Asus ProArt PA278CV im Test: Preiswerter Monitor für Foto-Fans

Neben der Kamera ist der Monitor für Foto- und Videograf:innen das wichtigste Werkzeug. Er sollte nicht nur eine hohe Auflösung, sondern auch eine perfekte Farbkalibrierung besitzen. Dass es dafür keine teuren Profigeräte braucht, beweist Asus mit seiner ProArt-Serie. Ich habe das neueste Modell mit einer Bildschirmdiagonale von 27 Zoll über einen Monat im Home-Office-Alltag und in der Freizeit getestet.

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Monitor mit vielseitigen Montage-Möglichkeiten

In den letzten Jahren haben sich externe Displays deutlich weiterentwickelt. Sie sind nicht nur schmaler und dünner, sondern auch vielseitiger geworden. Der Asus ProArt PA278CV nimmt lediglich 62 x 23 Zentimeter auf dem Schreibtisch in Anspruch, die Höhe liegt minimal bei 38 und maximal bei 53 Zentimeter. Dank eines robusten 2,7 Kilogramm schweren Ständers steht der Monitor immer stabil. Der ist auch nötig, denn der semiprofessionelle Bildschirm ist auch in Sachen Ergonomie vielseitig.

Neben der Höhe lässt sich nicht nur der Neigungswinkel zwischen -5 und 35 Grad variieren. Der Asus ProArt PA278CV ist auch 90 Grad nach links und rechts dreh- sowie schwenkbar. Letzteres lohnt sich vor allem beim Bearbeiten von Word-Dokumenten. Fans der Wandmontage finden eine VESA-Halterung vor. Dadurch lässt sich die Anzeige nicht nur als Primär-Bildschirm nutzen, sondern lohnt sich auch als Erweiterung.

Die Scharniere sind sehr robust und wertig.
Die Scharniere des Asus ProArt PA278CV sind sehr robust und wertig. Image by Jonas Haller

Viele Anschlüsse, aber kein Multiscreen

Doch was nützt der vielseitigste Monitor, wenn die Anschlüsse fehlen. Der Hersteller hat auch hier seine Hausaufgaben gemacht und integriert eine Handvoll Bildanschlüsse. Zu den bekanntesten zählen HDMI 1.4, DVI und der (mini-)Displayport 1.2. Neu angeschlossene Gadgets fand er auf Anhieb. Besonders sinnvoll fand ich in Verbindung meines MacBook Pro den USB-C-Konnektor. Über ihn lassen sich nicht nur Bild und die vier USB-A-Inputs übertragen, sondern auch Strom. Der Asus ProArt PA278CV fungiert dann also als smarte Dockingstation. Daumen hoch!

Leider verzichtet Asus auf die Integration einer Multiscreenfunktion. Mehrere Geräte lassen sich also nicht gleichzeitig nutzen. Dafür gibt’s neben einem 3,5-mm-Klinkenanschluss auch einen Mikrofonanschluss für Videokonferenzen. Der Bildschirm wird dann also zur “händelbaren” Schaltzentrale des Home-Office.

Anschlussmöglichkeiten besitzt der Asus ProArt PA278QV genug.
Anschlussmöglichkeiten besitzt der Asus ProArt PA278QV genug. Image by Jonas Haller

Scharfe Anzeige und realistische Farbkalibrierung

Das wichtigste Kriterium bei der Wahl des richtigen Monitors dürfte allerdings für viele das Display selbst sein. Galt vor Jahren noch die FullHD-Auflösung als das Nonplusultra, stellt die WQHD-Auflösung des Asus ProArt PA278CV den aktuellen Stand der Technik dar. Inhalte werden auf 2.560 x 1.440 Pixel ausreichend scharf dargestellt, sodass einzelne Bildpunkte selbst aus kurzer Distanz um 50 Zentimeter kaum sichtbar sind. Dank der matten Oberfläche gibt es keine nervigen Spiegelungen.

