In unseren Lesetipps geht es heute nur um Twitter, wie es das Fernsehen und unsere Sprache beeinflusst, neue Funktionen, virale Fakes und Cyberbullying. Ergänzungen erwünscht.
FERNSEHEN CNN: Can your tweets change your favorite TV show?: Die per Twitter den jeweiligen Tatort auseinander nehmende Community nutzt den Microblogging-Dienst wohl eher um Frust über oft schlechtes Fernsehen abzulassen. In unseren global vernetzten Welt kennen wir alle Beispiel, von richtigen guten Fernsehserien, die so viel besser sind, als was das deutsche Fernsehen hinbekommt. Diese Beispiele, oft aus den USA, nutzen Social-Media-Kanäle wie Twitter und Facebook aber auch anders als hierzulande. Auch da wird Frust kommuniziert, oft aber auch eine Community aufgebaut, die einer bestimmten Serie folgt.
FUNKTIONEN om.co: What Twitter Can Do To Get Better & Increase Engagement: Noch ist nicht raus, ob Jack Dorsey als Twitter-Chef mehr Schaden anrichten wird als er nützt, aber man muss ihm lassen, dass Stillstand nicht zu seinen Strategien gehört. Und vielleicht mag es an seiner Person liegen, dass sämtlichen Ideen und neuen Funktionen so kontrovers diskutiert werden. Der Kommentar von Om Malik ist dadür ein gutes Beispiel und eine lesenswerte Warnung, vielleicht auch einmal die Perspektive bei seiner Kritik mitzudenken.
SPRACHE The Huffington Post: Is Twitter Bad For Language? Statistical Analysis Says No: Die englische Sprache mag durch ihre globale Rolle, vor allem im Internet, vielleicht für digitale Kommunikation priviligiert sein, denn sie ist Arbeitssprache des Netzes, seiner ErfinderInnen und der Menschen, die es weiterentwickelt haben. OkCupid-Gründer und Ok-Trends-Blogger Christian Rudder hat die Auswirkungen von Twitter und seinem Zeichenlimit auf die englische Sprache untersucht und ist zu dem Fazit gekommen, dass solche technischen Restriktionen und die kulturelle Popularität von Twitter der englischen Sprache nicht geschadet haben.
FAKE BBC News: The Twitter murder that never happened: In Südafrika ging die Suche nach einem Mädchen und dann die Geschichte ihres Todes auf Twitter viral. Verschiedene Medien und auch ein Ministerium berichteten über die emotionale Geschichte oder den thematischen Hintergrund von Gewalt gegen Frauen und Kinder. Doch die Geschichte war ein Fake, auf den sehr viele Menschen reingefallen sind. Eine 18-jährige Südafrikanerin steckte hinter dem Twitter-Account, mit dem sie ihren Frust über das Leben in Südafrika ausdrücken wollte. Was bleibt ist die Grundaussage über die Situation von Frauen in der Gesellschaft, auf die sich scheinbar viele Menschen einigen konnten, und ein paar JournalistInnen, die hoffentlich etwas gelernt haben.
CYBERBULLYING WoodTV.com: Twitter polls become outlet for cyberbullies: Dass man auf Twitter auch kleine Umfragen machen kann, wurde in meiner Timeline bisher stets sinnvoll angewendet, meist aber mit einem Augenzwinckern. Ein nettes Feature, mit den man ein paar Scherze machen kann und vielleicht ab und zu sogar was interessantes. In Michigan haben verschiedene SchülerInnen diese Funktion für Cyberbullying genutzt, also mithilfe der Umfrage im Internet MitschülerInnen beleidigt. Daraus lernt man, dass man auch auf Twitter nicht anonym kommuniziert, dass man für seine Kommunikation haftbar ist und das Technologie neutral ist. Es kommt auf uns Menschen an, wie wir sie nutzen und was wir damit mitteilen wollen.
CHIEF-EDITOR’S NOTE: Wenn Ihnen unsere Arbeit etwas wert ist, zeigen Sie es uns bitte auf Flattr oder indem Sie unsere Reichweite auf Twitter, Facebook, Google+, Soundcloud, Slideshare, YouTube und/oder Instagram erhöhen. Vielen Dank. – Tobias Schwarz
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In unseren Lesetipps geht es heute um Social Media in Katar, aber auch bei Protesten, das Video von Paris, Polaroid und die Automatisierung unserer Arbeit. Ergänzungen erwünscht.
