Toshiba Tecra X40-D-10R: Business-Ultrabook mit edlem Look

Schlank und schnittig, dünn und edel – so kommt das neue 14-Zoll-Business-Ultrabook aus der Tecra-Reihe von Toshiba daher. Das zu testende Modell mit dem zugegebenermaßen etwas unhandlichen Namen Tecra X40-D-10R will sich unterwegs und fürs Büro bewähren. Der japanische Tech-Gigant Toshiba hatte in der letzten Zeit vor allem gegen die US-Konkurrenz bei Apple und Microsoft zu kämpfen. Schließlich kamen noch Firmen wie Lenovo und Dell hinzu und beleben den Markt mit sehr schlanken Net- und Ultrabooks zu günstigen Preisen. Toshiba setzt stattdessen auf den Businesslook und will mit hochwertigen Netbooks in schmalen Kleid glänzen. Wir haben unter die Magnesium-Haube der schlanken Rechenmaschine aus der Tecra-Reihe geschaut und das Toshiba Tecra X40-D-10R getestet.

Schön schlank und leicht: Das Tecra X40-D-10R. Image by Anne Jerratsch

Notebook für’s leichte Gepäck

Das Toshiba Tecra X40-D-10R fällt schon beim Auspacken durch seine leichte Bauweise auf, wirkt aber dennoch sehr stabil und hochwertig verbaut. Mit seinen gerade mal 1,25 Kilogramm ist das Ultrabook außerdem ein echter Segen für alle, die viel unterwegs sind und jede Menge Gepäck mit sich schleppen müssen. Mit seinen gerade mal 14 Zoll passt der schmale Rechner in jedes Handgepäck und bildet einen guten Kompromiss zwischen den gängigen Größen. Das stabile Gehäuse aus mattem onyx-blau gebürstetem Magnesium im Hairline Design wirkt zugleich schlicht und hochwertig, das Logo fügt sich eher unauffällig am unteren Rand der Displayklappe ins Gesamtbild ein.

Toshiba Tecra X40-D-10R: Das ist drin

Das Toshiba Tecra X40-D-10R hat Power, so viel lässt sich mit Fug und Recht behaupten. Mit einem flotten Intel Core i7-Prozessor und der Intel HD Graphics 620-Grafikkarte ist das Toshiba Tecra X40-D-10R sehr flüssig und zuverlässig unterwegs. Je nach Ausstattung kann der Nutzer die Prozessorgeschwindigkeit steuern. Die Konfiguration meines Testgeräts ist angenehm leise und läuft bei normaler Benutzung nicht heiss.

Das Kreuz mit den Tasten

Beim Keyboard schlagen bei mir zwei Herzen in einer Brust: Die Tastaturbeleuchtung ist eine Freude für alle Vielschreiber. Die Tasten aus edlem Magnesium besitzen einen guten Druckpunkt und tippen sich leicht und flink. Allerdings ist die Aufteilung zwischen Zifferntasten, Space-Bar und Entertaste nicht optimal, so dass man gerade bei erhöhter Schreibgeschwindigkeit gerne mal danebenhaut. Das ist etwas nervig, spätestens bei den so oft stiefmütterlich behandelten Pfeiltasten wird die Toshiba-Tastatur aber zum echten Ärgernis. Auch die beiden Mausersatz-Tasten oberhalb des Touchpads sind oft schwergängig und trotz der geringen Größe es Laptop-Korpus eher schlecht zu erreichen. Vielleicht brauchen Business-Menschen diese Tasten nicht oft, ich jedoch arbeite in der Regel ohne Maus, sondern nur mit Touchpad und muss beim Scrollen von Seiten oft genau diese Tasten nutzen – wenn ich sie denn treffe.

Nie mehr ohne: Touch-Display für mehr Komfort

Um so mehr kommt mir die Touchscreen-Funktion des Tecra X40-D-10R zugute. Sie reagiert punktgenau und in Sekundenbruchteilen. Der Bildschirm kommt mattiert daher, so dass man auch problemlos draußen in der sonne ohne nervigen Spiegeleffekt arbeiten kann. Zudem ist er mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel und 157 PPI Pixeldichte zwar nominell scharf. Da ging aber aus meiner Sicht mehr. Zudem ist das Display zwar gleichmäßig hell erleuchtet, dürfte aber trotzdem gern heller sein.

Ferner können die Scharniere das Toshiba Tecra X40-D-10R nicht ganz mit dem enorm flexiblen Yoga-Book von Lenovo oder den Tablet-Hybriden von Microsoft mithalten. Der Einblickwinkel ist immerhin weit genug, so dass man auch auch in einer schrägen Position vor dem Laptop etwas erkennen kann. Schade ist es dennoch, dass Toshiba auf die Möglichkeit verzichtet, die Scharniere etwas flexibler zu gestalten.

