Versicherungen für junge Leute: Die Basics im Blick behalten

Versicherungen sind ein wichtiger Bestandteil des Erwachsenenlebens. Besonders für junge Menschen kann es herausfordernd sein, den Überblick zwischen den unterschiedlichen Policen zu behalten. Es ist immerhin einfach, Verträge mit Versicherungsunternehmen abzuschließen, aber nicht immer einfach, zwischen Notwendigkeiten und bloßen Zusatzangeboten zu unterscheiden. Doch welche Versicherungen sind für werdende Erwachsene, Volljährige in ihren ersten eigenen Wohnräumen und Studenten essenziell?

Wir wollen herausfinden, welche Versicherungen wirklich wichtig sind und wie man sich vor überflüssigen Angeboten schützen kann. Lasst uns gemeinsam einen Blick darauf werfen, wie junge Menschen sich optimal absichern können, ohne in einem Dschungel von Versicherungsangeboten verloren zu gehen.

Einführung: Versicherungsmarkt der Zukunft

Der Versicherungsmarkt ist heutzutage so vielfältig wie nie zuvor: Mit einer endlosen Auswahl an Versicherungsanbietern und einem einfachen Zugriff auf verschiedene Angebote können Privatpersonen das beste Angebot einfach finden. Diese Punkte bieten Vorteile, aber auch Herausforderungen.

Die Fülle an Informationen kann reizüberflutend sein und die Entscheidungsfindung erschweren. Die Digitalisierung der Versicherungsbranche birgt jedoch auch enorme Chancen. Es geht darum, diese Chance zu ergreifen, anstatt von überzeugenden Angeboten verlockt zu werden.

Die Pflichtversicherungen: Sicher ist sicher

Bevor wir genauer darauf eingehen, welche Zusatzversicherungen es gibt und welche Gefahren unnötige Versicherungen bergen, möchten wir auf die essenziellen Versicherungen eingehen. Diese werden unter anderem als Pflichtversicherungen betitelt, da sie das Fundament für die finanzielle Sicherheit junger Erwachsener bilden.

Die Krankenversicherung

An ersten Stelle steht hier ganz klar die Krankenversicherung. Diese ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch unverzichtbar für den Zugang zu medizinischer Versorgung. Das Bundesministerium für Gesundheit spricht hier von einer notwendigen Absicherung in einem modernen Sozialstaat:

„In einem modernen Sozialstaat soll jedoch keine Bürgerin und kein Bürger ohne Schutz im Krankheitsfall sein. Deshalb besteht für alle Bürgerinnen und Bürger mit Wohnsitz in Deutschland die Verpflichtung zum Abschluss einer Krankenversicherung. Wer keinen anderweitigen Anspruch auf Absicherung im Krankheitsfall hat, ist daher versicherungspflichtig in der GKV, wenn er zuletzt gesetzlich krankenversichert war oder dem gesetzlichen System zuzuordnen ist. Andernfalls hat er Zugang zur PKV und ist auch zum Abschluss einer Versicherung verpflichtet.“

Die Haftpflichtversicherung

Ein ebenso wichtiger Bestandteil ist die Haftpflichtversicherung, die oft als „Privathaftpflicht“ bezeichnet wird. Diese Versicherung schützt vor den finanziellen Folgen, welche durch unbeabsichtigte Schäden an Personen oder Sachen Dritter entstehen können. Zum Beispiel, wenn man versehentlich das Smartphone eines Freundes fallen lässt und es dadurch beschädigt wird. Ohne Haftpflichtversicherung müsste man die Kosten für Reparatur oder Ersatz aus eigener Tasche zahlen, was schnell sehr teuer werden kann.

Bei der Aufnahme einer Absicherung wie der Haftpflichtversicherung ist es ratsam, verschiedene Anbieter zu vergleichen. Dabei sollten nicht nur die Preise, sondern auch die Leistungen und Bedingungen der Versicherungspolicen berücksichtigt werden. Werdende Erwachsene können beispielsweise mit tarifcheck.de verschiedene Angebote vergleichen und dabei schnell und unkompliziert das für sich passende Versicherungspaket finden.

Die Kfz-Haftpflichtversicherung

Für diejenigen, die ein Auto besitzen, ist die Kfz-Haftpflichtversicherung eine weitere Pflichtversicherung. Sie gewährleistet zusammengefasst den Schutz anderer Verkehrsteilnehmer im Falle eines Unfalls. Diese Versicherung deckt die Kosten für Personen- und Sachschäden, welche im Straßenverkehr 5-stellige Summen einnehmen können – besonders in Verbindung mit moderner Autos mit digitalen Gadgets. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass jedes in Deutschland zugelassene Fahrzeug eine derartige Absicherung haben muss.