SOCIAL MEDIA I Carnegie: Protest in the Age of Social Media: Ds Autorenkollektiv Joshua A. Tucker, Megan Metzger, Duncan Penfold-Brown, Richard Bonneau, John Jost und Jonathan Nagler hat für Carnegie einen lesenswerten Artikel über Protest in Zeiten von Social Media geschrieben und anhand des letztjährigen Beispiels #EuroMaidan nachgewiesen, dass soziale Netzwerke vor allem als Infrastuktur von Protesten eine wichtige Rolle spielen. Für die Zukunft wird das wohl bedeuten, dass annährend jede Revolution auch in den sozialen Netzwerken stattfinden wird und diese mehr zum Erfolg beitragen werden.
AUTOMATISIERUNG t3n: Die Digitalisierung macht uns arbeitslos – zum Glück!: Bei t3n schreibt Stephan Dörner, dass die digitale Revolution endlich an dem Punkt angekommen ist, in der auch die geistige Arbeit von der Automatisierung betroffen ist und wir uns als Gesellschaft die entscheidende wirtschaftspolitische Frage des 21. Jahrhundert angehen müssen: Wie verteilen wir die Früchte der Automatisierungsdividende? Die Gewerkschaft ver.di will dazu in diesem Jahr den Diskurs beginnen.
SOCIAL MEDIA II BBC: WhatsApp now clear social media leader in Qatar, including for news: Bei der BBC schreibt Damian Radcliffe über eine Studie des Ministeriums für Information- und Kommunikationstechnologie von Katar, dass sich mit der Nutzung von Social Media im eigenen Land auseinandergesetzt hat. Interessant ist, dass WhatsApp und Instagram in der arabischen Bevölkerung Katars die beliebtesten DIenste sind und das mit Abstand. Facebook zum Beispiel kommt nur auf Platz 5, knapp vor Snapchat und mit nur halb so vielen Nutzern wie WhatsApp.
VIDEO Associated Press: Witness to Paris officer’s death regrets video: Nicht ein bestimmtes Foto wird uns von den Terroranschlägen in Paris in Erinenrung sein, sondern ein mit dem Smartphone gemachtes Video, dass die Hinrichtung eines französischen Polizisten zeigt. Sofort kam die Frage auf, wieso man bewaffnete Männer filmt, zufällig den Mord aufzeichnet und dann das Video ins Internet stellt. Im Gespräch mit der Associated Press äußert sich der Urheber, spricht vom Schockzustand, der Reue nach dem Upload und entschuldigt sich dafür. Doch auch wenn das Video nach 15 Minuten wieder offline genommen wurde, war es bereits unkontrollierbar viral. Ab dem Moment oblag die Verantwortung, wie schon immer, den Medien und den Umgang mit diesem Video, was einige Medien besser und andere schlechter geschafft haben.
POLAROID Time: „We’re ‚Curators of Innovation‘ Now“: Wir alle kennen Polaroid, ein Unternehmen, dass man sofort mit Fotograie verbindet, mit besonderen Fotoapparten und einem spezillen Format von Bildern. In Zeiten von Smartphones und Instagram kann man mit seiner beeindruckenden Geschichte aber nichts mehr gewinnen. Das Unternehmen musste das in den letzten Jahren auf die harte Tour lernen und scheint jetzt mit einer neuen Vision des Unternehmens wieder da zu sein. Auf der diesjährigen CES zeigte sich Polaroid als „Kurator von Innovation“, wie es Scott Hardy im Gespräch mit dem TIME-Magazin nennt.
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In unseren Lesetipps geht es um Gerüchte im Journalismus, Regulierung, Netflix zieht mit dem Kino gleich, Internet in China und Nachrichten auf YouTube. Ergänzungen erwünscht.
