16 Jahre Apple Retail Store – 2017 eröffnet das 500. Ladengeschäft

Im Jahr 2001 hat Steve Jobs den ersten Apple Retail Store eröffnet. Die „Kirche“ für Apple-Jünger sollte sich von gewöhnlichen Geschäften abheben, eher ein „Ort zum Leben“ sein, als ein Laden zum Einkaufen. Apple stieß damals auf große Skepsis weltweit – wie sollte so ein künstlerisches Projekt überleben? Das Konzept schlug ein. In diesem Jahr, 16 Jahre später, will Apple den 500. Retail Store eröffnen. Die Erfolgsstory von Apple zeigt eine schöne interaktive Karte vom Webdienst kaufDA weiter unten im Text. Gehen wir zusammen auf eine kleine Zeitreise.

Steve Jobs eröffnet den ersten Apple Store

Im kalifornischen Glendale, in Tysons Corner, Virginia, wandelt Steve Jobs im Jahr 2001 stolz durch seinen ersten Apple Retail Store. Seine Augen glänzen, als er sein Lifestyle-Konzept in die Kamera spricht und dabei mit der Hand über das auf einem Holztisch ausgestellte nagelneue iBook streicht. Das legendäre erste iPhone sollte er erst sechs Jahre später der Öffentlichkeit präsentieren.

Der erste Apple Retail Store in Tysons Corner zeigte keine iPods, iPhones oder gar iPads. Stattdessen zeigte vor allem Apple-Computer und die Leidenschaft, mit der Gründer Steve Jobs seinen Apfel stets vorantreiben wollte. Beeindruckende Glasfassaden, hochwertige Holztische, die perfekt geometrisch aufgestellt sind und die Genius Bar. Drei wichtige Design-Aspekte eines jeden Apple Retail Stores. Daher ist das Design der Apple Stores markenrechtlich geschützt.

Apple Store 5th Avenue – „Glaswürfel“ soll größer werden

Als wohl bekanntester Apple Store gilt der „Glaswürfel“ in der 5th Avenue in New York. Das unterirdische Ladenlokal wurde 2006 eröffnet und 2011 erstmals renoviert. Der ursprünglich aus 90 Glaselementen gefertigte Apple-Würfel wurde für rund 6,6 Millionen US-Dollar komplett überarbeitet. Auf 3.000 Quadratmetern bietet der Apple Store an der 5th Avenue die gesamte Apple-Produktvielfalt – vom Apple TV bis zum MacBook Pro. Außerdem hat er an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr geöffnet und zieht laut Apple mehr Menschen an, als das Stadion der Yankees.

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Apple Store 5th Avenue by ajouretravel / Pixabay (CC0 Public Domain)

Anfang 2017 wurde das gesamte Gebäude allerdings geräumt. Der Grund: Apple will noch mal vergrößern. Der Store an der 5th Avenue soll von 3.000 Quadratmetern auf gigantische 7.100 Quadratmeter erweitert werden. Dahinter steckt wohl auch die neue Store-Philosophie, doch der Reihe nach.

Jedes Detail im Apple Retail Store ist durchgeplant

Letztlich wollte Steve Jobs keine Möglichkeit erschaffen, Apple-Produkte in einem Laden zu kaufen. Vielmehr wollte er eine Umgebung schaffen, in der Menschen „leben“ können. Sein Store-Konzept geht eher in die Richtung erleben, lernen und entdecken. Deswegen arbeiten in einem Apple Retail Store keine „Verkäufer“, sondern „Kreative“ und „Geniuses“, die den Kunden nur indirekt Apple-Produkte verkaufen sollen. So scheint im Konzept der Apple Stores alles kleinlich durchgeplant zu sein. Von der Handbewegung der Mitarbeiter, wenn sie Kunden den Weg zu einem Produkt zeigen sollen, bis zur Maserung der massiven Holztische.

Weniger Stress an der Genius Bar – Apples Geniestreich

Das rote Telefon, mindestens zwei 15-Zoll-MacBooks und kompetente Apple-Mitarbeiter hinter der großen Holztheke – das Bild der Genius-Bar ist weltweit identisch. Zwar hat Apple das rote Telefon, das eine direkte Leitung zu Apple-Experten für die Mitarbeiter bei schwierigen Problemen war, mittlerweile entfernt. Was bleibt sind Geniuses, die Kunden mit Rat und Tat bei Apple-Problemen aller Art zur Seite stehen sollen. Dabei zahlen die Kunden nichts für den direkten Hilfe-Service der Apple-Profis. Über Apples Website können Termine an der Genius-Bar vereinbart werden. Wenn man Glück hat, bekommt man sogar einen. In den Kölner Apple-Stores sind aber für gewöhnlich alle Termine wochenlang im Voraus ausgebucht.


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Ich glaub‘, ich steh‘ im Wald – Genius Bar wird Genius Grove

Schließlich hat Apple 2016 angefangen, sein Store-Konzept gründlich zu überarbeiten. Neben noch mehr Glas, mehr Tageslicht und echten Bäumen mit Sitzgelegenheiten, hat Apple auch die Genius Bar verändert. Denn die Theke wich einem großen Tisch, rundherum dekoriert mit Bäumen in großen Kübeln. Außerdem verstecken sich die Mitarbeiter nicht mehr hinter der Bar, sondern sollen offen im Raum für jeden zugänglich sein. Weg vom nervenden Stress an der Genius Bar, hin zu einem grünen, zentralen Problem-Treffpunkt.

Ferner wird aus der Genius Bar die Genius Grove (übersetzt „Wäldchen“). Zuerst umgesetzt wurde das neue Konzept mit der Eröffnung des neuen Ladengeschäfts von Apple am Union Square in San Francisco. Entworfen wurde er unter der Federführung der ehemaligen Burberry-Leiterin Angela Ahrendts, die bei der Eröffnung des neuen Apple Stores erstmals als Apple-Retail-Chefin auftrat.

Im Mai 2017 hat Apple mit dem Store in Dubai den 495. Retail Store eröffnet. Die 500 will der Konzern aus Cupertino in diesem Jahr noch voll machen. Der neueste Apple Store in Deutschland wurde im März auf der beliebten Einkaufsmeile „Schildergasse“ in Köln eröffnet. 179 Mitarbeiter aus 16 Nationen können hier Kunden in 14 Sprachen bedienen. Nicht nur in Köln, sondern weltweit bietet Apple in seinen Retail Stores kostenlose Workshops mit Apple-Produkten an. Hier können Apple-Begeisterte lernen, wie sie auf dem iPad bunte Kunstwerke erschaffen, oder mit der Dual-Kamera des iPhone 7 Plus perfekte Portraits mit Bokeh-Effekt schießen können. Wer sich nun ein eigenes Bild von Steve Jobs Vermächtnis und dem neuen Apple-Store-Design machen möchte, findet auf der Website von Apple ein Ladengeschäft in seiner Nähe.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Applepiloten.


Image (adapted) „Apple Inc“ by matcuz (CC0 Public Domain)

Image (adapted) „Apple“ by ajouretravel (CC0 Public Domain)


ist Technikjournalistin und leidenschaftlicher Fan von Marktneuheiten. Neben Mobilfunk und Smartphones hegt sie eine innige Beziehungen zu Datenschutz und Cyber Security. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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