Es ist wichtig, die Deckungssummen und eventuelle Zusatzleistungen zu prüfen, um den optimalen Schutz für das eigene Fahrzeug zu gewährleisten. Bei der Auswahl einer Kfz-Versicherung sollten neben dem Preis auch der Service und die Erstattung im Schadensfall berücksichtigt werden.

Die kaputte Front eines Autos nach einem Unfall.

Sinnvolle Zusatzversicherungen?

Die oben genannten Versicherungen sind nicht nur gesetzlich vorgeschrieben. Sie sind essenziell, um sich vor unvorhergesehenen finanziellen Belastungen zu schützen. Dabei bilden sie das solide Fundament, auf dem weitere Versicherungen aufgebaut werden können. Daher sollten sie von jungen Menschen als erste Priorität betrachtet werden, wenn es um die Absicherung ihrer Zukunft geht.

Neben diesen Versicherungen gibt es noch sogenannte Zusatzversicherungen. Diese werden Personen oft als essenzielle Absicherung präsentiert. Ihre Notwendigkeit kann jedoch lediglich als „Bedarfsgerecht ergänzend“ eingestuft werden. Sie sind anders als Pflichtversicherungen nicht gesetzlich geregelt und dementsprechend nicht zwingend notwendig.

Zu den Zusatzversicherungen gehört beispielsweise die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Sie bietet finanzielle Absicherung, falls man aufgrund von Krankheit oder Unfall dauerhaft nicht mehr arbeiten kann. Insbesondere für Berufe mit hohem Risiko ist diese Versicherung empfehlenswert.

Auch die Hausratversicherung zählt zu den Zusatzversicherungen. Sie schützt das eigene Hab und Gut vor Schäden durch Feuer, Einbruch oder Wasser. Vor allem in Mietwohnungen kann sie eine sinnvolle Ergänzung zur Haftpflichtversicherung sein. Viele Vermieter setzen die Versicherung sogar als Mietkriterium voraus. Dieser Forderung ist jedoch gesetzlich nicht Folge zu leisten. Denn vom Mieter zu verlangen, dass er seine selbst angeschafften Stücke in irgendeiner Weise versichert, gilt nach deutschem Mietrecht als unmöglich und rechtlich überhaupt nicht wirksam.

Ein weiterer möglicher Zusatz ist die Rechtsschutzversicherung. Diese übernimmt die Kosten für rechtliche Auseinandersetzungen. Sie kann in verschiedenen Lebensbereichen wie Mietrecht, Arbeitsrecht oder Verkehrssachen nützlich sein.

Wichtig: Das Wort „Zusatz“ in Zusatzversicherungen

Das Wort „Zusatz“ in Zusatzversicherungen betont, dass sie nicht Pflicht sind. Vor der Aufnahme einer Zusatzversicherung sollte man seine persönliche Lebenssituation und Risikobereitschaft abwägen. Nicht jeder benötigt jede Zusatzversicherung. Ähnlich wie bei der Kfz-Versicherung, welche nur für Personen mit Fahrzeug relevant ist, gibt es „Zusatzversicherungen“, welche nur für gewisse Parteien infrage kommen.

Es gilt, die individuellen Bedürfnisse zu berücksichtigen. Eine gründliche Recherche und Beratung können helfen, die passenden Zusatzversicherungen zu finden – die Beratung sollte jedoch einen Mehrwert bieten und nicht nur darauf abzielen, Kunden eine Versicherung „anzudrehen“.

Die Gefahr unnötiger Versicherungen

Die Gefahr unnötiger Versicherungen ist besonders für Studenten, werdende Erwachsene und Personen in ihren ersten eigenen Wohnräumen relevant. Doppelversicherungen können zu finanzieller Belastung führen, während unnötige Zusatzversicherungen die Budgets unnötig strapazieren können. Es ist wichtig, sich nicht von überflüssigen Angeboten verführen zu lassen und stattdessen die individuellen Bedürfnisse und Risiken genau zu prüfen.

Eine sorgfältige Auswahl und gezielte Absicherung können dabei helfen, finanzielle Stabilität zu gewährleisten, ohne unnötige Ausgaben zu tätigen. Letztendlich geht es darum, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Absicherung und Finanzplanung zu finden, um sich vor unvorhergesehenen Risiken zu schützen, ohne das Budget zu belasten.


Image via unsplash.com © jeshoots

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