Wiko View 4 im Test – Einsteigersmartphone mit großem Akku

Ihr habt kein Geld für ein teures High-End-Smartphone wie das Galaxy S20 Ultra 5G oder seit schlicht und ergreifend nicht bereit mehr als 200 Euro dafür auszugeben? Mit einem doch sehr niedrigen Preis von 170 Euro versucht uns das Wiko View 4 mit edlem Design und einem starken Akku zu überzeugen. 64 GB Speicherplatz, ein 6,5 Zoll großer Bildschirm und stattliche 5.000 mAh Stunden klingen auf den ersten Blick nicht schlecht. Doch hält das günstige Smartphone, was es verspricht? Ich hatte das Wiko View 4 im Test, um das herauszufinden! Falls ihr generell an günstigeren Smartphones interessiert seid, findet ihr hier eine Übersicht zu Smartphones unter 200 Euro!

Optisch macht das Wiko View 4 was her

Rein optisch gefiel mir das Wiko View 4 im Test sofort. Das solide, aber runde Design wirkt wertig und robust. Zudem ist es mit seinen Abmessungen von 165,7 x 75,8 x 8,9 mm angenehm groß, wenn auch etwas dick. Das Design des Displays überzeugt, dank einer Tropfennotch am oberen Bildschirmrand. Mich stören die doch recht großen Balken an der Seite des Displays nicht. Allerdings merkt man hier, dass es sich beim Wiko View 4 eben doch um ein Einsteigersmartphone handelt. Auch am unteren Bildschirmrand ist ein großer Balken zu finden. Dieser fügt sich gut in das gesamte Design ein, trifft aber mit Sicherheit nicht jedermanns Geschmack.

Die Haptik des Wiko View 4 konnte mich im Test nur teilweise überzeugen. Zum einen ist mir im Test positiv aufgefallen, dass das Gerät sehr fest zusammengebaut ist. So konnte ich kein Knarzen und Wackeln ausmachen, wenn ich das Gerät einer leichten Belastung ausgesetzt habe. Allerdings vermittelt das Plastik auf der Rückseite des Wiko View 4 im Test einen ziemlich billigen Eindruck. Rein optisch wirkt es zwar sehr edel, doch bei Berührung gibt es für meinen Geschmack zu schnell nach und ist zu weich. Hier hätte man für meinen Geschmack auf ein härteres Plastik zurückgreifen können. Auch sind auf der glatten und spiegelnden Oberfläche Fingerabdrücke und Staubpartikel sehr stark sichtbar.

Die Rückseite des Wiko View 4 im Test / Bild von Moritz Stoll
Das Material der Rückseite konnte mich im Test nicht überzeugen.

Scharfes Display mit tollen Farben

Wir sprechen zwar immer noch von einem Smartphone für 170 Euro aber dafür kann sich das Display sehen lassen. Die Displaygröße von 6,52 Zoll ist angenehm in der alltäglichen Nutzung. Auch zum Schauen von Videos taugt das Gerät definitiv. Ich habe darauf beispielsweise den ein oder anderen Kurs auf Skillshare gesehen und fand auch das längere Gucken auf dem Wiko View 4 im Test durchaus komfortabel.

Mit einer HD+ Auflösung von 1.600 x 720 Pixeln zeigte das Display Inhalte durchaus scharf an. Auch Farben bringt das 20:9 Display gut zum Vorschein. Gerade letzteres verleiht dem Gerät in der Benutzung für mich einen deutlich wertigeren Eindruck.

Eine Triplekamera mit erstaunlich guten Resultaten

Die Kamera des Wiko View 4 konnte mich im Test unter Berücksichtigung des Preises überzeugen. Natürlich ist die Qualität der Bilder nicht vergleichbar mit denen moderner Kameras von deutlich teureren Top-Geräten. Doch leistete die Dreifachkamera des Wiko View 4 im Test einen wirklich guten Job. Gerade bei günstigen Lichtverhältnissen bringt sie mehr als passable Bilder zustande und kann mit satten Farben überzeugen. In schlechten Lichtverhältnissen versagt sie allerdings, wie für die Preisklasse zu erwarten.