Die kleinen Dinge zählen

Die Anschlüsse sind solide verarbeitet und erfüllen so ziemlich alle Ansprüche: Insgesamt drei Anschlüsse vom Typ USB 3.0 sorgen für Datenaustausch in Windeseile. Zudem hat Toshiba daran gedacht, einen Thunderbolt-Anschluss zu verbauen, dessen Nutzen immer vielfältiger wird. Waren bis vor wenigen Jahren nur Apple-Geräte mit dem Anschluss bestückt, setzt sich der Universal-Anschluss langsam immer weiter durch, beispielsweise für externe Bildschirme. Alternativ kann mit der HDMI-Buchse ein TV-Signal ausgegeben werden. Standardmäßig ist auch ein 3.5mm Klinkenanschluss für den Audiogenuss verbaut.

Das Auslesen von microSD-Speicherkarten klappt zuverlässig mittels der Schnittstelle am rechten Rand. Für zusätzliche Sicherheit für den Nutzer sorgt ein Fingerabdruck-Scanner, der komfortabel auf dem Touchpad aufgebracht ist. In bester Lenovo-Thinkpad-Manier befindet sich mitten auf der Tastatur auch ein kleiner Trackball aus blauem Gummi, der allerdings etwas Optik stört. Hier sollen wohl die Business-Menschen in Sachen Design abgeholt werden, ich hingegen habe eine solche Funktion nie gebraucht oder vermisst. Immerhin nimmt der Gummipunkt nicht zu viel Platz weg.

Die eingebaute Displaykamera mit gerade mal 0,9 Megapixeln verfügt über eine Infrarot-Funktion und soll sogar Gesichtserkennung beherrschen, die ich jedoch nicht ausgiebig getestet habe. Ein Test-Selfie sorgte dafür, dass ich mich danach erst einmal ausgiebig im Spiegel betrachtete: So farblos und pixelig sehe ich nicht einmal morgens vor dem ersten Kaffee aus. Selbstverständlich erwartet bei einer Webcam niemand ein fotografisches Wunder, aber für ein Gerät der Businesspreisklasse müsste schon mehr geboten werden.

Mal wieder Sorgenkind: Schwacher Akku, schwache Leistung

Das eigentlich Wichtige bei einem Business-Notebook ist nicht nur das schnieke Aussehen, sondern dass es funktioniert. Und zwar möglichst lange. Leider kann das Toshiba Tecra X40-D-10R genau diese Funktion nicht über die Maße bieten. Einen normalen Arbeitstag hält das schlanke Ultrabook auch bei nicht rechenintensiven Aufgaben nicht durch. Bei meinem Test kam ich gerade mal auf knappe vier Stunden, bevor der Akku nach neuem Saft verlangte. Mein Testgerät war zwar nicht fabrikneu, jedoch sollte gerade bei häufigem Gebrauch eine gewisse Akkuleistung geboten werden. Zwar verspricht der Hersteller von einem dreizelligen 48 Wh-Gerät, allerdings wird auch hier die maximale Laufzeit mit gerade mal 10 Stunden angegeben. Dass sich bei einem dünnen, leichten Netbook die Katze in den Schwanz beißt, wenn es zugleich gut aussehen und kraftvoll funktionieren soll, ist seit vielen Jahren hinlänglich bekannt – dass Toshiba aber in Sachen Laufzeit derart schwächelt, überrascht dann doch.

Test-Fazit Toshiba Tecra X40-D-10R

Mit dem Tecra X40-D-10R tut sich Toshiba nicht sonderlich gegenüber der Konkurrenz hervor. Zwar zeigt das Ultrabook eine sehr solide Leistung und ist durchaus schick anzuschauen, etwas wirklich Besonderes kann das Tecra X40-D-10R aber leider nicht bieten. Die für mich unpassende Aufteilung der Tastatur mag Geschmackssache sein, doch der objektiv schwache Akku und das wenig helle Display sind für den verhältnismäßig hohen Preis von 1495 Euro eher enttäuschend. Toshiba muss hier dringend nachbessern, um nicht den Anschluss zu den anspruchsvollen Kunden zu verlieren.

Das Toshiba-Ultrabook bei Amazon (Provisions-Link)


Images by Anne Jerratsch

ist freischaffende Autorin und Redakteurin bei den Netzpiloten. Sie ist Historikerin, Anglistin, Kinonerd, Podcasterin und Hörspielsprecherin. Seit das erste Modem ins Elternhaus einzog, treibt sie sich in allen möglichen Ecken des Internets herum. Sie twittert als @keksmadam und bloggt bei Die Gretchenfrage. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


Artikel per E-Mail verschicken
Schlagwörter: , , , , , , , ,