JOURNALISMUS NYTimes.com: Why Rumors Outrace the Truth Online: Auf der Website der New York Times schreibt Brendan Nyhan über ein interessantes Problem der modernen Medienwelt: für Empörung und Aufregung sorgende Geschichten werden öfters geteilt als die späteren Richtigstellungen und neuesten Erkenntnisse über die Fälle. Gerüchte sind eben interessanter als die Fakten, was die in den letzten Jahren geschrumpften Redaktionen eigentlich veranlassen sollte, ihre Fakten vor Veröffentlichung noch besser zu prüfen. Aber selbst wenn das personell noch möglich wäre, würde das Reichweiten kosten und darum scheint es immer öfters zu gehen. Eine gefährliche Entwicklung im Journalismus.
REGULIERUNG Inc.com: Tech-Friendly Cities Struggle with New Biz Rules: Technologie stellt für Althergebrachtes stets eine Herausforderung dar, selbst in Deutschland ist das zeitgleich zu den USA an Beispielen wie Uber oder Airbnb zu sehen. Dort auf beiden Seiten des Atlantiks wird zu schnell nach Regulierung seitens der Politik gerufen. Gerade Städte, die bisher einen Ruf als innovative Zentren des digitalen Fortschritts genossen, verspielen damit ihr Kapital anstatt nach neuen Lösungen für die vermeintlichen Probleme zu suchen, die durch die Technologien entstehen. Philip Marcelo schildert auf Inc.com die Debatte am Fall der US-amerikanischen Stadt Boston.
NETFLIX VentureBeat: In streaming media landmark, Netflix will show ‚Crouching Tiger‘ sequel same day as theaters: Es ist nur eine kurze Meldung von Mark Sullivan auf Venturebeat.com, aber eine mit weitreichenden Folgen für die gesamte Unterhaltungsindustrie: Netflix hat sich mit dem unabhängigen Filmstudio Weinstein Company darauf verständigt, dass die Fortsetzung von Ang Lees „Tiger & Dragon“ zum Kino-Start gleichzeitig auch ohne Extrakosten auf Netflix angeboten wird. Das wird eine Premiere, aber Netflix arbeitet bereits angeblich an weiteren derartigen Deals. Das es so kommen wird, war abzusehen, trotz der Proteste der Filmindustrie.
CHINA Foreign Policy: An Internet Where Nobody Says Anything: Auf Foreignpolicy.com schildert David Wertime den Fall des chinesischen Professors Ilham Tohti, der Mitglied der muslimischen Minderheit der Uiguren ist und der einen Blog namens UygurOnline gründete, um eine bessere Verständigung zwischen Uiguren und Han-Chinesen zu erreichen. Doch die chinesische Regierung sperrte Tohti für sechs Jahre ins Gefängnis, anstatt die Möglichkeiten der harmonischen Verständigung durch das Internet zu nutzen. Der Fall ist ein lesenswertes Beispiel, was für ein Internet sich politische Eliten wünschen – ein Einbahnstraßen-Kanal für Propaganda, ohne Möglichkeit der Partizipation – und wie stark es im Kontrast zu den Nutzungsmöglichkeiten steht.
YOUTUBE Siliconrepublic.com: Interview with Cenk Uygur: Nachrichten ist der auf YouTube zuletzt am stärksten wachsende Bereich, denn während hierzulande wohl nur „Jung & Naiv“ zu Bekanntheit gelangt ist, sind anderswo Nachrichten-Formate auf YouTube sehr gefragt. Colm Grey hat sich für Siliconrepublic.com mit Cenk Uygur unterhalten, der den ältesten News-Channel auf YouTube leitet und daraus ein Nachrichten-Netzwerk gemacht hat. Noch verdienen YouTube-Kanäle nicht genauso viel wie TV-Sender, aber wenn sie es eines Tages schaffen, ist das Fernsehen endgültig erledigt.
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In unseren Lesetipps geht es um Innovation, virale Propaganda in Social Media, Google und die Kinder, YouTube-Stars, sowie die neuen Ambitionen von Uber. Ergänzungen erwünscht.
INNOVATION Süddeutsche.de: Fressen oder gefressen werden: Fressen oder gefressen werden, damit bringt Pascal Paukner den Innovationsdruck in der Technikindustrie gut auf den Punkt. Auf Sueddeutsche.de schreibt er über vermeintlich spektakuläre Zukäufe von großen Konzernen und kommt zu dem vielleicht zu kurzfristigen Fazit, dass echte Innovation anders aussieht. Ein sehr lesenswerter Artikel, dessen Fazit ich zwar zu hart finde, aber das ist eben meine Meinung. Innovation ist erst etwas Neues und sei es durch die Kombination schon existierender Elemente.
