„Mach‘s gut, Unübersichtlichkeit!“ – Facebooks neuer News-Feed

Wird Facebook endlich wieder übersichtlicher? Der neue News-Feed könnte Licht am Ende des Tunnels bringen.

facebook news-feed

Nachdem Google+ das Design von Profilseiten am Mittwoch verändert und größere Titelbilder, sowei eine neue „Über mich“-Seite eingeführt hat, zieht nun auch Platzhirsch Facebook nach und stellte gestern sein Redesign vor.

Insgesamt wirkt der neue News-Feed aufgeräumter und multimedialer. Die linke Menüleiste verschwindet bis auf eine Symbolansicht komplett, wodurch der Newsfeed an sich mehr Platz erhält. Bilder sollen nun größer, geteilte Artikel ausführlicher und Karten anschaulicher dargestellt werden. „Das entspricht dem Wechsel von einem 20 Zentimeter großen Röhrenfernseher zu einem modernen Flachbildschirm“, lässt Facebook in einem Preview-Video erklären. Und tatsächlich: Das neue Facebook sieht, so wie es auf der Informationsseite dargestellt wird, schicker aus.

Und doch lohnt sich hier ein genauerer Blick, denn auf keinem der tollen Bilder ist auch nur eine Werbeanzeige zu sehen, obwohl genau das wohl der entscheidende Punkt für das Redesign war. Denn zufrieden kann Mark Zuckerberg mit der Monetarisierung seines Netzwerkes nun wirklich noch nicht sein. Es müssen also neue Werbeflächen her, die durch die jüngsten Umstellungen weitaus attraktiver auf Unternehmen wirken dürften. Social Media-Berater Thomas Hutter hat in seinem Blog bereits ein paar Werbeanzeigen aufgeführt.

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Eine weitere Neuerung sind Feeds, wie man sie etwa von der App kleek kennt. Facebook bietet nun die Möglichkeit, beispielsweise nur alle Foto-Meldungen anzuzeigen oder einzig alle Abonnements. Zu hoffen bleibt, dass die Nutzer dadurch wieder mehr Kontrolle über das bekommen, was Facebook vorher rausgefiltert hat. Wenn sich Facebook hier tatsächlich am Prinzip der kleek-App orientiert hat, ist das eine deutliche Verbesserung für die Konsumfreundlichkeit des Netzwerks.

Einheitlich auf allen Geräten

Zudem scheint Facebook auch endlich etwas an der mobilen Nutzung zu schrauben, die ja bekanntlich eher einer Qual glich. Nicht nur, dass die Apps langsam sind, sie sind auch unpraktisch und zeigen inzwischen gefühlt mehr Werbung an, als Inhalte der Freunde. „Meiner Meinung nach ist die Vereinheitlichung der Nutzung auf allen Geräten und der Website einer der schönsten Effekte dieser Neuerung“, weiß CEO Mark Zuckerberg. „Wir haben viele Aspekte der Handy- und Tablet-Version von Facebook auf die Website übertragen.“ Und so wird das neue Facebook auf allen Endgeräten exakt gleich aussehen und angepasst sein. Doch auch hier war bisher keine Werbeanzeige zu sehen. Es bleibt also auch hier spannend, ob und wie Facebook den „Nerv“-Faktor angenehmer gestalten wird.

Das Preview-Video schließt mit den Worten „Mach‘s gut, Unübersichtlichkeit“. Dem würde ich gerne zustimmen, dafür gibt Facebook aber noch zu wenig preis. Die Umsetzung der Werbeplätze wird hier wohl ein ganz entscheidender Punkt sein. Sollte Zuckerberg es schaffen, diesen Punkt vernünftig ins Rollen zu bringen, ist das Redesign ein voller Erfolg. Schick sieht es jedenfalls aus.

war von 2012 bis 2015 Autor der Netzpiloten. Seither arbeitet er als Geschäftsführer von BASIC thinking, schreibt Bücher und pflanzt dadurch Bäume. Zudem hat er das Online-Magazin Finanzentdecker.de gegründet. Am besten ist er über Facebook, Twitter und Instagram zu erreichen.


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