Was für ein Event: Adobe FutureOfDesign-Tour mit Scott Belsky

Wann verdient ein Event das Prädikat exklusiv? Wenn an einem sommerlichen Mittwochabend vor dem Klubhaus St.Pauli auf der Hamburger Reeperbahn 200 Menschen darauf warten, dass sie der Türsteher in den Aufzug zum Gaga-Club lässt, um dort den Vortrag von Adobes Produkt-Chef und Behancegründer Scott Belsky zum Thema FutureOfDesign zu hören.

So war das hier letzten Mittwoch in Hamburg und Kollege Kolbow-Lehradt und ich mittendrin. Für die weniger Design-affinen Menschen mag es zwar etwas weniger wichtig gewesen sein. Dennoch: Scott Belsky ist nach zweijähriger Pause seit Januar 2018 wieder bei Adobe und verantwortet dort als Produktchef die Creative Cloud – anders ausgedrückt: Adobes komplette Produktrange. In dieser wichtigen Position war der 38jährige unter dem Motto FutureofDesign diesen Juni auf Europa-Tournee: Paris – Hamburg – London.

Kreatives Ambiente – Scott Belsky glänzt im Gaga-Club 

Der schummrig beleuchtet Club im obersten Stock ist schon mit Gästen gefüllt und die guten Plätze vor der kleinen Bühnen neben dem DJ-Pult sind auch schnell besetzt. Nach der Begrüßung durch Adobes Marketing-Chefin für Europa Katrin Baumann übernimmt Scott Belsky das Podium. Etwa eine halbe Stunde lang reist er mit uns in die Zukunft des Designs, in deren Zentrum bei ihm selbstverständlich die Designer stehen. Denn alles, so Belsky, drehe sich inzwischen um Design, vor allem um gutes Web und UX-Design.

Scott Belsky Gaga-Club
Scott Belsky spricht im Gaga-Club über die Zukunft des Designs in der Creative Cloud. Image by Lena Simonis

Deshalb will Adobe sein umfassendes Öko-System weiter ausbauen, so dass Gestalter damit auch für die Zukunft bestens gerüstet sind. Sei es mit der Creative Cloud als Hub und Zugang zu Tools wie etwa dem neuen, inzwischen kostenlosen Prototyping-Werkzeug Xd CC, neuen Apps im Oktober oder der eindrucksvollen AR-Partnerschaft mit Apple. Bei Adobe wird es weiterhin auch darum gehen, den Designprozess mit Hilfe von AI noch effizienter zu halten, damit mehr Zeit für die wirklich kreative Arbeit bleibt. Etwa um zukunftsträchtige Voice- und AR-Anwendungen zu gestalten – oder eine Serie beeindruckender Schriften. Denn Adobe hat an diesem Abend noch eine kleine Sensation für die Design-Community parat.

Adobe holt Schriften aus dem Bauhaus-Archiv auf die digitale Bühne

So berichtet uns im Anschluss an Belskys Vortrag der Augsburger Grafik- und Motion-Designer Sebastian Onufszak von der Entstehung seines Artworks zu den aktuellen AdobeHiddenTreasures. Zum hundertjährigen Bauhaus-Jubiläum hat Adobe in Zusammenarbeit mit der Stiftung Bauhaus Dessau fünf neue Schriften vorgestellt, die auf Basis unvollendeter Typografie-Skizzen aus den Bauhaus-Archiven entstanden sind. Dazu leitete der renommierte Typograf Erik Spiekermann ein Team aus internationalen Typografen und Design-Studenten, die aus den Schrift-Fragmenten vollständige Typekit-Schriftsätze entwickelten.

Zu diesem Anlass hat ein Design-Team unter der kreativen Anleitung von Sebastian Onufszak auch fünf Clips gestaltet. In diesen verbinden die Künstler kurzum Zitate von Bauhaus-Designern mit einer entsprechenden Bauhaus-Schrift und geometrischen Formen zu einem Gesamtwerk.

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Die Clips liefen während des Events 24 Stunden lang an der Fassade des Klubhaus‘ St.Pauli. Mit 700 Quadratmetern ist sie die größte Videofassade Europas und wegen ihrer dreidimensionalen Bauweise weltweit einzigartig.

Dafür lohnt es sich dann auch im Sommer auf die Dunkelheit zu warten, um das Artwork an der Fassade in voller Leuchtkraft zu genießen. Ein bißchen schade vielleicht, dass die Animationen nicht exklusiv geschaltet, sondern von Rum-Reklame unterbrochen waren. Dennoch ein raffiniertes mediales Add-On zur Veranstaltung . Hier erklärt euch der Chef des Hamburger Unternehmens Intermediate Engineering GmbH, Heiko Wandrey die technischen Hintergründe zur Medienfassade.

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Alles in Allem also ein gelungenes Event, das das Präsikat exklusiv wirklich verdient. Demnach wird die FutureofDesign mit Adobe auf jeden Fall hell, bunt und spannend sein. Für alle die schon einmal damit loslegen wollen, stehen ferner die ersten beiden Bauhaus-Schriften Xants und Joschmi zur Installation via Typekit bereit. Die drei übrigen Schriften kommen dann in den nächsten Monaten. Hier könnt ihr sie herunterladen und ausprobieren. Viel Spaß!

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Images by Lena Simonis

ist Fachjournalistin für Interactive Design, Technologie, eCommerce, digitale Wirtschaft und Bildung. Lebt seit 2003 in Hamburg und arbeitete dort unter anderem als Redakteurin für einen Kulturverein, verschiedene Fachverlage, Agenturen und Start-Ups. Jetzt bei PAGE.


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