindet.

Neue Abomodelle und Preisänderungen

Spotify erhöht die Preise seiner Premium-Modelle. Das normale Premium-Individual-Abo kostet nun beispielsweise 12,99 Euro statt 10,99 Euro. Für Bestandskund*innen, denen diese Erhöhung zu teuer ist, bietet Spotify die Möglichkeit auf das Basic Abo zu wechseln. Basic ist nur für bereits bestehende Premiummitglieder verfügbar und wird auch nur diesen, auf ihrer eigenen Kontoseite, angezeigt. Der Basic Tarif unterscheidet sich darin, dass er die monatliche Wiedergabezeit von Hörbüchern ausschließt. Trotzdem ist es den Usern möglich einzelne Hörbücher zu kaufen. Bevor man allerdings plant, je nach Lust und Laune auf Hörbücher, zwischen den Tarifen hin und her zu wechseln, sollte man eines wissen: Wenn das Basic Abo einmal gekündigt wurde, kann es nicht erneut abonniert werden.

Andere Premium Modelle sind der Duo-Account, das Family Abo und Premium Student. Premium Student ist wie gehabt die günstigere Version des Premium Accounts, stellt also Spotifys eigenen Studierendenrabatt dar. Der Preis beläuft sich auf 6,99 Euro im Monat. Allerdings lässt sich dieses Modell nicht mehr als vollumfängliche, günstigere Alternative zu dem Standart-Premium-Abonnement betrachten. In Student gibt es nämlich im Gegensatz zu Premium individual keine monatliche Hörbuchzeit. Im Grunde ist dieses Modell also eher eine Vergünstigung des Basic-Accounts, jedoch ohne die Voraussetzung einer längeren Mitgliedschaft, dafür mit Voraussetzung einer gültigen Immatrikulation.



Der Duo-Account ist mit 17,99 Euro ein vergünstigtes Abonnement für 2 Personen die zusammenwohnen. Dabei haben die Abomitglieder seperate Premium-Konten, doch nur der oder die Hauptnutzer*in hat Anspruch auf die Wiedergabezeit für Hörbücher. Ähnliches gilt auch für Spotify Family. Auch hier können nur die jeweiligen Hauptnutzer*innen Hörbücher hören. Ansonsten ermöglicht dieses Abo für 21,99 Euro im Monat bis zu sechs Premium-Konten und einen Zugriff auf Spotify Kids. Duo und Family sind ebenfalls für bestehende Abonnent*innen im Basic Modell verfügbar.

Neuerungen auf Spotify: Das ist neu in Deutschland

Was bietet Spotify den Nutzer*innen jetzt aber für die Preiserhöhung? Eine Neuerung, die mittlerweile schon einige Monate auf der App zu finden ist und bereits bei der Auswahl der Abomodelle relevant wird, ist die Hörbücherfunktion. Dabei bekommen berechtigte Abonennt*innen eine Hördauer von 12 Stunden pro Monat zur Verfügung. Zugriff haben sie grundsätzlich auf die in Premium enthaltenen Bücher. Hörbücher, die nicht im Abonnement enthalten sind, lassen sich individuell über den Webplayer freischalten. Nach Erwerb des jeweiligen Hörbuchs lässt sich dieses dann ebenfalls über die App anhören.

Add-Ons für Hörbücher

Wem die 12 Stunden Hörbuchzeit zu wenig sind, der hat zwei Möglichkeiten. Zum einen ein separates Add-On Abonnement namens Hörbücher+ und zum anderen einzelne Verlängerungen. Bei Hörbücher+ erhält man 15 Extrastunden Wiedergabezeit zusätzlich zu den normalen 12 Stunden.

Die einzelne Verlängerungen stellen kein Abonnement dar, die Extrazeit beläuft sich auf 10 Stunden. Nicht verbrauchte Verlängerungen für Hörbücher bleiben erhalten und sind noch12 Monate ab Kaufdatum gültig. Die normale Hörbuchzeit in den Abomodellen verfällt nämlich mit jedem neuen Monat. Es können keine ungebrauchten Stunden mit in den neuen Monat genommen werden.

Mixing Funktion



Neu ist auch die Mixing Funktion, die erst seit kurzem als Beta-Version verfügbar ist. Sie lässt sich über den Mix-Button am oberen Rand eigener Playlists starten und ermöglicht es, diese für ein persönliches Hörerlebnis noch individueller zu gestalten. Nutzer*innen können dabei die Übergänge zwischen den einzelnen Songs verändern und nach belieben anpassen. Es gibt eine Reihe vorgefertigter Übergangsstile zu Auswahl, doch auch eine Benutzerdefinierte Anpassung ist möglich. Aktiviert sieht das ganze dann folgendermaßen aus:

 

Playlist-Cover gestalten

Bisher waren die Cover der selbsterstellten Playlist nur ein Mix aus den ersten vier Albumcovern, die am Anfang der Playlist eingefügt wurden. Etwas umständlicher war es auch möglich, über den Webplayer ein eigenes Bild einzustellen. Doch das ändert sich jetzt. Drückt man in der App auf die drei Punkte am oberen Rand der Playlist – direkt über der Mixen Funktion – lässt sich die Funktion „Cover erstellen“ auswählen. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine Beta-Version, die weitere Individualisierbarkeit in die eigenen Playlists bringt. Eine Option ist es jetzt, direkt in der App ein eigenes Bild als Cover auszuwählen. Die zweite und deutlich spannendere Version ist die Gestaltung eines eigenen Covers.