Besonders gefällt mir auf dem Papier das 5 MP Ultraweitwinkel-Objektiv. Ich mag Bilder mit einem etwas größeren Bildausschnitt sehr gerne. In der Praxis performt der Ultraweitwinkel allerdings nicht sonderlich gut. Am oberen Bildschirmrand entstehen hier gelegentlich unschöne Wölbungen, die ich von anderen Geräten nicht kenne. Zusätzlich besteht die Kamera noch aus einem 13 MP-Objektiv und einem 2 MP-Bokeh, das auf Porträts für eine künstliche Tiefenunschärfe sorgen soll. Hier ist das Resultat ebenfalls dem Preis angemessen überzeugend. Die Frontkamera des Wiko View 4 ist in eine Tropfennotch am mittleren oberen Bildschirmrand eingelassen, löst mit 8 MP auf und ist für den ein oder anderen Schnappschuss zu gebrauchen. Falls ihr allerdings Wert auf schöne Selfies legt, dürfte sie euch nicht genügen.

Die Frontkamera des Wiko View 4 im Test / Bild von Moritz Stoll

Vernünftige Performance und viel Akku für wenig Geld

Natürlich dürft ihr hier keine butterweichen Animationen oder die beste Grafikperformance in Spielen erwarten. Doch kann ich festhalten, dass mich der Achtkern-SoC Mediatek Helio 6762D A25 nicht enttäuscht hat, als ich das Wiko View 4 im Test hatte. So wird dieser von 3 GB Arbeitsspeicher unterstützt und bringt mit einer maximalen Leistung von 2,0 GHz so ziemlich alle alltäglichen Aufgaben und Anwendungen ruckelfrei über die Bühne. Auch laufen einfachere Spiele flüssig und ich konnte auf dem Wiko View 4 im Test wirklich gut spielen!

Der Akku ist mit 5.000 mAh ziemlich umfangreich bemessen. Wiko verspricht eine Akkudauer von bis zu drei Tagen. Nachdem ich das Wiko View 4 im Test hatte, kann ich das für die meisten Anwendungsfälle bestätigen. Wer das Smartphone nicht exzessiv und permanent benutzt, kommt wirklich lange mit dem Akku aus. Das ist natürlich auch ein Stück weit der etwas schmalbrüstigen Hardware geschuldet!

Sonstige Funktionen

Das Wiko View 4 kommt mit nahezu unverändertem Android 10. Im Test hat mich das sehr gefreut. Ebenso wie die integrierten Google-Dienste wie dem Google Assistant und Google Lens, die auf dem Wiko View 4 gut laufen. Einen Fingerabdrucksensor liefert das Wiko View 4 nicht. Mich hat das im Test nicht gestört. Wer mag kann das Smartphone aber per Face-Unlock entsperren. Das funktioniert bei günstigen Lichtverhältnissen ganz gut. Im Dunkeln oder beim Tragen einer Brille oder einer Maske, versagt das Face Unlock aber.

Fazit: Ein wirklich gutes günstiges Smartphone

Ich gebe zu: Anfangs war ich skeptisch, ob ich zum Wiko View 4 etwas positives sagen kann, dass nicht nur mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis zusammenhängt. Nachdem ich das Wiko View 4 allerdings im Test hatte, lässt sich festhalten: Es ist ein wirklich solides Gerät. Die Kamera ist in Ordnung und für alltägliche Zwecke macht es einen guten Job. Als Arbeitsgerät oder für anspruchsvollere Nutzungen ist es natürlich ungeeignet. Wer aber für private Zwecke ein solides Gerät braucht, der macht hier nichts falsch und gibt dabei noch nicht mal viel Geld aus!


Bilder von Moritz Stoll

liebt seit jeher Sprache, Kommunikation und Mathematik. Heute ist er Software-Entwickler für Mixed Reality und moderiert den Netzpiloten-Podcast Tech und Trara. Die (digitale) Welt ist für ihn ein Ort voller Möglichkeiten und spannender Technologien, die man ausprobieren, bearbeiten und hinterfragen kann.


Artikel per E-Mail verschicken
Schlagwörter: , ,