Besonders eindrucksvoll ist die Farbwiedergabe des neuen ProArt-Modells. Denn es besitzt nicht nur eine 100-prozentige sRGB-Abdeckung, sondern auch eine sogenannte Calman-Verifizierung. Dabei handelt es sich um eine komplett farbrealistische Darstellung der Aufnahmen wie sie auch beim Ausdruck auf Papier wären. Und das voreingestellt. Denn während teure Konkurrenzprodukte teilweise manuell kalibriert werden müssen, besitzt der Asus ProArt PA278QV eine werksseitige und kundenfreundliche Eichung. Profis können selbst Feinjustierungen und weitere Einstellungen vornehmen. So gibt es neben der energiesparenden sRGB-Kalibrierung Modi für Filmemacher:innen (DCI-P3 & Rec. 709), Bildschirmarbeitende (Reading Mode) sowie “Standard”-Nutzende (Standard Mode). Der Umstieg von einem billigen, “einfachen” Office-Monitor auf das Asus-Pendant ist ein wahrer Quantensprung.

Und das nicht nur in Sachen Farben, sondern auch bei der Blickwinkelstabilität. Denn selbst aus dem spitzen Winkel von 178 Grad stellt das Panel Inhalte farbtreu dar. Der Betrieb mit mehreren Nutzenden ist also durchaus sinnvoll. Dank augenschonendem Blaulichtfilter eignet er sich auch als Büro-Anzeige. Über Dokumente blendet der Asus ProArt PA278CV optional ein Raster ein, sodass die Seiten in Originalgröße dargestellt werden können. Luft nach oben besitzt das Panel sowohl in der Bildwiederholrate als auch in der Reaktionszeit. Für Gamer sind die 75 Hertz Bildfrequenz einfach zu wenig und die 5 Millisekunden Eingabelatenz zu lang.

Legt ihr größeren Wert auf hohe Bildfrequenz und niedrige Latenz, haben wir in unserer großen Monitor-Kaufberatung auch einige gute Gaming-Displays dabei.

Im Preset-Menü gibt es eine Reihe von Voreinstellungen.
Im Preset-Menü gibt es eine Reihe von Voreinstellungen. Image by Jonas Haller

Schwache Lautsprecher trüben das Gesamtbild

Kommen externe Lautsprecher zum Einsatz, lässt sich der ProArt-Monitor auch als Filmleinwand nutzen. Zwar verzichtet Asus auf eine HDR-Funktion für besonders dynamische Farben, jedoch liefert er trotz IPS-Technologie einen guten Schwarzwert. Verbesserungspotential gibt es bei den verbauten Lautsprechern: Sie klingen plärrig und ohne Druck. Selbst Notebook-Speaker liefern eine bessere Qualität ab. Hinzu kommt, dass die Regelung umständlich durch ein Menü erfolgt. Externe Lautsprecher oder Kopfhörer sind also zwingend notwendig.

Fazit Asus ProArt PA278CV: Solider, farbtreuer Monitor für Bildschirmarbeitende

Gerade in Zeiten, in denen das heimische Büro an Bedeutung gewinnt, ist ein guter Bildschirm wichtig. Er muss für Kreative nicht nur in Sachen Ergonomie, sondern auch beim Thema Auflösung und Farbtreue überzeugen. Der Asus ProArt PA278CV vereint beides zu einem günstigen Preis. Bei einer unverbindlichen Preisempfehlung von 360 Euro müssen lediglich bei der Tonqualität, Reaktionszeit sowie Bildfrequenz Abstriche gemacht werden. Gerade die WQHD-Auflösung und fein kalibrierten Farben sind in dieser Preisklasse nichts alltägliches. Für semiprofessionelle Foto- und Videograf:innen ist der Asus-Monitor eine gelungene Alternative zu teuren Produkten von Eizo und Co.

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arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Chemnitz und erforscht unter anderem 3D-Druckverfahren. Die technische Vorschädigung tut dem Interesse zum mobilen Zeitgeschehen und der Liebe zur Sprache jedoch keinen Abbruch – im Gegenteil. Durch die Techsite HTC Inside ist er zum Bloggen gekommen. Zwischendurch war er auch für das Android Magazin aktiv. Privat schreibt er auf jonas-haller.de über die Dinge, die das Leben bunter machen. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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