CULTURE&VIDEO TIPPS vom 4. Juli

CULTURE&VIDEO diese Woche mit einem Geburtstagsständchen, Castingshows aus einer anderen Welt und einem fantastischen neuen Fitnesstrend. Wirklich.

ZUM 4. JULI: Last Great American Whale

Es ist der Nationalfeiertag der Vereinigten Staaten. Am 4. Juli 1776 proklamierten die dreizehn nordamerikanischen Kolonien des britischen Königs ihre Unabhängigkeit. Zur Zeit kommt einem die vor Kurzem noch als einzige übrig gebliebene Weltmacht angesehene Nation lustlos, überschätzt und irgendwie überlebt vor. In wunderschönen Animationen erzählt Roland Zöller die Geschichte des „Großen Wals Amerika“, der an der eigenen Größe zu Grunde geht. Als Grundlage dient die recht freie Übersetzung eines Textes von Lou Reed – erschienen auf dem legendären New-York-Album im Jahr 1989.
 

MUSIK ALS POLITIKUM: Afghan Star & Arab Idol

Vor einigen Tagen bestimmte diese Erfolgsgeschichte die Kulturseiten und -Magazine: Der Palästinenser  Mohammed Assaf hatte die in vielen arabisch sprechenden Ländern ausgestrahlte Sendung Arab Idol gewonnen. Die Sendung stammt aus dem selben Franchise, das uns auch „Deutschland sucht den Superstar“ beschert hat. Der nicht sehr überraschende Sieg war eine Steilvorlage für Reportagen und Berichte aus dem Gazastreifen, zu gut eignete sich der Sonnyboy für den Blick von außen auf eine Welt mit bösen Islamisten, tapferen Fernsehproduzenten und kreischenden Fan-Mädchen. Manche sogar ohne Kopftuch – wer hätte das gedacht? Sicher, diese Einblicke sind interessant und nicht jeder hat die Zeit, sich eingehend mit dem Alltag in fremden Kulturen und Konflikten beschäftigen. Schön, wenn engagierte Filmemacher diese Lücke schließen. Im Jahr 2009 hat ein britisches Fernsehteam den Wettbewerb Afghan Star und seine Teilnehmer begleitet. Die unbedingt sehenswerte Dokumentation erzählt die Geschichte um die Macher und Teilnehmer an diesem damals einzigartigen Fernsehprojekt. Und nebenbei viel über das Land selbst.
 

DER SEZIERTE HYPE: Prancericise statt Harlem Shake

Seit einigen Wochen geistert das Prancercise-Video nun schon durch’s Netz. Die recht ulkig anzuschauende Fitnessformel der Amerikanerin Joanna Rohrback kann schon einige Millionen Klicks und die dazugehörigen Parodien verbuchen. Um nicht selbst auf den Zug aufzuspringen, hier eine Analyse der taz. Deren Redakteure mussten wohl erst noch einen langen Text drumherum spinnen, nur um die lustige Frau mit der Perlenkette zu zeigen. Gut so, wir empfehlen die eingehende Beschäftigung mit der Thematik bei den Kollegen. Und das Video.

wanderte schon früh zwischen den Welten, on- und offline. Der studierte Kulturarbeiter arbeitete in der Redaktion eines schwulen Nachrichtenmagazins im Kabelfernsehen, produzierte Netzvideos und stellte eine Weile Produktionen im Cabaret-Theater Bar jeder Vernunft auf die Beine, bevor er als waschechter Berliner nach Wiesbaden zog, um dort am Staatstheater Erfahrungen im Kulturmarketing zu sammeln. Er baute später die Social-Media-Kanäle der Bayreuther Festspiele mit auf und schoss dabei das erste Instagram-Bild und verfasste den ersten Tweet des damals in der Online-Welt noch fremden Festivals. Seitdem arbeitete er als Online-Referent des Deutschen Bühnenvereins und in anderen Projekten an der Verbindung von Kultur und Netz. 


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