SOCIAL MEDIA Süddeutsche.de: Wie IS-Milizien soziale Netzwerke zur Propaganda nutzen: Egal ob Berichterstattung oder Propaganda, Viralität ist gefragt, wenn es darum geht, viele Menschen in den sozialen Netzwerken zu erreichen. Auf Sueddeutsche.de schreibt Hakan Tanriverdi über die Online-Aktivitäten der Terroristen der Miliz Islamischer Staat. Die Plattformbetreiber kommen mit dem Löschen von Accounts und Inhalten nicht hinterher und am Ende sind es nur die Nutzer, die dem Einhalt gebieten können.
GOOGLE Siliconrepublic.com: Google could lead the way for next generation of users: In den USA plant Google spezielle Nutzerkonten für Kinder unter 13 Jahre, die von den Eltern eingerichtet werden. Auf denen soll, den strengen Jugendschutzbestimmungen folgend, keine anzügliche Werbung gezeigt werden und die Eltern mehr Kontrolle besitzen, was ihre Kinder im Internet machen. Damit erschließt sich Google die jüngsten Internetnutzer als Kunden und fängt früh an, in ihrem Leben eine Rolle zu spielen. Darum ging es doch beim Jugendschutz, oder?
YOUTUBE Intel Magazin: Die Top 10 der deutschen YouTuber: Anlässlich der VideoDays in Köln hat André Vatter im Intel Magazin die Top 10 der deutschen YouTube-Szene aufgelistet und auch wenn ich persönlich nur die ersten vier Plätze kannte und nicht jeder vorgestellte Kanal meinen Geschmack trifft, muss man erstaunt feststellen, dass selbst Platz 10, der Hamburger Vlogger Albert Trovato, mehr als 1,28 Millionen Abonnenten hat. Alle Kanäle produzieren kein Nachrichten-Format und sicher eigenen sie sich deshalb weniger als Vorbild für Journalismus betreibende Medien, aber etwas machen diese Vlogger richtig und andere eben nicht. Und in Kategorien wie Authentizität, Kreativität und Unterhaltung sollten sich alle Medien messen können.
UBER Wired.com: With New Delivery Service, Uber Declares War on Google and Amazon: Hierzulande ist Uber vor allem als die App bekannt, die das deutsche Kulturgut Taxi in den Ruin treibt, doch schaut man sich die Aktivitäten der Firma genauer an, erkennt man schon seit Monaten, wie sich das Transport-Unternehmen in den Bereich Logistik verabschiedet. Durch seine Erfahrungen mit der Vermittlung von Fahrdiensten probiert Uber sich als Anbieter von Same-Day Delivery aus und fordert Google und Amazon heraus. Es ist spannend zu sehen, wie die Firma in der linken Hand der große Disruptor ist, mit der rechten Hand aber einen neuen Firmenzweig aufbaut.
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Wer auf Viralität seiner Videoinhalte setzt, sollte einige grundlegende Regeln beherzigen, um möglichst große Reichweite auf YouTube zu ermöglichen. In Deutschland gibt es mit Y-Titty, LeFloid oder Doktor Allwissend schon richtige YouTube-Stars mit hunderttausenden oder sogar Millionen Abonnenten, in Österreich blühen mit Michael Buchinger oder Kim Lianne bereits die ersten Sternchen am YouTube-Himmel auf. In den USA ist die ganze Sache natürlich schon ein Stück weiter: Am DigiFest NYC vergangenes Wochenende performten populäre YouTube-, Instagram- und Vine-Nutzer vor mehr als 12.000 Fans. Die Sache geht bereits so weit, dass Nutzer wie Robby Alaya (2,6 Mio. Follower bei Vine) oder Nash Grier (4,3 Mio. Follower bei Instagram) Werbeverträge mit Firmen wie Niche schließen, die sie vermarkten. Wie aber bringt man es zum Social-Media-Video-Star? Bei einem YouTube-Partnerevent, der vor einiger Zeit in Wien stattfand, konnte man sich Tipps und Tricks von den Profis holen.