Unter „Cover erstellen“ öffnet sich ein neues Interface mit vielfachen Gestaltungsmöglichkeiten. Die Nutzer*innen können Labels, Texte oder auch mehrere Textfelder, Sticker und eigene Bilder aus der Galerie einfügen. Auch der Hintergrund lässt sich individuell anpassen. Für diesen stehen verschiedene Farben und Effekte zur Auswahl und auch die Individualisierbarkeit der Texte ist sehr groß. Style, Farbe und Effekte lassen sich durch viele Auswahlmöglichkeiten und Regler passgenau einstellen. Die Textblöcke oder auch andere Elemente, wie Sticker, lassen sich mit den Fingern direkt auf dem Cover verschieben, vergrößern oder verkleinern. Das Arbeiten ist insgesamt sehr intuitiv gestaltet, sodass man schnell in den kreativen Prozess eintauchen kann.

Auch hier ein kleiner Eindruck:


Lossless Audio

Eine weitere Neuerung stellt die Möglichkeit von Lossless Audio dar. Das bedeutet, dass Nutzer*innen in ihren Einstellungen die Audiostreamingqualität verändern können – unter anderem auf Lossless. Lossless bedeutet im Grunde Studioqualität, also bis zu 24 Bit/ 44,1 kHz FLAC. Wenn Lossless aktiviert ist, steht auch neben dem gestreamten Song das Wort „Lossless“, denn die Nutzung der Funktion verbraucht bis zu 1GB pro Stunde. Es ist also ratsam Lossless nur bei stabiler WLAN-Verbindung zu nutzen. Zum Vergleich: Die anderen Einstellungsoptionen, die von niedrig bis sehr hoch reichen, verbrauchen 0,01 GB bis 0,14 GB pro Stunde.

Pilotprojekte und Tests: Was könnte kommen?

Bewegt man den Blick weg von Deutschland, kann man zumindest Ideen erhalten, was eventuell auch noch auf uns zukommt. Dabei fallen besonders zwei Funktionen ins Auge.

Der private AI-DJ

Eine ist ein privater DJ, basierend auf künstlicher Intelligenz. Sein Name ist X, kurz für Xavier und der Name des Mannes, der dem KI-DJ seine Stimme geliehen hat. Xavier „X“ Jernigan ist dabei Spotifys eigener Head of Cultural Partnerships. 2023 startete die Beta Funktion dabei erstmals in Kanada und den USA, etwas später wurde sie auch in der UK und Irland eingeführt. Mittlerweile ist die Funktion auch in ausgewählten Ländern in Europa, Asien oder Afrika sowie Australien und Neuseeland verfügbar. X versucht das persönliche Musikprofil der User zu treffen und bindet dabei Zwischentexte zu Artists oder Songs mit ein. Das ganze kann dann wie folgt aussehen:

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UK testet Lernangebote

Im Vereinigten Königreich ist eine weitere Testphase angelaufen, diesmal geht es um Lerninhalte. Hierbei handelt es sich um videobasierte Lernkurse, die die Nutzer*innen dann auf ihrem Spotify Desktop kaufen können. Sobald Kurse erworben wurden, lassen sie sich aber ebenso auf der mobilen App abspielen. Zunächst bietet Spotify vier Kategorien an: make music“, „get creative“, „learn business“, and „healthy living“. Die Plattform ist zu diesem Zweck ebenfalls verschiedene Partnerschaften eingegangen, beispielsweise mit BBC Maestro oder Skillshare. Ein paar Monate später kam dann, durch die Partnerschaft mit Superintelligent, eine Kursreihe zum Gebrauch und Umgang mit KI raus. Gelaunched wurde die Testphase im Jahr 2024.

Spotify Wrapped – oder auch „Fazit“

Da sich das Jahr dem Ende neigt, warten bestimmt viele schon auf ihren ganz persönlichen Jahresrückblick: Das berühmte Spotify Wrapped. Vielleicht ist es also passend, dass auch dieser Artikel sein eigenes kleines Wrapped bekommt.

Das Fazit fällt dabei eindeutig vielfältig aus. Es gibt neue Abo-Modelle, Lossless Audio, kreative neue Tools, wie Mixing und die Covergestaltung und zusätzlich existieren weitere spannende Pilotprojekte. Spotify hat also in der letzten Zeit viel ausprobiert und nun auch in Deutschland einiges umgesetzt. Ob das jedoch die Preiserhöhungen rechtfertigt, muss jeder für sich entscheiden. Es bleibt abzuwarten, was sonst noch alles auf uns zu kommt und was von den Pilotprojekten dann tatsächlich auch hier umgesetzt wird.


Image by indra projects via pexels

Hat ihren Bachelor in Kulturwissenschaft mit Fokus auf digitale Medien abgeschlossen und verbindet nun ihre Leidenschaft fürs Schreiben mit der Begeisterung für alles, was digital ist. Dabei geht sie gerne den Fragen nach, die unsere vernetzte Welt bewegen und unseren Alltag prägen.


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