Einmal abgesehen vom Video selbst, das man bei YouTube veröffentlicht, sollte man die Metadaten rund um den Clip optimieren. Beim Titel des Videos, in dem alle wichtigen Begriffe zum Video stecken sollten sind die ersten drei Wörter laut YouTube-Mitarbeitern am wichtigsten – erst danach sollte man die Nummer der Episode, etwaiges Branding oder andere Kleinigkeiten dazuschreiben. Nicht vergessen sollte man auch die zweizeilige Beschreibung des Videos, die wichtige Infos und auch Links beinhalten kann.
Das so genannte Thumbnail (640 Pixel x 360 Pixel, Seitenverhältnis 16:9) ist jenes Vorschaubild, das Nutzer als erstes sehen, wenn sie auf das Video bei YouTube oder die Google-Suche stoßen – dementsprechend attraktiv sollte es sein, damit der User es auch anklickt und so das Video startet. Das Vorschaubild sollte das Thema (Person, Ort, Ding, etc.) des Clips klarmachen und kann auch mit Beschriftung gewählt werden, die dann aber auch gut lesbar sein sollte.
Ähnlich wie ein Facebook-Profil können YouTube-Videomacher ihren Channel designen. Das fängt beim großen Headerbild oben an, das dem Erstbesucher schnell klarmachen sollte, was es hier zu sehen gibt. Zumeist werden hier das Logo, die handelnden Personen und die Tageszeiten abgebildet, an denen es neue Videos zu sehen gibt. Außerdem gibt es rechts die Möglichkeit, auf die eigene Webseite, Facebook-Page, Twitter-Account, Instagram-Profil etc. zu verlinken, was man tun sollte. Den populäre YouTube-Kanäle sind oft an erster Position in der Google-Suche und werden damit wichtiger als die eigene Homepage.
YouTube-Channels bieten die Möglichkeit, einen Trailer prominent anzuzeigen. Dabei handelt es sich um eine Art Willkommens-Video, in dem viele YouTube-Stars und -Sternchen noch einmal erklären, was der Abonnent so zu sehen bekommt. In dem Trailer wird oft auch ein so genannter “Call to Action” ausgesprochen – also ein freundlicher Hinweis, dass der Seher den Kanal doch bitte abonnieren.
YouTube bietet die Möglichkeit, im Videofenster Links an bestimmten Stellen des Clips einzublenden. Das ist auch eine Möglichkeit, neue Abonnenten zu bekommen, da man ja auch den Link zum Abonnieren zeigen kann. Das ist insofern wichtig, da viele User direkt über die YouTube-Suche auf ein Video kommen und nicht über den Channel. Außerdem kann man so genannte “End Cards” am Ende eines Videos zeigen, die zu weiteren Clips, der eigene Webseite usw. verlinken.
Hierbei handelt es sich um eine Programmstrategie (Name kommt vom englischen Begriff für Zeltstange), die natürlich nicht bei YouTube erfunden wurde, aber auch dort funktioniert: Videos, die zu bestimmten Anlässen, von den Oscars über den Valentinstag bis hin zu Halloween, passen. YouTuber hängen sich mit ihren Inhalten gerne an große mediale Ereignisse dran und geben ihren eigenen Senf dazu – das können Persiflagen, Kritiken oder eine Filmchen sein. Der Vorteil: Beim Titeln des Videos kann man Event (z.B. “Life Ball”) hineinschreiben und hat dann die Chance, in der Suche gefunden zu werden.
„Freitag ist Y-Titty-Tag“ – das wissen die fast drei Milionen Fans der Kölner Comedians ganz genau und werden dementsprechend regelmäßig im Channel vorbeischauen. Neue YouTuber sollten ebenfalls regelmäßig neue Videos veröffentlichen – so können sich die ersten Fans an einen Zeitplan gewöhnen, und der Macher selbst seinen Worklfow optimieren.
Im neuen Channel-Design werden Playlists, also Sammlungen von Clips, prominenter gezeigt. Hier muss man nicht notwendigerweise Fremd-Content zeigen, sondern kann eigene Videos thematisch sortieren und in eigene Playlists packen. Voraussetzung dafür ist, dass man bereits ein etwas größeres Archiv an bestehenden Inhalten hat. Das Spannende hier: Die Abonnenten einer Playlist bekommen eine Benachrichtigung, wenn ein neues Video hinzugefügt wurde.
Der Algorithmus, der die Reihenfolge der Suchergebnisse bei YouTube (nach Google die zweit größte Suchmaschine im Internet) bestimmt, gewichtet die so genannte Watch Time („Aufrufe x Engagement = Watch Time“) des Videos am stärksten – schließlich gibt sie darüber Auskunft, wie viel Minuten des Gesamtvideos die User sich ansehen, was wiederum ein Hinweis darauf ist, wie gut der Content ist. Optimieren kann man das natürlich nur über spannende Inhalte für die eigene Zielgruppe. Dem öfters genannten Trick, nur 3- bis 5-Minuten-Clips zu machen, sollte man nicht folgen – YouTube-Channels wie Vice News beweisen, dass auch Videoreportagen mit 20 oder mehr Minuten Länge funktionieren können.
„Standing on the shoulders of giants“ – dieses Prinzip funktioniert natürlich auch auf YouTube. Größere Channels stellen in Coop-Clips öfters neue kleine vor, damit diese mehr Abonnenten bekommen. Diese Cross-Promotion funktioniert in dem immer professionelleren Business aber oft nur mehr, wenn beide YouTuber dem gleichen Netzwerk (z.B. Mediakraft) angehören, von dem sie vermarktet werden.
Worauf YouTuber immer achten sollten: Die eigenen Abonnenten sind die wichtigsten User, weil diese erfahrungsgemäß die meiste Watch Time verursachen. Deswegen sollte man den Kontakt zu ihnen (v.a. in den Kommentaren, aber auch auf der Facebook-Seite, Twitter etc.) pflegen. Manche YouTuber nehmen dafür sogar einiges Geld in die Hand und laden die treuesten Fans zu Partys ein oder organisieren eigene Events für sie.
Die YouTube-Stars von Y-Titty machen es gekonnt vor: Sie lassen ihre Fans so oft wie möglich zu Wort kommen und behandeln Fragen, Wünsche und Beschwerden in der eigens dafür vorgesehenen „Kommentare-Kommentier-Show„. Diese und ähnliche Formate können YouTuber zur Interaktion mit den Abonnenten und Seher adaptieren.
Wie auch eine Facebook-Seite bietet ein YouTube-Channel einen eigenen Analytics-Bereich (YTA), in dem man etwa Zahlen zu Abonnenten, demografische und geografische Daten über die Zugriffe auf die eigenen Videos findet. Auch die Wege und Suchbegriffe, über die die User auf die Clips stoßen, können in den YTA eingesehen werden, genauso wie die Webseiten, die YouTube-Videos einbetten. Auf Basis all dieser Daten kann man sein eigenes Angebot optimieren – etwa hinsichtlich Themen sowie Alter oder Geschlecht der Nutzer. Außerdem sollte man analysieren, wann die Seher abspringen, wie Videos in Vergleich zu anderen YouTube-Videos mit gleicher Länge performen und an welche Stellen die Nutzer spulen, um etwas Bestimmtes zu sehen.
Wer auf der Suche nach weiteren Tipps und Tricks für optimierte YouTube-Videos ist, der kann sich zum einem im YouTube Creator Playbook und zum anderen im YouTube Creator Hub informieren. Und was immer geht: Schau dir erfolgreiche YouTube-Kanäle an (Bestenlisten gibt es etwa hier) und kuck´ dir ab, wie es die anderen machen.
In unseren Lesetipps geht es heute um das Projekt PostEverything, Innovation in Deutschland, E-Commerce im Jahr 2025, Heftig.co und was Robin Chade über Uber denkt. Ergänzungen erwünscht.
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In unseren Lesetipps geht es heute um Bitcoin, Hilfen bei der Transkription, wo Buzzfeed & Co. sich inspirieren lassen, Facebook beerdigt Sponsored Stories und Diversität in der IT-Welt. Ergänzungen erwünscht.
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